Ich finde an diesem "schnalzen" und "stillhalt-Befehlen" an sich auch nichts schlimmes, wenn man das "mal" macht, wenn die Katze zu sehr nervt - aber im Eingangspost klang das so, als sei das DIE Lösung für nervende Kater - und es war ja auch so, dass du da wenig Alternativen angeboten hast, ich meine, darum ging es...
Aber nun soll er ja mehr bespielt werden
🙂
Du schreibst immer wieder, dass er zwar gern spielt, aber eben immer nur wenn du dabei bist. Wahrscheinlich (?) ist er "spielen" gar nicht gewohnt, wenn er vom Vorbesitzer so "abgerichtet" wurde
🙁... Insofern würde ich sagen, bleib da einfach am Ball, es ist auch gar nicht so unüblich, dass man vielen Katzen erstmal regelrecht "zeigen" muss, was sie mit den Spielsachen alles anstellen können.
Wichtig wäre eben, dass du da am Ball bleibst, auch wenn er erstmal nur zögerlich mitmacht. Also nicht drängeln - aber eben immer mal wieder anbieten. Katzen lieben Rituale, mach mit ihm regelmäßige Spielstunden (zB immer vorm Futtern), dann wird er mit der Zeit gewahr, dass er zu diesen Zeiten deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Er braucht das einfach. Aber mit der Zeit, wenn er "seine" Spiele entdeckt hat und auf den Geschmack gekommen ist, wird er auch sich allein damit beschäftigen.
Du wirst mit der Zeit sehen, was für ein "Spieltyp" dein Kater ist. Manche Katzen haben "ihre" Lieblingsspielzeuge, auf die sie völlig abfahren, man muss nur herausfinden, was das ist
😉. Andere brauchen Abwechslung, sie spielen mit etwas, und dann lassen sie es am nächsten Tag links liegen - aber wenn man es wegpackt, finden sie es ein andermal wieder toll - es ist einfach die Abwechslung, die sie reizt.
Es empfiehlt sich aber immer, Spielzeug nach dem Spielen nicht herumliegen zu lassen, sondern wegzupacken, so bleibt es länger interessant. Hier fliegen immer ein paar Plüschbällchen zum Wegkicken herum, aber die "Highlights" werden zu gegebener Zeit aus der Spielkiste gezaubert.
Sein Lieblingsspielzeug ist ein Deckel vom Senfglas an einer Schnur. Dicht gefolgt von einem Bambusstock mit einem Stück Seil vorne dran.
Er scheint Angelspiele zu lieben. So ein Bambusstock eignet sich prima dazu, die "Anhänger" immer wieder auszutauschen. Häng mal eine Holzperle dran, das klackert schön, oder eine Feder, eine Plüschmaus, einen Tütenverschluss, Lockenwickler, Bleistift, eine trockene Spiralnudel, Bonbonpapier... im Grunde kannst du alles mögliche ausprobieren
🙂
Für Katzen sind "Angelspiele" ähnlich wie "Beutejagen". Also lass ihn nicht nur dem Teil hinterherflitzen, viele Katzen lauern gern ihre "Beute" lange an. Oft denkt Dosi dann "da tut sich nix" aber gerade bei älteren Katzen ist die "Anlauern"-Phase und das "ausgiebig mit der Beute spielen" wichtiger als das hinterherjagen, das Jungspunde so reizt - also "ausgiebiges Lauern" kann eine Lieblingsbeschäftigung sein
😉
Das mit dem selbst beschäftigen ist ein guter Punkt. Das macht er sehr wenig, leider. Das Einzige mit was ich ihn dazu bringe ist mit einer 0,5 Liter Cola-Flasche, in die ich Löcher gepult habe. Da Trofu rein und er ist ne gute halbe stunde beschäftigt, jagt die Flasche, dreht dran rum, usw. Sonst hat er noch eine alte Weinkiste mit zerknülltem Papier. Da fischt er auch sehr gerne Leckerlies raus.
Versuch auch mal andere "Suchspiele" - Fummelbrett wurde ja schon erwähnt - du kannst auch Leckerli in der Wohnung verteilen und ihn suchen lassen. Erst die Teile "auffällig" verstecken, so dass er sieht, worum es geht - und wenn er eins gefunden hat, schön fein loben. Mit der Zeit kannst du den Schweirigkeitrsgrad steigern, indem du die Teile heimlich versteckst und ihm einen "such"-Laut gibst - du kannst ihn dann mit "ja" und "nein" zum Leckerli hinlenken, wie beim heiß/kalt-Spiel.
Das klappt dann mit der Zeit immer besser und so lernt er völlig stressfrei und ohne "Bestrafung", eben spielerisch die Bedeutung der Worte "ja" und "nein", das ist dann auch in anderen Situationen äußerst praktisch
😉 und stärkt eure Bindung, weil es "Kommunikation" ist und nicht "abrichten"
😎 🙂
Wenn der Kater nach einer Weile bemerkt, dass du ihm regelmäßig ungeteilte Aufmerksamkeit schenkst, dann wird er auch weniger anhänglich sein, bzw wird es nicht mehr so frustrierend für ihn sein, wenn du eben mal "jetzt nicht" sagen musst.
Aber bedenke - du hast einen reinen Wohnungskater, der schon was älter ist und wahrscheinlich jahrelang ohne Artgenosse gelebt hat - solche Katzen sind nunmal sehr auf den Menschen fixiert und brauchen mehr Aufmerksamkeit und Beschäftigung als andere Katzen, das kann einfach eine Herausforderung sein.