Ich glaube, welche Übungen beim Clickern gut klappen, hat immer ganz viel damit zu tun, was die individuelle Katze halt von sich aus anbietet. Etwas beibringen, was sie nicht eh schon in ihrem Spiel- und Ausprobier-Repertoire hat, wird viel schwieriger.
Das denke ich auch.
Wir haben auch nie Anleitungen gelesen. Wir haben genau das gemacht: Angebote der Katze aufgegriffen.
Unsere beiden Britengeschwister haben eigentlich beide das gleiche Repertoire beim Klickern, aber in unterschiedlicher Intensität und Perfektion. Damla springt williger und deutlich höher durch den Reifen – dafür kann Duman beim Pfötchengeben rechts und links unterscheiden
[ja, ich erwähne das oft, bin aber auch ein bisschen stolz darauf], was bei Damla völlig aussichtlos zu sein scheint.
Joseva ist natürlich noch längst nicht so weit, lernt aber schnell – was sie am meisten hindert, ist nicht fehlender Wille oder fehlendes Interesse, sondern sind ihre Erschreckens- oder Angst-Flashbacks, die sie immer mal wieder hat. Aber es wird:
"Sitz" hat sie eines Tages einfach gemacht, weil es die anderen beiden machten.
Und neuerdings kann sie ja,
wie schon an anderer Stelle berichtet, das Pfötchenkommando – also das, was hier erfragt wurde.
Was habe ich gemacht?
Wir klickern nur sehr selten einzeln, das geht eigentlich garnicht, weil beim zweiten Klick sich schon irgendwo im Haus die/der andere – inzwischen die anderen beiden – auf den Weg machen und zwei weitere Klicks später dabei sind. Wir wollen aber einfach niemanden aussperren. Also machen wir 'Schule', wie es hier heißt, mit allen dreien und Joseva bekommt im Zweifelsfall eine einfachere Übung.
Beim "Pfötchen"-Kommando sah das dann zunächst so aus:
Duman: "Pfötchen" – ok, klick, Leckerle.
Damla: "Pfötchen" – ok, klick, Leckerle.
Joseva: "Pfötchen" –
nicht ok,
trotzdem klick,
trotzdem Leckerle.
Irgendwann dann:
… Joseva: "Pfötchen" –
nicht ok, trotzdem klick,
kein Leckerle
oder
… Joseva: "Pfötchen" –
nicht ok,
kein klick, trotzdem Leckerle.
ABER dann dabei: Leckerle vor die Nase halten mit gerade so viel Abstand, daß sie nicht daran kommt.
Weil Joseva deutlich mehr als die anderen beiden eine Neigung hat, die Pfote einzusetzen (sie fummelt geadezu virtuos und sehr ausdauernd, sie 'sichert' jedes geworfene Leckerle zunächst mit der Pfote, sie zieht manchmal sogar NaFu mit der Pfote zu sich heran, anstatt um den Teller herumzugehen), war es dann nur eine Frage von wenigen Versuchen, bis sie Ansätze machte, das Leckerle mit der Pfote zu angeln. Ansätze! also nur leichtes Anheben der Pfote! Sofort Klick und Leckerle! Ich habe es
nicht so weit kommen lassen, daß sie sich das Leckerle direkt mit der Pfote holen konnte, denn das hätte ja vermutlich bei ihr zu der Fehlkonditionierung geführt, daß sie mir etwas aus der Hand rauben kann/darf.
Also auf nur leichtes Anheben der Pfote gibt es sofort klick und Leckerle sofort direkt vor ihre Nase so, daß sie es direkt mit Lippen und Zähnen aus meinen Fingern nehmen kann.
Der nächste Schritt ist dann: das gleiche Verfahren, nur daß ich das Leckerle
unsichtbar zwischen Handballen und Ringfinger halte und ihr wie gewohnt Daumen, Zeige- und Mittelfinger hinhalte und sie auf Kommando mit Pfötchen reagieren muss, bevor ich dann das Leckerle freigebe.
Die Methode funktioniert gut und hat sich bewährt.
Inzwischen tippt sie übrigens meine Hand oft leicht mit der Pfote an, aber eben nur ganz leicht und zart, so daß es nicht einmal etwas ausmacht, wenn sie mal vergisst, die Krallen einzuziehn (… da denkt sie anscheinend noch nicht immer dran …
😆 ).