Schonkost, wie lange u. abwechslungsreich?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Reisinger1

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21. April 2024
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Hallo! Ich bin neu hier, und hätte bitte eine Frage an euch:
Bei meinem Kater (15 Jahre) wurde vor ca. 5 Wochen folgende Diagnose (nach Ultraschall) festgestellt:

„Der Dünndarm stellt sich gering- bis mittelgradig verbreitert dar, was für das Vorliegen einer chronisch-entzündlichen Erkrankung im Sinne einer "IBD" (Inflammatory
bowel disease) spricht.“


Vom TA hatte ich darauf auf seinen Rat hin das „Royal Carnin Sensitive“ (Nass+Trocken) gekauft, und ihm die ganzen 5 Wochen verfüttert.
Die ersten 2 Wochen waren ok, die letzten 3 wollte er dann das Nassfutter überhaupt nicht mehr! Trockenfutter ging wenigstens noch so halbwegs.
Lt. Arzt durfte ich ihm auch absolut kein anderes Futter oder Leckerlis geben. Was natürlich ein Horror war, weil er immer abwechslungsreiches Futter gewohnt war (Leonardo, GranataPet, u.ä.). Das hatte er auch immer geliebt, und da hatte es auch nie Probleme gegeben!
Zusätzlich hat er die 5 Wochen über auch jeden Tag „Loxicom 0,5mg“ bekommen.

Nun muss ich Morgen am Montag wieder mit ihm zum TA, wo er eine Cortison-Spritze bekommt, die angeblich 2 Wochen vorhält. Gleich anschließend soll er Cortison-Tabletten (jeden Tag, 1x Früh+1x Abend) bekommen.
Der TA sagte, ich solle ihm weiterhin Schonkostfutter oder eben ein „normales“ Futter von früher geben. Aber eben immer nur dieselbe Sorte!
Und das MUSS er lt. TA Rest seines Lebens fressen! Also zusätzlich wirklich Null Leckerlis und Null anderes Futter. Nicht mal ein Blatt Schinken!

Nun frage ich mich aber, ist das nicht doch zu streng, ausschließlich 1 Sorte für immer zu füttern?
Außerdem frisst er das eh nicht längere Zeit! Max. 10 Tage, dann lässt er es garantiert über!

Ich habe wirklich keine Ahnung, was und wie ich das anstellen soll!
Und ausschließlich 1 Sorte für immer füttern… kann das wirklich sein?

Als Anhang habe ich den Befund vom Ultraschall beigefügt.

Könnt Ihr mir hier evtl. weiterhelfen?
LG Jürgen
 

Anhänge

  • Ultraschall, Dr. Petritsch.pdf
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Ich kann leider nichts Sinnvolles dazu beitragen, weil ich mich damit nicht auskenne.
Sieh meinen Beitrag als "Schubs"👆
 
Evtl hat @Motzfussel Zeit, dazu was zu sagen..?
Danke fürs Rufen.

(Ich sollte mir das how to IBD-Verdacht echt mal abspeichern...)

Ok. Es möge gerne nochmal wer auf die Schallbefunde schauen, ich bin so semi-gut darin, die zu lesen. Wer kann das denn, @Max Hase vielleicht?
Wenn ich das richtig lese, hat es an diversen Verdauungsorganen leichte Veränderungen.

Die Grundlagen:

Ein entzündeter Darm kann zunächst mal verschiedene Ursachen haben.
1. Parasitenbefall/Infektion mit irgendwelchen Bakterien die da nicht sein sollen: Kotprofil bzw. mal entwurmen. Ja, auch bei neg. Kotprofil, auch die 3-Tages-Proben zeigen mW nicht immer sicher an.
2. Futtermittelunverträglichkeit: Was meist nicht vertragen wird, sind bestimmte Proteine. Es kann auch mal Ballaststoffzusätze (Kürbis etc) oder Bindemittel im Futter betreffen, meist sind es aber eben die Proteine. Wie findet man das raus? Man macht eine Ausschlussdiät. Dazu gibst du für mehrere Wochen ein unbekanntes (!) Protein, das er noch nie hatte. Und nur das. Wird die Symptomatik darunter besser, weißt du, dass die Proteinquelle zumindest eine Rolle spielt. Im zweiten Schritt kann man dann anfangen, ein weiteres Protein dazu zu geben. Gehen die Symptome wieder los, weißt du, dass er das nicht verträgt. Zurück zum Ausgangsprotein, das Ganze sich beruhigen lassen, neuer Versuch mit weiterem Protein. Du fängst also z.B. an, erstmal wochenlang Pferd (z.B., das hatten sie oft vorher nicht) zu füttern. Wird es besser, kannst du dann mal versuchen, z.B. Ente dazu zu geben. Und so weiter. In dieser Zeit darf er tatsächlich nichts anderes als dieses Protein haben. Bzgl. Leckerchen kann man sich aber schon behelfen, schau mal z.B. bei Catz Finefood Meatz. Das sind getrocknete Fleischstreifen. Natürlich darf er bei einer AD mit Pferd getrocknete Pferdeleckerchen haben, wenn sonst nix drin ist.
Im besten Falle machst du das mit Rohfleisch oder Reinfleischdosen, denn es kann eben auch auf den Kürbis bei "Pferd mit Kürbis" reagiert werden.

Die AD macht man im Idealfall ohne Kortison, denn dieses unterdrückt ja die Entzündungsreaktion. Dann verfälscht es dir die Ergebnisse. ABER: Das hängt sehr davon ab, ob man sich das "leisten" kann. Also wie stabil ist das Tier, wie übel ist die Entzündung. Wenn ich jetzt handeln und Medikamente geben muss, weil mir sonst mein Tierchen immer nur kränker wird, ist das eben so. Hab hier gerade eine mit massiv verdicktem Darm. Die bräuchte eigentlich ne AD, aber das kann ich mal gepflegt knicken. Die kriegt demnächst die dickste Kortisondosis, die man sich ausmalen kann.

Zum Futter dann an dieser Stelle auch: Das Royal Canin halte ich für fragwürdig. Das ist in meinen Augen Schonfutter (bei Magen-Darm-Infekt also ggf. nett), aber es basiert auf Huhn. Huhn hat wirklich jede Katze schon x-fach gefressen, eignet sich also bei potentieller Unverträglichkeit mal so gar nicht. Denn der Körper kann nur auf etwas reagieren, das man ihm schonmal gezeigt hat. Stell es dir vor, als würdest du dem SEK ein Foto des Gesuchten präsentieren. Ohne sind die aufgeschmissen, mit gehen sie auf den los, wenn sie ihn sehen. Huhn hat der Körper viele Male gesehen. Genau wie Rind ist es eins der häufigsten Proteine in Katzenfutter und daher bei Verdacht auf Unverträglichkeit ungeeignet.

Bzgl. "er darf nie wieder was anderes fressen": Doch, schon. Wie in der Beschreibung der AD zu sehen, kann man durchaus Proteine wieder einführen und schauen, ob sie vertragen werden. Man darf sich fragen, wie weit man das Spiel treibt (denn das ist höllischer Aufwand), also ob man wirklich jedes Protein, jeden Ballaststoffzusatz einzeln testen will. Oder ob es einem reicht, am Ende z.B. von drei Futtern zu wissen, dass sie vertragen werden.

Wir haben hier auch einen, der tagtäglich nur Reh frisst. Das ist nicht so schlimm, wie man denkt! Hier ist der Hintergrund, dass bei Toby mit jedem IBD-Schub alle möglichen Organe mit eskaliert sind. Dann war er nen Tag wegen Pankreatitis stationär, durfte sich die Gallenblase rausnehmen lassen, usw. Das Risiko ist mir schlicht zu groß, da mit anderen Proteinen zu experimentieren. Man muss da individuell schauen, wie die eigene Situation ist. So einige Katzen (so auch Toby) vertragen auch geringe Mengen Fremdprotein. So darf er durchaus mal den Löffel abschlecken, wenn ich der kranken Maus ihr Aufbaufutter bereite. Oder mal ein anderes Leckerchen haben. Aber da kommt man nur über Zeit und Ausprobieren hin.

3. IBD. IBD ist eine Autoimmunerkrankung mit verschiedenen Einflussfaktoren. Stress, Futter, kann alles einen Einfluss haben. Der Körper, in dem Fall der Darm, greift sich sozusagen selbst an. Oft geht das mit Unverträglichkeiten einher, auch hier macht eine AD also Sinn, es kann aber sein, dass beides nötig ist: angepasstes Futter UND Kortison. IBD ist eine Ausschlussdiagnose. Man kann sie also nur bestätigen, wenn es alles andere nicht ist. Und dazu gehört, der Vollständigkeit halber, auch das

4. Lymphom. Nicht erschrecken, davon gehen wir mal nicht aus. Es handelt sich dabei um eine Krebsform, die im Schall das selbe Bild macht, wie eine IBD. Sicher abgrenzbar ist das nur per Biopsie (Darmgewebe in die Patho schicken). Und die macht man nicht mal eben so, weil dazu der Bauchraum eröffnet werden muss. Nein, es geht nicht endoskopisch. Lange kannte ich die Regel "kann man sich im Grunde eh schenken, weil auch dieses mit Kortison behandelt wird - und ggf. Chemo dazu - der Behandlungswrg also sehr ähnlich ist. Ist nur ein belastender Eingriff fürs Tier, der Halter weiß auch ohne Biopsie, was es ist, je nachdem, wie lange das Tier überlebt". Mit dem knallkranken Neuzugang hier hab auch ich was gelernt: Die kann Sinn machen, wenn ich vor der Frage stehe, ob ich es mit einem klein- oder großzelligen Lymphom zu tun habe. Denn da unterscheiden sich Medikamente und auch die Lebenserwartung. Nun machen auch die TÄ das meist nicht gerne und oft, wenn der Befund nicht so grauenhaft ist, bietet es sich an, erstmal einen Behandlungsversuch mit Pred. zu starten. Das war auch, was uns damals bei Toby geraten wurde. Sozusagen erstmal annehmen, es ist eine IBD und schauen, ob man es in den Griff bekommt. Phoebe ihrerseits hat einen derart hochentzündlichen Darm, dass da niemand mehr abwarten wollte. Denn wenn Lymphom, dann richtige Behandlung sofort in dem Fall.
Diese Infos sind für dich erstmal völlig theoretisch, weil sich nichts aus deinem Beitrag liest, als wäre eine Biopsie aktuell im Raume oder der Zustand so bedenklich, dass man ernsthaft über ein Lymphom nachdenkt. Aber wer A sagt, muss B sagen (ich kann keine halben Erklärungen abgeben😅)


Verdächtig bzgl. IBD finde ich, dass an einigen Verdauungsorganen diese und jene kleinere Auffälligkeiten gefunden wurden. Das schubst den Verdacht für mich in Richtung IBD. Man widerspreche mir gerne, wenn ich irre. Ich hätte das bei reiner Unverträglichkeit noch nicht gehört, bei IBD schon (und selbst erlebt, nicht, Toby?)

Kortison: Warum bitte Depotcortison?! Ich habe keine Ahnung, ob die TÄ da einen bestimmten Grund für sieht, würde sie an deiner Stelle aber dringend fragen, bevor die Spritze im Tier landet. Denn anders als tägliche Tablettengabe hat Depotcortison ein deutlich höheres Risiko, einen Diabetes auszulösen. Tabletten können das im Prinzip auch, aber SEHR viel unwahrscheinlicher.


So. Das war lang🫣
 
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Nur kurz:
Im Schall Wandverdickung, aber Wandschichten weiter erkennbar. Spricht eher für entzündlich wie bei IBD als ein Lymphom, ist keine Garantie, aber Wahrscheinlichkeit.
 
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Danke @Motzfussel für dieses sehr gute "How to" 👍

Was die Abwechslung betrifft, bin ich da ein gebranntes Kind und mittlerweile davon ab, das Futter zu oft zu wechseln. Ich vermute nämlich stark, dass das bei Fienchens empfindlichem Gedärm mit zur Problematik beigetragen hat.

Bei ihr steht die Verdachtsdiagnose IBD im Raum (und ich vermute nach den bisherigen Befunden, dass da auch eine Unverträglichkeit mit rein spielt). Sie bekommt jetzt seit mittlerweile ca. 4 Wochen hydrolisiertes Trockenfutter, RC Hypoallergenic (für ein Eliminationsdiät mit Rohfleisch oder Reinfleischdose hatten wir kurz gesagt, schon zu viele Proteine "verbrannt", ich wollte nicht noch zig Dinge ausprobieren und ihren Darm damit immer mehr in Aufruhr bringen). Und ich habe vor, es mindestens noch 1-2 weitere Monate zu füttern.
(Übrigens hatte ich auch Angst, dass sie nie und nimmer ein Futter so lange fressen sollte, aber was soll ich sagen - nach ein paar Startschwierigkeiten frisst sie es sehr zuverlässig und mäkelt deutlich weniger, das vielleicht, um dir ein bisschen Mut zu machen @Reisinger1 )

Auch wenn die Kotkonsistenz noch nicht gut ist, ist sie unter dem Futter und der konsistenten Fütterung nur eines Futters deutlich besser drauf. Da würde ich mir ehrlich gesagt, nicht zu viele Sorgen machen. So lange das Futter alle notwendigen Zusatzstoffe wie Vitaminen, Mineralien etc. enthält.

Würde ich beispielsweise nur Rohfleisch geben, müsste ich mir früher oder später über eine adäquate Supplementierung Gedanken machen. Aber man spricht bei z. B. einer Ausschlussdiät auch über Zeiträume von mind. 8-2 Wochen, in der die Katzen nur das eine Protein bekommen dürfen. Daran orientiere ich mich immer ein wenig. Dein Kater ist ja auch kein Welpe mehr, bei dem die Gefahr einer Unterversorgung z. B. mit Calcium viel eher gegeben ist und viel dramatischer wäre.
 
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Danke fürs Rufen.

(Ich sollte mir das how to IBD-Verdacht echt mal abspeichern...)

Ok. Es möge gerne nochmal wer auf die Schallbefunde schauen, ich bin so semi-gut darin, die zu lesen. Wer kann das denn, @Max Hase vielleicht?
Wenn ich das richtig lese, hat es an diversen Verdauungsorganen leichte Veränderungen.

Die Grundlagen:

Ein entzündeter Darm kann zunächst mal verschiedene Ursachen haben.
1. Parasitenbefall/Infektion mit irgendwelchen Bakterien die da nicht sein sollen: Kotprofil bzw. mal entwurmen. Ja, auch bei neg. Kotprofil, auch die 3-Tages-Proben zeigen mW nicht immer sicher an.
2. Futtermittelunverträglichkeit: Was meist nicht vertragen wird, sind bestimmte Proteine. Es kann auch mal Ballaststoffzusätze (Kürbis etc) oder Bindemittel im Futter betreffen, meist sind es aber eben die Proteine. Wie findet man das raus? Man macht eine Ausschlussdiät. Dazu gibst du für mehrere Wochen ein unbekanntes (!) Protein, das er noch nie hatte. Und nur das. Wird die Symptomatik darunter besser, weißt du, dass die Proteinquelle zumindest eine Rolle spielt. Im zweiten Schritt kann man dann anfangen, ein weiteres Protein dazu zu geben. Gehen die Symptome wieder los, weißt du, dass er das nicht verträgt. Zurück zum Ausgangsprotein, das Ganze sich beruhigen lassen, neuer Versuch mit weiterem Protein. Du fängst also z.B. an, erstmal wochenlang Pferd (z.B., das hatten sie oft vorher nicht) zu füttern. Wird es besser, kannst du dann mal versuchen, z.B. Ente dazu zu geben. Und so weiter. In dieser Zeit darf er tatsächlich nichts anderes als dieses Protein haben. Bzgl. Leckerchen kann man sich aber schon behelfen, schau mal z.B. bei Catz Finefood Meatz. Das sind getrocknete Fleischstreifen. Natürlich darf er bei einer AD mit Pferd getrocknete Pferdeleckerchen haben, wenn sonst nix drin ist.
Im besten Falle machst du das mit Rohfleisch oder Reinfleischdosen, denn es kann eben auch auf den Kürbis bei "Pferd mit Kürbis" reagiert werden.

Die AD macht man im Idealfall ohne Kortison, denn dieses unterdrückt ja die Entzündungsreaktion. Dann verfälscht es dir die Ergebnisse. ABER: Das hängt sehr davon ab, ob man sich das "leisten" kann. Also wie stabil ist das Tier, wie übel ist die Entzündung. Wenn ich jetzt handeln und Medikamente geben muss, weil mir sonst mein Tierchen immer nur kränker wird, ist das eben so. Hab hier gerade eine mit massiv verdicktem Darm. Die bräuchte eigentlich ne AD, aber das kann ich mal gepflegt knicken. Die kriegt demnächst die dickste Kortisondosis, die man sich ausmalen kann.

Zum Futter dann an dieser Stelle auch: Das Royal Canin halte ich für fragwürdig. Das ist in meinen Augen Schonfutter (bei Magen-Darm-Infekt also ggf. nett), aber es basiert auf Huhn. Huhn hat wirklich jede Katze schon x-fach gefressen, eignet sich also bei potentieller Unverträglichkeit mal so gar nicht. Denn der Körper kann nur auf etwas reagieren, das man ihm schonmal gezeigt hat. Stell es dir vor, als würdest du dem SEK ein Foto des Gesuchten präsentieren. Ohne sind die aufgeschmissen, mit gehen sie auf den los, wenn sie ihn sehen. Huhn hat der Körper viele Male gesehen. Genau wie Rind ist es eins der häufigsten Proteine in Katzenfutter und daher bei Verdacht auf Unverträglichkeit ungeeignet.

Bzgl. "er darf nie wieder was anderes fressen": Doch, schon. Wie in der Beschreibung der AD zu sehen, kann man durchaus Proteine wieder einführen und schauen, ob sie vertragen werden. Man darf sich fragen, wie weit man das Spiel treibt (denn das ist höllischer Aufwand), also ob man wirklich jedes Protein, jeden Ballaststoffzusatz einzeln testen will. Oder ob es einem reicht, am Ende z.B. von drei Futtern zu wissen, dass sie vertragen werden.

Wir haben hier auch einen, der tagtäglich nur Reh frisst. Das ist nicht so schlimm, wie man denkt! Hier ist der Hintergrund, dass bei Toby mit jedem IBD-Schub alle möglichen Organe mit eskaliert sind. Dann war er nen Tag wegen Pankreatitis stationär, durfte sich die Gallenblase rausnehmen lassen, usw. Das Risiko ist mir schlicht zu groß, da mit anderen Proteinen zu experimentieren. Man muss da individuell schauen, wie die eigene Situation ist. So einige Katzen (so auch Toby) vertragen auch geringe Mengen Fremdprotein. So darf er durchaus mal den Löffel abschlecken, wenn ich der kranken Maus ihr Aufbaufutter bereite. Oder mal ein anderes Leckerchen haben. Aber da kommt man nur über Zeit und Ausprobieren hin.

3. IBD. IBD ist eine Autoimmunerkrankung mit verschiedenen Einflussfaktoren. Stress, Futter, kann alles einen Einfluss haben. Der Körper, in dem Fall der Darm, greift sich sozusagen selbst an. Oft geht das mit Unverträglichkeiten einher, auch hier macht eine AD also Sinn, es kann aber sein, dass beides nötig ist: angepasstes Futter UND Kortison. IBD ist eine Ausschlussdiagnose. Man kann sie also nur bestätigen, wenn es alles andere nicht ist. Und dazu gehört, der Vollständigkeit halber, auch das

4. Lymphom. Nicht erschrecken, davon gehen wir mal nicht aus. Es handelt sich dabei um eine Krebsform, die im Schall das selbe Bild macht, wie eine IBD. Sicher abgrenzbar ist das nur per Biopsie (Darmgewebe in die Patho schicken). Und die macht man nicht mal eben so, weil dazu der Bauchraum eröffnet werden muss. Nein, es geht nicht endoskopisch. Lange kannte ich die Regel "kann man sich im Grunde eh schenken, weil auch dieses mit Kortison behandelt wird - und ggf. Chemo dazu - der Behandlungswrg also sehr ähnlich ist. Ist nur ein belastender Eingriff fürs Tier, der Halter weiß auch ohne Biopsie, was es ist, je nachdem, wie lange das Tier überlebt". Mit dem knallkranken Neuzugang hier hab auch ich was gelernt: Die kann Sinn machen, wenn ich vor der Frage stehe, ob ich es mit einem klein- oder großzelligen Lymphom zu tun habe. Denn da unterscheiden sich Medikamente und auch die Lebenserwartung. Nun machen auch die TÄ das meist nicht gerne und oft, wenn der Befund nicht so grauenhaft ist, bietet es sich an, erstmal einen Behandlungsversuch mit Pred. zu starten. Das war auch, was uns damals bei Toby geraten wurde. Sozusagen erstmal annehmen, es ist eine IBD und schauen, ob man es in den Griff bekommt. Phoebe ihrerseits hat einen derart hochentzündlichen Darm, dass da niemand mehr abwarten wollte. Denn wenn Lymphom, dann richtige Behandlung sofort in dem Fall.
Diese Infos sind für dich erstmal völlig theoretisch, weil sich nichts aus deinem Beitrag liest, als wäre eine Biopsie aktuell im Raume oder der Zustand so bedenklich, dass man ernsthaft über ein Lymphom nachdenkt. Aber wer A sagt, muss B sagen (ich kann keine halben Erklärungen abgeben😅)


Verdächtig bzgl. IBD finde ich, dass an einigen Verdauungsorganen diese und jene kleinere Auffälligkeiten gefunden wurden. Das schubst den Verdacht für mich in Richtung IBD. Man widerspreche mir gerne, wenn ich irre. Ich hätte das bei reiner Unverträglichkeit noch nicht gehört, bei IBD schon (und selbst erlebt, nicht, Toby?)

Kortison: Warum bitte Depotcortison?! Ich habe keine Ahnung, ob die TÄ da einen bestimmten Grund für sieht, würde sie an deiner Stelle aber dringend fragen, bevor die Spritze im Tier landet. Denn anders als tägliche Tablettengabe hat Depotcortison ein deutlich höheres Risiko, einen Diabetes auszulösen. Tabletten können das im Prinzip auch, aber SEHR viel unwahrscheinlicher.


So. Das war lang🫣
Danke dir für die ausführliche Antwort, und dass du dir da so lange Zeit dafür genommen hast!
Lg Jürgen
 
  • #10
Vielen lieben Dank für eure teils ausführlichen Antworten!
Ein großes Problem ist aber, dass mein Kater das Futter nicht frisst, wenn ich ihm jeden Tag immer nur dasselbe gebe!
Das geht vielleicht 10 Tage lang, danach lässt er es komplett stehen.
Und ich habe da wirklich schon alles Mögliche versucht, ihn auszutricksen.

Könnte ich ihm denn wenigstens zumindest 3-4 Sorten geben?
Oder wäre davon wirklich abzuraten, und ihm stur nur die 1 Sorte hinstellen?
Aber wie gesagt, ich weiß aus Erfahrung, dass er das nach wenigen Tagen nicht mehr anrührt.
 

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