Das weiss ich nicht genau. Es besteht laut Tierärztin auch die kleine Hoffnung das es kein FIP ist. Die Symptome und Farbe wie Konsistenz sprechen einfach sehr dafür . Nein die Seite kenne ich nicht. Schaue ich mir sehr gerne an! Vielen Dank!
Wenn es sich bei der Flüssigkeit im Bauchraum um ein Exsudat handelt, kann die sog. Rivaltaprobe Aufschluss darüber geben, ob FIP vorliegt oder nicht.
Meine Katze Nine wurde Anfang Dezember letzten Jahres mit Verdacht auf FIP diagnostiziert, als ich mit ihr in der TK war, weil sie sehr schnell abbaute. Die Grundlage dieses Verdachts war allerdings nicht Flüssigkeit im Bauchraum, sondern ein extrem schlechter Albumin-Globulin-Quotient.
Dies (ein Teil des großen Blutbilds) ist einer von mehreren denkbaren Indikatoren für ein mutiertes Coronavirus ("FIP-Virus"), kann aber ohne weiteres auch andere Ursachen habe, so dass man in diesem Fall weiter nach den Ursachen forschen sollte.
Bei Nine haben wir die eigentliche Ursache für ihren schlechten Zustand immer noch nicht gefunden, aber jedenfalls können wir FIP mit großer Sicherheit ausschließen! Dabei hat uns die Eiweiß-Elektro-Phorese (? jedenfalls Eiweiß-Elektro-Dings-rese ^^) weiter gebracht sowie Ultraschall und Röntgen des Bauchraums.
Nine hat u. a. ein Problem mit der Galle, das war eine der Differentialdiagnosen zu FIP bei dem niedrigen A/G-Quotienten, dazu kommen bei ihr (was für deine Fragestellung nicht weiter interessnt ist) noch mehr Baustellen an den inneren Organen, die aber nichts mit dem mutierten Coronavirus zu tun haben.
Nine ist sechs Jahre alt und gehört insofern auch nicht zu den Katzen, bei denen FIP zu den ersten Verdachtsmomenten gehört (das sind v. a. junge Katzen bis ca. 1 Jahr und ältere Tiere, also wo die Immunabwehr ohnehin nicht gut aussieht).
Bei deiner vierjährigen Katze spricht insofern auch einiges dafür, dass es eine Differentialdiagnose geben kann!
Die Rivaltaprobe aus dem Exsudat im Bauchraum ist ein Mittel der ersten Wahl.
Dazu kommt der Test auf den Coronatiter, also wieviel Coronaviren in der Katze vorhanden sind und etvl. ausgeschieden werden. Ein hoher Coronatiter ist ein Risikofaktor für FIP, wobei allerdings auch wichtig ist zu wissen, dass bei diesem Test nicht zwischen den normalen Coronaviren (die sehr viele Katzen haben ----- und ohne iwelche Beschwerden!) und dem mutierten Virus, das die Bauchwassersucht (FIP) auslöst!
Dazu kommt dann noch das große Blutbild mit dem niedrigen A/G-Quotienten (unter 0,6), was bei Nine den FIP-Verdacht ausgelöst hatte (Nines Wert lag damals bei ca. 0,37; sie hatte auch kürzlich wieder diesen geringen Wert im Kontrollblutbild vor rd. 2 Wochen, aber nun wissen wir, dass es auf anderen Ursachen beruht, wenn die Werte so extrem verschoben sind!).
Das sind gängige Hinweise, ob FIP im Raum steht oder nicht, wobei die Rivaltaprobe normalerweise ein sehr sicherer Indikator ist - und es bei der nassen FIP dann - so traurig es ist, dies zu schreiben! - mit der betroffenen Katze zuende geht.
Der Verlauf der FIP ist - gerade bei der nassen FIP - sehr schnell, das sind wenige Wochen zwischen dem Unwohlsein und Abbauen und der zerstörerischen Arbeit des mutierten Virus, das die Wände der Adern und inneren Organe besiedelt und zerstört, so dass immer mehr Flüssigkeit in den Bauchraum (evtl. auch in den Brustraum) austritt und letztlich zum Tod führt.
Eine Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht, wenn die Rivaltaprobe positiv verläuft, ist die Erkrankungszeit meist schon weit fortgeschritten und hat das Katz nur noch eine geringe "gute" Zeit vor sich.
Vorher baut das Katz meist schon stark ab, mit wechselndem Fieber (Fieber hatte Nine beispielsweise in all den Monaten nicht; auch das kann ein Indikator für eine Differentialdiagnose sein, muss aber nicht), so dass der Katzenbesitzer meist ohnehin schon alamiert ist und zum TA geht.
Sicherlich werden sich hier noch die Experten melden; ich selbst habe keine medizinische Vorbildung und kann insofern nur zu den Beobachtungen und Diagnosen betreffend meiner Katze Nine schreiben.
Aber wenn all diese Ergebnisse vorliegen, also eine positive Rivaltaprobe, ein hoher Coronatiter (vierstellig) und ein so schlechter A/G-Quotient, spricht eigentlich alles für FIP und hat deine Katze wahrscheinlich sehr schlechte Karten.
In so einem Fall stell dich bitte schon rein vorsorglich auf den Palliativmodus ein (= dem Tierchen eine schöne letzte Zeit bereiten, egal wielange diese dauern mag); bei FIP mit Exsudat im Bauchraum ist die Wahrscheinlichkeit, dass die verbleibende Zeit in Tagen gemessen werden kann, leider sehr hoch (= wenige Wochen, eher: wenige Tage *traurig*).
Aber!!!!
Es sollten wirklich diese positiven Untersuchungsergebnisse vorliegen!!!
Ansonsten lass bitte weiter forschen mit Blutuntersuchungen, mit Röntgen und Schall, ggf. auch mit Biopsie aus dem Bauchraum, wie wir es bei Nine machen ---- es gibt so viele andere Malessen, an denen eine Katze erkranken kann, ohne dass es so eine aggressive und tödliche Krankheit wie FIP sein muss!
Bitte frage deinen TA entsprechend nach Differentialdiagnosen (falls dies in Betracht kommt und nicht bereits die Rivaltaprobe gemacht wurde mit positivem Ergebnis und auch die anderen Untersuchungen aus dem Blutbild!); es kann z. B. auch die Galle betroffen sein wie bei Nine (Entzündung des Gallengangs und der Leber), was sich sehr gut behandeln lässt (so als Beispiel für Differentialdiagnosen beim zu niedrigen A/G-Quotienten) oder andere innere Organe.
Alles Gute für euch +
LG
edit:
Jia, ich weiß, was für eine Sch***angst das ist mit der Diagnose! Und bei Nine weiß ich, dass sie keine 10 Jahre alt werden wird mit ihrem zerstörten Körper, im Zweifel wahrscheinlich nicht mal 8 Jahre. *heul*
Ich freue mich bei Nine über jeden Tag, an dem es ihr gut geht, und sie lebt eigentlich nur noch von den regelmäßigen Infusionen mit Päppelmitteln und Kochsalzlösung, weil sie unnatürlich schnell immer wieder massiv dehydriert - die eigentliche Ursache kennen wir trotz umfassender Diagnostik bisher nicht.
Aktuell hat Nine nun wieder eine etwas stabilere Phase: sie frisst, hat Appetit und ist auch einige Tage nach der Infusion noch relativ lebhaft, und sie hat ihr Gewicht gehalten bzw. etwas zugenommen, so dass ich Hoffnung habe, dass wir sie im Mai in Narkose legen und die Biopsien machen können.
Aber mal realistisch betrachtet: man kann eine Katze nicht jahrelang mit Anabolika vollstopfen, um sie am Leben zu erhalten.
Da ist dann auch eine Grenze (auch wenn sie nicht so schnell kommt wie bei der Diagnose von FIP!), und dort die Balance zu finden, ist mit Sicherheit nicht minder schwierig als bei Krebs oder einer anderen fiesen und tödlichen Erkrankung.
Alles Liebe!