Also bei reiner Wohnungshaltung würde ich zu zwei Katzen raten. Ich habe ja selbst erst seit 3 Monaten zwei Jungtiere, wobei ich (nachdem sie sich jetzt gut verstehen) sehr klar verstehe, dass der Mensch eine Mitkatze nur mäßig ersetzen kann. Ich denke gerade bei Berufstätigkeit benötigt die Wohnungskatze einen Spielpartner.
Meine beiden toben, balgen und jagen durch die Wohnung und lernen auch gegenseitig von sich weiterhin "kätzisches Sozialverhalten".
Meine erste Katze Kaya hatte knapp 8 Wochen Vorsprung, bevor ihre jetzige Freundin Ivy alt genug zum Einzug war. Bis dahin hat sie das alleine leben aus meiner Sicht hervorragend gemeistert, obwohl sie an 3 Tagen die Woche knapp 10-12h alleine war. Auf Dauer hätte ihr das allerdings bestimmt geschadet. Sie hat sich nie in diesem Sinne "schlecht" benommen, aber als sie noch alleine war, hat sie zb morgens am WE schon sehr Druck gemacht, dass ich aufstehe (Handy vom Nachtisch geschmissen, Ladekabel angenagt etc)... Das alles hat sich geändert, seit Ivy dazugekommen ist.
Ich bin voll berufstätig und muss wegen der Katzen 20 min früher aufstehen (Füttern, Katzenklo reinigen, Wasserwechseln, Lüften etc)
Seit die beiden zu zweit sind, spiele ich schon auch noch mit Ihnen, aber sie beschäftigen sich schon ziemlich selbst. Wie es später mal wird, weiß ich noch nicht, aber in ihrem Alter (3 und 5 Monate) schlafen sie(am WE kann ich das beobachten) schon über Tag relativ viel und ziehen sich dafür in ihre "Schlafecken" zurück.
Für mich bedeutet "Animation" abends (geschätzt) ca 10-12 min aktives Spielen mit Ihnen. Oft sind sie aber voneinander so abgelenkt, dass ich sie einfach machen lasse. Ich gehe trotz der Katzen weiterhin an etwa an 3-4 Abenden noch ins Training. Danach genießen die beiden als soziale Mensch-Katze-Kommunikation ganz dicht auf oder an mir mit auf der Couch zu hocken und TV zu sehen. außerdem schlafen sie beide nachts mit im Schlafzimmer (auf der Bettdecke).
Am Tag (bzw dann am WE) spiele oder interagiere ich mit Ihnen, wenn sie auf mich zu kommen (und das tun sie ganz gerne und regelmäßig von selbst). Aber oft wollen sie "einfach nur dabei sein". Sie verfolgen mich dann von Raum zu Raum. Das kostet in dem Sinne keine Zeit.
Am Anfang benötigt die Katzenhaltung jedoch sicherlich erheblich mehr Zeit als, wenn man seit 3-4 Jahren Katzenhalter ist.
Ich würde auf jeden Fall dazu raten eine Junkatze erst zu nehmen, wenn sie 13 Wochen oder gar älter ist. Erst dann ist sie ausreichend sozialisiert. Sehr oft sieht man bei Quoka Privatanzeigen, in denen Katzen sehr viel früher angeboten werden.
Die Katze muss zu den Wohnverhältnissen passen und so sollte man aus meiner Sicht gar nicht erst erwarten, dass eine "Bauerhofkatze", die niemals erfolgreich Toilettentraining (besonders wichtig 5-9.(?) Woche )absolviert hat, stubenrein zu bekommen. Das schafft in einer Etagenwohnung nur Stress.
Ich würde mir die Katzenmutter bzw die Katzeneltern ganz gut angucken. Wenn die entspannt und selbstbewußt und gesund sind, hat man große Chancen ein ebenso gesundes Katzenjunges zu bekommen. Anscheinend macht es sich besonders gut, wenn der Katzenpapa bei der Erziehung mithilft. Wenn der Züchter schon einen schlechten Eindruck macht, sollte man sich erst recht gut überlegen, warum es ausgerechnet DIE Katze von DIESEM Züchter sein muss.
Vorbereitung ist alles. Katzenjunge gibt es zweimal im Jahr. Wenn man noch nicht alle Fragen geklärt hat, kann man auch noch ein halbes Jahr warten und dann seine Wunschkatze👎 anschaffen.