C
Cats maid
Forenprofi
- Mitglied seit
- 14. Mai 2012
- Beiträge
- 1.564
Hallo Zusammen,
ich dachte, ich berichte mal von dem Kokzidienbefall von unseren beiden Gaunern. Die Erkrankung liegt nun schon gut ein Jahr zurück, aber ich weiß noch sehr gut wie hilflos wir uns dabei mitunter fühlten. Vielleicht kann ich ja mit unserer Geschichte, dem ein oder anderen ein bisschen Hilfestellung geben.
Also, erst einmal Kokziedien sind Sporentiere die als Parasit in der Katze leben und wirken können. Meist befallen sie den Darm und bewirken dort starke Durchfälle. Insbesondere bei Jungtieren können diese Durchfälle so stark sein, dass die befallenen Tiere daran sterben können.
Es gibt verschiedene Arten von Kokzidien, die welche die Katze (Kokzidium felis) befallen, sind in der Regel für den Menschen völlig ungefährlich. Selbst wenn der Mensch den Parasiten bzw. seine "Eier" die Oozysten, durch Verunreinigungen in den eigenen Körper aufnimmt, erzeugt der Parasit hier keine Durchfallerkrankung, da er auf die Katze als Wirt spezialisiert ist. (Aufpassen sollten immer nur Menschen mit schweren Immundefekten). Träger von den Kokzidien können auch andere Tiere sein, z.B Mäuse, Kühe, Hunde, aber auch diese erkranken nicht an diesen Kokzidien. Von diesen Kokziedienträgern kann der Erreger aber auf die Katze übertragen werden, für die es dann gefährlich werden kann.
(Ein anderes Kokzidium, was auch für uns Menschen gefährlich werden könnte, ist übrigens der Erreger der Toxoplasmose, dies hat aber nichts mit dem Kozidium felis zu tun).
Wie gesagt das Kokzidium von dem wir hier sprechen, bewirkt sehr starke mitunter blutige Durchfälle. Für so Minimitzen, unsere waren damals gute 13 Wochen alt, kann das verdammt gefährlich werden. Da Durchfall aber echt viele Ursachen haben kann, ist es gar nicht so einfach, erst einmal die Ursache "Kokziedien" heraus zu finden.
Die meisten Tierärzte testen bei Durchfall routinemäßig den Kot des betroffenen Tieres auf Würmern und Giardien, aber eben nicht auf Kokziedien, denn soo häufig kommt der Befall mit diesem Parasiten eben doch nicht vor. Unser Tierarzt hat sogar direkt darauf getestet und erst einmal nichts gefunden.
Konnte er trotz des Befalls auch nicht. Der Erreger wird nämlich nicht immer gleich stark ausgeschieden, dass hat mit dem Lebenszyklus dieser Mistviecher zu tun.
Um sicher zu sein, muss man deshalb auch Kotproben von drei Tagen sammeln. Diese werden dann unter dem Mikroskop begutachtet. Laut den Tierarzthelferinnen die diese Untersuchung meistens machen, braucht man aber schon ein bisschen Übung, um sie bei diesem Ausstrichen zu erkennen. Ganz sicher kann man sich also nur sein, wenn man die Probe zu den großen Laboren schicken lässt. (Großes Kotprofil = sehr teuer)
Nun, nachdem die Diagnose gestellt ist, müssen zwei Dinge erfolgen.
Erstens die Katzenumgebung, also unsere Wohnung, muss pingelich sauber gehalten werden. Kokzidien bzw. deren Oozysten sterben erst bei 60 Grad und höher ab und wenn sie nicht aus der Umgebung entfernt werden, (sie überleben unsichtbar eine halbe Ewigkeit), können sich die Katzen immer wieder daran anstecken. Das wichtigste ist aber die Katzentoilette. Die Streu sollte täglich komplett gewechselt werden, die Toilette entsprechend heiß gereinigt werden. Ich werde diese elendige Putzerei wohl nie vergessen – absolut zum Kotzen -, der heiße Dampfreiniger steht jetzt im Keller.
Das Zweite ist das Antibiotikum das die Katzen bekommen müssen. Empfohlen wird meist Baycox, gilt als Teufelszeug. Das Risiko auf die Natur zu setzen, dass es schon ohne Antibiotikum ausheilt, kann aber den Tot von den kleinen Mitzen bedeuten.
Weil aber so viel Schreckliches zu dem Mittel „Baycox“ kursierte, haben wir uns damals für ein anderes, angeblich sanfteres Mittel entschieden „Kokzidiol“. Ein Fehler, außer dass die Räuber völlig umsonst 5 Tage länger Durchfall hatten und die angegriffene Darmflora noch mehr zerschossen wurde, hat es nichts bewirkt.
Dann also doch Baycox. Die Gabe war aber entgegen all` den vorher gelesenen Horrorvisionen völlig problemlos. Man nehme ein bisschen frische Kalbsleberwurst, rühre dies mit ein etwas Wasser an, so dass sie sämig wie Honig wird. Dann träufelt man das Baycox (es ist flüssig) dazu, rühre um und schon liebten unsere Räuber ihre Medizin geradezu.
Nach abgeschlossener Medikamentengabe (der Tierarzt erklärt wann, wieoft und wie lange) erfolgt wieder eine Stuhlprobe. Diese war bei uns dann ohne Befund und wir waren überglücklich.
Der Durchfall war natürlich trotzdem noch nicht weg. Baycox zerstört ja nicht nur die Kokzidien, sondern zig andere „gute“ Darmbakterien auch. Das Thema Darmfloraaufbau ist zwar superwichtig, würde jetzt aber zu lange dauern.
So für alle Betroffenen, habe ich hoffentlich alle wichtigen Infos hier zusammengefasst.
Wen immer diese Diagnose gerade trifft, habt Geduld es dauert lange bis sich alles normalisiert; seit ganz besonders lieb zu Euren Räubern, die machen nicht mit Absicht aufs Sofa. Unseren lief es zum Teil unkontrolliert hinten raus. Die Kleinen hatten wirklich richtige Bauchschmerzen, wenn sie "mussten" und sie haben dann auch jämmerlich gemaunzt. Also verwöhnt sie mit allem was geht. Ja es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine„Sch..zeit“ mit viel Arbeit, aber ihr werdet es schaffen! Heute erinnert bei unseren nichts mehr an diese Zeit, ehrlich gesagt sind unsere heute sogar ein bisschen moppelig.
Den Betroffenen alles, alles Gute
Für die Anderen, da ich keine Tierärztin bin, korrigiert mich bitte, wenn ich fachlich unkorrekt war. Ich wollte dies nur aufschreiben, weil ich damals so sehr nach Infos gesucht habe.
ich dachte, ich berichte mal von dem Kokzidienbefall von unseren beiden Gaunern. Die Erkrankung liegt nun schon gut ein Jahr zurück, aber ich weiß noch sehr gut wie hilflos wir uns dabei mitunter fühlten. Vielleicht kann ich ja mit unserer Geschichte, dem ein oder anderen ein bisschen Hilfestellung geben.
Also, erst einmal Kokziedien sind Sporentiere die als Parasit in der Katze leben und wirken können. Meist befallen sie den Darm und bewirken dort starke Durchfälle. Insbesondere bei Jungtieren können diese Durchfälle so stark sein, dass die befallenen Tiere daran sterben können.
Es gibt verschiedene Arten von Kokzidien, die welche die Katze (Kokzidium felis) befallen, sind in der Regel für den Menschen völlig ungefährlich. Selbst wenn der Mensch den Parasiten bzw. seine "Eier" die Oozysten, durch Verunreinigungen in den eigenen Körper aufnimmt, erzeugt der Parasit hier keine Durchfallerkrankung, da er auf die Katze als Wirt spezialisiert ist. (Aufpassen sollten immer nur Menschen mit schweren Immundefekten). Träger von den Kokzidien können auch andere Tiere sein, z.B Mäuse, Kühe, Hunde, aber auch diese erkranken nicht an diesen Kokzidien. Von diesen Kokziedienträgern kann der Erreger aber auf die Katze übertragen werden, für die es dann gefährlich werden kann.
(Ein anderes Kokzidium, was auch für uns Menschen gefährlich werden könnte, ist übrigens der Erreger der Toxoplasmose, dies hat aber nichts mit dem Kozidium felis zu tun).
Wie gesagt das Kokzidium von dem wir hier sprechen, bewirkt sehr starke mitunter blutige Durchfälle. Für so Minimitzen, unsere waren damals gute 13 Wochen alt, kann das verdammt gefährlich werden. Da Durchfall aber echt viele Ursachen haben kann, ist es gar nicht so einfach, erst einmal die Ursache "Kokziedien" heraus zu finden.
Die meisten Tierärzte testen bei Durchfall routinemäßig den Kot des betroffenen Tieres auf Würmern und Giardien, aber eben nicht auf Kokziedien, denn soo häufig kommt der Befall mit diesem Parasiten eben doch nicht vor. Unser Tierarzt hat sogar direkt darauf getestet und erst einmal nichts gefunden.
Konnte er trotz des Befalls auch nicht. Der Erreger wird nämlich nicht immer gleich stark ausgeschieden, dass hat mit dem Lebenszyklus dieser Mistviecher zu tun.
Um sicher zu sein, muss man deshalb auch Kotproben von drei Tagen sammeln. Diese werden dann unter dem Mikroskop begutachtet. Laut den Tierarzthelferinnen die diese Untersuchung meistens machen, braucht man aber schon ein bisschen Übung, um sie bei diesem Ausstrichen zu erkennen. Ganz sicher kann man sich also nur sein, wenn man die Probe zu den großen Laboren schicken lässt. (Großes Kotprofil = sehr teuer)
Nun, nachdem die Diagnose gestellt ist, müssen zwei Dinge erfolgen.
Erstens die Katzenumgebung, also unsere Wohnung, muss pingelich sauber gehalten werden. Kokzidien bzw. deren Oozysten sterben erst bei 60 Grad und höher ab und wenn sie nicht aus der Umgebung entfernt werden, (sie überleben unsichtbar eine halbe Ewigkeit), können sich die Katzen immer wieder daran anstecken. Das wichtigste ist aber die Katzentoilette. Die Streu sollte täglich komplett gewechselt werden, die Toilette entsprechend heiß gereinigt werden. Ich werde diese elendige Putzerei wohl nie vergessen – absolut zum Kotzen -, der heiße Dampfreiniger steht jetzt im Keller.
Das Zweite ist das Antibiotikum das die Katzen bekommen müssen. Empfohlen wird meist Baycox, gilt als Teufelszeug. Das Risiko auf die Natur zu setzen, dass es schon ohne Antibiotikum ausheilt, kann aber den Tot von den kleinen Mitzen bedeuten.
Weil aber so viel Schreckliches zu dem Mittel „Baycox“ kursierte, haben wir uns damals für ein anderes, angeblich sanfteres Mittel entschieden „Kokzidiol“. Ein Fehler, außer dass die Räuber völlig umsonst 5 Tage länger Durchfall hatten und die angegriffene Darmflora noch mehr zerschossen wurde, hat es nichts bewirkt.
Dann also doch Baycox. Die Gabe war aber entgegen all` den vorher gelesenen Horrorvisionen völlig problemlos. Man nehme ein bisschen frische Kalbsleberwurst, rühre dies mit ein etwas Wasser an, so dass sie sämig wie Honig wird. Dann träufelt man das Baycox (es ist flüssig) dazu, rühre um und schon liebten unsere Räuber ihre Medizin geradezu.
Nach abgeschlossener Medikamentengabe (der Tierarzt erklärt wann, wieoft und wie lange) erfolgt wieder eine Stuhlprobe. Diese war bei uns dann ohne Befund und wir waren überglücklich.
Der Durchfall war natürlich trotzdem noch nicht weg. Baycox zerstört ja nicht nur die Kokzidien, sondern zig andere „gute“ Darmbakterien auch. Das Thema Darmfloraaufbau ist zwar superwichtig, würde jetzt aber zu lange dauern.
So für alle Betroffenen, habe ich hoffentlich alle wichtigen Infos hier zusammengefasst.
Wen immer diese Diagnose gerade trifft, habt Geduld es dauert lange bis sich alles normalisiert; seit ganz besonders lieb zu Euren Räubern, die machen nicht mit Absicht aufs Sofa. Unseren lief es zum Teil unkontrolliert hinten raus. Die Kleinen hatten wirklich richtige Bauchschmerzen, wenn sie "mussten" und sie haben dann auch jämmerlich gemaunzt. Also verwöhnt sie mit allem was geht. Ja es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine„Sch..zeit“ mit viel Arbeit, aber ihr werdet es schaffen! Heute erinnert bei unseren nichts mehr an diese Zeit, ehrlich gesagt sind unsere heute sogar ein bisschen moppelig.
Den Betroffenen alles, alles Gute
Für die Anderen, da ich keine Tierärztin bin, korrigiert mich bitte, wenn ich fachlich unkorrekt war. Ich wollte dies nur aufschreiben, weil ich damals so sehr nach Infos gesucht habe.
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