Kater frisst nicht mehr, Verdacht auf Lymphom plus evtl. FORL?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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SarahBooth

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11. Februar 2023
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Liebe Alle,

heute schreibe ich das erste Mal, nachdem ich seit 2 Wochen hier mitlese und schon viele tolle Infos bekommen habe.

Unser Kater Rocky (15) hat vor ca. 2 Monaten angefangen, häufig zu erbrechen und immer schlechter zu fressen. Er war immer eher übergewichtig und hat erst allmählich, jetzt rapide abgenommen.

Das erste Mal waren wir in der Tierklinik vor 5 Wochen. Dort wurde ein geriatrisches Blutbild gemacht und wirklich alle Werte waren im grünen Bereich. Er hat SEHR schlechte Zähne (von FORL habe ich das erste Mal hier im Forum gehört), er wurde aber erstmal mit Verdacht auf Gastritis behandelt mit Emeprid und Sucrabest.

Das Erbrechen wurde besser, aber er hat immer weniger gefressen. Ich hab auch Globuli versucht, Ulmenrinde, zugefüttert mit Reconvales, es wurde immer schlechter. Mehrmals ist mir auch Blut im Speichel aufgefallen, wenn er beim Schlafen sabbert.

Er geht zum Napf, schnuppert an sämtlichen Essensangeboten, aber geht dann wieder weg.

Dann sind wir vor 10 Tagen wieder zum TA, er wurde dann geröntgt und Ultraschall gemacht. Verdacht auf Lymphom im Darm - dort ist eine Anhäufung von Lymphknoten sichtbar, Darmwand leicht verdickt. Laut TA noch nicht palliativ.
Er hat dann eine Cortisondepotspritze bekommen und falls sich sein Zustand verbessert, sollten wir nach 7 Tagen mit Tabletten weiterbehandeln. Die Cortisonspritze hat sein Befinden allerdings nur verschlechtert, er hat zusätzlich stark entzündete Augen bekommen und häufig geniest... evtl. Reaktivierung von Herpes Viren war mein Verdacht.

Die Augen hab ich jetzt mit kolloidalem Silber behandelt und das Niesen ist wieder weg, aber er frisst gar nicht mehr.

Ich habe dann gestern mit der TA telefoniert und mir Mirataz geholt plus ein Schmerzmittel. Das Schmerzmittel hab ich ihm noch nicht gegeben (er kauert kaum noch), aber Mirataz. Er hatte es schon bekommen vor 5 Wochen, hat aber eigentlich nichts gebracht ausser Nebenwirkungen, aber jetzt versuche ich es nochmal.

Kann es denn evtl. FORL sein und das Lymphom nur ein Nebenbefund?

Ich bin verzweifelt, mein Rocky schwindet dahin und ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Ich hab wirklich schon alles an Essen versucht, das einzige, was ihm heute geschmeckt hat, war ein Töpfchen mit Katzengras, das ich im Futterhaus mitgenommen hatte. Ansonsten nichts, keine Butter, Sahne, Wurst, Vitaminpaste - nichts. Ich hab ihm jetzt 3x täglich Reconvales mit der Spritze gegeben, aber er ist so genervt, er geht mir schon aus dem Weg.

Hat noch jemand eine Idee?
 
A

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Wenn die Zähne sehr schlecht sind und die Werte im BB alle im grünen Bereich.... Warum wurde dann kein Dentalröntgen gemacht und zeitgleich eine OP, wo alle beschädigten Zähne entfernt wurden?
Oder wurde das gemacht und ich bin nur zu doof es herauszulesen?
 
Jetzt hab ich grad noch im Forum gelesen, das sich IBD ähnlich wie ein Lymphom darstellt. Wie könnte ich hier denn weiter vorgehen? Eine Biopsie will ich dem Rocky eigentlich nicht zumuten.
 
Lass doch erstmal die Zähne untersuchen, bzw. behandeln. Anständig mit Dentalröntgen. Wenn du schon sagst, dass sie sehr schlecht sind, verstehe ich einfach nicht, warum das nicht längst passiert ist.
 
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Wenn die Zähne sehr schlecht sind und die Werte im BB alle im grünen Bereich.... Warum wurde dann kein Dentalröntgen gemacht und zeitgleich eine OP, wo alle beschädigten Zähne entfernt wurden?
Oder wurde das gemacht und ich bin nur zu doof es herauszulesen?
Es wurde keine Zahnbehandlung gemacht - laut Tierarzt sollte er sich vorher stabilisieren und es wurde vorrangig der Verdauungstrakt behandelt.. ich glaube nicht, dass er momentan eine OP überleben würde.
 
Äääh, ok, also werden nun lieber Symptome behandelt?

Hast du das Blutbild vorliegen, damit du es mal für versierte Leute hier mit geschwärzten persönlichen Daten hochladen kannst?
 
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Lymphom und IBD lassen sich nur durch eine Biopsie unterscheiden. In beiden Fällen hilft Cortison.
Jedoch wenn die Lymphknoten im Darm und Magenbereich angeschwollen sind, kann es zu erbrechen führen (Blockade vom Futter) aber auch Durchfall. Möglicherweise sammelt sich auch Kot im Bereich Darm durch geschwollene Lymphknoten an, dies führt wieder zu Erbrechen. Hat er Blähungen?

Das sollte der TA mal abklären. Aber Knoten schwellen sowohl bei IBD und auch Lymphom an.
 
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Vielleicht ist es beides... Ich würde das Thema Forl nochmal beim Tierarzt ansprechen. Dass er blutigen Speichel hat, wie du geschrieben hast, lässt auch darauf schließen. Falls er wegen Zahnschmerzen nicht frisst, wie soll er dann zu Kräften kommen?! Das eine beeinflusst ja auch das Andere. Und wenn man es von außen schon sieht, dass er schlechte Zähne hat, dann ist es schon sehr fortgeschritten. Ich würde dem wirklich nochmal nachgehen, das würde mir keine Ruhe lassen.
 
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Es tut mir sehr leid, dass du so große Sorgen um deine Katze hast @SarahBooth. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Katze nur aufgrund der Zähne nicht frisst.
Zahnerkrankungen insbesondere FORL sind zwar extrem schmerzhaft, doch die meisten Katzen fressen trotzdem. Leider, möchte ich fast sagen, denn dann würde es uns eher auffallen.
Ihr müsst jetzt einen Schritt nach dem anderen machen.
Zunächst gilt es, eine einigermaßen verlässliche Diagnose zu bekommen (z. B. über eine Punktion der Lymphknoten), eine entsprechende Therapie zu beginnen, die Katze zu stabilisieren und dann umgehend die Zähne in Angriff zu nehmen.
Wir haben hier eine ganz ähnliche Situation. Meine Katze leidet auch unter einem Lymphom und ihre Zähne sind in einem ganz schlimmen Zustand.
Sie wird am Montag an den Zähnen operiert, das ist, trotz Lymphom, unumgänglich.
Alles Gute für euch und bitte sei proaktiv bei deinem Tierarzt, wenn du das Gefühl hast, dass er nicht genug Eugeninitiative zeigt. Ihr habt schon jetzt einiges an Zeit verloren.
 
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  • #10
Bitte gib ihm auf jeden Fall das Schmerzmittel.
Wenn seine Zähne wirklich so schlimm sind hat er vielleicht unfassbare Schmerzen 😕
 
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  • #11
Mir ist gerade noch etwas eingefallen @SarahBooth.
Wurde bei dem geriatrischen Blutbild auch der T4 Wert bestimmt? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er nicht immer automatisch dabei war.
 
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  • #12
Ich wurde auch den Maulraum genauer untersuchen lassen. Falls Blut im Speichel ist und der Speichel zäh sein sollte, dann bitte auch auf Plattenepithelkarzinom untersuchen lassen.
 
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  • #13
Ich würde auch vorschlagen, das Blutbild hier hochzuladen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man das, was da los ist, nicht im Blutbild sieht.
 
  • #14
Ich würde auch vorschlagen, das Blutbild hier hochzuladen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man das, was da los ist, nicht im Blutbild sieht.

Es kann lt. meinen Tierärzten durchaus sein, dass man es nicht sieht.
 
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  • #15
Leukämien kann man im Blut sehen, nicht immer, aber oft und besonders beim Blastenschub, wenn viele unreife und veränderte Zellen aus dem Knochenmark ins Blut gespült werden.
Die meisten Tumoren, auch Lymphome, sieht man erst in fortgeschrittenen Stadien mit dem unspezifischen Symptom Anämie.

Auch schlechte Zähne, z. B. mit Entzündungen, sieht man fast nie im Blut, weil es sich um ein regionales Geschehen handelt.

Wo hier Henne und Ei sind, was also bei der Futterverweigerung das Hauptsymptom ist, kann Dir am besten Dein Tierarzt sagen.

Den "Zahnkater" habe ich hier mit Mirataz und Schmerzmittel bis zum Zahntermin am Fressen halten können.
Beim "Lymphomkater" hat es nichts gebracht. Der kam mit Mirataz nur an den Napf und ging gleich wieder. Vorher war er gar nicht gekommen.

Wenn Dein Kater kaum noch kauert, hat das Kortison vielleicht doch gewirkt, indem es den Flüssigkeitssaum um die Tumorzellen mindert und darüber Druck nimmt.
Mehr kann Kortison nicht, aber auch nicht weniger.
Ist die Darmmotilität durch die Wandverdickung eingeschränkt, ist Nahrungsaufnahme ab einem gewissen Grad schmerzhaft.
Relative Schmerzfreiheit entsteht über Nahrungsverweigerung, weil dann weniger Bewegung im Darm ist.
 
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  • #16
Auch schlechte Zähne, z. B. mit Entzündungen, sieht man fast nie im Blut, weil es sich um ein regionales Geschehen handelt.
Das war mir nicht bewusst. Bin davon ausgegangen, dass man Entzündungen durchaus sieht. Gerade, wenn es nicht nur einen einzelnen Zahn betrifft und es dazu schon eine Weile "brütet". Danke, auch @Löwenmutter
 
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  • #17
Erst mal danke für all die lieben und hilfreichen Nachrichten.

Ich lade jetzt mal das Blutbild hoch. Das Schmerzmittel hab ich nur auf ausdrücklichen Wunsch bekommen, werde es ihm aber heute erstmals geben. Laut Ärztin können Schmerzmittel Übelkeit und Magenschmerzen auslösen und deshalb wurde erst der Weg mit Magenmitteln und Cortison versucht. Sie sagte mir auch, dass Zahnkatzen meist schon fressen, wenn auch unter Schmerzen und der Schwerpunkt der Behandlung lag dann auf dem Bauchraum.
Ich werde am Montag versuchen, einen Termin beim Tierzahnarzt zu bekommen und eine zweite Meinung einzuholen. Leider wohnen wir sehr ländlich und da ist es gar nicht so leicht, jemanden zu finden.
Aber das werden wir schon irgendwie hinkriegen, wenn es Rocky nur hilft.
 

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  • #18
Vom Blut her alles ok.
 
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  • #19
Leukämien kann man im Blut sehen, nicht immer, aber oft und besonders beim Blastenschub, wenn viele unreife und veränderte Zellen aus dem Knochenmark ins Blut gespült werden.
Die meisten Tumoren, auch Lymphome, sieht man erst in fortgeschrittenen Stadien mit dem unspezifischen Symptom Anämie.

Auch schlechte Zähne, z. B. mit Entzündungen, sieht man fast nie im Blut, weil es sich um ein regionales Geschehen handelt.

Wo hier Henne und Ei sind, was also bei der Futterverweigerung das Hauptsymptom ist, kann Dir am besten Dein Tierarzt sagen.

Den "Zahnkater" habe ich hier mit Mirataz und Schmerzmittel bis zum Zahntermin am Fressen halten können.
Beim "Lymphomkater" hat es nichts gebracht. Der kam mit Mirataz nur an den Napf und ging gleich wieder. Vorher war er gar nicht gekommen.

Wenn Dein Kater kaum noch kauert, hat das Kortison vielleicht doch gewirkt, indem es den Flüssigkeitssaum um die Tumorzellen mindert und darüber Druck nimmt.
Mehr kann Kortison nicht, aber auch nicht weniger.
Ist die Darmmotilität durch die Wandverdickung eingeschränkt, ist Nahrungsaufnahme ab einem gewissen Grad schmerzhaft.
Relative Schmerzfreiheit entsteht über Nahrungsverweigerung, weil dann weniger Bewegung im Darm ist.
Oh, das wusste ich nicht, dass Cortison diese Wirkung hat... als Laie ist man ja erstmal mit allem total überfordert. Wäre es denn dann sinnvoll, es doch weiterzugeben, auch wenn was anderes aufflammt. Die Ärztin meinte, dass wir es nicht als Tablette weitergeben, wenn es nicht sichtbar anspricht.
 
  • #20
Was ist sichtbar ansprechen?
Nicht mehr kauern ist eine Veränderung nach der Gabe. Vielleicht gibt es noch mehr, vielleicht bestätigt sich das nicht.
Da musst Du jetzt hinschauen.
 
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