Katzen abends reinzuholen (es sei denn sie kommen freiwillig) ist ziemlich sinnbefreit.
Naja - sinnbefreit für Katz vielleicht schon, für Mensch ergibt das schon Sinn.
Wir haben das anfangs, als wir noch keine Katzenklappe hatten, auch so gemacht - und es hat mal mehr mal weniger gut geklappt.
Mir war nicht wohl dabei wenn sie nicht reingekommen sind weil ich wusste dass sie dann bis morgens nicht mehr rein KÖNNEN, wir hören sie vom Schlafzimmer aus einfach nicht.
Noch weniger hat's mir in den Kram gepasst wenn eine drin und eine draußen war.
Ich weiss nicht wie oft wir (vor allem der Gefährte) länger aufgeblieben sind bis endlich beide zuhause waren. Letztendlich ging's dabei aber um uns und nicht um die Katzen, die haben das nie kapiert warum sie ausgerechnet dann reinkommen sollen wenn's draußen am interessantesten ist.
Heute (mit Katzenklappe) ist es so, dass unsere Hardcore-Freigänger die sogar bei Regen tagsüber fast nur zum Fressen reinkommen, sich im Lauf des Abends irgendwann mal einfinden um ein Nickerchen bei uns im Wohnzimmer machen, meistens hauen sie aber irgendwann wieder ab nach draußen. Ist mir dann aber egal, sie können ja rein und raus wie sie möchten, und das nutzen sie auch ausgiebig.
Wenn ich mal weniger tief schlafe hör ich häufig irgendwann zwischen 4 und 5 die Klappe (ich bin noch nicht sicher ob ich's gut oder schlecht finde dass man die so hört) - das ist die typische Uhrzeit in der Wohnungskatzen gerne ihre Dosis aufwecken habe ich zwischenzeitlich festgestellt - ich gehe davon aus dass etwa um die Zeit das Vogelvolk fröhlich zu tirilieren anfängt was unsere Jägerchen natürlich rauslockt wenn sie nicht eh schon draußen sind. Wenn wir dann irgendwann aufstehen sind sie aber trotzdem meistens beide sofort da, ich weiss nicht woran sie das merken, ich nehm an sie hören das Quietschen der Schlafzimmertüre.
Ob das klappt dass man 'ne Katze vorsichtig an den Freigang ranführt weiss ich nicht. Unsere Kleine blieb beim ersten Freigang 9,5 Stunden weg, beim zweiten 11,5 und schliesslich wurden es dann 23,5 Stunden. Ich hab Blut und Wasser geschwitzt, es war mir aber wichtig sie nach ihrer Rückkehr auch gleich wieder rauszulassen wenn sie's möchte - sie sollte merken dass sie jederzeit rausdarf und uns da vertrauen dass sie nicht wieder eingesperrt wird (sie hatte ohnehin "wie ein Tier" gelitten als sie zur Eingewöhnung drinbleiben musste).
Ihr Bruder dagegen blieb anfangs nicht länger als zwei oder drei Stunden weg, dann kam er kontrollieren ob wir noch da sind und ihn wieder reinlassen. Mittlerweile bleibt er auch mal länger weg, aber Sorgen mach ich mir erst nach 24 Stunden, das ist aber selten dass er so lange wegbleibt.
Mein Fazit ist also dass das extrem unterschiedlich ist wie sich Katzen da verhalten.
Wenn man "auf der sicheren Seite" sein möchte würde ich auch empfehlen den ersten Freigang bei Schlechtwetter und hungrig zu ermöglichen.
Und ganz sicher ist es sinnvoll wenn sie dann schon auf ihren Namen hören bzw. man in Signal hat (z.B. ein Pfeifen).
Leckerlidosenklappern heisst halt auch immer gleich wieder Futter - ich hab bei unseren das Gefühl wir haben sie viel zu sehr aufs Futter konditioniert, drum versuch ich grad das nur für absolute Notfälle zu nutzen.
Zum einen ist es tagsüber wesentlich gefährlicher als nachts.....mehr Autos, mehr Zweibeiner.....als nachts.
Ich bin mir da garnicht so sicher ob's tagsüber wirklich gefährlicher ist - aber das kommt wohl auch auf die Gegend an.
Fakt ist, dass Katzen nachtaktive Tiere sind und es deshalb nur natürlich ist dass sie nachts jagen gehen.
Dafür hast Du nachts das Problem dass die Ruhe trügerisch sein kann - hier ist vor dem Haus 30er-Zone (eigentlich ist das sogar 'ne Anwohnerstraße), ein Idiot der da nachts mit höherem Tempo durchpest reicht aber blöderweise völlig aus. Von betrunkenen Kids die im nahegelegenen Park gefeiert haben will ich garnicht erst anfangen - die machen mir fast mehr Angst als die Autos.
Unsere beiden sind aber schon uns gegenüber draußen recht scheu und vorsichtig, bei Fremden lassen sie sich garnicht erst blicken, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann.
Ob meine Katzen reinkommen, wenn ich sie rufe, hängt davon ab, was sie gerade tun....wer gerade halb im Mäuseloch hängt oder Vögel beobachtet hat gerade besseres zu tun, als sich um nervige Zweibeiner zu kümmern 😀
Ist bei uns ganz ähnlich, wobei ich bei unseren ziemlich sicher bin dass sie das Rufen teilweise auch garnicht hören, weil sie eben weiter weg sind.
Manchmal kommen sie aber auch im Affenzahn aus dem Nichts über die Wiese gewetzt dass den Nachbarn vor lauter Staunen der Kiefer runterfällt ob solch militärisch anmutendem Drill.
Das Verhalten unserer Katzen hat sich übrigens mit der Katzenklappe deutlich verändert - zum Positiven hin. Irgendwie sind sie viel relaxter. Wobei man natürlich gerne nach wie vor die Dosis als Türöffner an der Balkontüre missbraucht (die Katzenklappe befindet sich aus optischen und thermischen Gründen in einem seitlichen Fenster).
Das letzte verbliebene Katzenklo wurde seit Einbau der Katzenklappe nicht ein einziges Mal mehr genutzt - vor der Katzenklappe kam man aber gerne auch mal extra für den Klogang heim (hab ich nie verstanden).
Chipklappe kann ich natürlich nur empfehlen, wir haben die große Sureflap:
http://www.sureflap.de/produkte/details/16-mikrochipgesteuerte-haustierklappe
Theoretisch würde der (mittlerweile ausgewachsene) Kater wohl auch durch eine kleinere Klappe passen, aber da wir nicht wußten wie groß er letztendlich werden würde, haben wir vorsichtshalber die größere Klappe genommen. Bezüglich Kältebrücke schenkt sich das nicht wirklich was und ich hätt mich doch sehr geärgert wenn wir später hätten nachrüsten müssen.
Sorry, langer Text... Aber abschliessend vielleicht trotzdem noch der Spruch der Pflegemama zu diesem Thema:
"Ebbes Rechds kommt widdr" bzw. "Des woiss wo's nogherd"
Mittlerweile bin ich mir auch sicher dass sie immer wiederkommen werden - es sei denn irgendwas hindert sie dran, und DAS macht mir viel mehr Sorgen.