Welchen Ohrreiniger?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Gudrun

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21. November 2006
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Ulm
Hallo,

Ich habe wegen Ohrmilben bei zwei Wildkätzchen vorgestern beim TA Ohrreiniger abgeholt.
Die Ohrmilben wurden mit Dectomax (Spritze nach der Kastration) behandelt.

Der Ohrreiniger, den ich jetzt habe, will ich nicht geben, weil er mir viel zu "scharf" erscheint.

Er heißt "HexoClean" von Alfavet und enthält u.a. Chlorhexidindigluconat, Sacilylsäure, Propylengclycol

Gerade die ersten beiden Stoffe haben die Eigenschaften stark reizend, ätzend und toxisch wirken zu können.

Das werde ich bestimmt nicht verwenden.

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Hat jemand Erfahrung mit einem milden Ohrreiniger, der trotzdem Schmalz, Milbendreck und abgestorbene Hautzellen rauslöst?
Und wie heißt dann dieser bitte, damit ich ihn besorgen kann? ;-)
 
A

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Sollten sich bei uns mal Ohrmilben zeigen, würde ich auf Neemprodukte setzen, vielleicht sogar eher noch auf solche, die Wirkstoffe von Cocosöl haben.
Toi toi toi - keiner unserer Vierbeiner hat bisher Anzeichen von Ohrmilben. Bei die öfter mal leicht entzündeteten Ohren des Hundes hat Exner Petgard Ohrenpflege hervorragende Dienste geleistet.

Zugvogel
 
Danke, Zugvogel.

Das hier: http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden/bonito/medien/anhaenge/k1_m48.pdf habe ich zu Exner Petguard im ügrigen gerade durch googeln gefunden.


Verwendet man den den Ohrreiniger von Exner Petguard auch für den inneren Gehörgang?
Die äusseren Gehörgänge sind sauber bei den Kleinen.
Wenn ich jedoch vorsichtig mit dem Wattestäbchen an den Anfang des inneren Gehörgangs gehe (ganz gehe ich natürlich nicht rein), dann hat Mausi bräunlichen Ohrenschmalz (wie bei uns Menschen) und bei Lucy ist am Wattestäbchen schwarzer, pulviger "Kaffeesatz".

Nicht viel, aber ich habe gestern mal die Ohren meiner Katzen getestet und da bleiben die Wattestäbchen total sauber. Noch nicht einmal ein Körnchen, oder irgendeine Verfärbung.

Deswegen würde ich gerne die Ohren der Kleinen mit einem flüssigen Ohrreiniger befüllen, so dass dann der Dreck rausgespült wird.
Ist der Exner Petguard dafür geeignet?
 
Ich habe etwas dazu gefunden:

Anwendungsempfehlung:
Die äußere und innere Ohrmuschel des Tieres intensiv mit Exner Petguard einreiben und ohne Nachreinigung 10 - 20 Minuten einwirken lassen.

Exner Petguard besteht aus total ungiftigen Endprodukten der Lebensmittelindustrie.

Anscheinend ist das nicht für den inneren Gehörgang gedacht. 🙁
 
Auf Exner Petguard steht zur Anleitung folgendes:

"... Gehörgang, äußere und innere Ohrmuschel des Tieres regelmäßig einmal wöchentlich mit der Lösung intensiv einsprühen (die Flasche hat eine Tülle, keinen Sprüher). Auch zur Pflege von Parasiten und Pilzen..."

Bei einem sehr verkrusteten Ohr habe ich zweimal diese Lösung ins Ohr laufen lassen, der Hund hat sich gewaltig geschüttelt und sehr viel Schmonzes kam dabei mit raus. Nach der zweiten Behandlung gabs keine Anzeichen mehr für Irritationen im und am Ohr, der Hund kratzte sich nicht mehr an den Ohren.
Nachweislich gabs weder Milben noch Pilze in diesen Hundeohren, es waren lediglich Verkrustungen durch leichte Entzündung (eiterlos).

Das aber ist keine Antwort auf die Frage, wie man bei Milben und/oder Pilzen im Ohr behandelt. Nachdem eigentlich alle gängigen Mittel mehr oder weniger belastend für den Tierorganismus sind, im Gegenzug sich immer mehr erkennen läßt, daß natürliche Mittel wie Neem und Cocosölbestandteile gar nachhaltiger gegen Parasiten helfen, würde ich bei Notwendigkeit IMMER solchen Mitteln den Vorzug geben.
Sowohl Milben- als auch noch vielmehr Pilzbefall sind immer ein Zeichen einer Schwäche des Abwehrsystems; und genau das würde ich mit den heute üblichen Mitteln nicht noch weiter belasten wollen, sondern im Gegenteil noch zusätzlich stärken.

Zugvogel
 
Sollten sich bei uns mal Ohrmilben zeigen, würde ich auf Neemprodukte setzen, vielleicht sogar eher noch auf solche, die Wirkstoffe von Cocosöl haben.
Zugvogel

Soviel ich weiss, ist Neemöl genauso gefährlich wie Teebaumöl, würde ich also keineswegs empfehlen.

Ich habe vor kurzem den Ohrreiniger von Beaphar gekauft und war positiv überascht. Habe es sogar bei mir angewendet, weil ich entzündete Ohren hatte.
 
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Soviel ich weiss, ist Neemöl genauso gefährlich wie Teebaumöl, würde ich also keineswegs empfehlen.

Ich habe vor kurzem den Ohrreiniger von Beaphar gekauft und war positiv überascht. Habe es sogar bei mir angewendet, weil ich entzündete Ohren hatte.
Was eigentlich ist an Neem gefährlicher als die Wirkstoffe von Beaphar??? 😕 Zu dem Beaphar-Ohrenreiniger gibts keine Inhaltsangaben, steht vielleicht auf der Flasche drauf, was drin ist?

Daß Teebaumöl 'out' ist, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben.

Zugvogel
 
http://www.beaphar.de/productdetail/sensitiv-ohrenreiniger/298/

http://www.bv-tierschutz.de/03_01_tiere-zuhause_02-katze_03.htm?q=bob

Studie zu Vergiftung von Katzen durch Behandlung von Neemöl:
"Apparent adverse reactions to neem oil in cats", in the veterinary record 164, 592-593 (2009).

Deine Übersetzung ist nicht ganz richtig.
Adverse Reactions bedeutet nur "Nebenwirkungen". Von Vergiftungen steht dort nichts.


Wärst du so lieb, den Inhalt der Studie wiederzugeben?
Oder kennst du einen link, so dass man sie lesen kann oder auch nur den Abstract?
Wäre toll, wenn du ihn posten könntest.
Um die Studie lesen zu können, muss man sie kaufen. Selbst ein Abstract ist nicht frei verfügbar.

Es kommt ja darauf an, was und wie getestet wurde.


Vielleicht steht ja auch in dem Artikel, dass die Exposition mit Neem-Öl von Katzen durch das Auftragen auf das Fell und Ablecken des Öls ungefährlich ist, aber die Aufnahme von grossen Mengen über das Futter oder durch subkutane Spritzen zu Nebenwirkungen führt.

Vitamin A ist auch lebensnotwendig und ist aber bei Überdosierung toxisch.

Ach mennö. Schade, dass man die Studie nicht lesen kann.
 
Ich habe den Abstract gefunden.
Leider sagt der gar nichts aus. Weder ob den Katzen Neem oral oder subkutan oder wie auch immer verabreicht wurde, noch ob und welche Nebenwirkungen beobachtbar waren.



Abstract

The clinical signs, adverse effects and treatment of 99 cats presented for neem (Azadirachta indica) oil (as a component of flea treatment products) toxicity during January 2001-December 2007 in the UK are described.


Quelle: http://www.cabdirect.org/abstracts/20093126095.html
 
Also, weil es mich interessiert, hätte ich mir den Artikel jetzt auch gekauft.

Aber es kostet 31,73 Euro um sich den Artikel einen Tag lang durchlesen zu dürfen. 😱

Der Artikel ist noch nicht einmal die Studie, sondern fällt unter die Rubrik "short communication" und ist in dem kleinen Heft nur auf Seite 592-593 zu lesen. Was bedeutet, dass er nur ein paar wenige Zeilen lang sein könnte.

Da verzichte ich lieber. 😀
 
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So etwas lässt mir keine Ruhe.

Ich habe jetzt das hier gefunden:


Vergiftungen durch Neembaumöl
22.09.2009

Im Internet und Zoofachhandel sind so genannte Flohmittel erhältlich, die Neembaumöl enthalten. Viele Halter verwenden das ätherische Öl auch in Reinform. Doch für Katzen sind diese Mittel giftig. Wie die tierärztliche Fachzeitschrift „Vetimpulse“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, wurden allein in England in den letzten sechs Jahren insgesamt 99 Neem-Vergiftungsfälle nachgewiesen. Die meisten dieser Tiere zeigten Krankheitsanzeichen wie Abgeschlagenheit, übermäßigen Speichelfluss, Schwindel, Schwanken, Zittern, Zuckungen und Krämpfe. Sieben der Tiere starben oder mussten eingeschläfert werden, die anderen konnten glücklicherweise erfolgreich behandelt werden. Aufgrund solcher Gefahren warnt ESCCAP vor „Naturprodukten“ im Einsatz gegen Parasiten und empfiehlt, bei Hunden und Katzen nur solche Produkte anzuwenden, die als Tierarznei zugelassen und vom Tierarzt für das Tier als geeignet eingestuft sind.


Quelle: http://www.esccap.de/news/vergiftungen_durch_neembaumoel/
 
Es gab Flohhalsbänder und SpotOns, bei denen der Wirkstoff Neem war, die Trägerstoffe aber mehr als bedenklich.

Diese Mittel gabs freiverkäuflich u.a. auch im Freßnapf, der Hersteller war Bob Martin. Ob mittlerweile dieser bedenkliche Zusatzstoff immer noch in den Spots drin ist, weiß ich nicht.

Dem Artikel aus 'Vetimpulse' ist nicht zu entnehmen, wie die Modalitäten waren, die zu den angegebenen Vergiftungen geführt haben. Da es Tiere waren, die krank zum TA kamen, kann man leider nicht erkennen, wie wissenschaftlich untermauert diese als 'Neemvergiftungen' dargestellten Fälle zu sehen sind.


Zugvogel
 

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