2 traumatisierte Kater:Angst,Couch,Nacht,Bücherregal,Lou_i,kein Interesse

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Zeit lassen. Nichts anderes. Mein Willow hat drei Monate unterm Bett gelebt. Nach mittlerweile drei Jahren ist er eine völlig normale Katze. Es dauert, aber es wird.
Danke ihr alle! Ihr ermutigt mich in dem, was ich in vielerlei Hinsicht schon mache.
Dass es wirklich 3 Monate und länger dauern kann, weiß man ja ... man möchte den Weg halt gerne ein bisschen abkürzen 🤷‍♀️ ich erfreue mich täglich an kleinen Fortschritten ... so wie heute Morgen als ich mal wieder "zu Besuch unter der Couch" war. Lou_i ist auch dszu gekommen, die ist sehr mutig. Denn sie ist langsam unter die Couch, A+A waren munter und lagen friedlich nebeneinander. Im Abstand von 50 cm blieb Lou_i stehen, schaute die beiden an pfauchte sie an und ging dann ganz langsam weiter auf der anderen Seite wieder raus. Nichts ist geschehen.

Heute Vormittag habe ich eines der beiden Klos näher zum Versteckausgang gestellt, in der Hoffnung, dass sie es auch unterm Tag mal benutzen .... heute mal nicht, obwohl ich am Vormittag außer Haus war. Die beiden liegen seit gut 6.00 Uhr unter der Coch, sie kommen bestimmt erst um 21.00 Uhr hervor. Gut für die Blase und die Nieren kann das wohl nicht sein, oder?

Hervorlocken, animieren: mit Spielzeug wie Federwedel oder dergleichen, Leckerlies, Katzenminzepads, ... negativ. Nicht aufgeben. Wenn ich es schaffe, dass sie ein einziges Mal positiv drauf reagieren ist das ein toller Fortschritt! Darauf kann ich aufbauen, tägliches Vertrauen-fassen Training sozusagen, und wenn mal was klappt verankert sich das positiv im Gedächtnis, wie ein winzig kleiner Sämling.

Spielzeug: habe nun zwei 5 Meter lange Spielschnüre. Am Ende sind interessante Sachen zum Fangen angeknüpft. Ich kann die Schnüre von weit entfernt bewegen ... bin gespannt ob sie in den nächsten Tagen mal drauf einsteigen.

Ich berichte weiter.

taxiorcafindus
 
A

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, weil noch unklar ist, ob es wirkliche Angstkatzen sind, oder ob viel nicht erlebt werden durfte (Stichwort Laborhund plötzlich in belebter Innenstadt und überfordert) oder falsch gemacht wurde.
Hallo Max Hase, dieser Gedanke ist auch in mir.
Da ist in ihrem bisherigen Leben bestimmt ganz viel falsch gelaufen ... A+A wissen gar nicht, wie sich eine "normale" Katze verhalten kann.
So wie gerade eben. Die beiden liegen zufrieden in ihrem Haus. Ich schaute vorhin zu ihnen hinein. Apollo liegt lang ausgestreckt am Rücken und schaut mich fragend an .... kaum zu glauben, dass man ihn nicht knuddeln kann. Die beiden sind wie weiße flauschige Eisbären.
 
Du brauchst wirklich einfach viel Geduld. Es gibt da auch kein festen Regeln wie lange es dauert, jede Katze ist da anders. Auf jeden Fall ist jeder Druck, auch der den man sich selbst macht, eher kontraproduktiv.
Zweitkatze Anni wurde uns nicht explizit als scheu vermittelt, war aber so geschockt von dem Umzug zu uns dass sie erstmal tagelang nix gefressen hat - bin dann zum Doc, keine körperliche Ursache- und sich hinterm Sofa verbarrikadiert hat. Da hab ich dann dichtgemacht, als Ersatz gab es die Höhle vom Kratzbaum und eine weitere Körbchenhöhle.
Ich hab ganz viel Zeit damit verbracht vorzulesen, hab auf dem Sofa ein Nickerchen gemacht, für mich selber Bällchen gerollt ohne Anni zu beachten, hab Katze gespielt mit Strecken, gähnen, mich kratzen…
Wenn ich den Raum betrat gab ich an der Tür gekratzt und ihren Namen gesagt.
Zwei Monate lang war Anni unsichtbar und unhörbar, nicht das leiseste Mau.
Dann kam sie gaaanz langsam aus ihrem Schneckenhaus. Blieb auf dem Fensterbrett liegen, und kam irgendwann auch näher wenn ich Futter brachte. Erst konnte ich sie vorsichtig mit dem Napf berühren, dann mit der Hand die den Napf hielt, dann mit der anderen…irgendwann schien frisches Futter nur noch ein Vorwand zu sein sich streicheln zu lassen.
Nach 6 Monaten sah es dann so aus: Schmusebacke Anni

Das muss seitdem mindestens 1x täglich sein, und sie ist die einzige meiner 3 Katzen die sich wirklich immer über ein Streicheln freut.

Es hat auch einen positiven Einfluss wenn sie nachts ins Schlafzimmer können.
Da kann man den schlafenden und daher ganz ungefährlichen Menschen ganz in Ruhe beobachten.
Bei einer Zusammenführung geht das natürlich erst wenn man sie zusammenlassen kann.
Und auch von einer vorhandenen zutraulichen Katze gucken sich Angsthasen viel ab.

Also - durchhalten, es lohnt sich. 👍🏻
 
Razielle, ich danke dir für deinen Bericht 🤩
 
Übrigens, diese 5 Meter lange Katzenspielschnur ... die wirkt. Apollo hat schon ein wenig gespielt damit, das Ding da gefangen, das sich da vor ihm bewegt. Kann ja nicht von der Menschin kommen, die da drüben in der dunklen Ecke sitzt 🙈
 
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Übrigens, diese 5 Meter lange Katzenspielschnur ... die wirkt. Apollo hat schon ein wenig gespielt damit, das Ding da gefangen, das sich da vor ihm bewegt. Kann ja nicht von der Menschin kommen, die da drüben in der dunklen Ecke sitzt 🙈
Läuft doch. 👍

Den Wohnzimmer/Küchen-Bereich der beiden und die restliche Wohnung trenne ich in der Nacht und wenn ich beim Arbeiten bin ab. Mit Lou_i sind sie nicht wirklich zusammen gewöhnt, sie alle drei allein zu lassen wäre mir zu gefährlich, da ich nicht weiß, wie sie sich verhalten.
Am besten die Bereiche mit Gittertür trennen, so können die Katzen gefahrlos jederzeit Kontakt aufnehmen.

Die beiden Kater (sind es eigentlich Geschwister?) wurden ein Jahr lang nur gefüttert und haben ein weiteres Jahr im Tierheim gelebt. Dort kann vermutlich nicht individuell auf einzelne Katzen eingegangen werden, dazu mag es noch einen permanenten Wechsel von weiteren Tieren gegeben haben.
Bei dir finden sie jetzt Kontinuität und gewinnen dadurch an Sicherheit.
Höchstwahrscheinlich kennen sie das Zusammenleben mit dem Menschen und wenn sie nach nur 4 Wochen in deiner Anwesenheit fressen, ist das schon ein großer Fortschritt.
Wenn der Erste nun spielt, so haben sie hoffentlich nun die 7 Meilen Stiefel angezogen.
 
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Am besten die Bereiche mit Gittertür trennen, so können die Katzen gefahrlos jederzeit Kontakt aufnehm
Schön wärs, eine Gittertüre ist leider überhaupt nicht möglich....das sagt sich alles so leicht. Ich kann es selber nicht bauen und ein Tischler ist viel zu teuer.
Treffen und sich aneinander gewöhnen geht nur sehr langsam, dann wenn ich dabei bin. So wie gerade vorhin. Die Buben sind jetzt nämlich munter, ich sitze auf einem Hocker im Gang, Lou_i ist bei ihnen und liegt in der Küche am Boden auf dem Teppichläufer. Amigo gurrt und brabbelt vor sich hin, schleicht sich der Wand und der Küchenfront entlang bis zu ihr hin. Einerseits habe ich den Eindruck er will sie "kennenlernen", andererseits kommt das Gefühl auf, er will sie vertreiben. Zuerst blieb Lou_i liegen, dann pfauchte sie, einer der beiden knurrte, er machte sich noch größer als er schon ist, sie sich kleiner, duckte sich und lief dann zu mir. Sie schläft nämlich in der Nacht, wie ich, die Buben sind munter.

Bis es soweit ist, dass ich alle drei alleine zusammen lassen kann, wenn ich in der Arbeit bin, wird es wohl noch einige Wochen dauern. Spätestens im Frühsommer wenn es warm wird sollte dies möglich sein, denn ich habe dann ganztags die Balkontüren offen, weil die Wohnung zu warm wird.
 
Guten Morgen! So ein dünnes Netz wüdden die beiden Kater vermutlich mit einer Pfote runterrreißen ... da müsste was Stabiles her ... ich müsste im Gang was zimmern, auf der einen Seite ist Wand, auf der anderen zwei Holzschränke, die aufeinander stehen.

Maximal ein angepasster Holzrahmen mit reißfestem Gitternetz, wie sie in Tierheimen verwenden ...
 
Moin ! Ich hab auch immer eine Billig-Innentür aus dem Baumarkt genommen, Loch reingesägt, Kaninchendraht drüber getackert.
So wie es bisher klingt braucht ihr sie vielleicht gar nicht so zwingend ?
 
Heute Früh hat Apollo unvermittelt Lou_i angegriffen und ihr eine gewischt. Ist unter der Couch raus, direkt auf sie zu, kein Gepfauche, kein Geknurre, nur ein Angriff, weil Lou_i wie immer in der Früh auch im Wohnzimmer ist und Trockenfutter findet und gefressen hat.
Für mich ein eindeutiges Zeichen, dass Apollo "sein" Revier verteidigt. Das ist blöd ...
 
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