Meine Jaqui hat mich ja auch 19 Jahre lang begleitet (oder ich sie, wie auch immer 😉 ).
Jaqui war bis zum Alter von ca. 6 oder 7 Jahren sehr verspielt. Dann hörte das auf. Sie stand weder auf Mäuschen noch auf Bällchen oder Gummis oder Alufolienkugeln. Es war aber eher so, als wüsste sie, dass das eben keine echte Beute ist und als wäre es ihr zu albern, da hinterher zu hüpfen, sie war eben die große Dame von Welt, die sich zu fein für sowas war 😉
Jaqui war ihr Leben lang Extrem-Freigängerin. Tagsüber hat sie geschlafen, nachts war sie auf Achse und Beutezug. Dieses Verhalten hat sich in den 19 Jahren ihres Lebens nie verändert, bis hin zu ihrem Tod. Nur die letzten zwei Tage ihres Leben war sie zu schwach, um noch lange rauszugehen.
Innerlich gealtert ist sie wohl nie. Sie ist nur erwachsen geworden. So ab 10 - 12 Jahren konnte man Veränderungen an ihrem Fell feststellen. Der Fellwechsel klappte nicht mehr so gut wie vorher, das Fell wirkte struppiger. Ab 15 ca. veränderten sich ihre Gelenke. Sie konnte sich nicht mehr so gut "hinhocken" sondern stand mehr oder legte sich gleich ganz hin. Das Aufstehen war etwas steif und langsam und ihre Gelenke an den Vorderpfoten standen etwas auseinander (schwer zu klären). Ich schätze, das sind die Alterserscheinungen, die Menschen auch haben, Arthrose, steife Gelenke, eben alles nicht mehr so gut geschmiert. Zu der Zeit ist sie dann auch nicht mehr so hoch gesprungen, sondern hat auch mal Umwege in Kauf genommen.
Ihre Zähne waren bis zu ihrem Tod alle vorhanden und schneeweiß. Sie hatte nie Probleme mit ihrem Zahnfleisch oder Zahnstein, ich schätze mal, das lag an den vielen Mäusen, die sie in ihrem Leben geknackt hat und vielleicht sogar wirklich auch an der lebenslangen TroFu-Ernährung *schulterzuck*
So ab 13-14 wurde sie schwerhörig, wenn nicht sogar ganz taub. Vielleicht lags am Alter, vielleicht aber auch daran, dass sie sehr viel weiß hatte. Manchmal lags auch nur an ihrer Sturheit 😀 Ihre Augen waren bis zum Schluß einwandfrei.
Äußerlich wurde sie schon eine Oma-Katze, man konnte das Altern auch in ihrem Gesicht feststellen, ihre Gesichtszüge waren nicht mehr so katzentypisch knuddelig und süß, sondern wirklich schon vom Leben und vielen Kämpfen gezeichnet.
Aber vom Verhalten her war sie nie alt. Innerlich ist sie immer jung geblieben, sie wurde vorsichtiger, aber nicht weniger zickig oder damenhaft, sie bestand auf ihren Freigang und hat sich auch draußen von keiner anderen Katze was gefallen lassen.
Hach ja, sie war schon was besonderes, meine Jaqui... *seufz*
Ich denke auch, dass es auf die Haltung, auf die Geschichte und auf den Typ der Katze ankommt. Ist wohl wie beim Menschen auch.