Wissen Katzen, daß Mäuse eßbar sind ?

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nadir

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Szenario: Sonniger Nachmittag. Dosi liegt dösend in der Hängematte im Garten, vorbei in Richtung Terrasse trabt Gwen, ein Mäuschen im Maul.
Ich: Nein Gwen, laß die Maus draußen.
Madame hört ausnahmsweise mal und legt brav ab. Sie bekommt ihre Streicheleinheiten, ich stelle leicht angewidert fest, daß die Maus noch lebt.
Ich: Gwen, sei ein liebes Kätzchen und mach die Maus schnell tot.
Darauf hört sie natürlich nicht und kickt die Maus noch etwa 5 Minuten durch die Gegend, bis sie wirklich totgespielt ist. Anschließend spaziert sie ins Haus und plündert den Futternapf. Die tote Maus wird ignoriert, Dosi hat sie ja schon bewundert.
Ich komme ins Grübeln. Mag Gwen keine Maus, oder weiß sie als ehemalige Indoor-Katze nicht, daß Mäuse ein Grundnahrungsmittel sind und betrachtet sie nur als Spielzeug ? Wer hat eine Erklärung ?

Grüße von Nadir
 
A

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wars viell. ne Spitzmaus? Die werden nicht gefressen
 
Die scheinen nicht zu schmecken. Sie strömen wohl so einen ekelhaften Geruch aus, wenn sie tot sind.

Reserl rafft es auch nicht und legt mir auch immer Geschenke ab.

Doch, auch unsere ehemalige Terrassenkatze Susi merkte mit 11 Jahren noch, dass man Mäuse fangen und auch fressen kann.
 
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Die schmecken wohl nicht😀
 
ah.... danke! wieder was dazu gelernt 😀
 
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Ich habe mal ein schlaues Buch gelesen, darin steht, dass Katzen erstens das Töten einer Maus (also nicht durch Totspielen) lernen müssen und zweitens auch das Fressen. Das bringt ihnen die Mutter in den ersten Wochen bei, sobald sie feste Nahrung fressen.

Kira kann das auch nicht, wahrscheinlich war sie in ihren ersten Lebensjahren Hauskatze und ihre Mutter ebenfalls.
 
@Samienta
Könnte hinhauen, denn Benny ist im Züchterhaushalt grossgeworden, der frisst keine Mäuse, meine anderen drei kennen es aus ihrer Kindheit. Aber dicke Wühlmäuse fressen sie auch nicht.
Ebenso keine Spitzmäuse, die werden auch hier nur totgespielt. Es soll an dem Geruch liegen, dass die kleinen Räuber (selbst Fleischfresser) nicht von Katzen gefressen werden.

Das hindert meine aber nicht daran, doch sehr lange mit ihnen zu spielen🙄.


"Spitzmäuse
Bei Gefahr verbreiten alle einen stärkeren oder schwächeren Moschus- oder Zibetgeruch, welcher sie im Leben zwar nicht gegen ihre Feinde bewahrt, sie aber doch nur sehr wenigen Tieren als genießbar erscheinen läßt.Auffallend ist, daß die Spitzmäuse nur von wenigen Tieren gefressen werden. Die Katzen töten sie, wahrscheinlich weil sie sie anfangs für eine Maus halten, beissen sie aber nur tot, ohne sie jemals zu fressen. Auch die Marderarten scheinen sie zu verschmähen. Bloss einige Greifvögel sowie der Storch und die Kreuzotter verschlingen sie ohne Umstände und mit Behagen. Jedenfalls hat die Abneigung der geruchsbegabten Säugetiere ihren Grund in dem Widerwillen, welchen ihnen die Ausdünstung der Spitzmäuse einflösst."
(http://www.ratz.url.ch/spitzmaus.htm)
 
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Ich kenne auch die These, daß der Jagdtrieb zwar genetisch festgelegt ist, aber der Todesbiß nur von Mamakatz den Kindern beigebracht werden kann, zumindest in den meisten Fällen. Es soll auch hochbegabte Katzenkinder geben 😉, die das ohne Katzmutter können.

Eine tote Maus riecht noch nicht nach Fleisch, wie es die heutigen Katzen von ihrer Nahrung kennen.
Bei BARF müssen viele Fütterer erst die 'Beute aufbrechen', um sie begehrenswert zu machen.

Zugvogel
 
Ich habe auch einen Kater, der eine Maus zwar töten kann, dann aber nur darauf rumleckt und wirkt, als ob er nicht wisse, wie/ob man "das" essen kann. Und bei mir war es keine Spitzmaus.

Seinen Bruder habe ich auch noch nicht gesehn, dass er eine Maus gefressen hat. Mein Großer hat da kein Problem, daher tippe ich auch auf "erlernt".

Wie gut, dass sich meine Jungs nicht mit Mäusejagen durchschlagen müssen .... 😉
 
Bei meinen trifft die Lerntheorie nicht so ganz zu.
Alle 6 fangen und fressen Mäuse, einer mehr, einer weniger.

Bei 4 Katern weiß ich, dass ihnen die Mutter das nicht zeigen konnte, bei zweien hab ich keine Ahnung.

Ich denke, letztendlich kann das jede Katze, von Muttern angelernte besser und generell gibt es gute, weniger gute und auch miserable Jäger.

Hier war es immer überaus interessant zu beobachten, dass die älteren Kater dem Jungvolk irgendwann Mäuse mitgebracht haben, erst tot, dann sehr angeschlagen bis hin zu quicklebendig.
Die haben dann die Jagdausbildung übernommen.
 
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Jägerkatzen hatte ich wohl, aber nicht eine, die den Tötungsbiß kannte und konnte.

Alle Mäuse begnadigt 😀

Zugvogel
 
Hm, also ich nehme aus meinen bisherigen Beobachtungen ebenfalls an, dass es sich um einen Lerneffekt handeln könnte. Ob es nun wirklich die Mutter ist, die den "Tötungsbiss" beibringt, oder ob vielleicht eher auch der Aspekt der frühen Gewöhnung eine Rolle spielt, weiß ich aber nicht.

Alle unsere Katzen waren ja Notfellchen. Die mit Herkunft unbekannt, bzw. die aus dem Tierheim, oder die, die bei einem Tiersammler geboren waren spielten die Mäuse meist nur mehr oder weniger zu Tode und brachten sie zu uns. Von zwei kleinen Kätzchen wussten wir aber sicher, dass sie von einem Bauernhof stammten, wo nicht oder kaum zugefüttert wurde. Diese beiden töteten und fraßen ihre Beute von Anfang an. Im Moment hat meine Familie auch wieder ein Bauernhofkaterchen übernommen. Auch dieser macht es genauso: Beute wird nicht allzu lang bespielt, sondern relativ schnell getötet und dann sofort komplett gefressen (und dass, obwohl alle Katzen bei uns selbstverständlich immer ausreichend gefüttert werden).
 
wars viell. ne Spitzmaus?

Nein, das war eine ganz normale Maus. Spitzmäuse wurden hier bisher noch nicht angeliefert.
Aber die Theorie, daß Mäuse töten und fressen von Mama gelernt wird, klingt schlüssig. Nach dem, was ich über meine Mädels weiß, sind beide als reine Wohnungskatzen aufgewachsen, d.h. es hat ihnen niemand beigebracht. Hunger hatte sie wohl in der Situation vorgestern - nachdem die Maus tot war, ging Gwen schnurstracks zum Futternapf.
Wobei sie sich wesentlich schneller an die große weite Welt gewöhnt hat als Arwen. Gwen bleibt länger draußen und schleppt deutlich mehr Beute an.
Mal wieder was gelernt.

Grüße von Nadir
 
Zuletzt bearbeitet:
Den typischen "Tötungsbiss" der nach einem bestimmten Muster abläuft, den gibt es meines Erachtens nicht. Die Beute wird zum Verzehr "irgendwie" aufgebrochen - gerade so wie es kommt oder die Maus/der Vogel stirbt an inneren Blutungen, wenn die Zähne in den Körper eindringen. So zumindest sind meine Beobachtungen.

Beim typischen Tötungsbiss stimme ich dir zu, aber die Mäuse zumindest werden immer nach dem gleichen Schema gefressen:
Am Kopf anfangen (knurpst so schön), dann weiter nach hinten vorarbeiten (immer schön mit dem Strich fressen), dabei die Gallenblase aussortieren (ist mir schleierhaft, wie die das in der Geschwindigkeit schaffen) und zum Schluss den Popo.
 
Spitzmäuse fressen meine Katzen auch nicht, aber jede andere gefangene Maus.
 
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Vielleicht sollte es ein Geschenk für Dich sein 😀 Mein Kater frisst die meisten Mäuse. Aber ab und zu bekomme ich auch eine geschenkt, die legt er mir dann vor die Haustür, bewacht sie auch noch und wartet, bis ich ihn ausgiebig dafür lobe. Ist dann aber meine, er will sie danach auch nicht mehr 😀
 
Hm, meine fressen die Mäuse aber teilweise anders.

Jeany z.B. beißt den Kopf ab und läßt den erst mal liegen. Der wird nur gefressen, wenn nach der Maus der Hunger noch groß ist.

Und ansonsten habe ich schon angefressene Mäuse in allen Variationen gefunden- vorne angefressen, hinten, am Rücken aufgebissen. Völlig ohne irgendein Muster.

Aber Mäuse schnell zu töten, scheint wirklich nicht jede Katze zu können - mein Persermix war schon mal völlig ratlos vor einer winzigen Babymaus gesessen.
 
Mein Sternenkater hat immer nur den Kopf gefressen 😱, scheint am besten zu schmecken.
 
Katzenmütter bringen ihren Jungen - wenn die Gelegenheit da ist - bei, wie sie jagen müssen. Das kenne ich auch so, dass es erst tote, dann angeschlagene und zum Schluss fitte Mäuse sind. Die Kleinen lernen dann das Jagen und Töten der Beute. Manche Katzen bringen auch Vögel und andere Tiere - je nachdem was sie selber "können".

Die Mutter meines Katers war eine sehr gute Jägerin, sie hat sich lange alleine durchschlagen müssen. Sie war eine sehr kleine, zierliche Katze und schaffte sogar Tauben heran. Was ich angesichts ihrer kleinen Größe sehr beeindruckend fand. Mo hat anscheinend das Jagdtalent von ihr übernommen. Sobald er Freigang hatte, ist er mit Mäusen angefangen. Die jagt und frisst er sehr gerne. Die ersten Male waren nicht so von Erfolg gekrönt, aber er lernte sehr schnell. Seit diesem Sommer packt er auch den einen oder anderen Vogel. Mir kommt es so vor, als ob er sein Können inzwischen noch mehr verbessert hat. Was ich nicht unbedingt schön finde, aber das ist die Art der Katzen.

So wie es eben ihre Art ist, spielt Mo natürlich auch gerne mit der Beute. Er weiß aber auch sehr genau, wie er sie schnell durch einen gezielten Biss töten kann. Das wendet er zum Beispiel immer dann an, wenn ich versuche sie ihm wieder wegzunehmen. Das mache ich absichtlich, weil ich das Leiden der Mäuse so verkürzen kann.

Wir haben immer Katzen gehabt und es gab ganz unterschiedliches Jagdverhalten. Manche Katzen hatten viel Talent was das Beutemachen anging und anscheinend auch mehr Spass daran als andere. Ich glaube nicht, dass das etwas mit Hunger oder Notwendigkeit zu tun hat. Das ist auch Vergnügen.

Mir kommt es aber schon so vor, als ob Katzen eher zu Geschenken neigen - während Kater ihre Beute eher für sich behalten.
 

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