Katzenausstellungen-sehenswert oder nicht?

  • Themenstarter summsabee
  • Beginndatum
  • #481
:yeah: sorry, das war so köstlich :stumm:
 
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  • #482
  • #483
:yeah: sorry, das war so köstlich :stumm:

Wieso? :confused:

Meine Maxi findet Mäuse fangen toll, aber angerührt hat sie die noch nie. Sie zieht Dosennahrung und geschnittenes Fleisch 100 % vor. Und stell dir vor: Sie rennt freiwillig von draußen rein, um auf ihr Klo zu gehen! Wahnsinn oder? :rolleyes:
 
  • #484
Und was Katzen erst recht wollen, ist regelmäßig gebadet und gesalbt zu werden, weil ihnen sonst die Haut vom Leib fällt...:rolleyes:

Hehe, erzähl das mal meinem Fischotter Brani :D

Die erzählt Dir sogar, wo die warme Fönluft nun bitte als nächstes hin soll.
Wenn man sie aus der Dusche schmeißt, dann ist sie beleidigt.

Gestörte Rassekatze halt ;)
 
  • #485
  • #486
Die Diskussion dreht sich nur noch im Kreis...:rolleyes:
 
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  • #488
Aber sie kommen von sich aus auf die Idee, in Wohnungen eingesperrt zu leben, statt draußen auf Mäusejagd zu gehen, oder? Und sie kommen von sich aus auf die Idee Dosen zu fressen, oder? Und in kleine Kästen mit Katzenstreu zu ka... ist sicher auch die der Katzen, oder? Vermutlich ist es auch ihre Idee, ihren Jagdtried mit dämlichen Wedelchen befriedigen zu lassen nehme ich an :rolleyes:

Nein, sicher nicht die Idee aller Katzen.
Aber wenn das Leben der Katzen eh schon so weit vom natürlichen Ursprung entfernt ist - teilweise aus reiner Notwendigkeit, teilweise aus Bequemlichkeit des Menschen - warum muss man es dann immer weiter denaturieren?
Unnatürliche Umstände schaffen, weil sie mittlerweile notwendig sind, ist das eine. Unnatürliche Umstände schaffen, die für die Katze an sich nicht notwendig sind, ist noch einmal eine ganz andere Kiste.
 
  • #490
Nein, sicher nicht die Idee aller Katzen.
Aber wenn das Leben der Katzen eh schon so weit vom natürlichen Ursprung entfernt ist - teilweise aus reiner Notwendigkeit, teilweise aus Bequemlichkeit des Menschen - warum muss man es dann immer weiter denaturieren?
Unnatürliche Umstände schaffen, weil sie mittlerweile notwendig sind, ist das eine. Unnatürliche Umstände schaffen, die für die Katze an sich nicht notwendig sind, ist noch einmal eine ganz andere Kiste.
Manchmal wünsche ich mir hier einen " Gefällt mir" Button..;)
 
  • #491
Und ebenso, dass es unter Züchtern allgemein sowie unter Züchtern, die auf Ausstellungen gehen leider auch solche gibt, welche Zuchtziele haben, die gelinde gesagt diskussionswürdig sind.

Aber nur weil die meisten Leute schon mal eine Geschwindigkeitsübertretung begangen haben, falsch geparkt haben oder bei Dunkelgelb nachts über eine leere Kreuzung gefahren sind, muss man ja nicht sämtliche PKWs stilllegen.

Herzlichen Glückwunsch!

Erst verbittest du dir (zu Recht!) verallgemeinerungen...


und dann hauste sowat raus.....
Jede Freigängerkatze in einer Kleinstadt erlebt 24/7 mehr Stress als eine Katze, die 3-4 mal im Jahr für jeweils rund 10 Stunden auf eine Ausstellung geht.

Aber so kennen wir dich ja :yeah:
 
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  • #492
Leider gibt es, gerade in der jetzigen Anfangszeit der HCM-Gesundheitsprogramme in vielen Rassen noch ernüchternde Rückschläge, aber ein Züchter der schallt und bei einem Wiederholungsschall feststellt, dass seine Zuchtkatze eine HCM entwickelt hat und infolgedessen nicht nur diese Zuchtkatze aus der Zucht nimmt und besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der - sehr eingeschränkten - Zuchtverwendung der nahen Verwandten dieser Katze walten lässt; der sämtliche Besitzer der Nachzuchten und Verwandten seiner Katze informiert - der verdient unseren Respekt und unsere Unterstützung und nicht Häme und Schuldzuweisungen.

Es ging mir eigentlich eher darum, wie das bei Züchtern gehandhabt wird, wenn in der "Linie" ein HCM (oder andere vererbbare Krankheiten) auftreten.

Hier mal ein Bericht allgemein zur Austellungen, wie sogar ein Tierarzt den ganzen Dreck schön redet..und dabei reden die hier nichtmal von Katzen
http://www.berliner-zeitung.de/arch...holen-dunja-macht-yoga,10810590,10614942.html

Ich hab den Text jetzt bloß mal überflogen, aber das Messen viel schlimmer als die kleineren Einzelausstellung sind, hatten wir ja schon. Zumindest habe ich die Ausstellungen, bei denen nur Katzen waren, als viel ruhiger und entspannter angesehen. Wie das bei den Zuchtschauen bei Nutztieren aussieht, weiß ich allerdings nicht... :confused:

Zu allererst habe ich niemanden angepampt. Ich habe lediglich gesagt, dass ich diese Vorgehensweise von einem Pärchen, eher gesagt von einer Frau, gehört habe und nicht gut finde (wenn es denn so wäre). Mir kamen die Katzen in den Käfigen teilweise auch komisch vor, genauso die Umgehensweise einer Züchterin mit einem 7 Monate alten Perserkitten (3x die Woche baden, trocken föhnen, mit Babypuder Fell aufpuschen, etc.). Dass das eine Legende mit dem Sedieren ist, wusste ich nicht. Natürlich frage ich dort auch niemanden "Hey, sind eure Katzen grad leicht weggetreten?" :confused:

Das finde ich aber nun unfair - ich habe nämlich nach näheren Informationen zu Deiner Ausstellungserfahrung gefragt und da kam nichts zurück.

Außerdem, wenn dir deine Zeit zu schade ist, dir die teilweise wirklich sehr wertvollen Beiträge dieses Themas durchzulesen - wieso sparst du dir dann nicht den Einstieg in das Thema?

Du erwartest, dass dein Beitrag für so wichtig genommen wird, darauf zu antworten und darauf einzugehen, bist aber selbst nicht bereit, die gleiche Wertschätzung den anderen Diskutanten gegenüber aufzubringen.

Danke! :pink-heart:

Zumal wir Katzen lieben, weil sie so herrlich zickig, eigenwillig und stur sein können. :pink-heart: Freigeister mit ungebrochenem Charakter eben, die tun und lassen, wie ihnen beliebt. Eine fremdbestimmte Käfigkatze - die sich resigniert fügt - kommt mir eher wie so ein Schoßhund vor, der sich willenlos rumschleppen lässt. Langweilig.

Kann man eine Katze überhaupt brechen, so dass sie sich willenlos in alles fügt?


Wie hier ja auch Ausstellungsbefürworter geschrieben haben, werden Rassekatzen darauf trainiert, sich so zu verhalten. Es entspricht eben nicht dem natürlichen Verhalten von Katzen. Es kann ja gut sein, dass es Katzen gibt, denen das überhaupt nichts ausmacht. Aber zwischen "nichts ausmachen" und "freiwillig tun" liegen halt immer noch Welten.

Ich trainiere meine Katzen auch darauf, dass sie freiwillig in die Transportbox gehen, sich in die Ohren gucken lassen, sich kämmen lassen und so kleinere Spielerei wie Pfote geben, durch einen Reifen springen usw. Das entspricht auch nicht ihrem natürlichen Verhalten und trotzdem machen sie es gerne. :confused:

Und was Katzen erst recht wollen, ist regelmäßig gebadet und gesalbt zu werden, weil ihnen sonst die Haut vom Leib fällt...:rolleyes:

Wie schon weiter vorne geschrieben - beim Baden, Fönen, Pudern muss man auch aufpassen, gerade bei Katzen mit Zeichnung. Wenn man z.B. nicht mehr sehen kann, das sie classic tabby ist, fällt sie durch.

Abgesehen davon, dass baden natürlich nicht gut für die Katzenhaut ist, hinterher eincremen fällt ja flach... ;)
 
  • #493
Es ging mir eigentlich eher darum, wie das bei Züchtern gehandhabt wird, wenn in der "Linie" ein HCM (oder andere vererbbare Krankheiten) auftreten.

Das ist wirklich nicht leicht, und ich habe höllisch Respekt vor jedem, der in der Situation steckt und eine Entscheidung treffen muss.

Es gibt zwei Wege - der einfachere ist, kurzerhand das betroffene Tier, beide Elternteile, alle Voll- und Halbgeschwister, alle Nachkommen (so vorhanden) und am besten noch alle Cousins und Cousinen zu kastrieren.

Dann bist du als einzelner Züchter, was diese Linie betrifft "safe".

Nur, wenn du Pech hast, beendest du damit eine Linie, die wertvoll ist für den Genpool.

Wir müssen das ja immer vor dem Hintergrund betrachten, dass man pro Generation mindestens 35 Kater und 100 Katzen braucht - die sich auch noch so ziemlich ohne Einschränkungen miteinander verpaaren dürfen.

Und je nach Rasse kommst du dann schon in kritische Gefilde, selbst wenn du alle nur einmal geschallten Katzen in den Genpool steckst, Katzen ohne geschallte Vorfahren usw.

Und Fakt ist, wenn du keine Befunde der Ahnen, der Verwandten hast - woher sollst du wissen, wie es wirklich um diese Katzen steht?

Andererseits weisen alle Forschungsergebnisse darauf hin, dass sich feline HCM autosomal dominant vererbt, zwar mit variabler Penetranz und unter Einfluß von Umgebungsmodifikatoren, aber schlußendlich doch dem autosomal dominanten Erbgang folgt.

Und das bedeutet eben, dass ein Tier, das an HCM erkrankt ist, meist nur eine Kopie des HCM-auslösenden Gens hat, während das andere Allel unmutiert, quasi "gesund" ist. Dies nennt man heterozygot (aktuelle Zahlen für MCO und RAG, für die man Genmutationen kennt: http://www.ig-hgk.de/html/hcm-linksii.html#MailandLongeri)

Das heißt, wenn ein HCM-erkranktes (mit nur einem krankheitsauslösenden Allel) Tier Nachwuchs zeugt, dann vererbt es (statistisch betrachtet) seine defekte, HCM-auslösende Kopie an 50% seiner Nachkommen, 50% bekommen hingegen das nicht mutierte Allel.

Edit: diese und alle folgenden Wahrscheinlichkeitsaussagen sind ähnlich zu betrachten, wie die Wahrscheinlichkeitsaussage "Die Wahrscheinlichkeit, einen 6er zu würfeln, beträgt 16,6667%" - in der Realität kann es eben durchaus vorkommen, dass man entweder fünf, sechs oder gar sieben 6er in einer Folge würfelt, ebenso wie es passieren kann, dass man beim "Mensch ärgere dich nicht" im Häuschen sitzt und Runde um Runde vergeht und man einfach keinen 6er würfelt.
Es ist also nicht gesagt, dass in einem Nestchen sich die Erbanlagen der Eltern gerecht und der statistischen Voraussage gemäß zeigen.
An Stelle der zu erwartenden 50:50 Wahrscheinlichkeit können - im Exteem - alle oder keines der Kätzchen die Anlage des einen Elternteils geerbt haben und jede Verteilung zwischen den beiden Extremen ist möglich.
Wenn man nur einen wurf betrachtet oder eine Handvoll Würfe, dann ergeben sich immer Abweichungen von den statistischen Voraussagen.
Wenn man aber eine sehr große Menge an Verpaarungen betrachtet, dann zeigt sich, dass die realen Verhältnisse sich den erwarteten Ergebnissen stark angleichen.

Wenn die Katze nun mit einer Katze mit zwei gesunden Allelen verpaart worden war, werden also (rein statistisch) nur 50% der Nachkommen betroffen sein, die andere Hälfte wird gesund sein! Das bedeutet, dass wenn man nun alle Kinder einer an HCM erkrankten Katze kastriert, dann kastriert man (rein statistisch betrachtet) die Hälfte völlig für umsonst!

Hat man es hingegen mit Enkelkindern einer HCM-erkrankten Katze zu tun und setzt man voraus, dass das Kind der HCM-Katze erneut mit einer gesunden Katze verpaart worden war (und die Prävalenz von HCM bei Rassekatzen spricht dafür, dass es bei 2,9 - 10,2% eher die Ausnahme als die Regel ist, eine Katze mit HCM zu finden), dann sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine HCM-betroffene Katze in der 2. Generation auf 25%.

Und so weiter.

Deshalb gehen manche Züchter her, und dies ist von den Forschern explizit so empfohlen, und behalten sich ausgewählte Katzen aus einer betroffenen Linie für die Zucht.

Sie setzen diese Katzen dann zunächst nicht in der Zucht ein, sondern warten, bis die Katze 2 oder besser 3 Jahre alt ist und möglichst schon 2-3 unauffällige Schallbefunde hatte.

Gerade bei weiblichen Katzen ist es sehr schwierig, die so lange nicht einzudecken, weshalb ich dazu raten würde, aus so einer Linie lieber einen Kater denn eine Katze zu behalten.

Ein Kater der noch nie gedeckt hat, neigt weniger dazu, Unsitten zu entwickeln, überhaupt ist ein potenter Kater höchstens für die Mitbewohner unangenehm, es ist aber für den Kater nicht gesundheitsgefährdend, potent zu sein und nicht decken zu können, insbesondere wenn er nicht mit potenten weiblichen Katzen zusammenlebt.

Erhält man nun aus diesem Kater seinen - späten - Wurf, dann behält man sich davon wieder ein oder zwei Jungtiere und setzt auch diese ebenso spät erstmals zur Zucht ein.

Natürlich müssen die Zuchtpartner dann jeweils aus Linien gewählt werden, die möglichst lückenlos durchgeschallt sind und die möglichst wenige und möglichst weit hinten im Stammbaum liegende "Indikatoren" haben.

Das ist alles nicht einfach, kostenintensiv und risikobehaftet.

Aber andererseits stürzt es die Rasse ebenso ins Verderben, wenn nun alle nur noch mit den zwei Handvoll, in jüngster Zeit nachweislich unbelasteten Linien züchten, Stichwort genetischer Flaschenhals.

Leider gibt es aber dir große Masse der Züchter, namentlich jene "Hinterhof-Vereinszüchter" denen das alles egal ist und leider rennen denen die Liebhaber teilweise echt die Bude ein.

Deshalb ist es wichtig, es kann nie eine Garantie geben für gesunde Kätzchen, aber das geringste Risiko geht man ein, wenn man zu einem Züchter geht, der umfassende Gesundheitstests macht.
Und die kardiologische Zuchtuntersuchung ("HCM-Schall") ist bei allen Rassen zwingend angebracht, denn HCM betrifft alle Rassen in mehr oder weniger starker Ausprägung.
Weitere Untersuchungen auf Erbkrankheiten ergeben sich dann meist rassespezifisch.

Und dann muss man eben bereit sein, vielleicht nicht gerade im Nachbarort so einen Züchter zu finden, ggf. ein paar Monate auf den nächsten Wurf zu warten oder nicht genau die Farbe zu bekommen, die man sich vorgestellt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #494
Wenn die Katze nun mit einer Katze mit zwei gesunden Allelen verpaart worden war, wird also nur 50% der Nachkommen betroffen sein, die andere Hälfte wird gesund sein!
Die andere Hälfte wird nicht gesund sein. Bei jedem einzelnen Kätzchen ist die Chance, daß es gesund ist, 50%.

Du sprichst hier von Wahrscheinlichkeiten, die bei jeder Zeugung neu auftreten.
Wenn du Pech hast, können 100% = alle Nachkommen der betroffenen Katze erkranken.
Oder es sind 100% gesund.
Das ist die Lotterie dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #495
Das heißt, wenn ein HCM-erkranktes Tier Nachwuchs zeugt, dann vererbt es (in der Regel) seine defekte, HCM-auslösende Kopie an 50% seiner Nachkommen, 50% bekommen hingegen das nicht mutierte Allel.

Wenn die Katze nun mit einer Katze mit zwei gesunden Allelen verpaart worden war, wird also nur 50% der Nachkommen betroffen sein, die andere Hälfte wird gesund sein! Das bedeutet, dass wenn man nun alle Kinder einer an HCM erkrankten Katze kastriert, dann kastriert man die Hälfte völlig für umsonst!

Hat man es hingegen mit Enkelkindern einer HCM-erkrankten Katze zu tun und setzt man voraus, dass das Kind der HCM-Katze erneut mit einer gesunden Katze verpaart worden war (und die Prävalenz von HCM bei Rassekatzen spricht dafür, dass es bei 2,9 - 10,2% eher die Ausnahme als die Regel ist, eine Katze mit HCM zu finden), dann sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine HCM-betroffene Katze in der 2. Generation auf 25%.

Und so weiter.

Man hat ein allgemeines Risiko von 50%, welches aber nicht auf einen Wurf hin bedeutet, dass unbedingt 50% der Katzen gesund oder 50% der Katzen erkrankt sind.

Außerdem kann man dies doch nie zu 100% sicher per Schall feststellen. Auch eine im Schall unauffällige Katze kann doch dieses Gen in sich tragen und weiter vererben. Sprich, diese Katze erkrankt nicht, aber ihre Kinder können erkranken.

Deshalb gehen manche Züchter her, und dies ist von den Forschern explizit so empfohlen, und behalten sich ausgewählte Katzen aus einer betroffenen Linie für die Zucht.

Sie setzen diese Katzen dann zunächst nicht in der Zucht ein, sondern warten, bis die Katze 2 oder besser 3 Jahre alt ist und möglichst schon 2-3 unauffällige Schallbefunde hatte.

Gerade bei weiblichen Katzen ist es sehr schwierig, die so lange nicht einzudecken, weshalb ich dazu raten würde, aus so einer Linie lieber einen Kater denn eine Katze zu behalten.

Kater erkranken öfter an der HCM, die Katze trägt es öfter unbemerkt in sich.
 
  • #496
Das ist wirklich nicht leicht, und ich habe höllisch Respekt vor jedem, der in der Situation steckt und eine Entscheidung treffen muss.

Danke für die ausführliche Beschreibung!

Kater erkranken öfter an der HCM, die Katze trägt es öfter unbemerkt in sich.

Gibt es da Erkenntnisse, warum das so ist? Denn, jetzt wo Du es sagst, die mir bekannt HCM-Vererber bei den Maine Coon z.B. sind alles Kater (kann natürlich Zufall sein)
 
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  • #497
Gibt es da Erkenntnisse, warum das so ist? Denn, jetzt wo Du es sagst, die mir bekannt HCM-Vererber bei den Maine Coon z.B. sind alles Kater (kann natürlich Zufall sein)

Warum dies so ist, weiß ich nicht. Mir wurde es von Kardiologen so gesagt und man liest es auch auf den bekannten HCM-Seiten immer wieder.

Ich werde die Frage mal für das LMU-Forum notieren.
 
  • #498
Dass die 50% natürlich nur die rein statistische Wahrscheinlichkeit betreffen, in dem gleichen Maße wie man sagt, ein Kitten aus einer Verpparung black-silber-tabby und black-tabby ist zu 50% black-silver-tabby, hatte ich als geläufig vorausgesetzt.

Ich wusste nicht, dass ich hier auf Grundschulniveau in Sachen Genetik und Wahrscheinlichkeiten einsteigen muss...

Bezüglich Kater, warum die früher und häufiger erkranken - ob eine Katze mit einer genetischen Prädisposition für HCM an selbiger erkrankt oder nicht, hat etwas mit genetischen Umgebungsfaktoren zu tun und wie es aussieht, scheint das Fehlen eines zweiten X-Chromosoms einer dieser Umgebungsfaktoren zu sein.

Allgemein ist ja auch bekannt, dass sich das fehlende zweite X-Chromosom ganz einschneidend auf den Organismus auswirkt, so haben Jungs z. B. eine höhere Säuglingssterblichkeit als Mädchen.

Dass der Schall (insbesondere ein einmaliger "Alibischall") keine 100% Sicherheit bietet wurde alleine in diesem Strang schon x mal erwähnt.

Und gerade weil Kater in der Regel früher erkranken, wenn sie erkranken, ist es neben den fortpflanzungsbiologischen Aspekten sinnvoll, sich aus Risikolinien eher Kater zu behalten, denn so ergibt sich früher eine größere Gewissheit, das mutationsfreie Tier behalten zu haben.

Selbstverständlich kann man mit allen Mitteln nur versuchen, das Risiko zu minimieren und niemals völlig ausschließen.

Dabei hat ein Schall im Alter von 6 Jahren mehr Aussagekraft als im Alter von 1 Jahr; jede Wiederholung des Schalls in höherem Alter bringt mehr Gewissheit ebenso wie jeder Vorfahr, Nachkomme und Verwandte in waagerechter Linie (Bruder, Schwester, Cousin, Cousine etc.) mit normalen Schallbefunden mehr Sicherheit gibt.

Die Krux ist, und dessen sind sich alle gewissenhafter Züchter bewusst, dass es nur zwei Wege gibt:
Der eine Weg ist der, dass du deine Katzen stur vor der ersten Verpaarung und regelmäßig weiter schallen lässt, dass du offen mit den Befunden umgehst, egal wie sie ausfallen und mit anderen Züchtern, die ebenso ticken, zusammenarbeitest.
Der andere Weg ist, dass du sagst, wenn ich eh keine 100% Sicherheit erreichen kann, dann lasse ich doch den ganzen teuren Kram.

Ich finde, das ist ungefähr so, wie wenn man mit einem Auto fährt, das hat ABS und ESP und nicht nur zwei, sondern 6 Airbags und Gurtstraffer und Seitenaufprallschutz - oder man fährt konsequent 2CV oder Rennpappe.

Das Auto mit umfassender Sicherheitsausstattung bewahrt dich nicht davor, einen Unfall zu haben, aber wenn es zu einem Unfall kommt, hast du die besten Chancen, zu überleben und nicht allzu schwer verletzt zu sein.

Natürlich ist es auch so, dass man mit einer Ente 100.000 km unfallfrei fahren kann und ich bin meine ganze Kindheit lang mit einer Ente gefahren worden und wir hatten nie einen Unfall.

Aber wer will sich heute noch auf sein Glück verlassen?
 
  • #499
Danke für die ausführliche Beschreibung!



Gibt es da Erkenntnisse, warum das so ist? Denn, jetzt wo Du es sagst, die mir bekannt HCM-Vererber bei den Maine Coon z.B. sind alles Kater (kann natürlich Zufall sein)

Gern geschehen.

Zur Häufung von Katern unter den "Verdächtigen":

Kater haben mehr Nachwuchs als Katzen (das merkt man schon an der Inzucht-Vermeidungs-Formel von 35 Katern vs. 100 Katzen) und deshalb tauchen sie öfter in Stammbäumen auf - egal ob es sich um Stammbäume von HCM-erkrankten oder gesunden Tieren handelt.

Da man ja immer schaut, ob man bei der Betrachtung einer großen Menge an Stammbäumen Übereinstimmungen in den Stammbäumen findet, findet man die eher bei Katern, weil einfach weniger Kater als Katzen in der Zucht eingesetzt werden.

Du darfst da nicht von meinen 3/4 Klosterbrüdern ausgehen... Die zeugen weniger Nachwuchs, als eine durchschnittliche Zuchtkatze in dem Zeitraum hat ;)

Womit man vorsichtig sein muss, bei den Stammbaumstudien, ist dass man nicht zu weit zurück geht im Stammbaum.
Eine Betrachtung über 4 oder maximal 5 Generationen ist hierbei angebracht - einerseits wegen des Effekts der "Verdünnung" der mutierten Gene und andererseits weil, wenn man bis zu Adam und Eva einer Rasse zurückgeht, man in JEDEM Stammbaum Adam finden wird.

Ganz wichtig ist eben die vorurteilsfreie Zusammenarbeit der Züchter miteinander.

Das Schallen muss dabei Hand in Hand gehen mit dem Veröffentlichen der Befunde, denn nur wenn die Befunde öffentlich sind, kann man einschätzen, welche Linien stärker und welche schwächer risikobehaftet sind.

Zum Glück gibt es gerade unter neu beginnenden Jungzüchtern ganz vermehrt die Bereitschaft, sich da einzubringen. Dies stimmt positiv.
 
  • #500
Ich wusste nicht, dass ich hier auf Grundschulniveau in Sachen Genetik und Wahrscheinlichkeiten einsteigen muss...

Nuja.
So eine Aussage
Wenn die Katze nun mit einer Katze mit zwei gesunden Allelen verpaart worden war, wird also nur 50% der Nachkommen betroffen sein, die andere Hälfte wird gesund sein!
ist halt Grundschulniveau, da greift man dir schon mal helfend unter die Formulierungsarme.
 

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