Huhu,
bei so vielen fachkundigen Leuten im Forum traue ich mich ja sonst meist noch nicht etwas zu sagen, aber die Situation hatte ich selber vor zwei Wochen erst - ich habe auch zwei im (Pferde-) Stall aufgewachsene Familienmitglieder ins Haus geholt. Sie hatten sogar noch den zusätzlichen Stress, dass wir leider eine Nacht in fremder Wohnung und dann eine lange Bahnfahrt hinter uns bringen mussten...
Meine beiden haben sich anfangs auch nicht aus ihrem Korb getraut. Ich habe ihnen Flur und Küche zur Verfügung gestellt (was ungefähr die Hälfte der Wohnung ist
😳 ) und in die offene Tür einen riesigen Zoopluskarton gestellt, weil ich keine Türen habe (da sind sie übrigens am nächsten Tag schon raufgekommen, ab da durften sie in die ganze Wohnung
😛 ). Das erste Futter habe ich relativ dicht vor den Transportkorb gesellt, damit ihnen der Duft in die Nase steigen kann und sie merken, dass es draußen etwas interessantes gibt. Das haben auch beide genommen, sich dann wieder in den Korb zurückgezogen, sind aber relativ schnell einmal auf Erkundungstour durch den Raum gegangen. Die Katze schneller als der Kater, der musste erstmal die Anstrengung vom dauernden Protestgeschrei der Fahrt ausschlafen
😛. Dann habe ich mich den Rest des Tages in der Küche aufgehalten und zwar, indem ich mich auf den Fußboden gesetzt habe - teilweise lesenderweise, teilweise habe ich mit einem Laptop Filme geguckt. Dadurch war ich eher auf ihrer Höhe und (war jedenfalls meine Hoffnung) dadurch weniger erschreckend. Dabei immer wieder mit ihnen reden, das hast du ja auch schon gemacht.
Später am Abend habe ich dann angefangen, immer wenn sie in meine Richtung kamen, Spielangebote mit einer festen Sisalschnur zu machen - Angel hatte ich noch nicht und die Schnur ließ sich ganz gut so bewegen, dass sie nicht gleich Angst vor meiner Hand bekommen haben. Dabei dann immer mehr auch meinen Schoß als Spielfläche genutzt und, wenn sie unter meiner Hand "durchgerutscht" sind, auch mal vorsichtig gestreichelt - aber immer so, dass sie jederzeit weggehen konnten, wenn sie wollten. Der Abend endete damit, dass beide auf meinem Schoß eingeschlafen sind
Wahrscheinlich wird es bei dir nicht so schnell gehen, mir ist schon klar, dass ich hier fast einen Idealverlauf in der Eingewöhnung hatte. Ich habe selber gestaunt, wie schnell das ging... Ich hatte allerdings auch den "Vorteil", dass die beiden eigentlich ncoh zu jung waren (8 Wochen), ich sie der Vorbesitzerin wegen schon nehmen musste und dadurch einerseits die von der Mutter übernommene Scheu noch weniger groß, andererseits sicher das Wärme- und Liebesbedürfnis noch größer war, als es bei so kleinen Würmern eh schon ist. Bei deinen könnte es also gut sein, dass du noch einiges mehr an Geduld brauchst...
Aber ich denke, so ein paar Sachen kannst du vielleicht trotzdem als Anregung gebrauchen:
- zu nichts zwingen, wenn sie im Korb bleiben wollen, lass sie
- sei einfach da (machst du ja schon 🙂 ), verlege deinen "Lebensmittelpunkt" halt kurzfristig dahin, wo die Katzen sind
- gewöhne sie beim spielen an deine Nähe - Angel wurde ja schon genannt, sonst ist eine feste Schnur toll; bei mir ist mittlerweile so ein Stab mit Federn dran der absolute Hit
- Essen gibt Mut 😉
- lass sie "zufällig" an deiner Hand vorbeistreichen, damit sie sich an Berührungen gewöhnen, aber zwing sie zu nichts
- lass den Korb als Rückzugsort offen stehen, nimm am besten je nach Bauart die Tür raus oder klemm sie irgendwie fest, damit sie sich nicht aus Versehen einsperren können
- wenn sie in den jetzigen Räumen zuhause sind, lass sie relativ bald den Rest der Wohnung erkunden (falls die nicht absolut riesig ist 😉 ), stell in anderen Räumen zusätzliche Klos auf (wird hier ja in vielen Threads empfohlen; die Empfehlung kann ich nur teilen)
Und ansonsten: Geduld
😉 Das wird schon
🙂
Meinen beiden merkt man mittlerweile fast nur noch beim großen bösen Staubsaugermonster an, dass sie sowas nicht kennen, ansonsten hab ich hier zwei freche Rabauken, die immer gerne zum Kuscheln kommen - außer, sie haben grade ihre Tobephase, dann werde ich gerne auch mal einbezogen
😀
Aber in den ersten Tagen haben sie sich immer wieder auch zurückgezogen, dass ich dachte, ich habe gar keine Katzen mehr. Lass sie, sie trauen sich irgendwann schon wieder raus!
Ach ja... Alles zerbrechliche hast du schon weggeräumt?
