Sehr scheuer Kater in Eingewöhnung schreddert unsere Tapeten

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Chrissi12

Chrissi12

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10. August 2022
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Hallo zusammen,

ich lese viel hier mit und habe auch schon alle mögliche Stränge zum Thema gelesen, aber vielleicht habt Ihr trotzdem noch Ideen für unsere aktuelle Situation.
Wir haben einen Kater aus dem Tierschutz - Findus. Geschätzt wird, dass er 2021 geboren wurde, ich tippe eher auf 2020 -aber grob ist er 1-2 Jahre alt. Er ist auf der Straße geboren, wurde an einer Streunerstelle per Falle gefangen und war seit Januar im Tierheim, wo er kastriert wurde und eine Zeit lang auch regelmäßig mit einer Salbe am Hals behandelt wurde - seine positiven Erfahrungen mit Menschen halten sich aus seiner Sicht also in Grenzen.
Er ist noch sehr, sehr scheu, aktuell ist er 7 Wochen bei uns und noch weit davon weg uns zu vertrauen - was uns von vorneherein klar war. Er macht Fortschritte, bspw. geht seit dieser Woche streicheln mit dem Federwedel und ich habe ihn dabei das allererste Mal schnurren gehört, er hat auch schon Leckerli aus der Hand genommen - dies allerdings wieder zurückgefahren. Wenn man ihm zu nah kommt, reagiert er nach wie vor fauchig und er checkt auch sofort, wenn beim Streicheln mit dem Wedel oder beim Leckerli füttern die Hand näher kommt - er braucht auf alle Fälle noch viel Zeit und darf nicht zu offensichtlich ausgetrickst werden. Aggressiv reagiert er nicht, wenn man seine Grenzen respektiert, was wir natürlich tun.
Ganz am Anfang hatten wir auch mal Probleme mit Unsauberkeit in unseren Betten, das hat sich gelegt, wobei wir seither das Bettzeug in seine Lieblingsraum immer wegräumen in die Kinderzimmer - da aber längst nicht mehr konsequent sind mit Türen schließen.
Unsere Tochter hat er am Anfang nur angefaucht, inzwischen spielt er auch bei ihr mit der Angel und hat sich sogar einmal von ihr anfassen lassen, als sich seine Pfote in der Schnur verhedert hatte - anfassen ist ansonsten undenkbar.
So - was aktuell zum Problem wird: Findus kratzt massiv an unseren Tapeten - und zwar leider immer an einer anderen Stelle. Das wird grad echt zur Belastung, ich trau mich schon kaum mehr einzuschlafen oder wegzugehen - aber selbst wenn wir daheim sind, merken wir es oft zu spät. In den Situationen, wo ich ihn ertappt habe, war er immer für seine Verhältnisse entspannt, hat sich also gestreckt nach dem Schlafen oder nach bzw. während einer Spielphase. Trotzdem versuche ich auch Protest auszuschließen, so hatte er anfangs zwei Futterstellen für Nassfutter, die habe ich auf eine reduziert - und nun wieder eingerichtet, weil ich vermute, dass ihm je nach Tageszeit der neue Standort machmal noch nicht geheuer genug ist.
Er hat natürlich einen Kratzbaum und mehrere andere Kratzgelegenheiten in Form von Pappen, Matten - heute hab ich nach einem Telefonat mit seiner ehemaligen Betreuerin im Tierheim noch ein weiteres Kratzbrett gekauft und Katzenminze-Spray - aber wir haben natürlich massig Wand und da er sich immer eine andere Stelle aussucht, finde ich es auch schwer zu entscheiden, wo wir noch aufrüsten sollen. Mit dem Vorgänger hatten wir ein ähnliches Problem, aber da haben wir irgendwann gecheckt, dass er gerne rausschauen würde und seitdem wir die Rolläden nicht mehr ganz runter gemacht haben, wurde es fast ganz gut und vollends, als er endlich rausging.
Ich vermute, dass auch Findus gerne raus gehen würde, aber da fehlt es definitiv noch an der sicheren Bindung. Und das ist so ein bisschen ein Teufelskreis, denn falls beim Kratzen doch auch Frust eine Roller spielt, wird der natürlich immer größer, wir brauchen aber Vertrauen und Entspannung, um ihm den Freigang zu ermöglichen.

Und weil ich ahne, dass das hier Hauptthema sein wird: Ja, er ist allein - das war aus verschiedenen Gründen Teil unserer Anfrage beim Tierheim und die Betreuerin fand ihn sehr passend für einen Einzelplatz (bei späterem Freigang natürlich), weil er zwar im Tierheim mit mehreren Geschwistern und anderen Katzen zusammengelebt hat, aber kein Interesse an Katzenkontakten gezeigt hat - er hatte einen Schlafplatz abseits der anderen, war wohl nie gemeinsam mit den anderen auf den Kratzbäumen und machte oft den Eindruck, dass ihm im Katzenraum alles zu viel ist.
Trotz allem habe ich in den letzten Tagen überlegt, ob eine etwa gleich alte Katze, die sowohl Menschen mag als auch ein gutes Sozialverhalten zu Katzen zeigt, hilfreich wäre. Aber erstens würde ich das sehr wahrscheinlich gar nicht durchgesetzt bekommen bei meinem Mann (und seine Befücrhtung, "dann kratzen zwei" teile ich durchaus auch ein wenig, nicht zuletzt unterstreichen die auch mehrere Sträge hier im Forum) und die Gründe, wieso wir einen Einzelplatz bieten wollen, bestehen ja fort. Zumal es der zweiten Katze gegenüber nicht fair wäre, wenn das Experiment scheitert und Findus gegenüber auch nicht.
Deshalb möchte ich uns allen und Findus zumindest noch mehr Zeit geben - nur wäre ich sehr dankbar, wenn jemand noch gute Ideen bezüglich der Tapeten hat. Oder Erfahrungen, was geholfen hat.
 
A

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Unser Diego hat an den Gipswänden gekratzt, bis die Zusammenführung geklappt hat. Ich denke, es war Langeweile, weil er das nicht mehr macht, seit er mit Charly zusammen läuft. Ansonsten wird hier ganz friedlich an Kratzbaum und co. gekratzt. Habt ihr einen erhöhten Kratzbaum? Vielleicht könnte man den vor ein Fenster stellen, damit er rausschauen kann. Erhöhte Plätze bieten insgesamt Sicherheit.

Mag er mit euch spielen? Ich würde versuchen, ihn mehr auszulasten, wenn das möglich ist. Auch wenn er in den Momenten entspannt ist, kann es sein, dass er aus Unsicherheit markiert. Ist es vielleicht möglich, mit ihm zu Clickern? Das lastet aus und bringt mehr Selbstbewusstsein. Ansonsten würde ich in jedem Raum Kratzmöglichkeiten bieten, gerade da, wo die Laufwege sind.
 
ach ja, meine Tochter hat bei neuen Kratzmaterialien, die eher schlecht angenommene wurden, immer wieder selbst leicht gekratzt, wenn die Kater in der Nähe waren. Diego reagiert darauf und kratzt dann weiter, wenn sie aufhört. Vielleicht animiert ihn das ja auch? Ist nur eine Idee…
 
Danke für die schnelle Antwort, Somma!
Ja, Rollläden sind wie gesagt seit dem letzten Kater (der leider verschwunden ist 😭) immer nur so weit unten, dass er bequem rausschauen kann. Vögel haben wir jede Menge im Garten, außerdem auch Mäuse, zwei Kaninchen (im Außengehege) und viele Spazierhunde, die so aus der Entfernung auch spannend zu sein scheinen - also zu sehen gibt es genug.
Das mit den Tapetenresten klingt logisch, ist aber schlicht nicht machbar. Wir leben im Einfamilienhaus - der Wohnraum mit offener Küche bleibt ihm aktuell noch verwehrt, solange keiner von uns drin ist, ebenso das Arbeitszimmer. Aber da bleiben noch immer drei große Schlafräume, ein Treppenhaus, zwei Flure, ein Kellervorraum - unmöglich können wir da überall Tapeten ankleben. Neben dem, dass es einfach zu viel Fläche ist, wüsste ich auch technisch nicht, wie das gehen soll, ohne dabei auch wiederum unsere Tapeten zu beschädigen und wohl fühlen wollen wir uns halt schon auch noch... Trotzdem Danke für Deine Gedanken.
 
Fla - lustig, Diego war der Tierheimname unseres Findus.
Ja, ich habe es letztens auch geschafft, ihn dazu zu bringen, am Kratzbaum zu kratzen, indem ich mit viel Ausdauer einen Wedel dran entlang geschoben habe. Hab ihn natürlich sehr gelobt als es geklappt hat - leider war am nächsten Tag trotzdem die Tapete auch wieder hinüber.
Erhöhten Kratzbaum haben wir, steht auch direkt am Fenster, aber erhöht zu liegen, traut er sich grad noch nicht und die Kratzbaumhöhle ist eher ein Notversteck, wenn er aus irgendeinem Grund die anderen beiden Lieblingsverstecke verlassen hat.

Ob er ausgelastet ist, ist eine gute Frage. Er spielt schon mit uns, aber noch sehr zurückhaltend und häufig merkt man dann, dass es ihm zu viel wird und er geht. Wenn er sich versteckt, ist klar, dass er dann erst mal in Ruhe gelassen wird. Wenn er allein weiter spielt, was auch vorkommt, biete ich ihm meist ein paar Minuten später nochmal die Interaktion an, was manchmal klappt und manchmal nicht.
Richtig gern nimmt er von uns nur eine bestimmte Angel an, die daher natürlich auch im Dauereinsatz ist. Bei Bällchen, Mäuschen etc. schaut er zwar kurz interessiert, spielt aber nur intensiv, wenn er allein ist. Ich bin auch schon mitten in der Nacht aufgestanden, als ich mitbekommen habe, dass er die Treppen hoch- und runterdüst, aber das hat ihn eher irritiert. Ich glaube, es ist ihm lieber, ich schlafe nachts und bin berechenbarer. (Und erwische ihn nicht an der Tapete 😈)
Ich hatte in den letzten beiden Wochen viel Zeit daheim ohne Kinder und habe versucht, da ganz viel bei ihm zu sein - mal aktiv mit Spielangeboten, mal passiv durch einfach im Raum sein, auch mal reden und blinzeln, aber auch viel einfach lesen etc.
Da war ihm die Nähe manchmal auch zu viel (obwohl er im Versteck unterm Bett war und ich ihn da nicht bedrängt habe) und er hat den Raum gewechselt.
 
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Danke. Da ha es schon schöne Tipps, leider finde ich sie nur nicht umsetzbar für die Menge an Fläche.
Wenn sich eine bestimmte Stelle rauskristallisiert, dann schon eher - optisch kann ich zumindest in den meisten Räumen auch bspw. mit Kratzbrettern an allen Fensternischen leben, aber bisher zeigt sich da gar kein Schema. Es wird an völlig versteckten Stellen (unter der Kellertreppe, in Schranknischen) ebenso gekratzt wie neben den Fenstern oder einfach mitten an einer Wand, wo weder typischer Laufweg/Durchgang noch sonst irgendetwas spannendes ist (außer eben offensichtlich der Tapete - ich ärgere mich so, dass wir damals nicht Streichputz gewählt haben...)
 
Hmm, ich bin müde... ich hoffe ich habe es jetzt nicht überlesen... habt ihr Feliway Optimum im Einsatz? Zylkene, CPD (ohne Terpene), Anxitane?

Das markieren von Wänden in diesem Ausmaß spricht für grosse innere Unsicherheit. Daran gilt es zu arbeiten, dann muss er auch nicht sein ganzes neues Revier sichern.

In wie weit kann er schon Futter aus der Hand fressen?
 
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Danke. Da ha es schon schöne Tipps, leider finde ich sie nur nicht umsetzbar für die Menge an Fläche.
Wenn sich eine bestimmte Stelle rauskristallisiert, dann schon eher - optisch kann ich zumindest in den meisten Räumen auch bspw. mit Kratzbrettern an allen Fensternischen leben, aber bisher zeigt sich da gar kein Schema. Es wird an völlig versteckten Stellen (unter der Kellertreppe, in Schranknischen) ebenso gekratzt wie neben den Fenstern oder einfach mitten an einer Wand, wo weder typischer Laufweg/Durchgang noch sonst irgendetwas spannendes ist (außer eben offensichtlich der Tapete - ich ärgere mich so, dass wir damals nicht Streichputz gewählt haben...)
Diego hat am Putz gekratzt 😉 wir haben nirgends Tapeten.

Ich finde die Idee mit Zylkenen etc. ziemlich gut.
 
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  • #10
Fla - lustig, Diego war der Tierheimname unseres Findus.
Ja, ich habe es letztens auch geschafft, ihn dazu zu bringen, am Kratzbaum zu kratzen, indem ich mit viel Ausdauer einen Wedel dran entlang geschoben habe. Hab ihn natürlich sehr gelobt als es geklappt hat - leider war am nächsten Tag trotzdem die Tapete auch wieder hinüber.
Erhöhten Kratzbaum haben wir, steht auch direkt am Fenster, aber erhöht zu liegen, traut er sich grad noch nicht und die Kratzbaumhöhle ist eher ein Notversteck, wenn er aus irgendeinem Grund die anderen beiden Lieblingsverstecke verlassen hat.

Ob er ausgelastet ist, ist eine gute Frage. Er spielt schon mit uns, aber noch sehr zurückhaltend und häufig merkt man dann, dass es ihm zu viel wird und er geht. Wenn er sich versteckt, ist klar, dass er dann erst mal in Ruhe gelassen wird. Wenn er allein weiter spielt, was auch vorkommt, biete ich ihm meist ein paar Minuten später nochmal die Interaktion an, was manchmal klappt und manchmal nicht.
Richtig gern nimmt er von uns nur eine bestimmte Angel an, die daher natürlich auch im Dauereinsatz ist. Bei Bällchen, Mäuschen etc. schaut er zwar kurz interessiert, spielt aber nur intensiv, wenn er allein ist. Ich bin auch schon mitten in der Nacht aufgestanden, als ich mitbekommen habe, dass er die Treppen hoch- und runterdüst, aber das hat ihn eher irritiert. Ich glaube, es ist ihm lieber, ich schlafe nachts und bin berechenbarer. (Und erwische ihn nicht an der Tapete 😈)
Ich hatte in den letzten beiden Wochen viel Zeit daheim ohne Kinder und habe versucht, da ganz viel bei ihm zu sein - mal aktiv mit Spielangeboten, mal passiv durch einfach im Raum sein, auch mal reden und blinzeln, aber auch viel einfach lesen etc.
Da war ihm die Nähe manchmal auch zu viel (obwohl er im Versteck unterm Bett war und ich ihn da nicht bedrängt habe) und er hat den Raum gewechselt.
Habt ihr ein Fummelbrett oder Intelligenzspielzeug? Vielleicht mag er sich damit beschäftigen. Das ist jetzt natürlich nicht DIE Lösung, kann aber helfen, sicherer zu werden.
 
  • #11
Alles was dem Spatz sein neues Zuhause schöner macht, ist ein kleines Pünktchen zu mehr innerer Sicherheit und damit einen Schritt weg von der "Notwendigkeit" des Markieren. In so fern ist ein Fummelbrett durchaus eine gute Idee.

Die berühmten Pheromonstecker sind aus meiner Sicht in vielen Fällen nur Geldschneiderei, in diesem Fall aber könnten sie tatsächlich mal gut helfen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist das F3-Fraktion felines Gesichtspheromon im Classic und Optimum von Feliway besonders stark enthalten und genau dieses Pheromon ist das was ihm signalisieren kann... die Umgebung ist fein.
 
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  • #12
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe: Er hat aber nebst den Wänden noch andere vertikale Kratzflächen zur Verfügung? Manche Katzen mögen ja einfach nur vertikale Kratzflächen.
 
  • #13
Könnt ihr an den Flächen erstmal Plexiglas hinstellen?
 
  • #14
Hmm, ich bin müde... ich hoffe ich habe es jetzt nicht überlesen... habt ihr Feliway Optimum im Einsatz? Zylkene, CPD (ohne Terpene), Anxitane?

Das markieren von Wänden in diesem Ausmaß spricht für grosse innere Unsicherheit. Daran gilt es zu arbeiten, dann muss er auch nicht sein ganzes neues Revier sichern.

In wie weit kann er schon Futter aus der Hand fressen?

Ja, Feliway Optimum haben wir im Einsatz.
Zylkene kannte ich bisher nicht, bisher bekommt er Bachblüten von Edis Pets.

Diego hat am Putz gekratzt 😉 wir haben nirgends Tapeten.

Ich finde die Idee mit Zylkenen etc. ziemlich gut.
Ah, ok. Dann ist Putz also auch keine Garantie.

Habt ihr ein Fummelbrett oder Intelligenzspielzeug? Vielleicht mag er sich damit beschäftigen. Das ist jetzt natürlich nicht DIE Lösung, kann aber helfen, sicherer zu werden.
Ja, wir haben dem Vorgänger mal eines gebaut - das wäre eines da.

Alles was dem Spatz sein neues Zuhause schöner macht, ist ein kleines Pünktchen zu mehr innerer Sicherheit und damit einen Schritt weg von der "Notwendigkeit" des Markieren. In so fern ist ein Fummelbrett durchaus eine gute Idee.

Die berühmten Pheromonstecker sind aus meiner Sicht in vielen Fällen nur Geldschneiderei, in diesem Fall aber könnten sie tatsächlich mal gut helfen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist das F3-Fraktion felines Gesichtspheromon im Classic und Optimum von Feliway besonders stark enthalten und genau dieses Pheromon ist das was ihm signalisieren kann... die Umgebung ist fein.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe: Er hat aber nebst den Wänden noch andere vertikale Kratzflächen zur Verfügung? Manche Katzen mögen ja einfach nur vertikale Kratzflächen.
Bisher tatsächlich nur den Kratzbaum - eine Pappe zum vertikalen Kratzen ist bestellt und ein Brett habe ich gestern gekauft.
Könnt ihr an den Flächen erstmal Plexiglas hinstellen?
Nein, wie gesagt, das geht beim besten Willen nicht, das ist viel zu viel Fläche.


Leider bin ich grad ziemlich am Ende. Neben geschredderten Tapeten ist Findus heute Nacht auch wieder unsauber geworden - das hatten wir nun zwei Wochen nicht, trotz meist zugänglichem Bettzeug in den Kinderzimmern (aus unserem hab ich es tagsüber sicherheitshalber weggeräumt), aber heute Nacht hat er in unser Bett gepinkelt, während ich drin war. Das ist neu und nochmal eine Steigerung und grad bin ich an dem Punkt, wo ich glaube, wir geben auf. Grad leiden offenbar alle Beteiligten, mein Mann ist auch ziemlich am Ende seiner Nerven.
Es tut mir unendlich leid, aber trotz aller kleinen Fortschritte, die es immer wieder gab, bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass es Findus bei uns nicht gut geht und er uns auch nicht mag. Selbst beim "Streicheln" mit dem Wedel, wo er dann zu schnurren begann, bleibt immer das Gefühl, dass er es eigentlich nicht will. Ich hab eigentlich echt viel Geduld und wenig Erwartungen, die Scheuheit an sich würde ich noch ewig mittragen und mich einfach über jeden Minischritt freuen. Aber das offensichtliche Protestverhalten macht mich fertig und schadet grad allen von uns. Es fühlt sich sehr nach Versagen an, aber momentan glaube ich wirklich, es geht nicht weiter an der Stelle.
Sehr traurige Grüße und danke für alle Ideen...
 
  • #15
Danke, danke, danke, Somma!
Ob er uns mag, da bin ich tatsächlich unsicher, ich glaube, er ist zumindest noch sehr ambivalent. Vorhin beim Spielen ist er nahezu panisch um mich herum gelaufen (trotz eigentlich positiver Reaktion auf die Angel), eben konnte ich ihn mit dem Wedel sogar streicheln, inklusive schnurren.

Ich hatte im den letzten Tagen schon ähnliche Gedanken zum Raum, aber dank Dir habe ich sie nun besser zu Ende gedacht und muss, wenn sie nachher aufwacht, mal mit meiner Tochter sprechen.
Findus hat die ersten 2 Wochen in unserem (großen) Bad gewohnt - rückblickend war das wahrscheinlich zu kurz, aber damals hatten wir den Eindruck, er braucht jetzt mehr und der erste Eindruck hat das auch bestätigt, aber im Nachhinein hätten wir vielleicht noch 1-2 Wochen aushalten sollen.
Das Problem im Bad ist, dass es zwar ein bodentiefes Fenster hat, aber aus Milchglas, rausgucken geht also nicht. Und wir haben das in den beiden Wochen zwar gemacht, aber im Bad ist halt normalerweise keiner, um da länger zu “wohnen“.
Unser Haus ist gar nicht so riesig, wie es vielleicht klingt, ein normales Einfamilienhaus. Es ist aber recht offen, es gibt keine Möglichkeit, den Zugang zu einzelnen Stockwerken zu verhindern und normalerweise sind bei uns alle Türen offen, auch nachts. Wohnraum und Arbeitszimmer haben wir da erstmal ausgeklammert, aber Schlaf- und Kinderzimmer sind eigentlich offen. (ich weiß, eine Gittertür wäre noch ein Kompromiss, aber da wüsste ich auf die Schnelle auch nicht, wie wir das hinbekommen können, bzw. ob mein Mann mir dann vollends den Vogel zeigt…)

Jedenfalls spreche ich mal mit der Tochter, ob sie sich vorstellen kann, Findus für die nächste Zeit komplett im Zimmer zu haben, mit Futter, Klo(s) und der Einschränkung, nachts die Tür schließen zu müssen (oder beim Bruder zu schlafen).
Sie hat ein großes Zimmer mit zwei bodentiefen Fenstern und tatsächlich wäre der Raum auch einigermaßen sicherbar, was die Tapeten angeht, bzw. würden sich die Schäden halt zumindest auf einen Raum begrenzen. Und ihr Zimmer ist neben unserem Schlafzimmer der Raum, wo Findus freiwillig am meisten drin ist (und das, obwohl er anfangs auf sie am schlechtesten reagiert hat).

Also nochmal danke für den Input und überhaupt Eure Gedanken und die netten Tipps. Ich gebe zu, ich habe lange gezögert, zu schreiben und hatte mich darauf gefasst gemacht, ordentlich Gegenwind zu bekommen. Zylkene schau ich mir auf jeden Fall auch noch an. Und das Fummelbrett wird nachts mal angeboten.
 
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  • #16
Die Unsauberkeit muss man mal genauer anschauen. Füll doch mal bitte den nachfolgenden Fragebogen aus, damit wir alle Informationen im Überblick haben, die wir brauchen, um zu helfen:


Fragebogen Thema Unsauberkeit

Die Katze/Kater der/die unsauber ist
- Name:
- Geschlecht:
- kastriert (ja/nein), wenn kastriert wann:
- Alter:
- im Haushalt seit:
- Gewicht (ca.):
- Größe und Körperbau:

Gesundheit
- wann war der letzte Tierarzt-Besuch:
- wurde der Urin untersucht, wann das letzte Mal, mit welchem Befund:
- bisherige Erkrankungen soweit bekannt:

Lebensumstände
- wie viele Katzen leben insgesamt im Haushalt:
- wie alt war die Katze beim Einzug bei dir/euch:
- Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, von privat, Tierschutzverein):
- Freigänger (Ja/Nein):
- gab es Veränderungen im Haushalt (z.B. neue Möbel, Renovierung, Ein/Auszug, Baby, neues Haustier, Todesfall, Änderung im Tagesablauf z.B. durch Berufswechsel):
- im Mehrkatzenhaushalt, wie gut verstehen sich die Tiere (spielen sie gemeinsam, kuscheln sie und putzen sich, ignorieren sie sich eher usw.):

Klo-Management
- wie viele Klos gibt es:
- welche Art Klo (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe):
- wie oft wird gereinigt und wie oft das Streu komplett erneuert:
- welche Streu wird verwendet (bitte genaue Marke und Sorte!):
- wie hoch wird die Streu eingefüllt, ca. in cm:
- gab es einen Streuwechsel:
- hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.)

- wird ein Klo-Deo benutzt:

- wo steht das Klo bzw. die Klos (welcher Raum, an der Wand, in der Ecke, unter .. , hinter .. - bitte genaue Beschreibung für jedes Katzenklo):

- mit welchem Reinigungsmittel wird das Klo gereinigt:
- wo ist der Futterplatz, liegt er in der Nähe der Klos, wenn ja wie nah:

Unsauberkeit
- Wann sind die Probleme das erste Mal aufgetreten, wie lange bestehen die Probleme:
- wie oft wird die Katze unsauber:
- Unsauberkeit durch Urin oder Kot:
- Urinpfützen oder Spritzer:
- wo wird die Katze unsauber:
- wird primär auf horizontale Flächen (Boden, Taschen, Teppich, Bett usw.) uriniert oder eher vertikal (Wände, Türen, Ecken):
- was wurde bisher dagegen unternommen:
 
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  • #17
Der Fragebogen kommt nachher, den hatte ich vor 3 Wochen schon mal ausgefüllt und gespeichert, aber dafür muss ich an den PC.

Schlafzimmer ist keine Option, da kleiner und da streikt mein Mann, wenn ich da Nassfutter und mindestens ein Klo reinstelle. Und der braucht grad auch am dringendsten Pause von der Unsauberkeit (wobei da ja tatsächlich jetzt länger Ruhe war). Ich lag zwar im Bett, aber es hat sein Deckbett und seine Seite erwischt, während er noch unten war und dort versehentlich eingeschlafen ist.

Zwei Zimmer gehen leider auch nicht, da müsste ich Zwischenwände im Flur einziehen…

Unsere Tochter ist einverstanden, also werden wir heute im Lauf des Tages das Zimmer noch ein wenig herrichten und dann heute Abend, wenn Findus vermutlich von allein reingeht, die Tür schließen. Ob sie da schlafen mag, entscheidet sie situativ. Wenn sie nicht will, schau ich, dass ich teilweise in ihrem Zimmer schlafe.
 
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  • #18
Bisher tatsächlich nur den Kratzbaum - eine Pappe zum vertikalen Kratzen ist bestellt und ein Brett habe ich gestern gekauft.
Das kann mit ein Teil des Problems sein (muss nicht, kann aber). Manche Katzen bevorzugen einfach vertikale Flächen, die breiter und nicht rund sind wie der Stamm des Kratzbaum. Vielleicht hilft es ja ein wenig...
 
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  • #19
danke auch nochmal für den Zuspruch und das Mutmachen. Wir haben vor 2 Jahren erst einen schüchternen Kater eingewöhnt (wie gesagt, er ist leider verschwunden, das macht das alles auch nicht leichter) und auch da haben wir Geduld gebraucht und sind durch einige Tiefen und Höhen gegangen, bis es letztlich richtig toll mit ihm war und er sich auch richtig wohl gefühlt hat. Er hatte aber eine ganz andere Geschichte und war Menschen gewöhnt und hatte mit ihnen auch keine schlechte Erfahrungen.
Klingt jedenfalls toll bei euch, Somma!
 
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  • #20
Kommt wahrscheinlich jetzt zu spät...
Aber wenn ich so lese, kratzt an Tapeten.
Wir haben bei uns komplett auf Tapeten verzichtet und alles mit so einem guten Rollputz gestrichen.
Ok der ist etwas teurer. Aber der sitzt bombenfest wie Zement, glaub so einfach kriegt Katz den nicht abgekratzt und wenn doch, streicht man einfach nochmal drüber. Unsere Katzen kratzen zum Glück nicht an Wänden und wir haben das nur aus dem Grund gemacht, weil es 6 Räume waren und wir das mit Tapeten kleben nicht packen und von Fachleuten machen uns zu teuer gekommen wäre.
Ihr müsstet ja nicht die ganzen Wände damit streichen, nur den unteren Bereich, wo er halt rankommt. Wäre jedenfalls schneller gemacht, als da ständig Tapete zu erneuern oder sonstwas drauf zu kleben.
 
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