8jährige "Einzelgängerin" vergesellschaften?

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Schau mal in meinen Pflegithread rein - da kann man schon einiges sehen/lernen

Pflegis by Taskali

Grundsätzlich heißt bei Scheumietzen, dass Hauptthema: GEDULD - und: nichts erwarten (hinsichtlich der menschlichen Bedürfnisse).
Der Vorteil ist, wie hier schon gesagt wurde, dass sie eben das Sozialverhalten komplett verinnerlicht haben und entsprechend deeskalierend reagieren. Und: da sie sich die erste Zeit fast nur verstecken, praktisch nicht sichtbar sind, ist das für die Erstkatze eine schonendere Sache, da sie die andere Katze zwar riecht und merkt, dass sie da ist, sich aber an ihrem sonstigen Leben nichts ändert. Die andere ist da - und doch nicht da. Für die Menschen ist das oft schwer auszuhalten - nu hat man ne neue Katze und nix passiert...! :grin: Aber für das Erstmietz ist das beruhigend, den eben: nix passiert, alles bleibt wie es war. Und wenn dann Fortschrite passieren, dann ist das step by step - so schleicht sich das Scheumietz langsam in das Mitleben im Alltag ein, ohne, dass die andere Katze sich bedrängt oder bedroht fühlt. Die Gittertür hilft da immens, da es für das Scheumietz wichtig ist, einen eigenen Bereich (ohne Menschen) safe zu haben und dort drin dann sein Leben lebt - und die andere Katze wird zur Zuschauerin. Die Interaktion an der Gittertür findet dann ohne den Menschen statt. Da hilft vielen dann eine Kamera um zu sehen, wie die Begegnungen ablaufen und daraus dann Schlüße zu ziehen, ab wann eine Öffnung der Gittertür sinnvoll ist.
Man muß sich halt darauf einlassen wollen und bereit sein umzulernen was den Umgang mit der Katze angeht. Wenn man da offen ist, ist das kein Hexenwerk und man lernt viel über Katzen. Ich steh dann da auch jederzeit mit Rat zur Seite.

Ich hätte bei dir Baxter im Hinterkopf (geschätzt um die 7 Jahre alt) - der hat bei (der bereits vermittelten) Zicke Mineli sehr eindrucksvoll bewiesen, dass er mit schwierigen Charakterkatzen umgehen kann. Aktuell ist er mit der sehr sozialen Kätzin Wenya zusammen, mit der er Mäuschen/Bällchen-kicken und fangen spielt.
Das klingt grundlegend ja erstmal ganz "praktisch", was die Zusammenführung angeht. Dass das für mich eher schwer wird glaube ich gerne - wie du sagst, neue Katze da und nix passiert 😀 Aber im Endeffekt steht mir ja das kätzische Wohlbefinden an erster Stelle. Werde mich da mal in Ruhe mit meinem Partner austauschen, was er davon hält und wie er uns da einschätzt. Danke auf jeden Fall schon einmal, in den Thread werde ich mich mal einlesen! 🙂

Eine Frage kam da aber direkt bei mir auf: Ich würde in der Zukunft gerne Kinder haben. Passt da eine (ehemalige) Scheumietz rein? So ein kleines neues lautes Wesen ist bestimmt für "normale" Katzen schon eine Herausforderung, wie sieht es dann erst mit einem kleinen Angsthasen aus? Wäre das von Vornerein ein Grund dagegen?
 
A

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Die Antwort ist "Jein" bzw. kommt drauf an :grin:
Erstmal kommt es auf das Scheumietz drauf an, es gibt welche die immer etwas schreckhaft und unsicher bleiben, für die ist das natürlich dann nix. Und dann gibt es welche, die in ihrer Entwicklung so sind, dass sie begreifen, dass Menschen eben Krach machen usw. aber das mit ihnen nix zu tun hat - und darauf völlig gechillt reagieren. Bei diesen Mietzen wäre es halt eine Frage wann das Wurm in ihr Leben tritt - ist die Entwicklung bis dahin soweit abgeschlossen, sie haben sich eingewöhnt, dann ist alles gut - aber sind sie noch im Lernprozeß, dann wirds schwierig.
Also grundsätzlich kein Hindernis, wenn es die passende Scheumietz und der richtige Zeitpunkt ist.
Ich hab da auch schon tolle Sachen erlebt - von Kleinkindern, die das Scheumietz zuerst streicheln durften über Scheumietz liegt zuerst im Kinderbett, bevor es auf der Couch liegt, bis hin zu: absolut nicht anfassbares Scheumietz bemuttert den ungeplanten Nachwuchs und bewacht die Wiege... :pink-heart:
 
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Reaktionen: Irmi_
Ich denke, das kommt auf den Charakter der Scheumieze darauf an.

Ich hab hier eine, die ist nur noch bei Fremden scheu. Alle anderen dürfen gerne alles mit ihr machen und sie will auch immer dabei sein. Auch wenn es laut wird (z.B. Schleifmaschine oder Möbel zusammen bauen). Sie will gerne herum getragen werden, freut sich über jede Aufmerksamkeit, macht jeden Unsinn mit und macht selbst sehr viel Unsinn.
 
Ich gehe jetzt noch mal auf die Vergesellschaftung ein.

Bis auf 2 Ausnahmen habe ich hier die letzten 28 Jahre immer ältere Katzen miteinander vergesellschaftet, die vorher lebenslange Einzelkatzen waren.
Der älteste der eingezogen ist, war vor sechs Jahren Buddy mit damals 11 Jahren.
Lebenslang Einzelkater in Wohnunghaltung zuvor.

Buddy kam bei uns zu einer Katzendame (damals 12) und einem Kater (damals 10).
Beide waren (bevor sie zu mir kamen) auch jeweils Einzeltiere in Wohnungshaltung.

Die Einzelkatzen kamen immer zu Katzen dazu, die zwar früher ebenfalls Einzeltiere waren, aber bei mir dann schon mehr oder weniger lang andere Katzen als Gesellschaft kannten.

Klar braucht man Geduld, Erwartungshaltung auf null schrauben, Zeit einplanen, paar Tricks parat haben und locker bleiben.

Komischerweise hat es bei uns bis jetzt immer geklappt.

🙂

(ich persönlich glaube auch nicht, dass Katzen die sogenannte "Katzensprache" irgendwie komplett "verlernen" .... ich kann eher beobachten, dass sie zwar unsicher auf andere Katzen reagieren (was sich auch durch Rückzug, Fauchen, Knurren äussern kann am Anfang), aber durchaus in der Lage sind, verschüttete Erinnerungen auszugraben und anzuwenden - oder es neu lernen - und so lange haben sie bei mir immer alle Zeit der Welt gehabt und ihren eigenen Raum - höchstens Sichtkontakt und Duftaustausch, wenn's sein musste nur dosiert, mit den Ureinwohnern)
 
Entschuldigt bitte meine späte Antwort!
Vielen Dank für eure vielfältigen Erfahrungen und all die Tipps die ich hier erhalte, da bin ich sehr dankbar für!

Ich kann mich immer mehr mit dem Gedanken an eine Scheumietz anfreunden, dank eurer Berichte hier 🙂 Und die Kinderplanung steht eh erst in frühstens 2 Jahren an. Das sollte der neuen Katze ja ein wenig Zeit geben, um hier anzukommen und vielleicht auch Vetrauen zu uns Menschen aufzubauen...

Ich werde mich am Wochenende endlich mal an ein Gesuch-Post setzen, vielleicht passt Baxter ja zu uns, Taskali 🙂

Und was du beschreibst, Irimi_, klingt ja toll :pink-heart: Wenn ich das so lese, kommt bei mir der Gedanke auf, dass unsere Mira vielleicht auch ein wenig von einer Scheumietz hat. Bei uns ist sie super zutraulich, aber wenn es laut wird ist sie auf und davon, selbst wenn es "nur" der Staubsauger ist. Auch wenn mal was runter- oder umfällt erschreckt sie sich und ist auf und davon..
Bei Besuch ist sie interessiert, also sie bleibt dann trotzdem zB im Wohnzimmer sitzen. Anfassen von Fremden geht aber garnicht, da wird direkt gefaucht.
 
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