*Verstoß gegen die Netiquette*
P.S: zum Thema FORL aus Wikipedia: Die Erkrankung tritt bei verminderter Calciumaufnahme oder niedrigem Calcium/Phosphor-Verhältnis in der Nahrung gehäuft auf. Hierdurch wird eine vermehrte Bildung von aktiviertem Vitamin D3 (1,25-dihydroxycholecalciferol) ausgelöst, welches zu einer Mobilisierung von Calcium und Phosphor aus den Hartsubstanzen führt.
Den Katzen wurde Blut und Harn untersucht, die Versorgung grade mit Calcium war aufgrund meine Unsicherheit beim Barfen längere Zeit ÜBERVERSORGT- ergo kann es kein FORL sein.
Deine Katzen wurden also augenscheinlich nicht vom Zahn-TA auf FORL mit dentalem Röntgen untersucht, entnehme ich deiner Schreibe.
(Da du ebendieses ja nicht bestätigst, sondern auf die Blut- und Urinuntersuchungen allein verweist.)
FORL wird in der Wissenschaft durchaus auch mit dem gleichzeitigen Auftreten von Calici in Verbindung gebracht (und nein, ich habe augenblicklich keinen link zur Hand, kann ihn aber ggf. nachreichen), und als Dosine von vier erwiesenen und einer vermuteten FORL-Katze unterschiedlichster Provenienz kann ich zumindest bei zwei Katzen Calicibeteiligung positiv bestätigen und bei einer weiteren mit gutem Grund vermuten.
1) Sternchen Jeannie:
vermutetes FORL, da immer wieder Zahnprobleme und "häppchenweise" Behandlung und Zähneziehen (damals noch beim ersten TA, der leider ein ziemlicher Stümper war
). Calicibeteiligung im Nachhinein ebenfalls vermutet, da häufiges Augentränen usw. Kein Dentalröntgen o. ä. mangels damaliger Kenntnis und Wissens.
😳
Orientalisch Kurzhaar mit Stammbaum (gewesene Zuchtkatze).
2) Sternchen Nicki:
erwiesenes FORL anhand der Befunde (Läsionen an der Zahnwurzel, teilweise sogar schon Resektion der Zahnwurzel u. a. m.) bei der großen Zahn-OP in höherem Alter (12+). Diagnose durch Haus-TÄin, aber nicht mehr der Stümper wie bei Jeannie.
Nicki war halb blind durch eine vermutete Infektion mit Katzenschnupfenerregern im Kittenalter; die Hornhaut war massiv beeinträchtigt, und Nicki schnupfte auch immer wieder. Aufgrund der Symptome kann Calicibeteiligung vermutet werden.
Bauernkater aus dem TS; Lastrami.
3) Frau Nine
Chronisch krankes Fellchen (IBD), seit dem vierten Lebensjahr komplett zahnlos nach Diagnose von FORL und zwei großen OPs im Abstand von ca. zwei Jahren (zweites und viertes LJ.: zuerst alles, was nicht Canini war, dann die Canini). FORL röntgenologisch und bei OP erwiesen, Calici positiv nach entsprechenden Abstrichen aus Rachen, Auge und Nase.
Orientalisch Kurzhaar mit Stammbaum.
4) Frau Pfote
Dreirädchen, aber ohne Auswirkung auf die sonstige Gesundheit.
Große Zahn-OP nach röntgenonogischen Befunden auf FORL, also alles bis auf die Canini im Alter von vier Jahren. Bisher kein Calicitest, nur Vermutung, da sie seit dem Alter von ca. sechs Monaten in vermutet bzw. inzwischen erwiesen calicipositivem Mehrkatzenhaushalt lebt und Ansteckung theoretisch möglich sein könnte.
Moderne Siamkatze mit Stammbaum.
5) Moody
Halbpirat mit Matschauge (= durch Katzenschnupfeninfektion massiv beeinträchtiges, eingeschränkt sehfähiges Auge). Große Zahn-OP wegen FORL nach entsprechendem röntgenologischen Befund im Alter von zwei Jahren. Schon als Kitten Calici-positiv getestet, anlässlich der OP erneut bestätigt. Zusätzlich Herpes positiv.
Moderner Siamkater mit Stammbaum.
Meine Katzen stammen aus verschiedenen Catteries (mal von Sternchen Nicki abgesehen, der natürlich keinen Stammbaum sein eigen nennen konnte
), die nicht zwingend miteinander zu tun haben. Auch die Zuchtlinien sind unterschiedlich.
Und: FORL kann jede Katze treffen, dafür braucht es weder Stammbaum noch sonstwas, und die Calici-Theorie leuchtet mir insofern durchaus ein.
Selbst wenn man die Calcium-Theorie da mit einbauen will, kann man aber jedenfalls nicht wirklich eine Erklärung dafür finden, warum es dann auch die sorgsam aufgezogenen und von Anfang an mit sehr gutem Futter (teilweise auch BARF) versorgten Stammbaumkitten, die also garantiert hinreichend Calcium erhalten haben, später mit FORL diagnostiziert und entsprechend operiert worden sind. Und bitte, das sind keine Verschwörungstheorien, denn wir wohnen gewissermaßen bei der Uniklinik (Kleintierklinik der Freien Universität Berlin) nebenan und nehmen sie bei wichtigen Dingen gern in Anspruch.
Ich habe insofern bei der TK, wo unsere Tiere operiert wurden, auch keinen Grund, an den Diagnosen zu zweifeln.
FORL ist eine Zahnerkrankung, die sich nicht wirklich mit Symptomen äußert. Eine Zahnfleischentzündung, schlechter Atem und Kopfschiefhaltung beim Fressen können Symptome sein, die auf FORL hindeuten, da die Krankheit sehr schmerzhaft ist und häufig eben auch mit Entzündungen der Maulhöhle in Begleitung kommt. Die Läsionen an der Zahnwurzel sind - außer beim entsprechend genauen digitalen Röntgen durch einen erfahrenen Zahn-TA - nicht zu erkennen, auch auf "normalen" Röntgenbildern sind die Verwirbelungen und diffusen Befunde an der Zahnwurzel, die auf die Läsionen hindeuten, schlecht zu erkennen und brauchen bei der Interpretation einen sehr erfahrenen TA.
Ich finde deine Vorgehensweise, TE, nicht deinen Katzen angemessen, denn du gehst willentlich das Risiko ein, dass die Katzen auch weiterhin an heftigen Schmerzen im Maul und beim Fressen leiden müssen.
Für deine Katzen finde ich das außerordentlich schlimm, und zu deinem Verhalten in diesem Punkt (und die Begründung von wegen kein Geld ausgeben usw.) äußere ich mich lieber nicht, ich möchte keine Sperre wegen der Netiquette riskieren.
Alles Gute für deine Katzen, und ich hoffe, du findest trotzdem noch den Weg zum Zahnröntgen beim ZahnTA, so dass wenigstens FORL ausgeschlossen werden kann. Und:
Bitte. Lass. Abstriche. Für. Den. Test. Auf. Erreger. Des. Katzenschnupfenkomplexes. Machen.
Kostet aber halt auch einiges Geld, Iwie um 150 Euro, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. (Aber das wird für dich wahrscheinlich auch wieder nicht billgig genug sein.....
)