Chrissi12
Benutzer
- Mitglied seit
- 10. August 2022
- Beiträge
- 46
Hallo zusammen,
ich lese viel hier mit und habe auch schon alle mögliche Stränge zum Thema gelesen, aber vielleicht habt Ihr trotzdem noch Ideen für unsere aktuelle Situation.
Wir haben einen Kater aus dem Tierschutz - Findus. Geschätzt wird, dass er 2021 geboren wurde, ich tippe eher auf 2020 -aber grob ist er 1-2 Jahre alt. Er ist auf der Straße geboren, wurde an einer Streunerstelle per Falle gefangen und war seit Januar im Tierheim, wo er kastriert wurde und eine Zeit lang auch regelmäßig mit einer Salbe am Hals behandelt wurde - seine positiven Erfahrungen mit Menschen halten sich aus seiner Sicht also in Grenzen.
Er ist noch sehr, sehr scheu, aktuell ist er 7 Wochen bei uns und noch weit davon weg uns zu vertrauen - was uns von vorneherein klar war. Er macht Fortschritte, bspw. geht seit dieser Woche streicheln mit dem Federwedel und ich habe ihn dabei das allererste Mal schnurren gehört, er hat auch schon Leckerli aus der Hand genommen - dies allerdings wieder zurückgefahren. Wenn man ihm zu nah kommt, reagiert er nach wie vor fauchig und er checkt auch sofort, wenn beim Streicheln mit dem Wedel oder beim Leckerli füttern die Hand näher kommt - er braucht auf alle Fälle noch viel Zeit und darf nicht zu offensichtlich ausgetrickst werden. Aggressiv reagiert er nicht, wenn man seine Grenzen respektiert, was wir natürlich tun.
Ganz am Anfang hatten wir auch mal Probleme mit Unsauberkeit in unseren Betten, das hat sich gelegt, wobei wir seither das Bettzeug in seine Lieblingsraum immer wegräumen in die Kinderzimmer - da aber längst nicht mehr konsequent sind mit Türen schließen.
Unsere Tochter hat er am Anfang nur angefaucht, inzwischen spielt er auch bei ihr mit der Angel und hat sich sogar einmal von ihr anfassen lassen, als sich seine Pfote in der Schnur verhedert hatte - anfassen ist ansonsten undenkbar.
So - was aktuell zum Problem wird: Findus kratzt massiv an unseren Tapeten - und zwar leider immer an einer anderen Stelle. Das wird grad echt zur Belastung, ich trau mich schon kaum mehr einzuschlafen oder wegzugehen - aber selbst wenn wir daheim sind, merken wir es oft zu spät. In den Situationen, wo ich ihn ertappt habe, war er immer für seine Verhältnisse entspannt, hat sich also gestreckt nach dem Schlafen oder nach bzw. während einer Spielphase. Trotzdem versuche ich auch Protest auszuschließen, so hatte er anfangs zwei Futterstellen für Nassfutter, die habe ich auf eine reduziert - und nun wieder eingerichtet, weil ich vermute, dass ihm je nach Tageszeit der neue Standort machmal noch nicht geheuer genug ist.
Er hat natürlich einen Kratzbaum und mehrere andere Kratzgelegenheiten in Form von Pappen, Matten - heute hab ich nach einem Telefonat mit seiner ehemaligen Betreuerin im Tierheim noch ein weiteres Kratzbrett gekauft und Katzenminze-Spray - aber wir haben natürlich massig Wand und da er sich immer eine andere Stelle aussucht, finde ich es auch schwer zu entscheiden, wo wir noch aufrüsten sollen. Mit dem Vorgänger hatten wir ein ähnliches Problem, aber da haben wir irgendwann gecheckt, dass er gerne rausschauen würde und seitdem wir die Rolläden nicht mehr ganz runter gemacht haben, wurde es fast ganz gut und vollends, als er endlich rausging.
Ich vermute, dass auch Findus gerne raus gehen würde, aber da fehlt es definitiv noch an der sicheren Bindung. Und das ist so ein bisschen ein Teufelskreis, denn falls beim Kratzen doch auch Frust eine Roller spielt, wird der natürlich immer größer, wir brauchen aber Vertrauen und Entspannung, um ihm den Freigang zu ermöglichen.
Und weil ich ahne, dass das hier Hauptthema sein wird: Ja, er ist allein - das war aus verschiedenen Gründen Teil unserer Anfrage beim Tierheim und die Betreuerin fand ihn sehr passend für einen Einzelplatz (bei späterem Freigang natürlich), weil er zwar im Tierheim mit mehreren Geschwistern und anderen Katzen zusammengelebt hat, aber kein Interesse an Katzenkontakten gezeigt hat - er hatte einen Schlafplatz abseits der anderen, war wohl nie gemeinsam mit den anderen auf den Kratzbäumen und machte oft den Eindruck, dass ihm im Katzenraum alles zu viel ist.
Trotz allem habe ich in den letzten Tagen überlegt, ob eine etwa gleich alte Katze, die sowohl Menschen mag als auch ein gutes Sozialverhalten zu Katzen zeigt, hilfreich wäre. Aber erstens würde ich das sehr wahrscheinlich gar nicht durchgesetzt bekommen bei meinem Mann (und seine Befücrhtung, "dann kratzen zwei" teile ich durchaus auch ein wenig, nicht zuletzt unterstreichen die auch mehrere Sträge hier im Forum) und die Gründe, wieso wir einen Einzelplatz bieten wollen, bestehen ja fort. Zumal es der zweiten Katze gegenüber nicht fair wäre, wenn das Experiment scheitert und Findus gegenüber auch nicht.
Deshalb möchte ich uns allen und Findus zumindest noch mehr Zeit geben - nur wäre ich sehr dankbar, wenn jemand noch gute Ideen bezüglich der Tapeten hat. Oder Erfahrungen, was geholfen hat.
ich lese viel hier mit und habe auch schon alle mögliche Stränge zum Thema gelesen, aber vielleicht habt Ihr trotzdem noch Ideen für unsere aktuelle Situation.
Wir haben einen Kater aus dem Tierschutz - Findus. Geschätzt wird, dass er 2021 geboren wurde, ich tippe eher auf 2020 -aber grob ist er 1-2 Jahre alt. Er ist auf der Straße geboren, wurde an einer Streunerstelle per Falle gefangen und war seit Januar im Tierheim, wo er kastriert wurde und eine Zeit lang auch regelmäßig mit einer Salbe am Hals behandelt wurde - seine positiven Erfahrungen mit Menschen halten sich aus seiner Sicht also in Grenzen.
Er ist noch sehr, sehr scheu, aktuell ist er 7 Wochen bei uns und noch weit davon weg uns zu vertrauen - was uns von vorneherein klar war. Er macht Fortschritte, bspw. geht seit dieser Woche streicheln mit dem Federwedel und ich habe ihn dabei das allererste Mal schnurren gehört, er hat auch schon Leckerli aus der Hand genommen - dies allerdings wieder zurückgefahren. Wenn man ihm zu nah kommt, reagiert er nach wie vor fauchig und er checkt auch sofort, wenn beim Streicheln mit dem Wedel oder beim Leckerli füttern die Hand näher kommt - er braucht auf alle Fälle noch viel Zeit und darf nicht zu offensichtlich ausgetrickst werden. Aggressiv reagiert er nicht, wenn man seine Grenzen respektiert, was wir natürlich tun.
Ganz am Anfang hatten wir auch mal Probleme mit Unsauberkeit in unseren Betten, das hat sich gelegt, wobei wir seither das Bettzeug in seine Lieblingsraum immer wegräumen in die Kinderzimmer - da aber längst nicht mehr konsequent sind mit Türen schließen.
Unsere Tochter hat er am Anfang nur angefaucht, inzwischen spielt er auch bei ihr mit der Angel und hat sich sogar einmal von ihr anfassen lassen, als sich seine Pfote in der Schnur verhedert hatte - anfassen ist ansonsten undenkbar.
So - was aktuell zum Problem wird: Findus kratzt massiv an unseren Tapeten - und zwar leider immer an einer anderen Stelle. Das wird grad echt zur Belastung, ich trau mich schon kaum mehr einzuschlafen oder wegzugehen - aber selbst wenn wir daheim sind, merken wir es oft zu spät. In den Situationen, wo ich ihn ertappt habe, war er immer für seine Verhältnisse entspannt, hat sich also gestreckt nach dem Schlafen oder nach bzw. während einer Spielphase. Trotzdem versuche ich auch Protest auszuschließen, so hatte er anfangs zwei Futterstellen für Nassfutter, die habe ich auf eine reduziert - und nun wieder eingerichtet, weil ich vermute, dass ihm je nach Tageszeit der neue Standort machmal noch nicht geheuer genug ist.
Er hat natürlich einen Kratzbaum und mehrere andere Kratzgelegenheiten in Form von Pappen, Matten - heute hab ich nach einem Telefonat mit seiner ehemaligen Betreuerin im Tierheim noch ein weiteres Kratzbrett gekauft und Katzenminze-Spray - aber wir haben natürlich massig Wand und da er sich immer eine andere Stelle aussucht, finde ich es auch schwer zu entscheiden, wo wir noch aufrüsten sollen. Mit dem Vorgänger hatten wir ein ähnliches Problem, aber da haben wir irgendwann gecheckt, dass er gerne rausschauen würde und seitdem wir die Rolläden nicht mehr ganz runter gemacht haben, wurde es fast ganz gut und vollends, als er endlich rausging.
Ich vermute, dass auch Findus gerne raus gehen würde, aber da fehlt es definitiv noch an der sicheren Bindung. Und das ist so ein bisschen ein Teufelskreis, denn falls beim Kratzen doch auch Frust eine Roller spielt, wird der natürlich immer größer, wir brauchen aber Vertrauen und Entspannung, um ihm den Freigang zu ermöglichen.
Und weil ich ahne, dass das hier Hauptthema sein wird: Ja, er ist allein - das war aus verschiedenen Gründen Teil unserer Anfrage beim Tierheim und die Betreuerin fand ihn sehr passend für einen Einzelplatz (bei späterem Freigang natürlich), weil er zwar im Tierheim mit mehreren Geschwistern und anderen Katzen zusammengelebt hat, aber kein Interesse an Katzenkontakten gezeigt hat - er hatte einen Schlafplatz abseits der anderen, war wohl nie gemeinsam mit den anderen auf den Kratzbäumen und machte oft den Eindruck, dass ihm im Katzenraum alles zu viel ist.
Trotz allem habe ich in den letzten Tagen überlegt, ob eine etwa gleich alte Katze, die sowohl Menschen mag als auch ein gutes Sozialverhalten zu Katzen zeigt, hilfreich wäre. Aber erstens würde ich das sehr wahrscheinlich gar nicht durchgesetzt bekommen bei meinem Mann (und seine Befücrhtung, "dann kratzen zwei" teile ich durchaus auch ein wenig, nicht zuletzt unterstreichen die auch mehrere Sträge hier im Forum) und die Gründe, wieso wir einen Einzelplatz bieten wollen, bestehen ja fort. Zumal es der zweiten Katze gegenüber nicht fair wäre, wenn das Experiment scheitert und Findus gegenüber auch nicht.
Deshalb möchte ich uns allen und Findus zumindest noch mehr Zeit geben - nur wäre ich sehr dankbar, wenn jemand noch gute Ideen bezüglich der Tapeten hat. Oder Erfahrungen, was geholfen hat.