Zwei kastrierte Kater fauchen sich an seit einer in der Tierklinik war - bitte um Ratschläge

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Verena Peter

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17. Oktober 2021
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Hallo Ihr lieben Katzenfreunde,

es wäre schön, wenn ihr mir bei einem komplizierten Problem einen Rat geben könntet…

Meine Tochter hat zwei kastrierte Kater, sie sind Brüder und etwas über ein Jahr alt. Sie leben als Wohnungskatzen und waren bisher ganz friedlich und unproblematisch miteinander.

Jetzt hatte sie eine 3-wöchige Fernreise gebucht und ich soll in dieser Zeit ihre Katzen betreuen. Eigentlich kein Problem, die beiden waren schon mehrmals hier, jeweils für mindestens zwei Wochen und fühlen sich wohl.

Nun bekam aber der eine Kater genau eine Woche vor ihrer Abreise Kristalle im Urin, musste in die Tierklinik, an einen Katheter und blieb dort insgesamt eine Woche. Gestern konnte sie ihn nun abholen, fuhr mit den beiden (in getrennten Boxen in ihrem Auto) sechs Stunden lang hierher.

Sie kam gestern abend an, musste wenige Stunden später schon losfahren zum Flughafen und die beiden Katzen fauchen sich hasserfüllt an, wollen aufeinander losgehen.

In meinem Freundeskreis gibt es unter den Katzenhaltern unterschiedliche Meinungen, wie wir das lösen. Einige sagen „wenn sie aufeinander losgehen, mit Wasser anspritzen, damit sie lernen, dass sie das nicht dürfen“, andere sagen „sperr die beiden für ein paar Stunden in ein Zimmer und sie dürfen erst wieder raus, wenn sie sich vertragen haben“, im Internet steht etwas von „abwechselnd streicheln, damit sich ihre Gerüche vermischen“…. Ich bin echt ratlos.

Hinzu kommt, dass der eine – der mit den Struvitsteinen im Urin – jetzt 7 (!!!) verschiedene Medikamente mit ner Spritze, ner Pipette, als Gel vom Löffel und in Tablettenform bekommen muss und außerdem Diätfutter. Ich habe sie jetzt getrennt voneinander gefüttert und sie haben auch zwei Katzenklos, so dass sie sich nicht in die Quere kommen.

Wie würdet ihr vorgehen, um die beiden wieder aneinander zu gewöhnen? Und soll man sie tatsächlich „das untereinander ausmachen lassen“? Mir erscheint das zu gefährlich und auch martialisch…

Herzlichen Dank für eure Ratschläge,

Verena
 
A

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Ohje, das ist natürlich eine echt blöde Situation und ganz und gar nicht optimal. Einer aus der Klinik, krank, lange Autofahrt und "fremde" Umgebung... eines alleine davon kann schon zu Problemen führen.
Wie schlimm ist es denn? Greifen sie sich wirklich an oder bleibt es bei Drohungen und Gerangel?
Falls es schlimmer ist würde ich so wohl erstmal konplett trennen. Hast du denn die Möglichkeit dazu?
 
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Ohje, das ist natürlich eine echt blöde Situation und ganz und gar nicht optimal. Einer aus der Klinik, krank, lange Autofahrt und "fremde" Umgebung... eines alleine davon kann schon zu Problemen führen.
Wie schlimm ist es denn? Greifen sie sich wirklich an oder bleibt es bei Drohungen und Gerangel?
Falls es schlimmer ist würde ich so wohl erstmal konplett trennen. Hast du denn die Möglichkeit dazu?
Ja so viele ungünstige Umstände kommen zusammen gerade. Bisher haben sie sich aber „nur“ angeknurrt, gefaucht und sind mal aufeinander zu gestürmt. So richtig ineinander verkeilt, wie man das von diese furchtbaren Katzenkämpfen kennt, die man manchmal nachts auf dem Balkon hört, haben sie aber noch nicht. Deine Antwort motiviert mich aber, sie gleich – wenn ich beruflich für 3 Stunden weg muss – zu trennen. Da meinte eine Freundin von mir „mach das bloß nicht, sonst kriegst du sie nie wieder zusammen“. Aber ich denke, diese paar Stunden Ruhe und Getrenntsein in verschiedenen Zimmern sind gut.
 
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würde ich auch machen. erst mal trennen. dann können auch alle wieder etwas abkühlen
 
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Zwar habe ich einmal von einer Tiertherapeutin den Ratschlag bekommen, "Sitzen Sie es aus", aber das mag hier nur bedingt gelten, vor allem, weil der eine Kater ja nicht gesund ist, weswegen ich jedenfalls auch eine temporäre Trennung andenken würde. Abwechselndes Streicheln und Abreiben mit ein- und demselben Tuch mag das Wiederaneinandergewöhnen fördern, ganz allmählich und ohne Eile. Möglicherweise helfen auch Feliwaystecker. Bitte keine Wasserspritze, das könnte die Aggressionen noch schüren. Und reg dich bloß nicht selber auf, werd nicht laut, bleib so gelassen, wie es eben möglich ist. Das wird wieder, da bin ich zuversichtlich.
 
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Zwar habe ich einmal von einer Tiertherapeutin den Ratschlag bekommen, "Sitzen Sie es aus", aber das mag hier nur bedingt gelten, vor allem, weil der eine Kater ja nicht gesund ist, weswegen ich jedenfalls auch eine temporäre Trennung andenken würde. Abwechselndes Streicheln und Abreiben mit ein- und demselben Tuch mag das Wiederaneinandergewöhnen fördern, ganz allmählich und ohne Eile. Möglicherweise helfen auch Feliwaystecker. Bitte keine Wasserspritze, das könnte die Aggressionen noch schüren. Und reg dich bloß nicht selber auf, werd nicht laut, bleib so gelassen, wie es eben möglich ist. Das wird wieder, da bin ich zuversichtlich.
Danke dir, das war ein guter Rat. Weil ich wegen der Wasserspritze unsicher war. Dann lasse ich das. Und ja, ich versuche, Ruhe auszustrahlen. So gehen sie jetzt nicht die ganze Zeit aufeinander los, nur zwischendurch. Aber wenn ich gleich weg muss, ist mir das zu gefährlich. Solange ich in der Nähe bin, kann ich handeln, falls einer den anderen verletzen sollte. Ich google jetzt gleich mal, was Feliway ist.
 
Na da hast Du ja mal ein Päckchen zu stemmen.
Bei Dir kommen wahrscheinlich grad mehrere Faktoren zusammen:
1.) TA-Geruch. Da zoffen sich viele Katzen, die sich eigentlich gern mögen. Das gibt sich meistens nach ein paar Tagen wieder. Wenn nicht, trennt man sie und führt sie langsam wieder zusammen -> Die Langsame Zusammenführung
2.) Kann es sein, dass der gesunde Kater was gegen die Krankheit seines Kumpels hat. Tiere riechen es, wenn einer krank ist und meiden solche Tiere manchmal, je nachdem wie sensibel sie da sind. Auch da könnte man trennen und abwarten bis der andere wieder gesund ist und dann wieder zusammen führen.
und 3.) Sie sind jetzt in nicht vertrauter Umgebung.
Katzen sind keine Hunde. Sie sind sehr territorial und nicht alle stecken es weg, wenn man sie zum sitten in ein anderes Revier bringt.
Bei Euch hat das bisher wohl geklappt, aber jetzt ist eben der Stressfaktor Krankheit dazu gekommen.

Normalerweise würde ich jetzt also einfach raten, die beiden zu trennen und in ein paar Tagen versuchen, ob sie wieder mit einander auskommen.
Ansonsten würde ich sie so lange trennen, bis sie wieder in ihr gewohntes Revier können und Deine Tochter soll sie dort wieder in Ruhe zusammenführen.

Die Sache mit der Wasserspritze… Diesen altertümlichen Schwachsinn empfehlen nur Leute, die von heutiger Katzenerziehung keinen Schimmer haben und irgendwo in den 70ern stehen geblieben sind. Man muss sich als Katzenhalter schon auch mal über neue Erkenntnisse und Methoden informieren, sonst hätten wir heute noch lauter unkastrierte Freigänger, die von Küchenabfällen ernährt werden, weil „hamma schon immer so gemacht“.
Untereinander würd ich die das so ohne weiteres auch net aus machen lassen. Das kann irreparable Schäden in ihrer Freundschaft geben und im dümmsten Fall muss dann einer abgegeben werden.
Vielen lieben Dank für deine Einschätzung!!! Ja, googeln hatte mir das mit den verschiedenen Faktoren auch schon gezeigt. Aber du kannst dir vorstellen, dass es noch eine besondere Verantwortung ist, wenn es nicht die eigenen Katzen sind. Und ich selbst hatte immer nur eine. Ich werde weiter berichten, wie es läuft. Und gleich kommt jeder mit eigenem Katzenklo in eigene Räume...
 
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Das kenne ich gut!
Ist nervig!
Aber, keine Sorge, das gibt sich wieder nach wenigen Tagen.
Der „TK-Kater“ riecht nach Klinik, nicht mehr wie der vertraute Bruder, also wie eine fremde Katze.

Der Reihe nach: Ich habe ein Geschwisterpärchen, der Kater muß immer wieder wegen irgendwelcher Verletzungen (beide sind Freigänger) in der TK behandelt werden. Wenn er dann heim kommt, Faucht und knurrt seine Schwester ihn an, ich kann die 2 dann ohne Aufsicht nicht allein lassen, sonst würde das in einen Kampf ausarten.

Was ich mache:
  1. Trennen, ein wirklicher Kampf hätte u. U. irreversible Folgen
  2. Feliway Verdampfer-das entspannt beide
  3. Nach ein bis 2 Tagen, wenn der Klinikgeruch schwächer wird, tausche ich Unterlagen der Liegeflächen aus, zum Gewöhnen an den Geruch. Muss man beobachten, manchmal faucht Kitty das Handtuch noch an, dann ist es noch zu früh und ich warte noch einen Tag. Auch Toilette austauschen hilft, den Geruch wieder vertraut zu machen.
  4. Wenn beim Geruch nicht mehr gefaucht oder geknurrt wird, dann lasse ich sie unter Aufsicht in einen Raum. Ein bisschen Fauchen oder Knurren ist ok,- wenn angestarrt wird, breche ich den Sichtkontakt ab. Leckerli geben hilft auch, wieder positive Verknüpfung zu schaffen.
  5. Gefüttert wird dann gemeinsam, die Napfe stehen soweit auseinander, dass beide entspannt futtern können. Der Abstand wird von mir bei jedem Füttern verkleinert.
Meist ist das nach 2-3 Tagen erledigt, letztens war Rocky für 3 Tage in der Klinik- da hat es fast 5 Tage gebraucht.
Kann sein, dass über Medi-Gabe das Katerchen noch fremd riecht, dann dauert es halt, zumindest mit fauchen oder aus dem Weg gehen länger.

Auf keinen Fall „draufankommenLassen“.
Wasserspritze is auch „NoGo“.
 
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Das kenne ich gut!
Ist nervig!
Aber, keine Sorge, das gibt sich wieder nach wenigen Tagen.
Der „TK-Kater“ riecht nach Klinik, nicht mehr wie der vertraute Bruder, also wie eine fremde Katze.

Der Reihe nach: Ich habe ein Geschwisterpärchen, der Kater muß immer wieder wegen irgendwelcher Verletzungen (beide sind Freigänger) in der TK behandelt werden. Wenn er dann heim kommt, Faucht und knurrt seine Schwester ihn an, ich kann die 2 dann ohne Aufsicht nicht allein lassen, sonst würde das in einen Kampf ausarten.

Was ich mache:
  1. Trennen, ein wirklicher Kampf hätte u. U. irreversible Folgen
  2. Feliway Verdampfer-das entspannt beide
  3. Nach ein bis 2 Tagen, wenn der Klinikgeruch schwächer wird, tausche ich Unterlagen der Liegeflächen aus, zum Gewöhnen an den Geruch. Muss man beobachten, manchmal faucht Kitty das Handtuch noch an, dann ist es noch zu früh und ich warte noch einen Tag. Auch Toilette austauschen hilft, den Geruch wieder vertraut zu machen.
  4. Wenn beim Geruch nicht mehr gefaucht oder geknurrt wird, dann lasse ich sie unter Aufsicht in einen Raum. Ein bisschen Fauchen oder Knurren ist ok,- wenn angestarrt wird, breche ich den Sichtkontakt ab. Leckerli geben hilft auch, wieder positive Verknüpfung zu schaffen.
  5. Gefüttert wird dann gemeinsam, die Napfe stehen soweit auseinander, dass beide entspannt futtern können. Der Abstand wird von mir bei jedem Füttern verkleinert.
Meist ist das nach 2-3 Tagen erledigt, letztens war Rocky für 3 Tage in der Klinik- da hat es fast 5 Tage gebraucht.
Kann sein, dass über Medi-Gabe das Katerchen noch fremd riecht, dann dauert es halt, zumindest mit fauchen oder aus dem Weg gehen länger.

Auf keinen Fall „draufankommenLassen“.
Wasserspritze is auch „NoGo“.
Liebe(r?) Uli,
vielen Dank für deine Antwort. Das hat mich sehr beruhigt. Auch der Tipp mit dem Starren, dass man das unterbrechen soll. Jetzt - nachdem wir sie die Nacht über sicherheitshalber getrennt hatten, sind beide wieder in der ganzen Wohnung unterwegs, knurren und fauchen manchmal, wenn sie sich zu nahe kommen, sind aber schon viel entspannter. Gleich bringt mein Freund noch Feliway von Fressnapf mit. Ich glaube/hoffe, wir sind auf einem guten Weg! 🙂
 
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Hallo Ihr Lieben,

ein ganz großes Dankeschön möchte ich noch mal loswerden!!! Ihr habt mir gestern echt sehr geholfen! Und ich hatte eigentlich Angst gehabt, dass in dem Forum Vorwürfe kommen, so von wegen „wie egoistisch von deiner Tochter, zu verreisen wenn die Katzen gerade so desorientiert sind…“ oder dergleichen. Aber ihr wart einfach nur nett und lieb und habt mich beruhigt. Ohne Shitstorm, ohne blöde Kommentare. Danke, danke danke!

Und – sorry für die komische Fotoqualität, aber ich wollte es schnell dokumentieren – stellt euch vor, gerade erst vor ner Viertelstunde haben wir das Feliway angeschlossen und jetzt sitzen sie genau daneben wieder friedlich miteinander auf dem Kratzbaum. Wahnsinn, was ist das denn für ein Wundermittel???

Ganz liebe Grüße an euch alle und alles Gute für eure Katzen!

Verena
 

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Hallo Ihr Lieben,

ein ganz großes Dankeschön möchte ich noch mal loswerden!!! Ihr habt mir gestern echt sehr geholfen! Und ich hatte eigentlich Angst gehabt, dass in dem Forum Vorwürfe kommen, so von wegen „wie egoistisch von deiner Tochter, zu verreisen wenn die Katzen gerade so desorientiert sind…“ oder dergleichen. Aber ihr wart einfach nur nett und lieb und habt mich beruhigt. Ohne Shitstorm, ohne blöde Kommentare. Danke, danke danke!

Und – sorry für die komische Fotoqualität, aber ich wollte es schnell dokumentieren – stellt euch vor, gerade erst vor ner Viertelstunde haben wir das Feliway angeschlossen und jetzt sitzen sie genau daneben wieder friedlich miteinander auf dem Kratzbaum. Wahnsinn, was ist das denn für ein Wundermittel???

Ganz liebe Grüße an euch alle und alles Gute für eure Katzen!

Verena
Das ging ja flott😀
Es freut mich sehr, für euch und die Katzen. Ist ja für alle Beteiligten Stress. Das Feliway ist kein Wundermittel, unterstützt aber. Ich denke, bei euch war es die Summe der Maßnahmen: Ruhe ausstrahlen, erst mal den Druck rausnehmen durch trennen, den Kontakt moderieren. Das spüren die Katzen, dass sie mit der für sie beunruhigenden Situation nicht alleine sind und entspannen dann auch.
Das habt ihr super gemacht😀😀
Behaltet die Zwei noch ein wenig im Auge, aber ich denke, das wird jetzt.
LG Uli(w)
 
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