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Mr.Bojangles
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- Mitglied seit
- 22. Januar 2016
- Beiträge
- 5
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich gerade frisch hier angemeldet, aber schon etliche Threads zum Thema durchgeforstet. Wie das im Leben aber so ist, findet sich nicht unbedingt das Paradebeispiel, dass auf eben unseren Stubentiger passt. Und da jede Katzengeschichte anders ist und wir nicht leichtfertig so einen großen Einschnitt in den Alltag unseres Flauschballs wagen wollen, hoffe ich ein wenig auf eure Tipps und Ratschläge.
Zu uns : Wir wohnen in einer 70 qm Wohnung mit großem ( durch Katzennetz gesichert ) Balkon. Wir sind bisher zu dritt. Unser Moppi, mein Mann und ich. Moppi ist sehr verschmust und im wahrsten Sinne des Wortes eine Schoßkatze. Allerdings kann er, sobald sich seine Spielangel bewegt auch anders und ist kaum tot zu bekommen. Im Sommer hüpft er fast den ganzen Tag und auch nachts aufm Balkon rum. Moppi wird im Mai 5 Jahre.
Wir denken schon länger über eine Zweitkatze nach, aber irgendwie war ich bisher immer zu ängstlich, da Moppi doch keine besonders einfache Katze ist. Dafür kann er aber nichts.
Ich versuche euch mal seinen Werdegang zu schildern:
Ich habe Moppi, als er 12 Wochen alt war bei seinen damals 3ten Besitzern abgeholt, da diese ihn unbedingt los werden wollten und er kurz vor der Abgabe im Tierheim stand. Dort war er mit einem anderen Kater, der allerdings etwas älter und größer war. Dieser hat Moppi permanent gebissen, gejagt und auch nicht ans Futter gelassen. Dass das nicht alles war, erfuhr ich dann erst später. Ich hatte also ein 12 Wochen altes Häufchen Elend vor mir, dessen Ohren 10 mal größer, als sein Kopf waren und der völlig verängstigt, abgemagert und generell verstört war. Und ich war in seinen zarten 12 Wochen die 4te!!!!! Besitzerin.
Ich habe ihn anfangs in Ruhe gelassen, um ihm die Möglichkeit der Eingewöhnung zu geben. Die erste Woche lief das auch gut. Er ging aufs Katzenklo, hat gefressen, wie ein Scheunendrescher und war sogar sehr bald zutraulich. Er war verspielt und schlief auch gleich mit im Bett bei mir. Ich war total froh, dass alles so gut klappte und konnte es kaum fassen.
Dann ging der Spaß los. Wenn ich nach Hause kam, fand ich teilweise bis zu 5 Pfützen - auf Stromkabel, gewaschene Wäsche, Sofa....Überall.
Zum Tierarzt, der meinte, dass alles okay ist und die Sozialisierung fehlt. Also habe ich immer wieder die Klos gezeigt und durch Belohnung versucht ein Erfolgserlebnis zu generieren, damit die Unsauberkeit geht.
Es hat Monate gedauert bis es besser wurde und ich gebe zu, dass ich manchmal kurz davor war meinen Kleinen ins Tierheim zu bringen. Dazu fing er an mich einfach völlig aus der Kalten heraus anzuspringen und dabei zu beißen und zu kratzen, wie ein Wahnsinniger.
Also die Sprühflschenmethode ausprobiert.....Es besserte sich etwas, aber ca 1mal pro Woche springt er mich ( nur mich - nicht meinen Mann ) auch heute noch an. Es ist nicht einfach immer ruhig zu bleiben dabei, aber ich rede mir immer ein, dass ihm einfach die Grunderziehung durch die Mama fehlt.
Problematisch ist die Unsauberkeit heute, wenn wir mal länger weg sind. Also alles über 8 Stunden oder Urlaub, auch wenn sich irgendwas an unserem tagesablauf ändert. Es sind Phasen in denen Moppi zum Trotzpinkler wird und dann ist es grundsätzlich unser Bett. In kurzer Zeit meist mehrmals hintereinander bis die Nerven blank liegen, dann gehts meist wieder. Wir waren bisher nie länger, als eine Woche am Stück im Urlaub und in dieser Zeit kommt dann immer eine Freundin, die Moppi gut kennt und mag. Sie kommt 2 mal am Tag für 1/ 2 und später nochmal min 1 Stunde, um ihn zu füttern, die Klos zu reinigen und mit ihm zu schmusen und zu spielen.
Er pinkelt dann auch nicht jeden Tag, aber wenn er einmal wieder angefangen hat, dann geht's wieder eine Weile in unregelmäßigen Abständen mit dem Trotzpinkeln.
Generell ist Moppi eher scheu Fremden gegenüber, hat wahnsinnig Angst vor lauten Geräuschen ( Staubsauger, Silvester ) und knurrt, wie ein Hund, wenn's bei uns an der Tür klingelt, versteckt sich dann aber im Schlafzimmer. Trotzdessen istner auch furchtbar neugierig. Er und der Nachbarskater haben sich im Hausflur mal beschnuppert. Unser kleiner Schisser war zwar erstmal interessiert, aber wollte dann zurück in die Wohnung, weil er Angst hatte. Er hat aber nicht gefaucht. Ich glaube, ich hab Moppi noch nie fauchen hören.
Wenn wir nach Hause kommen ist dann Schmuseaufstand und er gackert ( Moppi kann nicht miauen ) uns minutenlang voll, als würde er etwas erzählen. Wir reden natürlich mit ihm und fragen auch zurück.Es gibt auch feste Einteilungen.....Mama ist fürs Schmusen, Papa ist der Kumpel und Spielbeauftragte, geschlafen wird mit im Bett.....Erste Nachthälfte bei Papa, später rüber zur Mama. Unsere Katze ist unser Kind. Punkt.
Nun haben wir von Felliway, Bachblüten und den üblichen Methoden alles ausprobiert und bekommen immer wieder den Rat uns doch eine Zweitkatze zuzulegen, da Moppi wohl allein zu langweilig ist und er deshalb so unausgeglichen wäre und Pinkeln würde.
Mein Mann ist davon auch sehr begeistert, ich tue mich aber etwas schwer damit.
Erstens will ich nicht eine Zweitkatze, nur damit er nicht mehr pinkelt, sondern mir geht's in erster Linie darum, dass ich das Gefühl habe, dass gerade jetzt im Winter, wo er nicht auf den Balkon raus kann bzw steht dieser jetzt halt nicht generell offen, wenn wir da sind, sondern Moppi darf mehrmals kurz am Tag raus, ihm einfach tagsüber zu langweilig ist.
Mein Mann ist Lehrer mit recht weitem Arbeitsweg und ich bin im Außendienst. Zuletzt war mein Mann recht viel zu Hause, da er da noch im Schichtdienst gearbeitet hat, aber seit August jetzt halt als Lehrer. Also wechseln sich Phasen, wo mein Mann viel zu Hause ist ( Ferien ) und wo keiner da ist unregelmäßig ab. Und das Urlaubsproblem besteht auch nach, wie vor, da wir auch dieses Jahr in den Urlaub wollen und es mal 13 Tage werden sollen. Das kann und will ich meiner Freundin nicht zumuten und sie sagte auch schon, dass sie das nicht auf so eine lange Zeit macht. Pension kommt nach eingehenden Recherchen nicht in Frage. In unserer Umgebung gibt's keine, der ich unser Katerchen anvertrauen will.
Nun ist die Frage, ob Moppi einen Kamerad braucht, weil ihm einfach zu langweilig ist und wir ihm mit einer Zweitkatze was Gutes tun würden oder ob er einfach schon zu sehr Einzelkaterdasein gewohnt ist.
Da jetzt bald Winterferien sind, hätte mein Mann auch die Möglichkeit bei einer Eingewöhnung des neuen Fellknäuels 2 Wochen dauerhaft da zu sein. Und wir hätten auch schon eine Mieze mit ähnlichem Temperament , 1 Jahr alt, im Tierasyl gefunden, der wir gern ein neues Zuhause geben würden. Ja, eine Mieze.
Aber die Frage nagt: Ist das richtig oder falsch? Wird Moppi sich drüber freuen und vielleicht auch etwas ausgeglichener dadurch? Wen beide eher scheue Typen sind, ist das gut? Oder dreht er total ab?
Was haltet ihr davon?
Ich habe jetzt alles, so ehrlich, wie möglich aufgeschrieben und hoffe, dass mir wer einen Rat geben kann.
Liebe Grüße
Mr. Bojangles
ich habe mich gerade frisch hier angemeldet, aber schon etliche Threads zum Thema durchgeforstet. Wie das im Leben aber so ist, findet sich nicht unbedingt das Paradebeispiel, dass auf eben unseren Stubentiger passt. Und da jede Katzengeschichte anders ist und wir nicht leichtfertig so einen großen Einschnitt in den Alltag unseres Flauschballs wagen wollen, hoffe ich ein wenig auf eure Tipps und Ratschläge.
Zu uns : Wir wohnen in einer 70 qm Wohnung mit großem ( durch Katzennetz gesichert ) Balkon. Wir sind bisher zu dritt. Unser Moppi, mein Mann und ich. Moppi ist sehr verschmust und im wahrsten Sinne des Wortes eine Schoßkatze. Allerdings kann er, sobald sich seine Spielangel bewegt auch anders und ist kaum tot zu bekommen. Im Sommer hüpft er fast den ganzen Tag und auch nachts aufm Balkon rum. Moppi wird im Mai 5 Jahre.
Wir denken schon länger über eine Zweitkatze nach, aber irgendwie war ich bisher immer zu ängstlich, da Moppi doch keine besonders einfache Katze ist. Dafür kann er aber nichts.
Ich versuche euch mal seinen Werdegang zu schildern:
Ich habe Moppi, als er 12 Wochen alt war bei seinen damals 3ten Besitzern abgeholt, da diese ihn unbedingt los werden wollten und er kurz vor der Abgabe im Tierheim stand. Dort war er mit einem anderen Kater, der allerdings etwas älter und größer war. Dieser hat Moppi permanent gebissen, gejagt und auch nicht ans Futter gelassen. Dass das nicht alles war, erfuhr ich dann erst später. Ich hatte also ein 12 Wochen altes Häufchen Elend vor mir, dessen Ohren 10 mal größer, als sein Kopf waren und der völlig verängstigt, abgemagert und generell verstört war. Und ich war in seinen zarten 12 Wochen die 4te!!!!! Besitzerin.
Ich habe ihn anfangs in Ruhe gelassen, um ihm die Möglichkeit der Eingewöhnung zu geben. Die erste Woche lief das auch gut. Er ging aufs Katzenklo, hat gefressen, wie ein Scheunendrescher und war sogar sehr bald zutraulich. Er war verspielt und schlief auch gleich mit im Bett bei mir. Ich war total froh, dass alles so gut klappte und konnte es kaum fassen.
Dann ging der Spaß los. Wenn ich nach Hause kam, fand ich teilweise bis zu 5 Pfützen - auf Stromkabel, gewaschene Wäsche, Sofa....Überall.
Zum Tierarzt, der meinte, dass alles okay ist und die Sozialisierung fehlt. Also habe ich immer wieder die Klos gezeigt und durch Belohnung versucht ein Erfolgserlebnis zu generieren, damit die Unsauberkeit geht.
Es hat Monate gedauert bis es besser wurde und ich gebe zu, dass ich manchmal kurz davor war meinen Kleinen ins Tierheim zu bringen. Dazu fing er an mich einfach völlig aus der Kalten heraus anzuspringen und dabei zu beißen und zu kratzen, wie ein Wahnsinniger.
Also die Sprühflschenmethode ausprobiert.....Es besserte sich etwas, aber ca 1mal pro Woche springt er mich ( nur mich - nicht meinen Mann ) auch heute noch an. Es ist nicht einfach immer ruhig zu bleiben dabei, aber ich rede mir immer ein, dass ihm einfach die Grunderziehung durch die Mama fehlt.
Problematisch ist die Unsauberkeit heute, wenn wir mal länger weg sind. Also alles über 8 Stunden oder Urlaub, auch wenn sich irgendwas an unserem tagesablauf ändert. Es sind Phasen in denen Moppi zum Trotzpinkler wird und dann ist es grundsätzlich unser Bett. In kurzer Zeit meist mehrmals hintereinander bis die Nerven blank liegen, dann gehts meist wieder. Wir waren bisher nie länger, als eine Woche am Stück im Urlaub und in dieser Zeit kommt dann immer eine Freundin, die Moppi gut kennt und mag. Sie kommt 2 mal am Tag für 1/ 2 und später nochmal min 1 Stunde, um ihn zu füttern, die Klos zu reinigen und mit ihm zu schmusen und zu spielen.
Er pinkelt dann auch nicht jeden Tag, aber wenn er einmal wieder angefangen hat, dann geht's wieder eine Weile in unregelmäßigen Abständen mit dem Trotzpinkeln.
Generell ist Moppi eher scheu Fremden gegenüber, hat wahnsinnig Angst vor lauten Geräuschen ( Staubsauger, Silvester ) und knurrt, wie ein Hund, wenn's bei uns an der Tür klingelt, versteckt sich dann aber im Schlafzimmer. Trotzdessen istner auch furchtbar neugierig. Er und der Nachbarskater haben sich im Hausflur mal beschnuppert. Unser kleiner Schisser war zwar erstmal interessiert, aber wollte dann zurück in die Wohnung, weil er Angst hatte. Er hat aber nicht gefaucht. Ich glaube, ich hab Moppi noch nie fauchen hören.
Wenn wir nach Hause kommen ist dann Schmuseaufstand und er gackert ( Moppi kann nicht miauen ) uns minutenlang voll, als würde er etwas erzählen. Wir reden natürlich mit ihm und fragen auch zurück.Es gibt auch feste Einteilungen.....Mama ist fürs Schmusen, Papa ist der Kumpel und Spielbeauftragte, geschlafen wird mit im Bett.....Erste Nachthälfte bei Papa, später rüber zur Mama. Unsere Katze ist unser Kind. Punkt.
Nun haben wir von Felliway, Bachblüten und den üblichen Methoden alles ausprobiert und bekommen immer wieder den Rat uns doch eine Zweitkatze zuzulegen, da Moppi wohl allein zu langweilig ist und er deshalb so unausgeglichen wäre und Pinkeln würde.
Mein Mann ist davon auch sehr begeistert, ich tue mich aber etwas schwer damit.
Erstens will ich nicht eine Zweitkatze, nur damit er nicht mehr pinkelt, sondern mir geht's in erster Linie darum, dass ich das Gefühl habe, dass gerade jetzt im Winter, wo er nicht auf den Balkon raus kann bzw steht dieser jetzt halt nicht generell offen, wenn wir da sind, sondern Moppi darf mehrmals kurz am Tag raus, ihm einfach tagsüber zu langweilig ist.
Mein Mann ist Lehrer mit recht weitem Arbeitsweg und ich bin im Außendienst. Zuletzt war mein Mann recht viel zu Hause, da er da noch im Schichtdienst gearbeitet hat, aber seit August jetzt halt als Lehrer. Also wechseln sich Phasen, wo mein Mann viel zu Hause ist ( Ferien ) und wo keiner da ist unregelmäßig ab. Und das Urlaubsproblem besteht auch nach, wie vor, da wir auch dieses Jahr in den Urlaub wollen und es mal 13 Tage werden sollen. Das kann und will ich meiner Freundin nicht zumuten und sie sagte auch schon, dass sie das nicht auf so eine lange Zeit macht. Pension kommt nach eingehenden Recherchen nicht in Frage. In unserer Umgebung gibt's keine, der ich unser Katerchen anvertrauen will.
Nun ist die Frage, ob Moppi einen Kamerad braucht, weil ihm einfach zu langweilig ist und wir ihm mit einer Zweitkatze was Gutes tun würden oder ob er einfach schon zu sehr Einzelkaterdasein gewohnt ist.
Da jetzt bald Winterferien sind, hätte mein Mann auch die Möglichkeit bei einer Eingewöhnung des neuen Fellknäuels 2 Wochen dauerhaft da zu sein. Und wir hätten auch schon eine Mieze mit ähnlichem Temperament , 1 Jahr alt, im Tierasyl gefunden, der wir gern ein neues Zuhause geben würden. Ja, eine Mieze.
Aber die Frage nagt: Ist das richtig oder falsch? Wird Moppi sich drüber freuen und vielleicht auch etwas ausgeglichener dadurch? Wen beide eher scheue Typen sind, ist das gut? Oder dreht er total ab?
Was haltet ihr davon?
Ich habe jetzt alles, so ehrlich, wie möglich aufgeschrieben und hoffe, dass mir wer einen Rat geben kann.
Liebe Grüße
Mr. Bojangles