Zweite Katze dazuholen?

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Talinka

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18. März 2009
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Hi!

Wie ihr ja schon wisst, ist uns vor ein paar Wochen ein Kater zugelaufen. Da sich immer noch niemand meldet, wird er wohl auch erstmal bei uns bleiben.
Jetzt stellt mich diese Tatsache allerdings vor ein moralisches Problem:

Der kleine Kerl wird bei uns wohl eine Wohnungskatze bleiben müssen und eigentlich behagt mir der Gedanke nicht, dass er allein ohne Katzenfreund sein soll. Mein Freund ist zwar den ganzen Tag da (Fernstudent 😀), aber das kann einen Partner eben nicht ersetzen.
Allerdings weiß ich nicht, ob es eine gute Idee wäre, Poldi eine zweite Katze vorzusetzen. Er war ja erst bei meinen Eltern. Mein Freund hat ihn eigentlich nur genommen, weil Poldi Felix und Loui derbst attackiert hat. Felix und Loui prügeln sich auch schon mal, aber das, was Poldi da veranstaltet hat, war schon echt gefährlich 🙁.
Bekannte meinten jetzt zu mir, dass dieses aggressive Verhalten vermutlich daher kommt, dass der Süße noch nicht kastriert ist und dadurch gegenüber unseren beiden Kastraten im Rang höher steht. Ich habe auch schon mehrfach gehört, dass Kater nach der Kastration umgänglicher mit anderen Katzen würden.

Ich mach mir einfach Sorgen. Auf der einen Seite möchte ich ihn nicht in Einzelhaft setzen. Auf der anderen Seite mache ich mir aber Sorgen, dass er einen Neuzugang zerfleischen würde 🙁. Und ich bin nicht der Mensch, der eine Katze aus dem Tierheim holt und sie, wenns unbequem wird, wieder zurückbringt...

Ein anderes Problem ist mein Freund. Ich habe jetzt schon Diskussionen mit ihm, dass der kleine vernünftiges Futter kriegt (wobei wir uns noch nicht so einig sind, wass "vernünftig" heißt). Wenn ich jetzt ankomme und noch eine zweite Katze dazusetzen will, erklärt er mich wahrscheinlich für behämmert. Wie kriegt man einen Mann mit sehr wenig Katzenerfahrung, der dazu noch genervt vom ewig schreienden Poldi ist, dazu überredet, dass der Kleine nicht allein sein muss? Oder ist es vielleicht wirklich besser, wenn er allein bleibt, bevor es blutige Auseinandersetzungen gibt?

LG, Linda
 
A

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Also zuerst einmal würde ich Dir raten, abzuwarten.
Es muß ja mal geklärt werden, ob der Kleine nicht schon verzweifelt gesucht wird.

Danach, wenn er also bei euch bleiben wird, wäre eine Kastration dringend anzuraten.
Und erst dann - wenn er das überstanden und sich gut eingelebt hat - könnt ihr über eine 2. Katze nachdenken.

Was den "Test" bei den Eltern angeht (so habe ich das jedenfalls verstanden), sagt das überhaupt nichts aus.
Erstens war der Kater in einem fremden Revier, selbst neu und unsicher. Und zweitens ist er eben noch ein potenter Kater.
Daraus läßt sich noch nicht absehen, ob er sozial verträglich ist. Bei einem so jungen Tier würde mich das Gegenteil aber wundern und ein Katerkumpel in der Wohnung wäre sicher gut für ihn.

Zum Futter .. da sag ich nur, steter Tropfen höhlt den Stein.
Leiste Überzeugungsarbeit mit logischen Argumenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo talinka!

vielleicht hilft es dir, wenn ich berichte, wie ich zu meiner zweiten katze kam.

kurze vorgeschichte:
ich kann ohne katze nicht leben. hab's vier jahre lang während des studiums versucht (mein kater war freigänger, daher musste ich ihn bei meinem auszug bei meiner mutter lassen). als er anfang 2007 starb, kam ich damit überhaupt nicht klar, und im september 2007 entschied ich mich, mir zwei wohnungskatzen zuzulegen (weil ich dachte, wenn schon wohnungskatze, dann im doppelpack).

aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. ich wollte unbedingt zwei kitten haben, fand aber keine, bei denen es sofort gepasst hat. etliche tierheimbesuche später saß da ein schwarz-weißes knäuel, in das ich mich sofort verliebte: tiamat. sie wurde mir als ausgewachsene wohnungskatze und als etwa ein jahr alt vermittelt und ich erhielt den hinweis, dass sie sich überhaupt nicht mit anderen artgenossen vertrüge. den beweis dafür erhielt ich postwendend noch im TH, wo tia alle, die sich ihr näherten, erst mal mit einem pfotenhieb belohnte und beschimpfte.
(es stellte sich später heraus, dass die kleine erst ein knappes jahr alt und alles andere als ausgewachsen war.)

ich hatte mir aber in den kopf gesetzt, zwei katzen zu haben, und so ließ ich den riesigen kater meiner nachbarin mal zu besuch kommen (wohnt im selben haus), der keine fünf minuten später zusammen gekauert vor der wohnungstür saß und von meiner felligen furie (die nur halb so groß war wie er) lauthals zusammengefaltet wurde.
ein paar monate später holte sich meine nachbarin ein kitten, und auch das besuchte uns. tia war zwar alles andere als begeistert, ließ den zwerg aber bis auf faucherei weitgehend in ruhe.

um etwas weniger rabiat zu testen, wie meine kleine zicke auf andere katzen reagiert, besorgte ich mir die katzendecke einer freundin, legte sie in den flur, und stellte fest, dass tia sehr interessiert daran war und sogar auf der decke schlief.

und als sie dann ein knappes jahr bei mir war, dachte ich "jetzt oder nie" und suchte nach einem kleinen kater. über die tiernothilfe fand ich napoleon. ich hatte sozusagen freie auswahl aus einem wurf 8-wöchiger babies und entschied mich für ihn, weil er der frechste war. irgendein indiz brauchte ich ja dafür, dass er sich von meinem monster nicht kleinkriegen lässt ;-)

die erste begegnung verlief fauchend und knurrend, die zweite dann schon etwas besser, und nach ein paar tagen beschnupperten sich die beiden sogar und fraßen bzw. tranken aus demselben napf. sie benutzten sogar von anfang an nur ein katzenklo, obwohl ich natürlich alles in doppelter ausführung angeschafft hatte.

dass leo tia mag, steht völlig außer frage, aber sie weist ihn des öfteren in seine schranken. die beiden jagen sich und spielen zusammen, schlafen beide in meinem bett und manchmal, wenn zumindest tia denkt, dass ich's nicht merke, kuscheln sie sogar zusammen (aber wehe, ich krieg das mit! dann schaut sie ganz entrüstet, tut so, als wisse sie gar nicht, wie es sein kann, dass sie ganz dicht an leo gekuschelt da liegt, und rennt weg. das ist echt zum schießen!).

du siehst also, dass man gar nicht pauschal sagen kann, ob eine katze andere katzen mag oder nicht. ich weiß, dass ich großes glück hatte, dass die chemie zwischen meinen beiden stimmt, aber letztlich macht auch hier versuch klug.

ich finde, wenn man eine katze schon zwingt, in der wohnung zu leben, sollte man besser zwei haben. dass das auch für die erste katze gut ist, merkt sie schon noch.

tiamat ist durch napoleon wesentlich ausgeglichener geworden. sie ist nicht mehr so aggressiv wie früher, wo sie schon mal gern zugebissen hat, und geht viel offener auf andere menschen zu. früher verkroch sie sich immer gleich, wenn freunde zu besuch kamen, und heute lässt sie sich von fast jedem streicheln.

triff für dich und deine miez einfach die entscheidung, die sich für dich am besten anfühlt. ich wünsch dir dabei alles gute! (und deine bessere hälfte wird sich schon noch damit abfinden *g*)
 

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