Ex-Streuner zieht als Pflegekatze ein - attackiert immer wieder die Hände

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elenayasmin

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Anfang Dezember konnte unser Tierschutzverein einen Streuner einfangen, der urplötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Keiner kannte ihn oder hatte ihn vorher gesehen. Er sah nicht gut aus, humpelte und bei näherem Hinsehen war klar, es ist ein unkastrierter Kater. Beim Kastrieren stellte sich heraus, er ist ca. 6 - 8 Jahre alt und FIV positiv. Macht eine Vermittlung natürlich schwerer, auch wenn wir unermüdlich aufklären.

Karlchen kam also in unsere Auffangstation. Er verkroch sich die erste Zeit nur in der Höhle seines Kratzbaums, machte einen sehr apathischen, abwesenden Eindruck, reagierte weder auf Spielaufforderungen noch auf Stimme oder Leckerlies. Das ging fast 6 Wochen so, dann bemerkte man eine Veränderung. Er kam immer öfter heraus, traute sich mal, an den Beinen entlang zu streichen, miaute einen an und fraß auch in unserem Beisein. Also echt schon ein guter Erfolg. Etwa zu dem Zeitpunkt erfuhren wir auch, dass er früher ein Zuhause gehabt hatte (wenn auch kein besonders gutes), seine Besitzerin aber 1,5 Jahre vorher gestorben war und er so zum Streuner wurde.

In den letzten 6 Wochen hat der große Kerl eine Entwicklung hingelegt, die uns alle erstaunt hat. Er mutierte regelrecht zum Kampfschmuser. Sobald jemand rein kam, lief er ihm miauend entgegen (aber auch nur denjenigen, die er vom regelmäßigen Füttern schon kannte, bei Neuen ist er erst einmal wieder in der Höhle verschwunden). Dabei ist uns auch aufgefallen, dass er nichts hört. Morgen wird also alles tierärztlich abgeklärt, er hat auch noch ein paar andere Baustellen, aber durch seine Unsicherheit muss er beim Tierarzt sediert werden, daher wollten wir ihm das nicht mehrfach zumuten.

Nach dem Tierarztbesuch soll er morgen zu mir in Pflege ziehen. Dadurch, dass er jetzt Kontakt sucht, leidet er natürlich umso mehr unter der Einsamkeit. Jetzt hat er aber immer noch die Eigenart, dass er schmust und kuschelt ohne Ende und dann plötzlich, ohne für mich erkennbare Anzeichen, plötzlich zuhaut. Und wo Karlchen zuhaut, wächst kein Gras mehr. Er wiegt irgendwas zwischen 6 - 7 kg, ist also kein zartes Pflänzchen, was es nicht unbedingt angenehm macht, wenn sich seine Krallen in die Hand bohren.

Ich hab gerade etwas Bammel, wie wir ihn morgen in die Box bekommen sollen. Wir werden zu zweit sein und ich will vorher noch alle Höhlen raus nehmen oder zumindest mit Tüchern abdecken, damit er sie nicht als Zuflucht erkennt. Ich denke, nach dem Tierarzt wird er erst einmal eine Zeitlang wieder misstrauisch sein.

Aber wie gehe ich dann weiter vor bei ihm? Ich freue mich ja, dass er inzwischen so kuschelt, aber dieses urplötzliche Zuhauen ist auf Dauer dann doch so ein Faktor, der mich angespannt sein lässt. Und das merkt er natürlich wiederum. Wir haben schon bemerkt, dass wir ihn nicht anfassen dürfen, wenn er uns den Rücken zudreht, dann erschrickt er wegen seiner Taubheit/ Schwerhörigkeit und haut zu. Die Tierärztin morgen wird ihn auch nur sediert untersuchen können, was es natürlich schwer macht, bei ihm eventuelle Schmerzreize zu erkennen.

Wie mach ich also aus dem dicken Grummelbär einen Schmusekater?

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Ein wunderschöner Grummelbär 😍 Die Augen, die gleiche Augenfarbe hatte mein schwarz-weißes Sternchen Felix auch.
 
Ein wunderschöner Grummelbär 😍 Die Augen, die gleiche Augenfarbe hatte mein schwarz-weißes Sternchen Felix auch.
Ja, er ist wirklich ein süßer Schatz. Nur sein FIV und seine wahrscheinliche Taubheit werden eine Vermittlung schwer machen.
 
Hallo Ana

das kommt mir etwas bekannt vor :)

Mitte 2019 nahm ich damals ein ca. 12 jährigen Ex-Streuner bei mir auf namens Amadeus. Er wohnt auch die ersten zwei Monate unter einem Sessel in seinem Zimmer und kam nur Nachts raus. Nach und nach erkundigter Er dann wie Wohnung. Raus möchte Amadeus nicht mehr.

Amadeus hat von Anfang an die Hände angegriffen, Er hat keine Probleme mit Beinen oder dem Rest des Körpers, aber Hände hat Er immer richtig fixiert. Es war sogar so, das wenn ich was vom Boden aufgehoben habe oder Ihm sein Fressnapf/Wassernapf hingestellt habe, Er sofort angerannt kam und mir mit Pfoten und Krallen eine gewischt hat.

Habe dann angefangen, ganz vorsichtig meine Hände in Bodennähe zu bewegen und wenn Er angerannt kam mit einem Na zu stoppen versucht , Ihn dann an einfach die offene Hand hingehalten, natürlich hatte Er am Anfang die Hand geschlagen, aber es wurde mit der Zeit immer weniger.

Abends saß ich bei Ihm auf dem Boden und habe meine Hand offen auf den Boden gelegt, man konnte richtig sehen, wie es da in seinem Köpfchen gearbeitet hat. Es gab schon viele Kratzer und wenn wir einen Tierarztbesuch , habe ich die Krallen schneiden lassen, damit ich dann in der Zeit besser mit Ihm arbeiten konnte.

Er liebt es eigentlich sich streicheln zu lassen, kommt zu mir und köpfelt mir in die Hand, dann streichle ich Ihn auch. Aber irgendwann das merke ich meistens an den Ohren und an den Augen wird Er unsicher , Er fängt dann an die Hand zu fixieren. Ich lass dann das streicheln und lege meine Hand offen vor Ihm damit Er daran riechen kann und merkt, ach die tut nichts, dann köpfelt Er und ich muss weiter streicheln.

Es wird immer besser mit Ihm und seiner Händephobie ob wir es ganz weg bekommen weiß ich nicht. Fakt Ist, wenn ich heute was vom Boden aufhebe, dann macht Ihm das überhaupt nichts mehr, ich kann Ihm auch direkt sein Fressnapf/Wassernapf hinstellen ohne das Er mich piercen möchte. Nur noch bei der Arbeit mit der Schmuseeinheiten oder wenn Er sich erschreckt passiert es. Wollte auch noch sagen , Amadeus hat Arthrose und ich darf sein Kopf und seine Schultern und bis zur Mitte des Rückens streicheln, weiter nicht. Schmerzen hat Er da keine , weil Er ja jetzt gegen seine Arthrose Medis bekommt.
 
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Hallo Ana

das kommt mir etwas bekannt vor :)

Mitte 2019 nahm ich damals ein ca. 12 jährigen Ex-Streuner bei mir auf namens Amadeus. Er wohnt auch die ersten zwei Monate unter einem Sessel in seinem Zimmer und kam nur Nachts raus. Nach und nach erkundigter Er dann wie Wohnung. Raus möchte Amadeus nicht mehr.

Amadeus hat von Anfang an die Hände angegriffen, Er hat keine Probleme mit Beinen oder dem Rest des Körpers, aber Hände hat Er immer richtig fixiert. Es war sogar so, das wenn ich was vom Boden aufgehoben habe oder Ihm sein Fressnapf/Wassernapf hingestellt habe, Er sofort angerannt kam und mir mit Pfoten und Krallen eine gewischt hat.

Habe dann angefangen, ganz vorsichtig meine Hände in Bodennähe zu bewegen und wenn Er angerannt kam mit einem Na zu stoppen versucht , Ihn dann an einfach die offene Hand hingehalten, natürlich hatte Er am Anfang die Hand geschlagen, aber es wurde mit der Zeit immer weniger.

Abends saß ich bei Ihm auf dem Boden und habe meine Hand offen auf den Boden gelegt, man konnte richtig sehen, wie es da in seinem Köpfchen gearbeitet hat. Es gab schon viele Kratzer und wenn wir einen Tierarztbesuch , habe ich die Krallen schneiden lassen, damit ich dann in der Zeit besser mit Ihm arbeiten konnte.

Er liebt es eigentlich sich streicheln zu lassen, kommt zu mir und köpfelt mir in die Hand, dann streichle ich Ihn auch. Aber irgendwann das merke ich meistens an den Ohren und an den Augen wird Er unsicher , Er fängt dann an die Hand zu fixieren. Ich lass dann das streicheln und lege meine Hand offen vor Ihm damit Er daran riechen kann und merkt, ach die tut nichts, dann köpfelt Er und ich muss weiter streicheln.

Es wird immer besser mit Ihm und seiner Händephobie ob wir es ganz weg bekommen weiß ich nicht. Fakt Ist, wenn ich heute was vom Boden aufhebe, dann macht Ihm das überhaupt nichts mehr, ich kann Ihm auch direkt sein Fressnapf/Wassernapf hinstellen ohne das Er mich piercen möchte. Nur noch bei der Arbeit mit der Schmuseeinheiten oder wenn Er sich erschreckt passiert es.
Das ist interessant. Ganz so krass ist es bei ihm gar nicht, Näpfe hinstellen, Klos sauber machen, aufräumen etc geht alles, ohne dass er attackiert. Er scheint also gar nicht unbedingt auf Hände fixiert zu sein. Nur nach einer Zeitlang schmusen bekommt man meist eine gefenstert. Ich kann an seiner Mimik oder den Ohren nicht erkennen, wann es ihm zu viel wird (nach dem Zuhauen, schmeißt er seinen Kopf ja direkt wieder in die Hand, also etwas widersprüchlich), daher dachte ich schon an Schmerzen. Aber ich kann es auch an keiner bestimmten Stelle fest machen. Krallen werde ich bei ihm definitiv auch kürzen lassen, wenn er schon mal sediert ist. Sonst kommt man da mit Sicherheit erstmal nicht ran. Vielleicht ist es ja dann schon besser, wenn es zumindest nicht mehr so weh tut. Ist wahrscheinlich ein Teufelskreis, es wird ihm zuviel, dann haut er zu, dadurch Unsicherheit und Vorsicht bei mir, das merkt er und wird auch unsicher.
 
Ja, das ist bei mir auch genau so , das Problem. Ich merke das Amadeus seine Streicheleinheit will, fordert Sie mit köpfeln auch ein, aber irgendwann manchmal kann ich das richtig sehen, denkt Er Oh hoppla Hände sind doch böse.

Wenn Er dann so schaut, sage ich ganz leise Na und hebe meine Hand immer offen zu Ihm damit Er Sie beschnüffeln kann, dann legt Er sich wieder auf mich und lässt sich weiterstreicheln.

Aber das mit der Zurückhaltung, damit man nicht gepierct wird, kann ich voll verstehen und geht mir genauso, wer will das schon.
 
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Ja, das ist bei mir auch genau so , das Problem. Ich merke das Amadeus seine Streicheleinheit will, fordert Sie mit köpfeln auch ein, aber irgendwann manchmal kann ich das richtig sehen, denkt Er Oh hoppla Hände sind doch böse.

Wenn Er dann so schaut, sage ich ganz leise Na und hebe meine Hand immer offen zu Ihm damit Er Sie beschnüffeln kann, dann legt Er sich wieder auf mich und lässt sich weiterstreicheln.

Aber das mit der Zurückhaltung, damit man nicht gepierct wird, kann ich voll verstehen und geht mir genauso, wer will das schon.
Naja, bei ihm ist es mit ansprechen ja schwierig, weil er nix hört. Wir haben das mehrfach getestet, da kommt Null Reaktion, noch nicht mal die Ohren bewegen sich.
 
Huhu,
also ich hab hier auch so eine Dame, die nach Einzug bei uns superschmusig war (und immer noch ist), aber mir dabei regelmäßig eine gezimmert hat, ohne dass ich es anhand ihrer Körpersprache erahnen hätte können. Sie schlug nämlich (und tut sie zum Teil immer noch) immer mit dem Schwanz, auch während des Kuschelns und auch wenn sie den Rasenmäher in voller Lautstärke fährt.
Mittlerweile bin ich dahinter gekommen, dass das Verunsicherung ihrerseits war/ist. Sie konnte mich nicht einschätzen und hat mir dann vor lauter Unsicherheit eine gewischt. Meist war es auch so, dass sie kurz drauf wieder zum kuscheln gekommen ist.
Mittlerweile (sie lebt jetzt 5 Monate hier) kommt es fast gar nicht mehr vor. Sie hat Vertrauen gefasst - das merke ich in vielen unterschiedlichen Situationen ganz stark - und muss sich nicht mehr aus Unsicherheit verteidigen.
Ich beobachte sie aber echt genau und es drängt sich mir der Verdacht auf, dass sie früher von der Vorbesitzerin (wo sie 7 Jahre lebte) öfter mal eine mitbekommen hat. Wenn ich mir Gegenständen (Decken, Kleidung, Handtücher, Kissen) zu arg wedle oder ihr zu nahe komme, dann hat sie die volle Panik. Das wird der Grund für ihre tief sitzende Verunsicherung sein.
Beispiel gestern: Ich sitze auf der Couch und sie in der Nähe am Boden und beschäftigt sich intensiv mit einem Baldriankissen. Ich will mir ein Kissen aufschütteln, denke mir nichts, schüttle los (dummerweise voll in ihre Richtung) und sie faucht wie ne irre, plustert das komplette Fell auf und kriegt Augen wie ne Eule.
Ich konnte sie zum Glück relativ schnell wieder beruhigen, aber in solchen Momenten zeigt sie mir sehr deutlich, dass es Brüche im Vertrauen zum Menschen gab. Sie erschrickt sich einfach zu doll in bestimmten alltäglichen Situationen, die ihr nix ausmachen sollten.
Ich kann natürlich jetzt nur von unserer Situation berichten, aber es wird mit der Zeit tatsächlich besser. Ich habe mir angewöhnt wegzugehen und sie 5-10 Minuten zu ignorieren, wenn sie nach mir haut. Keine Ahnung, ob das richtig ist, aber irgendwie muss ich ihr ja zeigen, dass das Verhalten unerwünscht ist und ihr aber gleichzeitig nix passiert im Gegenzug.
Was es bei dir definitiv schwieriger macht, ist, dass er seine Krallen benutzt. Das macht Bibi nie - und trotzdem hatte ich auch ne lange Zeit das Problem, dass ich mich teils gar nicht recht getraut hab, sie länger zu streicheln. Ich kann das Gefühl sehr, sehr gut nachvollziehen!
Ich hoffe, dass sich seine Attacken bald besser und er es schafft, das abzulegen! Viel Erfolg!
 
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Huhu,
also ich hab hier auch so eine Dame, die nach Einzug bei uns superschmusig war (und immer noch ist), aber mir dabei regelmäßig eine gezimmert hat, ohne dass ich es anhand ihrer Körpersprache erahnen hätte können. Sie schlug nämlich (und tut sie zum Teil immer noch) immer mit dem Schwanz, auch während des Kuschelns und auch wenn sie den Rasenmäher in voller Lautstärke fährt.
Mittlerweile bin ich dahinter gekommen, dass das Verunsicherung ihrerseits war/ist. Sie konnte mich nicht einschätzen und hat mir dann vor lauter Unsicherheit eine gewischt. Meist war es auch so, dass sie kurz drauf wieder zum kuscheln gekommen ist.
Mittlerweile (sie lebt jetzt 5 Monate hier) kommt es fast gar nicht mehr vor. Sie hat Vertrauen gefasst - das merke ich in vielen unterschiedlichen Situationen ganz stark - und muss sich nicht mehr aus Unsicherheit verteidigen.
Ich beobachte sie aber echt genau und es drängt sich mir der Verdacht auf, dass sie früher von der Vorbesitzerin (wo sie 7 Jahre lebte) öfter mal eine mitbekommen hat. Wenn ich mir Gegenständen (Decken, Kleidung, Handtücher, Kissen) zu arg wedle oder ihr zu nahe komme, dann hat sie die volle Panik. Das wird der Grund für ihre tief sitzende Verunsicherung sein.
Beispiel gestern: Ich sitze auf der Couch und sie in der Nähe am Boden und beschäftigt sich intensiv mit einem Baldriankissen. Ich will mir ein Kissen aufschütteln, denke mir nichts, schüttle los (dummerweise voll in ihre Richtung) und sie faucht wie ne irre, plustert das komplette Fell auf und kriegt Augen wie ne Eule.
Ich konnte sie zum Glück relativ schnell wieder beruhigen, aber in solchen Momenten zeigt sie mir sehr deutlich, dass es Brüche im Vertrauen zum Menschen gab. Sie erschrickt sich einfach zu doll in bestimmten alltäglichen Situationen, die ihr nix ausmachen sollten.
Ich kann natürlich jetzt nur von unserer Situation berichten, aber es wird mit der Zeit tatsächlich besser. Ich habe mir angewöhnt wegzugehen und sie 5-10 Minuten zu ignorieren, wenn sie nach mir haut. Keine Ahnung, ob das richtig ist, aber irgendwie muss ich ihr ja zeigen, dass das Verhalten unerwünscht ist und ihr aber gleichzeitig nix passiert im Gegenzug.
Was es bei dir definitiv schwieriger macht, ist, dass er seine Krallen benutzt. Das macht Bibi nie - und trotzdem hatte ich auch ne lange Zeit das Problem, dass ich mich teils gar nicht recht getraut hab, sie länger zu streicheln. Ich kann das Gefühl sehr, sehr gut nachvollziehen!
Ich hoffe, dass sich seine Attacken bald besser und er es schafft, das abzulegen! Viel Erfolg!
Ja, ich denke auch, da muss was vorgefallen sein. Im Nachhinein haben wir durch eine ehemalige Nachbarin ja in Erfahrung bringen können, wo er mal hingehört hatte. Und dass er, wo sie vorher gewohnt hatten, von manchen Anwohnern auch verjagt und getreten wurde. Ein schönes Leben hatte der arme Kerl bisher also nicht wirklich...
 
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  • #10
Das sehe ich auch genauso , bei diesen Tieren ist es reine Unsicherheit. Ich denke auch das Amadeus in seinen über 10 Jahren Streunerleben an einer Futterstelle öfters mal eingefangen wurde, dabei haben halt die Hände die Ihn gegriffen und in einen Box getan haben, eine große Rolle gespielt haben.

Wenn ich anderen manchmal erzähle, das ich wieder eine gewischt bekommen habe von Amadeus, kommt sofort der Satz: Na da hätte ich zurückgeschlagen, das Er sich es merkt wer sagen hat. Das wäre aber genau das falsche, eigentlich müsste man die Hand offen da lassen auch wenn Er vielleicht nochmal ein zweites Mal zuschlägt um Ihm zu zeigen, die Hand macht nichts.

Wenn die Krallen geschnitten sind, geht das leichter :) Und wie bei Euren Tieren, Ist mein Amadeus wirklich im Grund seines Herzen ein süßer kleiner Kater, seinen warmen Platz, sein vollen Teller und etwas Streicheleinheiten genießt.
 
  • #11
Du könntest versuchen ihm ein Zeichen anzutrainieren. Fängt er manchmal an sich zu putzen wenn er gestreichelt wird ? Dann sofort aufhören. Nach mehrmaliger Wiederholung begreift er ggf, dass er das Angefasstwerden beenden kann indem er anfängt sich zu putzen.
 
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  • #12
Ich hatte eine Katze auf dem Pferdehof, die gerne gestreichelt werden wollte, dann aber auch irgendwann einfach zugeschlagen hat.
Mit der habe ich dann mit Handschuhen geübt. Erst habe ich immer aufgehört zu streicheln, wenn sie zugeschlagen hat. Dann habe ich das Zuschlagen mit einem "nein" untermalt und die Hand weggenommen. Irgendwann hat sie gemerkt, dass es reicht, mit der Pfote die Hand wegzuschieben wenn sie genug hatte.
 
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  • #13
Hallo, ich habe ein ähnliches Problem. Wir haben uns auch einen Streuner dazu geholt. Der vermutlich alleine gelassen wurde aus irgendwelchen Gründen. Er ist älter wir alt weiß keiner wirklich.. und er hat heftig arthrose wogegen er inzwischen ein paar monate schon solensia bekommt. Das einfangen und so geht bei ihm zum Glück gut aber ich denke weil er eben nicht so kann wie er will. Die Hinterbeine sacken ihm weg und seine Knie sind komplett kaputt.. naja aber zum eigentlichen Problem. Wobei es kein grosses mehr ist. Er will eindeutig streichel inzwischen sieht man auch 100% wann usw. Aber bei ihm ist es so er beißt irgendwann nach einem.. und Zähne auch wenn er nicht mehr viele hat will ich keine in meinen Händen. Ich hatte einige Probleme mit ihn wegen markieren usw daher hatte ich eine THP mit an Bord geholt. Mit ihr unterhielt ich mich darüber und sie meinte das ist bestimmt Unsicherheit und evtl etwas Reizüberflutung.
Ich habe immer meine Hand weg gezogen und ihn nicht weiter gestreichelt. Wenn er wieder friedlich war hab ich ihm leckerchen gegeben und dann ging es weiter.
Mein Mann hat immer seine Hand gedreht und ihm seine Handfläche gezeigt ... dann leckte er sogar manchmal dran. Dann war auch gut, und er konnte bzw sollte ihn weiter streicheln. Wenn er den Punkt erreicht hat das er nimmer will geht er weg oder zeigt es deutlich.
Aber man bemerkte ganz klar um so mehr Vertrauen, Liebe, Zeit und Ruhe einkehrte umso besser wurde es.. er ist seit Okt erst bei uns aber es ist viel besser geworden.. gestern biss er wieder nach mir erwischte mein Finger weil ich nicht mehr zurück zieh.. dann merkte man wie er ganz vorsichtig zubiss und mich ansah... so in der art ups... dann wollte er wieder streichel er nahm seine Pfote und zog meine Hand damit zu sich.. das macht er normal wenn er Leckerli will ... mit hilfe der THP habe wir vieles geschafft.
 
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  • #14
Heute war Karlchens Tierarzttermin und anschließend Umzug zu mir. Ich bin extra früh um 6.30 Uhr zu ihm in die Station gefahren und habe ihm eine Gabapentin gegeben, damit er beim Einfangen und evtl. auch beim Tierarzt entspannter ist. Hat auch gut geklappt, eintüten ging in wenigen Minuten, beim Tierarzt ließ er zumindest Herz abhören und festhalten für die Sedierung zu, ohne rumzuzicken. Ganz ohne Sedierung ging es aber dann doch nicht, ihm musste Blut abgenommen werden und ein Ultraschall wurde auch gemacht. Seine Trommelfelle sind intakt und es war auch keine Entzündung in den Ohren zu sehen. Warten wir jetzt mal das Blutbild ab, so konnte sie äußerlich erstmal nichts außergewöhnliches entdecken. Bei der Gelegenheit hat sie ihm auch gleich die Krallen gestutzt, so dass es für mich dann nicht so schmerzhaft ist, wenn er doch mal zuhaut. Gewogen hat sie ihn auch gleich, mit 5,5 kg ist er doch gar nicht so schwer wie wir erst vermutet hatten.

Bei mir Zuhause hat er sich dann - zwar noch etwas geduckt - alles gleich angesehen. Meinen Töchtern strich er gleich um die Beine, die WG klappt also schon mal. Er lässt sich von ihnen auch ausgiebig kuscheln und bisher gab es noch keine Hauvorfälle. Übrigens kann er nicht ganz taub sein, wir haben ihn heute genau beobachtet, wenn zb die Haustür unten aufging, dann hat er schon den Kopf gedreht. Wahrscheinlich also "nur" schwerhörig mit einer großen Portion Dickkopf. ich denke mal, wenn er immer die gleichen Personen um sich hat und sich eingelebt hat, wird auch die letzte Unsicherheit Vergangenheit sein und dann ist er einfach nur noch ein dicker großer Schmusebär.
 
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  • #15
Erste Fotos haben heute schon geklappt. War in der Station immer etwas schwierig, wenn man allein war, weil er einem so auf die Pelle rückte, dass er viel zu nah war.


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  • #16
Das ist so ein hübscher, und es ist doch ein gutes Zeichen das er sich schon so gibt. Das wird bestimmt bald toll, sobald er sich eingewöhnt hat und vertrauen zu euch aufgebaut ist.
Übrigens mein Streuner ist auch sehr schwerhörig, meine TÄ u d die THP meinten man bekommt das oft wieder besser hin. Mit Nerven Aufbau und Durchblutung und es wurde bei ihm bisl besser. Natürlich hört er normale Töne nicht. Und wenn es nur Vogelgezwitscher ist das er hört. Was er denke ich tut, weil er steht auf dem Balkon und starrt dauernd in die Hecke davor.. wenn sie zwitschern.
Wir wünschen euch alles Gute und liebe und Berichte doch mal wenn du magst.
Übrigens das ist meiner .. 🥰
 

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  • #17
Hihi, die sehen sich ja ganz schön ähnlich :love:! Ja, letztendlich ist es auch nicht wirklich wichtig, ob er taub ist oder nicht, ganz raus darf er wegen seiner FIV eh nicht mehr und er kommt gut klar damit.
 
  • #18
Ja das stimmt, sehen sich wirklich ähnlich.. wir haben kuhkätzchen sagt mein Mann immer 🥰
Mucki darf auch nimmer raus er käme nimmer zurecht flüchten ginge eh nimmer wirklich. Er hat gesicherte Balkone und bisher geht es gut.

Das ist mein Merlin 😍
 

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  • #19
Mach das Streicheln mit einem Federwedel, bis du herausgefunden hast was ihn tiggert. Und versuche aufzuhören, bevor es ihm zu viel wird. Er muß zu dir kommen, nicht du zu ihm.

Falls er doch ein Streuner ist, der durch Unsicherheit zuhaut ziehe dicke Handschuhe an und lass ihn deine Hand verklopfen, bis sein Kopf ihm sagt, oh, haut nicht zurück, ist ungefährlich. Hatte ich bei Tamara, meinem Schachtelteufel.

Die Box muß der Safeplatz werden, dann mußt du nur noch die Türe schließen wenn es zum TA geht. Wenn du dich zufällig schon bei Taskali eingelesen hast, der Verschwindebus-Trick von ihr, also Katze in Handtuch mit Gesicht bedeckt und nur ausgraben, was der TA eben untersuchen muß geht bei fast allen. Spart dann die Narkose.
 
  • #20
Mach das Streicheln mit einem Federwedel, bis du herausgefunden hast was ihn tiggert. Und versuche aufzuhören, bevor es ihm zu viel wird. Er muß zu dir kommen, nicht du zu ihm.

Falls er doch ein Streuner ist, der durch Unsicherheit zuhaut ziehe dicke Handschuhe an und lass ihn deine Hand verklopfen, bis sein Kopf ihm sagt, oh, haut nicht zurück, ist ungefährlich. Hatte ich bei Tamara, meinem Schachtelteufel.

Die Box muß der Safeplatz werden, dann mußt du nur noch die Türe schließen wenn es zum TA geht. Wenn du dich zufällig schon bei Taskali eingelesen hast, der Verschwindebus-Trick von ihr, also Katze in Handtuch mit Gesicht bedeckt und nur ausgraben, was der TA eben untersuchen muß geht bei fast allen. Spart dann die Narkose.
Den Federwedel findet er doof, den haben wir anfangs schon in der Auffangstation ausprobiert. Und Handschuhe fand er ganz gruselig und hat dann noch schlimmer zugehauen. Er kommt ja zu mir, er haut einem den Kopf mit voller Wucht ans Bein und tretelt dabei. Also voller Kuschelmodus. Allerdings muss ich auch sagen, seit er gestern nach dem Tierarzt zu uns gekommen ist, hat er nicht einmal zugehauen, nicht mal meine Töchter, die er bis dahin überhaupt nicht kannte. Vor meinem Mann hat er noch etwas Angst und verkrümelt sich jedes Mal, wenn er kommt. Aber das ist ok, das wird schon noch. Heute Mittag habe ich mich oben zu ihm gesetzt, eine dicke Alpaka Decke doppelt über meine Beine und er hat gekuschelt, geschnurrt und getretelt wie ein Wahnsinniger. Irgendwann hat er sich dann auf meinem Schoß zusammen gerollt, sobald man ihn anfasste, zeigte er sogar Tendenzen, sich auf den Rücken zu drehen. Ich denke, das war alles Unsicherheit und dieses Eingesperrtsein in einem Raum.

Er hatte früher ein Zuhause, sein ehemaliges Frauchen (wo er es allerdings auch nicht besonders gut hatte, wie ich Erzählungen ihrer Nachbarin entnehmen musste) ist vor 1,5 Jahren gestorben und seitdem schlug er sich gezwungenermaßen auf der Straße durch.

Ich lese fleißig bei Taskali mit, wir waren auch schon in Kontakt, weil im Raum stand, dass sie ihn nimmt, falls wir bei ihm so gar nicht weiter kommen. Wir haben noch so einen FIV Kandidaten, der seit September da ist und sich noch schwer tut, aber auf seiner Pflegestelle frisst er inzwischen Leckerlies aus der Hand, auch wenn er weiterhin noch nicht anfassbar ist. Unter diesen Voraussetzungen jetzt ist es aber nicht mehr nötig, Karlchen ist inzwischen richtig zahm und Moses wird auch noch und wir brauchen "nur" noch schöne Zuhause für die zwei Hübschen. Ich warte noch auf die Blutergebnisse heute und wenn da alles ok ist, werde ich die nächsten Tage nochmal ein paar schöne Fotos machen und Karlchen zumindest dann hier und an anderen Stellen inserieren.
 
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