Tierschutz in Thailand

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Oresteia

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Ich dachte mir, ich eröffne an dieser Stelle aus gegebenem Anlass einen Thread zum Austausch über Tierschutzarbeit in Thailand bzw. Asien allgemein.
Ich bin momentan als Tierarzthelferin im Freiwilligendienst im Nordwesten Thailands an der Grenze zu Myanmar. Ich arbeite für eine Organisation, die eine kleine Klinik errichtet hat, in der wir Tiere kostenlos behandeln. In erster Linie führen wir Kastrationsprojekte für Straßenhunde und -katzen durch, wir sind viel direkt an der Grenze und in den ärmerem Regionen unterwegs, in denen es den Menschen nicht möglich ist, ihre Tiere ordentlich zu versorgen.
Wir sind momentan ein vierköpfiges Team, bestehend aus einer Tierärztin und drei Tierarzthelfeirnnen. Wir sind alle Freiwilligenarbeiter, die Besetzung der Klinik vor Ort rotiert immer wieder. Die Tierärztin und eine Helferin sind für 6 Monate vor Ort, ich für 5 Wochen (noch bis 6. September), die andere Helferin für 4 Wochen. Jeder eben, solange er kann oder will.

Vielleicht hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht oder würde es gerne tun, und man kann sich hier austauschen.
Ansonsten werde ich hier einfach immer wieder mal Bilder zeigen, von Patienten, Zuständen, etc.

Los gehts mit unseren zwei derzeitigen Vermittlungskatzen. Sie wohnen mit uns in einem Haus und stellen unseren Alltag hier ordentlich auf den Kopf.
Das ist Hercules. Auf den Bildern ist er ca. 5 Wochen alt. Die Mönche aus einem nahegelegenen Tempel haben ihn uns gebracht, nachdem die Mutter ihre zwei Kitten verstoßen hatte. Das andere Kitten war leider schon tot. In den Klöstern sind meistens einige Katzen und Hunde zuhause, die dort nicht willkommen sind, aber geduldet werden. Einer der Mönche sagte, man füttere sie dort auch.

Mittlerweile ist er ca. 9 Wochen alt und steht in absehbarer Zeit zu Vermittlung außerhalb von Asien.






Ich entschuldige mich an dieser Stelle für die bescheidene Bildqualität. Ich kann hier nur mit meinem Tablet online gehen und entsprechend nur Handybilder hochladen. Wenn ich wieder in Dwutschland bin, folgen bessere Bilder von der Spiegelreflex. Und jetzt geht gerade der Uploader nicht mehr 😳 später gehts weiter...
 
A

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Hallo ins schöne Thailand 🙂
Ich finde Dein Engagement großartig und wünsche Dir und Deinen Kollegen viel Erfolg bei Euren Bemühungen.
Da liegt ja leider noch vieles im Argen......

Wirkliche Erfahrungen mit Tierschutz in TH habe ich nicht, lese aber hochinteressiert hier weiter.
Bei meinen Besuchen in TH habe ich zum Glück kein wirkliches Tierleid gesehen, habe mich aber bewußt aus möglichen Situationen herausgenommen wie einschlägige Tiermärkte, Elefanten- und Affenshows.

Ein Bekannter von mir hat einen Hundewelpen kurz vor knapp gerettet, der eigentlich als Futter für eine Krokodilfarm vorgesehen war.
Foxy lebt nun aufgepäppelt und geliebt in einem schönen Häuschen in Chiang Mai.
Im letzten Jahr war ich glückliche Flugpatin für zwei Hunde aus Ko Samui, die hier in Berlin von ihren aufgeregten Adoptanten am Flughafen direkt abgeholt wurden.
Das war eine wunderschöne Erfahrung für mich.

Sehr gerne habe ich mich in Chiang Mai im Wat Chedi Luang aufgehalten.
Die Mönche dort versorgen die streunenden Hunde recht liebevoll und es stehen auch Spendenboxen für Kastrationen bereit.
Ich kann nur hoffen, daß die Spendengelder tatsächlich zum Wohle der Tiere dort eingesetzt werden.

Ich bin gespannt auf weitere Berichte von Dir.
 
Der Umgang mit Tieren hier ist sehr gemischt. Ich habe Leute gesehen, die mich angestrahlt und mit wai gegrüßt haben, und im nächsten Moment wurde einem neugierig schnuppernden Hund ein herzhafter Tritt verpasst und er wurde mit Flaschen beworfen. An den Straßenräbdern liegen dutzende überfahrene Hunde in allen Verwesungsstadien, es stinkt bestialisch.
Es gibt Tage, da bricht mir das Herz und ich will nur noch hier weg, aber es gibt auch Tage, da könnte ich alle Leute in meinem Umfeld umarmen. Gerade im burmesischen Flüchtlingsdorf am Drei-Pagoden-Pass (an der Grenze zu Myanmar) treffen wir auf extrem fürsorgliche Leute, die bei Verlust um ihre Tiere trauern wie wir, wenn nicht noch mehr. Sie würden sich gerne kümmern, aber sie können nicht.

Wenn mich jemand fragt: Wie gehen die Thailänder mit ihren Tieren um? kann ich daher gar keine klare Antwort geben.
Aber ich weiß, dass die Mönche mich maßlos beeindrucken. Mit unseren Kastrationsprojekten verstoßen wir im Prinzip massiv gegen den Buddhismus, wir verhindern neues Leben im Keim, und das bewusst und im Kollektiv. Aber keine Bevölkerungsgruppe unterstützt uns so stark wie die Mönche. Sie bringen uns Bastkörbe voller Katzen zum Kastrieren, dulden die (sorry für die derbe Ausdrucksweise, aber so ist es) räudigsten Straßenköter in ihren Tempeln, und sie lassen uns sogar in ihren Tempelanlagen arbeiten. An den Wochenenden schlagen wir regelmäßig unser Operationslager in einem der Tempel auf, denn dort ist es hell, sauber, wir haben genug Wasser, und die Leute kommen gerne und zahlreich dorthin.
Letzte Woche haben uns die Mönche sogar Bananen gebracht, während wir operiert haben. Und nicht zuletzt haben wir mit ihnen starke Verbündete im Rücken, die die normale Bevölkerung dazu animiert, mit uns an einem Strang zu ziehen. Wenn es die Mönche machen, muss es richtig sein.

Gestern hat uns ein Soldat vom burmesischen Grenzmilitär einen Plastikeimer gebracht, in dem ein zwei Wochen alter Welpe lag. Er war von einem erwachsenen Hund gebissen worden und hatte die Schädeldecke zertrümmert.
Ich gehe davon aus, dass der Mann "wichtigeres" zu tun gehabt hätte, als sich um solch eine Kreatur zu kümmern, er hätte das Teilchen erschlagen oder einfach sich selbst überlassen können, aber er kam zu uns geschnauft, in der einen Hand sein Maschinengewehr, in der anderen den Eimer mit dem Welpen. Eine irgendwie bizarre und einschüchternde Situation, aber ich fand es irgendwie schön, praktizierte Tierliebe im Detail.
Wir mussten das Kerlchen natürlich einschläfern, was der Soldat mit herzhaftem Lachen (??) kommentiert hat. Er ist dann mit dem toten Welpen abgezogen.

Edit: Dem Thema Hund und Katze als Fleischlieferant bin ich hier übrigens noch nicht begegnet, zumindest nicht bewusst...ich wurde von der Gründerin der Organisation davor gewarnt, aber es sieht so aus, als seien Parasiten, unkontrollierte Fortpflanzung und Misshandlung die primären Probleme hier. Vielleicht bin ich aber auch zu weit ab vom Schuss, Bangkok ist 7 Stunden mit dem Minibus entfernt. Eventuell sieht es da anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Bericht deckt sich genau mit dem, was ich so gehört und erlebt habe.
Allerdings habe ich nirgends Kadaver an den Straßen gesehen, außer zwei überfahrene Schlangen.

Die meisten Thais sind ja gläubige Buddhisten und dürfen eigentlich nicht töten.
Also sind sie erfinderisch und stecken unerwünschte Katzen- und Hundewürfe in Jutesäcke und legen sie auf die Straße.
Wenn jemand über den Sack fährt, sind nicht sie schuld am Tod der Kleinen....
Es ist entsetzlich.

Die Mentalität der Asiaten ist oftmals schwer zu verstehen und mutet für uns gefühlsbetonte Europäer teilweise bizarr an.

Du siehst dort sicher Dinge, die Du nie wieder vergißt....
Ich wünsche Dir, daß auch Du dazu beitragen kannst, das Bewußtsein der Thais für das Wohlergehen ihrer Tiere zu öffnen.

Nachtrag: Die furchtbaren Hundetransporte gehen wohl hauptsächlich vom Nordosten nach Laos.
 
Hi,

arbeitest Du für "Soi-Dog", wenn ich fragen darf?

Eine ehemalige Userin lebt in Thailand und könnte zu dem Thema sicherlich eine Menge erzählen. Ich frage sie mal, ob sie sich wieder anmelden mag.

Lg
Birgit
 
Hi,



Eine ehemalige Userin lebt in Thailand und könnte zu dem Thema sicherlich eine Menge erzählen. Ich frage sie mal, ob sie sich wieder anmelden mag.

Lg
Birgit

Schon geschehen......

@Oresteia
eine tiefe Verbeugung vor deiner Arbeit, da ich wie Baset schon sagte in Thailand lebe kann ich deine Eindrücke und Schilderungen bestätigen.
Ich wünsche deinen Zwergen alles Glück der Welt und eine ganz schnelle Vermittlung nach Deutschland, in Thailand haben sie so gut wie keine Chance auf ein Zuhause.

Der Umgang mit Tieren so wie ich ihn erlebt habe, ist in den aller meisten Fällen eine einzige Katastrophe.
Die ach so friedfertigen "gläubigen" Thais haben keine Hemmungen einen Strassenhund oder eine Strassenkatze zu vergiften, erschlagen, verkrüppeln, verstümmeln, überfahren, ertränken.....
Ein Bewusstsein für Tierschutz fehlt hier völlig.
Ich empfehle jedem der sich interessiert die Seite von Soidog.org

@catlady
Als Tourist bekommt man von der Gesamtsituation sehr wenig mit.
Mit Beginn der Highseason werden an vielen Stränden über viele Wochen Giftköder ausgelegt.
Auf Phuket werden Streuner zum Teil vom Government eingefangen und im Communal Shelter, Tier-KZ wäre die bessere Beschreibung untergebracht.
Das Elend in diesem Shelter ist unbeschreiblich........

Die thailändischen Bar-oder Restaurantbesitzer dulden während der Saison Strandhunde in ihrem Bereich, mit Beginn der Regenzeit werden die armen Teufel gnadenlos verjagt oder abgemurkst.....

Gibt es etwas Nettes über thailändischen Umgang mit Tieren zu berichten?
Ja....... es gibt durchaus auch Thais die ihre Tiere lieben und gut versorgen. Sie sind nur leider in der absoluten Minderheit
 
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Danke!

Welcome back.
 
Hi Baset, nein, ich arbeite nicht für Soi Dog. Die sind in Phuket, glaube ich? Ich arbeite für Baan Unrak in Sangkhlaburi, die sind viel kleiner und waren mir daher bei meiner Projektwahl irgendwie sympathischer. Ein Mitvolontär von mir ist aber vor ein paar Wochen in den Süden zu Soi Dog aufgebrochen und hat bisher nichts Negatives berichtet.
Die haben uns vor kurzem ein riesen Spendenpaket geschickt 🙂

Frau Thai, wo in Thailand wohnst du, wenn ich so neugierig sein darf?
 
Hier nochmal Hercules...mittlerweile sieht er nicht mehr aus wie eine Fledermaus, sondern wie eine Katze, er hat ordentlich zugelegt und ist ein wahrer Satansbraten geworden. Ich denke, da er so ein hübsches Kerlchen ist, passt er ins Beuteschema vieler Suchender und wird bald adoptiert werden.



Etwas anders sieht es mit Scitts aus. Dreibein, Knickschwanz und eher unauffällig vom Charakter her...für sie hat sich bisher noch niemand interessiert. Sie ist ca ein Jahr alt und hatte eine Fraktur im Vorderbein. Uns fehlen hier die Mittel für eine ordentliche Osteosynthese, daher müssen wir bei Brüchen meistens amputieren.
Obwohl sie viel größer ist, wird sie mittlerweile von Hercules ziemlich gemobbt. Zumindest einer von beiden sollte bald das Feld räumen.



Ich will Scitts gerne adoptieren, denn sie passt von Alter und Charakter her zu meiner Katze, allerdings wohne ich mit weiteren vier Familienmitgliedern im selben Haus und muss daher vierfache Überzeugungsarbeit leisten...momentan sieht es schlecht aus. Mich nervt das tierisch, denn ob man nun eine Katze hat oder zwei, macht nun wirklich keinen großen Unterschied. Und die Aussage meiner Mutter "Ich will einfach nicht" macht mich angesichts dessen, was ich hier sehe und tue, mehr als sauer.

 
Klar kannst du fragen.....Ich wohne in Phuket

Habe dein Tierheim gerade gegoogelt. (Stell doch mal den Link ein.....oder darfst du das nicht?)
Macht einen sehr guten Eindruck, werde mir die Website nachher in Ruhe durchlesen.
Ich war vor 2 Jahren mit dem Fahrrad in Kanchanaburi unterwegs, abseits der Hauptstrassen bricht einem der Zustand der vielen Soidogs und cats fast das Herz. (Soidog=Strassenhund)

Soooo riesig ist Soidog auf Phuket gar nicht. Okay die Organisation ist mittlerweile sehr gross geworden, aber das Tierheim ist sehr überschaubar.
Jill und John Dalley die beiden sehr sympathischen Gründer von Soidog haben unglaubliches geleistet und mittlerweile hat das Wort von John Dalley Gewicht in Thailand.

Hercules und Scitts sind allerliebst, zeig deiner Mutter mal Bilder wie Katzen hier leben müssen. Das wird ihre Einstellung hoffentlich verändern.
Ob einen oder zwei Gangster spielt wirklich keine Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ich denke schon, dass Verlinken okay ist...also, ich arbeite hier
Wenn es interessiert und wer mitverfolgen will, was wir momentan so treiben, ist aber mit der facebook-Seite besser bedient. Die Homepage an sich wird nur Gemma, der Gründerin, geupdatet, und die ist momentan nicht vor Ort.
Einfach Baan Unrak Thai Animal Sanctuary bei facebook suchen.

Kanchanaburi und Sangkhlaburi sind wunderschön, ein sehr ursprünglicher Flecken Erde, und (im Gegensatz zu Bangkok) ein sehr authentisches Thailand. Mit allen positiven und negativen Seiten.
Durch Kanchanaburi fahre ich auf dem Weg nach BKK, kenne daher nur den Bahnhof 😀 vielleicht ergibt sich nächste Woche auf dem Rückweg die Gelegenheit, dort mal zum Markt zu gehen.

Frau Thai, ich denke, dir ist der Tiger Temple in Kanchanaburi ein Begriff. Ich war vor ein paar Wochen in einem Bus unterwegs, der voll war mit Touristen, die dorthin wollten. Ich frage mich: benutzen die Leute noch ihr Hirn, wenn sie ihren Urlaub planen, oder wird der Kopf ab dem Einchecken in den Flieger ausgeschaltet? Ich informiere mich doch, bevor ich sowas mache. Und niemand kann behaupten, er habe die negativen Stimmen über den Tiger Temple nicht gelesen, denn die spuckt google einem ja in üppiger Menge aus.
 
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Oh Gott... der Tigertempel.....würg.....klar ist mir das ein Begriff.
Ich denke die Leute haben schlichtweg keine Ahnung und sind zu faul um sich zu informieren.
Die schönen Bilder mit den sanften Möchen und den tollen Tieren tun ein übriges.
Wer in Europa unterstellt buddhistischen Mönchen schon Böses.
Den Katholiken...klar aber den Buddhisten....🙄.
Der Tigertempel ist mittlerweile einer der reichsten Tempel Thailands!

Es ist zynisch und böse was ich jetzt sage......
Ich warte auf den ersten Toten, irgendwann rastet einer dieser vegetarisch ernährten, verhaltensgestörten Tiger trotz Sedierung aus.

Jepp... Kanchanaburi und Umgebung ist ursprünglich, wie verständigst du dich da?
Wie beinahe überall in Thailand spricht ausserhalb der Tourigebiete ja kaum jemand englisch.
Ich hatte damals Glück, in Zentralthailand wird ein ganz klares, gut verständliches thai gesprochen. Ausserdem sprechen die Leute langsam😀
Für einen Sprachanfänger immer gut....

Auf Phuket sprechen die Leute Dialekt, keinen so hammerharten wie im Isaan, aber alles andere als leicht verständlich.....
 
Wie ich mich verständige? Gar nicht 😀
Ein paar Fetzen Thai sind hier ganz sinnvoll, das wichtigste Wort, das wir benutzen, ist taman ("kastrieren") 🙄 ansonsten, mit Händen und Füßen klappts dann schon irgendwie.
Ansonsten haben wir auf unseren Kastrationsprojekten immer einen Dolmetscher dabei. Bzw. eine 15-Jährige, die in der Schule Englisch lernt und daher hier zu der absoluten Bildungselite gehört... Aber insgesamt ist die Kommunikation mit den Thai schon sehr holprig, zumal meine Kollegen alle nur Englisch sprechen.

Hier ein Bild von einem Kastrationsprojekt. Vier Hunde waren da schon kastriert, sieben waren es insgesamt.



Und hier unsere provisorische Klinik. Da sie im Prinzip kein Gebäude ist und nur aus Maschendraht und Planen besteht, haben wir ein massives Problem mit Ratten, Fröschen, Spinnen und riesigen Tausendfüßern. Ein gewisser Hygienestandard ist kaum einzuhalten.
Momentan wird eine neue Klinik gebaut, ein richtiges Haus mit Türen und Fenstern! Die Baukosten wurden bereits komplett durch Spenden abgedeckt, jetzt fehlen noch die geeignete Einrichtung und Sachspenden. Die Ratten haben fast unseren gesamten Vorrat an Einmalhandschuhen und OP-Tüchern vernichtet.





Der Hund im Bild ist übrigens Wiley. Er wurde in den Kopf geschossen, woraufhin ihm beide Augen entfernt werden mussten. Er ist schon ziemlich alt und hat sich an diesen Zustand nie so richtig gewöhnt. Eigentlich verlässt er sein Regal kaum.
 


Der Hund im Bild ist übrigens Wiley. Er wurde in den Kopf geschossen, woraufhin ihm beide Augen entfernt werden mussten. Er ist schon ziemlich alt und hat sich an diesen Zustand nie so richtig gewöhnt. Eigentlich verlässt er sein Regal kaum.

Du hast meine größte Hochachtung dass du das aushältst, alleine schon diese Bilder treiben mir die Tränen in die Augen. Aber wenn nicht so engagierte Menschen wie du und deine Mitstreiter/innen da helfen und aufklären würden, sähe es vor Ort wohl noch viel trostloser aus.
 
Ich war Gast in Phuket.

Ich war ja katzenmässig auf das Schlimmste gefasst, aber es waren die Hunde, die mir Albtraume beschert haben. Die halbtot und verhungert mitten auf der Straße lagen.

Ich hab in meinen Leben noch nie soviel Hunde gesehen.

In Laos und Kambodscha gelten Hunde als Leckerbissen.
Ich war in den 80iger Jahren in China, in Shanghai. Auf dem Nachtmarkt wurden Hunde angeboten. Je mehr Angst der Hund hat, umso zarter das Fleisch.

Vermutlich hat sich nix verändert.

Nein, Asien ist nicht der Traumpfad.
Und Buddisten sind nicht die besseren Menschen.

Orestia: ich bewundere Deinen Einsatz und Deine Kraft.

Lg

Birgit
 
Hm, Kraft...ich stoße hier zeitweise schon auch an meine Grenzen.
Als ich ankam und die Zustände gesehen habe, in denen hier gearbeitet wird, hatte ich einen richtigen Schock. Die erste Woche war die Hölle, ich lag nachts im Bett und dachte, morgen fliegst du nach Hause, das klappt nicht mit dir in Thailand. Ich hatte keine glückliche Minute, ich war völlig leer und habe nur von Abend zu Abend gelebt.
Mittlerweile bin ich einen Monat hier und fühle mich wohl mit meinem Umfeld und den Menschen, und der Rest ist Kopfsache.

Wir hatten heute Kastrationstag in einem Tempel. Wir haben zwei Hunde und sieben Katzen kastriert, entwurmt und tollwutgeimpft. Alle Tiere waren sehr scheu, aber die Mönche haben sie für uns gefangen und uns dann immer gebracht.
Es ist ziemlich entspannend, unter dem monotonen Beten und den Chorälen der Mönche zu operieren...selbst der komplizierteste Zwischenfall wird dann irgendwie nichtig.
Sehr schöne Katzen hatten sie im Tempel, sehr orientalisch angehaucht, viele Sealpointmixe. Die Kitten sahen grauenvoll aus, die erwachsenen Katzen bestens gepflegt.

Ich lade später ein paar Bilder hoch...mich hat gerade die Regenzeit "überrascht", ich muss mich jetzt erstmal zum Trocknen aufhängen, und dann gehts mit ein paar anderen Volontären zum Abendessen...
 
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Ich kanns mir vorstellen.....doch.

Manchmal denke ich, dass jede Religion ihre Rechtfertigung hat, in ihren Ritualen.

Die sind so beruhigend. Besser als jede Therapie.

Du bist sehr tapfer!

All das, was Du jetzt erlebst, wird irgendwann ein Teil Deines Lebens sein, Dein Leben beeinflussen. Du hast eine guten Weg genommen. Die guten Wege sind halt mühsam und schmerzvoll.

Ich hab den grössten Respekt vor Dir.

Birgit
 
Ich find das auch klasse und beineide dich gar um diese Erfahrung und Möglichkeit zu helfen.

Du scheinst auch aus einer tollen Familie zu kommen, der Umgang mit eurer blinden Katze ist schon super.


Weiter so..😉
 
Einen hohen "Wai" auch von mir!

Ohne Leute wie dich ist Tierschutzarbeit in Asien nicht zu stemmen.

Jepp....... das ist die andere Seite des "land of smile"
Thailand ist ein Land der 3. Welt, die Zustände in deiner Klinik sind kein Einzelfall. Für uns "verwöhnte Europäer" sind diese Zustände zu Anfang schwer zu ertragen und verursachen wahrlich keine Glücksgefühle..
Aber.....wie du schon sagtest, es ist Kopfsache.
Wo ein Wille ist, ist ein Weg.......

Viele überzählige Kitten werden von ihren Besitzern im Tempel entsorgt. Das erklärt den grauenhaften Zustand.
 
Ja, ich finde auch, dass jede Religion ihre Daseinsberechtigung hat, mit all ihren Ritualen und Ansichten. Nur weil sie uns Nichtbuddhisten sehr fremd anmuten, bedeutet das nicht, dass wir eine Befugnis haben, uns darüber zu empören.

Man darf nicht den Fehler machen, als Volontär in ein Land zu reisen und dann dort zu glauben, man müsse die Welt retten und eine ganze Nation umkrempeln. Elitäres Gutmenschentum wird hier genauso verabscheut wie in Deutschland, und das mit Recht. Ich würde einer Gruppe Volontäre aus Indien, die in Deutschland eine Herde Rinder aus einem Laufstall befreit, auch erstmal blöd hinterherschauen.

Man muss wohl eine gute Mitte finden zwischen Akzeptanz bestehender Rituale und Anstoß zu Veränderung.









Ich habe übrigens auch den Eindruck, dass es den Katzen hier im Allgemeinen ein bisschen besser geht als Hunden. Sie richten natürlich auch viel weniger Schaden an und sind eine geringere Gefahr. Die Rudel, die hier auf der Straße leben, sind teilweise wirklich mit Vorsicht zu genießen. Extrem territorial, selbstbewusst, und natürlich entweder null Erfahrung mit Menschen, oder nur negative.
Wir haben oft den Fall, dass wir zufällig einen Straßenhund herumlungern sehen, der behandelt werden müsste, allerdings hapert es dann an etwas nahezu absurd simplen: wir können ihn nicht fangen. 😳

Edit: vielleicht sollte ich kurz loswerden, dass auf dem letzten Bild keine Ansammlung an Kadavern zu sehen ist, sondern eine Auswahl selig schlafender Kastraten 😉 abgesehen davon, dass hier nahezu 100% der Tiere anämisch sind und Ehrlichiose haben, sind sie recht fit und vertragen die Narkose sehr gut. Bisher ist uns erst ein Hund gestorben, er hat ein Narkotikum nicht vertragen.
 
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