Völlige Verwirrtheit und Inkontinenz nach Sedierung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Ivylein

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25. Januar 2016
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Hallo zusammen,
Otti sollte heute eigentlich eine Zahn OP bekommen, bzw es sollte dentales Röntgen stattfinden und dann ggf. die OP. Zuvor wurde ein großes Blutbild erstellt, die Nierenwerte hatten sich dermaßen verschlechtert, dass mich die TÄ anrief und mir sagte, sie wolle das Risiko der Vollnarkose aktuell nicht eingehen, das könne den Nieren ansonsten den Rest geben. Also, es gab keine Vollnarkose, aber zuvor eine Beruhigungssprritze.
Nun ist es so, dass Otti schon vor 3 Jahren ganz massiv auf eine Vollnarkose reagiert hat, ständig umfiel, völlig neben sich stand usw. Sowas haben wir wirklich vorher noch nie erlebt.
Tja, leider ist es jetzt ähnlich nach dem Sedativum. Er wird gar nicht richtig klar... hat sich heute Nachmittag sogar eingenässt, das ist ihm noch nie passiert...! Er verliert auch noch immer tröpfchenweise Urin, schreit weiße Wände an und ist noch immer total von der Rolle. Es ist schon 20.30 und ich habe ihn 14.00 abgeholt.
Ist das normal? Auch, wenn es nur ein Sedativum war und keine Vollnarkose? Ich kannte sowas von unserer anderen Katze überhaupt nicht, die war nie so wackelig nach einer Narkose und der ging es abends immer schon wieder blendend. Ich mache mir wirklich Sorgen 🙁
 
A

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🙁 Das klingt echt nicht so gut. Also die stärkste Reaktion hatte bei mir bisher Dobby, welcher nach seiner ersten FORL OP nur noch rumgerollt ist wie eine Tonne... Also als Fortbewegung. Bei ihm war das aber wohl das sehr starke Schmerzmittel... Er hatte sich auch eingenässt, aber auf der Heimfahrt im Körbchen.
Ich würde wohl anrufen, wenn das geht... Oder sonst wo, das würde mich auch beunruhigen.
 
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Wie alt ist Otti?
Bei alten Tieren kann es wie bei Menschen zu einem Durchgangssyndrom oder - die neuere Bezeichnung - Delir kommen. Da braucht es teilweise Medikamente zum Durchkommen. Ich würde heute Abend noch den Tierarzt kontaktieren.

Sonst gilt wie bei Demenzen: möglichst ruhige überschaubare Umgebung, keine Dunkelheit, Nachtlicht oder kleine Lampe als Lichtquelle. Ich nutze da gerne das Gästeklo:2 qm mit Fußbodenheizung, Klo, Wasser, und einem Schlafplatz parterre.
 
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Hallo Ivylein, meine Lily hatte im letzten Sommer mit 15 Jahre eine ZahnOP. Zwei Reißzähne wurden aufwändig gezogen.
Lily hat sehr lange gebraucht um die Narkose zu verstoffwechseln.
Sie hat seit der Narkose, die Zweite in ihrem Leben, demente Züge. Neben viel schlafen kam auch Ruhelosigkeit und durchdringend Wände anschreien. Besonders in der Nacht.
Anfangs haben Nachtlichter geholfen, Futter an bestimmten Stellen aufstellen, oder mit mir auf dem Sofa schlafen.
Leider reicht das nicht mehr. Lily schreit inzwischen wieder jede Nacht zwischen 00:30 und 04:00.
Lily ist keine menschenbezogene Katze, eher die Einzelgängerin, trotzdem vermute ich das da auch Verlustangst bei ist.
Ich wünsche dir und Otti alles Gute und viele Nerven 🍀🍀
 
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Vielen lieben Dank euch! Wir sollten noch beobachten, ob es noch im Laufe des Abends besser wird oder nicht. Die Handynr unserer TÄ hatte ich ja zum Glück.
Otti wird im April 16 und hat ja auch einige Baustellen. Was mir da jetzt auch gerade einfällt. Auch Otti weist seit gut einem Jahr demente Züge auf. Er war schon immer eher der "Brüllkater" und schreit auch gerne mal ins Gäste-WC rein, wenn die Tür aufsteht. Wobei wir uns immer fragen, ob er das tut, weil er verwirrt ist oder weil es so schön hallt? Er ist fast taub und seitdem schreit er natürlich wesentlich lauter.
Gegen 22.00 trat Gott sei Dank Besserung ein! Er legte sich dann zu uns aufs Sofa auf seinen Kuschelplatz, schlief nochmal ausgiebig und fing dann auch an, sich wieder richtig zu putzen. Daraufhin habe ich ihm dann auch wieder Futter angeboten, was er direkt angenommen hat. Zu den Tröpfeleien ist es bis jetzt auch nicht mehr gekommen. Mein Mann bleibt heute Nacht mit ihm zusammen unten, damit er Klo, Futter und Brunnen direkt im gleichen Zimmer hat.
Puh... Das war echt ein Schock. Ich habe panische Angst, ihn nochmal sedieren lassen zu müssen oder gar in Narkose zu legen.

Max, was genau ist Delir nach einer Narkose? Ich konnte auf die Schnelle nichts finden... Also uns muss er aber erkannt haben. Trotz seines Zustandes hat er mir Köpfchen gegeben und ließ sich kraulen und musste sich in allen Ecken und Kanten im Haus reiben. Das verwundert mich total, dass er auf der seinen Seite überglücklich schien, wieder zuhause zu sein, aber gleichzeitig von einer Sedierung so dermaßen mitgenommen war, dass er sich sogar eingenässt hat und das, wo wir mit ihm noch nie Probleme mit Unsauberkeit hatten... Das war heute wirklich alles ein riesen Schock. Kann man so einen Kater überhaupt nochmal in Narkose legen??
 
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Wenn es sein muss, muss es sein. Das ist immer eine Abwägung. Opi haben wir mit 20 Jahren (kam zu mir, weil Frauchen ins Heim musste) nicht mehr die Zähne gemacht, weil der eh Schmerzmittel wegen der Knochen brauchte und so erst mal klar kam. Luna bekam mit 17 noch eine Zahnbehandlung. Wach werden war auch nicht ganz einfach.

Delire zeigen fluktuierende Orientierungsstörungen, sind also einen Moment klar, dann wieder nicht. Dazu kommen Unruhe und oft stereotype Bewegungen. Oft werden auch Dinge gehört und gesehen, die nicht da sind. Wenn Hören und Sehen eh schon schlecht sind, ist das häufiger.
 
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Oha Danke Max, das ging gestern schon alles sehr in diese Richtung. Wie gesagt, vor 3 Jahren nach der Vollnarkose war das ähnlich, aber gestern fand ich es, obwohl es keine richtige Vollnarkose war, noch schlimmer.
Heute scheint er soweit wieder klar zu sein, hat Katzenklo benutzt, frisst und trinkt und reagiert wie immer auf uns. Das Anschreien der Wände hat auch aufgehört. Allerdings hat er "Tricks" vergessen, z. B. Pfötchen gebe für ein Leckerlie. Ich hebe meine flache Hand und er klatscht sie ab und bekommt dann aus der anderen Hand ein Leckerli. Das scheint weg zu sein, er kann mit der Flächen Hand nichts mehr anfangen.
 
Kannst du mal bitte das Blutbild einstellen? Ich fände es sehr interessant zu sehen, was sie unter "so schlechten Nierenwerten" versteht, denn schlechte Zähne ruinieren die Nieren auch.
 
Hallo tiha, klar, wäre toll, wenn noch einmal jemand drüber schauen könnte, der das besser lesen kann als ich 🙂
 

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Lily wird auch Anfang April 16.
Am Anfang nach der OP war es definitiv Delir, inzwischen glaube ich aber das sich ihr Schreien Langeweile ist. Lily ist derzeit die Katze, die durch die Dauermedikation, mehrmals tägliche Augentropfen und Augensalbe, was für den Magen, die meiste Aufmerksamkeit bekommt. ☺️
 
Dein Tier hat vor allem auch eine Anämie. Wäre es mein Tier, würde ich - wie schon oben geschrieben - unbedingt den Pankreaswert nachordern bzw. leider nochmal Blut abnehmen und einschicken, denn es scheint, als wäre das von dir eingestellte wohl ein hausinternes Labor. Und dann sollte umgehend ein US erfolgen vom gesamten Bauchraum bzw. dessen Organen.
 
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Wie kann es denn zu einer Anämie kommen bei Katzen? Ich gehe mal nicht davon aus, dass das durch die Nierenschonkost kommen kann, die er seit ca. 2 Jahren bekommt? Auf was genau könnte dann der Pankreaswert hindeuten? Bauchspeicheldrüsenkrebs o.Ä.? Ich weiß nur, dass bei Menschen Anämien auf Krebs bzw. innere Blutungen hindeuten können?
 
Danke Poldi! So hatte ich es gestern auch bei der TÄ verstanden. Dass die CNI bereits Auswirkungen auf die anderen Werte habe. Und Danke für den Link. Mensch, ich könnte nur noch heulen, das mit Maya ist ja gerade erstmal alles knapp über einen Monat her😢
 
Das kann sein. Und nachdem ich gerade erst die Seite 4 gesehen haben ... die Werte sind sehr unauffällig, da wird die Pankreatitis wohl eher nicht auch noch zusätzlich Thema sein. Trotzdem würde ich die Nieren schallen und auch den Urin untersuchen lassen (Stichwort: UPC-Ratio). Schlechte Zähne verschlechtern halt die Nierenwerte schon auch, insoweit ist das Abwägungssache - ich denke, wenn es mein Tier wäre und die Zähne wirklich schon optisch sehr schlecht aussähen (wurde wenigstens dental geröntgt, wenn das Tier schon schlafengelegt wurde?), würde ich wohl eine OP wählen, aber bei einem Arzt, der ein sehr gutes Narkosemanagement hat mit allem Drum und Dran.
 
Ich würde das auch so wie thia vorschlägt machen, und zusätzlich noch den T4 (Schilddrüse) bestimmen lassen.
 
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Ich würde die Werte ganz geschmeidig durchwinken und in etwa acht Wochen erst kontrollieren, zumal Amylase und Lipase unauffällig sind und keine diesbezügliche Symptomatik (oder hat Otti doch Magenprobleme?) vorliegt.

Anämien haben viele Ursachen, hier erst mal die chronische Niereninsuffizienz und dann die Zahngeschichte im Sinne einer Infektanämie.
Beides addiert sich.
Viele alte Tiere haben auch eine leichte Anämie, weil die Resorption von Eisen und anderen Bausteinen nicht mehr so gut funktioniert.

Wenn es Otti gut geht, muss man eh entscheiden, wieviel Untersuchungen man machen möchte. Denn natürlich kann auch eine Anämie aufgrund eines Tumors vorliegen. Und Tumoren sind im höheren Alter wahrscheinlicher.
Aber erst mal gibt es die bekannte Nierenschwäche, die in dem Alter nicht selten ist, und den Infekt durch die Zähne, dazu das Alter. Würde mir erst mal ausreichen.
 
Ich danke euch wirklich sehr! Ohne euch hätte ich mit dem Blutbild, abgesehen von den Nierenwerten, nicht so viel anfangen können!

@tiha: Die Zähne sind optisch in einem guten Zustand, auch das Zahnfleisch ist nicht gerötet. Die Sache mit den Zähnen hat folgenden Grund: Vor ca. 2,5 Jahren bis 3 Jahren hatte Otti massive Zahnprobleme und zeigte auch typische Symptome für FORL. Es wurde dental geröntgt und insgesamt 13 Zähne entfernt, wenn ich mich richtig erinnere. Aktuell hat er wieder starken Mundgeruch, zeigt aber nicht die Symptome von damals. Wir hatten es quasi "gut gemeint" und wollten jetzt einfach sichergehen, dass er nicht unter Zahnschmerzen leiden muss und sich eben die Nierenwerte nicht noch weiter verschlechtern durch die Zähne, falls wieder FORL vorliegt. Abgesehen vom Mundgeruch gibt es derzeit keine konkreten Hinweise darauf. Es sollte eine Vorsorge sein, wir wollten einfach sichergehen und dann möglichst schnell handeln, falls doch wieder Zähne betroffen sein sollten. Ärgerlicherweise wurde am Mi nicht dental geröntgt, jetzt, wo du es sagst. Das ärgert mich gerade selber, dass ich es am Mi nicht am Telefon angesprochen habe.
Wie finde ich denn generell einen TA mit sehr gutem Narkosemanagement bzw. worauf muss man achten? Wir waren mit unserer TA in Bezug auf Mayas OP im November sehr zufrieden. Sie hatte die Narkose trotz Herzschwäche sehr gut weggesteckt. Bei Otti waren wir ja damals für die Zahn-OP bei einem TA in Bielefeld, der sich insbesondere auf Ernährung und Zähne spezialisiert hatte, allerdings hatte Otti die Narkose da auch schon massiv zugesetzt.

Also Otti geht es seit gestern wieder sehr gut. Er ist wieder der Alte, verkuschelt, neugierig und hat Lust auf Spielen. Wir hatten direkt am Mi schon einen weiteren Termin in 5 Wochen ausgemacht, um die Werte erneut zu kontrollieren. Da hoffe ich gerade, dass nicht wieder eine Sedierung nötig sein wird. Früher war das auch gar nicht nötig bei ihm, aber als mein Mann vorletzte Woche mit ihm zur Blutentnahme gefahren ist, konnte man ihn wohl gar nicht händeln. Daher die Sedierung am Mi, die dann gleichzeitig mit der OP hätte stattfinden sollen, sofern die Zähne nicht in Ordnung sein sollten.

Ich denke, ich werde so vorgehen, wie Max es vorgeschlagen hat. In 5 Wochen werden die Werte dann erneut gecheckt. Ist dabei wieder eine Sedierung nötig, werde ich aber direkt erwähnen, dass die Zähne dieses Mal auch geröntgt werden sollen. Falls keine Sedierung nötig, entscheiden wir das weitere Vorgehen anhand der neuen Werte. Auch in dem letzten Teil von Max Post finde ich mich leider wieder nach der Sache mit Maya. Zig Baustellen, wir haben versucht, an allen ihren Baustellen zu arbeiten, am Ende noch die OP durchgezogen und kurze Zeit später Erlösung aufgrund eines Nasentumors, der sich schon durch die Nasenscheidewand gefressen hatte. Zwischenzeitig Hoffnung, dass vll doch noch ein schönes Jahr für sie drin ist und dann am Ende die Zerschlagung jeglicher Hoffnung.
Ich ziehe gerade noch in Betracht, täglich eine Messerspitze Fortain übers Futter zu geben, um die Anämie in den Griff zu bekommen? Sinnvoll oder eher nicht?

Kurzer Nachtrag noch, da ich das mit den Zähnen ja auch verbaselt hatte, richtig zu erklären 😉 Die CNI wurde natürlich auch bereits vor ca. 2 Jahren schon diagnostiziert, das war etwa 6 Monate nach der damaligen Zahn OP. Damals fand dann ein Ultraschall der Nieren statt und eine entsprechende Urinuntersuchung. Das müsste man jetzt wohl mal wiederholen. Die Werte damals waren nicht so gravierend, wie sie es heute sind. Wir haben dann aber damals schon mit einer Nierendiät begonnen. Die Werte blieben dann ca. 1 Jahr relativ konstant, vor ca. 6 Monaten hatten sich die Werte sogar leicht verbessert und ja, jetzt sind sie eben leider so, wie sie sind...
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortain kenne Ich nicht und habe auf die Schnelle keine Zusammensetzung gefunden.
 
Hey Max du hattest noch gefragt wegen Magenbeschwerden. Zum Glück ist magentechnisch alles im grünen Bereich. Zum Erbrechen von klarer Flüssigkeit kommt es aber dann, wenn er nachts nüchtern bleiben muss, so wie jetzt am Mi wegen der Sedierung. Ansonsten kein Erbrechen und keine Anzeichen von Übelkeit. Er frisst auch noch gut.

"F. ist eine reine Trockensubstanz des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin von Rindern. Die organischen Substanzen des Hämoglobinpulvers bestehen fast ausschließlich aus Rohproteinen und wertvollem Eisen, sie werden in einem schonenden Verfahren sprühgetrocknet

Inhaltsstoff: Rohprotein 92 %
Fütterungsempfehlung: bis 5 kg KM – 0,5 TL, bis 10 kg KM – 1 TL täglich/regelmäßig"

Ich habe zwar verstanden, dass es sich bei CNI wohl um eine Form der Anämie handelt, die sich so in der Form nicht beheben lassen soll. Andererseits haben viele berichtet, dass sich die Werte trotzdem dadurch verbessert hätten.
 

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