Koboldkatze
Forenprofi
- Mitglied seit
- 2. September 2011
- Beiträge
- 2.485
- Ort
- Süddeutschland
Hallo an alle,
das wird mein erster Thread im Forum. Ich hatte gehofft, mit einem erfreulicheren Thema aufwarten zu können, doch leider brauche ich zuerst eure Hilfe.
Wir haben drei Katzen. Zum einen das eigensinnige Schwefelfell Knulla, eine zickige, anspruchsvolle Katze, die zwar gerne mit anderen spielt, aber niemals kuschelt und sehr auf meinen Freund fixiert ist:
Knulla wird im Dezember vier und ist seit ungefähr dreieinhalb Jahren bei uns.
"Meine" Herzenskatze ist Samli, eine HLH-Thai, die wir aus einer Tiermessi-Zucht retteten und die das sanftmütigste, liebste und sozialste Wesen ist, das ich je kennen lernen durfte. Fremden Menschen gegenüber reagiert sie aufgrund ihrer Vorgeschichte extrem ängstlich, aber bei mir läge sie am liebsten den ganzen Tag im Arm (Samli sitzt sogar auf meiner Schulter, wenn ich durch die Wohnung wusle). Samli wird am 4.10. (sofern den "Unterlagen" des Halters Glauben zu schenken ist) drei Jahre alt.
Weil Samli als Thai sehr gesellschaftsliebend ist und am liebsten mit jeder Katze sofort in einem Kuschelknäuel verschmelzen würde, haben wir uns lange Gedanken über eine Drittkatze gemacht. Knulla und Samli lieben sich zwar, sie toben viel zusammen, liegen nebeneinander und sind oft gemeinsam unterwegs, aber es gibt jeden Tag Momente, in denen Samli sich zu Knulla legt und mit ihr schmusen will, woraufhin Knulla entnervt und unter Protest vor ihr flüchtet. Knulla legt einfach keinen Wert auf körperliche Nähe. Es ist für mich eine große und seltene Ehre, von ihr besucht zu werden. Mein Freund hat da mehr Glück, zu ihm kommt sie täglich. Sie liebt ihn wirklich abgöttisch, manchmal denke ich, sie wäre am liebsten mit ihm alleine.
Die Theorie war, eine weitere Orientalin zu suchen, die ähnlich aufgeschlossen wie Samli wäre und als Bindeglied fungieren sollte. Wir hofften, dass Samli jemandem zum Kuscheln und Knulla ihre Ruhe haben würde. Am liebsten hätten wir eine Kastratin im gleichen Alter genommen, aber wir wurden nicht fündig und ehe ich mich halten konnte, war ich hoffnungslos in eine junge Siamesin im Alter von 20 Wochen verliebt.
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, holten wir die Kleine letzten Mittwoch, also vor fast einer Woche.
Hier ist unsere süße Ratte:
Die Kleine ist, anders als ich es von unseren Problemkindern gewöhnt bin, selig-vertrauensvoll gegenüber Menschen. Sie ist verschmust, folgt uns durch die Wohnung und schläft seit der ersten Nacht mit im Bett. Leider durfte sie mit anderen Katzen nicht nur gute Erfahrungen machen. In ihrem alten Zuhause verstand sie sich überhaupt nicht mit einer Katze. Sie soll angegriffen worden sein, sobald sie ihr Zimmer verließ, was sie zuletzt sehr verschüchterte. Nur mit ihrer Schwester aus dem gleichen Wurf verstand sie sich blendend.
Nun ist es so, dass Samli sich offensichtlich sehr über den Neuzugang freut. Sie ist offen, interessiert und freundlich, folgt der Kleinen auf Schritt und Tritt und versucht sie zum Spielen aufzufordern. Der ist das jedoch zu viel, sie reagiert ziemlich extrem und angstaggressiv. Sitzt in geduckter Haltung in der Ecke, knurrt wenn Samli ihr näher kommt, und sobald ihr der Abstand zu gering wird, veranstaltet sie ein ohrenbetäubendes Theater, keckert geifernd, knurrt und faucht, springt dann über Samli hinweg und verkriecht sich schutzsuchend unter unseren Beinen.
Samli ist glücklicherweise geduldig, fast stur. Sie lässt sich nicht abschütteln und versucht es wieder und wieder. Ich weiß mir inzwischen nicht mehr zu helfen und frage mich, ob ich nicht irgendetwas tun sollte. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die Kleine auftaut, wenn sie von Samli derart bedrängt wird, auch wenn ich froh bin, dass Samli sich von ihrem Verhalten nicht abschrecken lässt.
Mit Knulla ist es ganz anders gelaufen: Wir hatten erwartet, dass sie endlos beleidigt wäre und der Neuen mehr als deutlich klar machen würde, dass sie hier der Boss ist. Das ist nicht der Fall gewesen, zwar gab es ein wenig Geknurre, doch Knulla wirkte ansonsten ausgeglichen und nahm uns den ungebetenen Gast nicht mal übel. Am zweiten Tag war alles wie immer, Knulla ist beobachtend, nicht desinteressiert oder auf Kontakt aus, aber freundlich und gelassen. Die Kleine faucht auch nicht, wenn Knulla sich ihr nähert.
Jetzt zu unseren Randbedingungen: Wir leben in einer Wohnung (94qm), den Katzen stehen alle Räume zur Verfügung, nur der begehbare Kleiderschrank nicht. Es gibt zwei große Kratzbäume und diverse Kratzbretter, mehrere Fummelbretter, Rascheltunnel, einen abgesicherten Balkon, Katzenbrunnen und Catwalk. Wir haben abends eine feste Spiel- und Clickerzeit. Über das gemeinsame Spielen mit der Federangel gelingt es mir zuweilen, Samli und die Kleine näher zusammen zu bringen, wenn die Kleine abgelenkt ist gibt es auch kein Theater. Doch sobald sie merkt, wie nah sie dem großen Flauschfell gekommen ist, bekommt dieser wieder all ihre Angst zu spüren.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich die beiden sanft näher zusammen bringen kann? Wie ich Samli Vorsicht und der Kleinen Zuversicht vermitteln könnte? Ich bin um jeden Ratschlag dankbar und beantworte gerne weitere Fragen, falls das hier zu konfus geworden ist.
Ein wenig besorgt verbleibt
Sophie
das wird mein erster Thread im Forum. Ich hatte gehofft, mit einem erfreulicheren Thema aufwarten zu können, doch leider brauche ich zuerst eure Hilfe.
Wir haben drei Katzen. Zum einen das eigensinnige Schwefelfell Knulla, eine zickige, anspruchsvolle Katze, die zwar gerne mit anderen spielt, aber niemals kuschelt und sehr auf meinen Freund fixiert ist:
Knulla wird im Dezember vier und ist seit ungefähr dreieinhalb Jahren bei uns.
"Meine" Herzenskatze ist Samli, eine HLH-Thai, die wir aus einer Tiermessi-Zucht retteten und die das sanftmütigste, liebste und sozialste Wesen ist, das ich je kennen lernen durfte. Fremden Menschen gegenüber reagiert sie aufgrund ihrer Vorgeschichte extrem ängstlich, aber bei mir läge sie am liebsten den ganzen Tag im Arm (Samli sitzt sogar auf meiner Schulter, wenn ich durch die Wohnung wusle). Samli wird am 4.10. (sofern den "Unterlagen" des Halters Glauben zu schenken ist) drei Jahre alt.
Weil Samli als Thai sehr gesellschaftsliebend ist und am liebsten mit jeder Katze sofort in einem Kuschelknäuel verschmelzen würde, haben wir uns lange Gedanken über eine Drittkatze gemacht. Knulla und Samli lieben sich zwar, sie toben viel zusammen, liegen nebeneinander und sind oft gemeinsam unterwegs, aber es gibt jeden Tag Momente, in denen Samli sich zu Knulla legt und mit ihr schmusen will, woraufhin Knulla entnervt und unter Protest vor ihr flüchtet. Knulla legt einfach keinen Wert auf körperliche Nähe. Es ist für mich eine große und seltene Ehre, von ihr besucht zu werden. Mein Freund hat da mehr Glück, zu ihm kommt sie täglich. Sie liebt ihn wirklich abgöttisch, manchmal denke ich, sie wäre am liebsten mit ihm alleine.
Die Theorie war, eine weitere Orientalin zu suchen, die ähnlich aufgeschlossen wie Samli wäre und als Bindeglied fungieren sollte. Wir hofften, dass Samli jemandem zum Kuscheln und Knulla ihre Ruhe haben würde. Am liebsten hätten wir eine Kastratin im gleichen Alter genommen, aber wir wurden nicht fündig und ehe ich mich halten konnte, war ich hoffnungslos in eine junge Siamesin im Alter von 20 Wochen verliebt.
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, holten wir die Kleine letzten Mittwoch, also vor fast einer Woche.
Hier ist unsere süße Ratte:
Die Kleine ist, anders als ich es von unseren Problemkindern gewöhnt bin, selig-vertrauensvoll gegenüber Menschen. Sie ist verschmust, folgt uns durch die Wohnung und schläft seit der ersten Nacht mit im Bett. Leider durfte sie mit anderen Katzen nicht nur gute Erfahrungen machen. In ihrem alten Zuhause verstand sie sich überhaupt nicht mit einer Katze. Sie soll angegriffen worden sein, sobald sie ihr Zimmer verließ, was sie zuletzt sehr verschüchterte. Nur mit ihrer Schwester aus dem gleichen Wurf verstand sie sich blendend.
Nun ist es so, dass Samli sich offensichtlich sehr über den Neuzugang freut. Sie ist offen, interessiert und freundlich, folgt der Kleinen auf Schritt und Tritt und versucht sie zum Spielen aufzufordern. Der ist das jedoch zu viel, sie reagiert ziemlich extrem und angstaggressiv. Sitzt in geduckter Haltung in der Ecke, knurrt wenn Samli ihr näher kommt, und sobald ihr der Abstand zu gering wird, veranstaltet sie ein ohrenbetäubendes Theater, keckert geifernd, knurrt und faucht, springt dann über Samli hinweg und verkriecht sich schutzsuchend unter unseren Beinen.
Samli ist glücklicherweise geduldig, fast stur. Sie lässt sich nicht abschütteln und versucht es wieder und wieder. Ich weiß mir inzwischen nicht mehr zu helfen und frage mich, ob ich nicht irgendetwas tun sollte. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die Kleine auftaut, wenn sie von Samli derart bedrängt wird, auch wenn ich froh bin, dass Samli sich von ihrem Verhalten nicht abschrecken lässt.
Mit Knulla ist es ganz anders gelaufen: Wir hatten erwartet, dass sie endlos beleidigt wäre und der Neuen mehr als deutlich klar machen würde, dass sie hier der Boss ist. Das ist nicht der Fall gewesen, zwar gab es ein wenig Geknurre, doch Knulla wirkte ansonsten ausgeglichen und nahm uns den ungebetenen Gast nicht mal übel. Am zweiten Tag war alles wie immer, Knulla ist beobachtend, nicht desinteressiert oder auf Kontakt aus, aber freundlich und gelassen. Die Kleine faucht auch nicht, wenn Knulla sich ihr nähert.
Jetzt zu unseren Randbedingungen: Wir leben in einer Wohnung (94qm), den Katzen stehen alle Räume zur Verfügung, nur der begehbare Kleiderschrank nicht. Es gibt zwei große Kratzbäume und diverse Kratzbretter, mehrere Fummelbretter, Rascheltunnel, einen abgesicherten Balkon, Katzenbrunnen und Catwalk. Wir haben abends eine feste Spiel- und Clickerzeit. Über das gemeinsame Spielen mit der Federangel gelingt es mir zuweilen, Samli und die Kleine näher zusammen zu bringen, wenn die Kleine abgelenkt ist gibt es auch kein Theater. Doch sobald sie merkt, wie nah sie dem großen Flauschfell gekommen ist, bekommt dieser wieder all ihre Angst zu spüren.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich die beiden sanft näher zusammen bringen kann? Wie ich Samli Vorsicht und der Kleinen Zuversicht vermitteln könnte? Ich bin um jeden Ratschlag dankbar und beantworte gerne weitere Fragen, falls das hier zu konfus geworden ist.
Ein wenig besorgt verbleibt
Sophie