So, heute möchte ich euch erzählen was aus unserem Henry geworden ist.
Wir haben ihn zunächst noch 3 Tage weiter gefüttert und die Kinder (und einige der Eltern) haben ihn richtig ins Herz geschlossen. Am vierten Tag wollte ihn meine Kollegin, die inzwischen zu Hause alles vorbereitet hatte, mitnehmen, doch Henry war schon seit dem Abend davor (wir hatten Elternabend und waren daher lange an der Arbeit) verschwunden. Das kam uns sofort merkwürdig vor, da er inzwischen super auf seinen Namen gehört hat und pünktlich um 6.50 Uhr wenn ich den Kindergarten aufgeschlossen hab da war.
Da unser Kindergarten sehr ländlich gelegen ist und jeder jeden kennt dauerte es nicht lange bis mich eine Mutter darauf ansprach, dass die Gemeinde von Leuten, die eine Straße weiter wohnten beauftragt wurde eine streunende Katze wegzubringen.
Eine andere Mutter, die diese Leute öfter beim Gassi gehen trifft konnte das bestätigen und berichtete uns einen Tag später mit welchen Lügengeschichten sie daher kamen um ihn los zu werden. Unter anderem hatten sie behauptet er wäre total abgemagert und alt und hätte keine Zähne , weshalb er nicht fressen könne. Zudem hätte er offene Wunden aus denen Maden kriechen würden.
Der Höhepunkt an der Gesichte war aber wohl, dass sie von eben dieser Mutter bereits einen Tag nach Henrys auftauchen erfahren hatten, dass wir beim Tierarzt waren und wir uns kümmern. Zudem wurde er an eben jenem Abend als wir ihn nicht finden konnten eingefangen, jedoch erst den Vormittag danach von den Gemeindearbeitern abgeholt. Vermutlich war der arme Kerl die ganze Nacht in einer kleinen Transportbox eingesperrt.
Dass er im Tierheim gelandet ist, war ja an sich nicht das Schlimmste, sondern, dass zunächst keiner wusste was Sache war und die Kinder todtraurig waren weil er einfach weg war.
Also wurde Pläne geschmiedet wie wir ihn zurück bekommen (nicht in den Kindergarten sondern zu der Kollegin). Zunächst haben wir uns mit dem Tierheim in Verbindung gesetzt, doch die stellten sich quer ihn uns nach den zwei Wochen Quarantäne und Wartezeit ob sich die Besitzer melden, anzuvertrauen. Natürlich hätten wir auch die Schutzgebühr bezahlt.
Erneut waren wir fassungslos....schließlich konnte meine Kollegin ihm das Zuhause bieten, das er brauchte: auf dem Land mit vielen Grünen Wiesen und ohne viel Verkehr.
Schließlich haben wir dann auch Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen und erfahren, dass die Leute nicht das erste mal ein Tier auf die Art "entsorgt" hatten und man versprach uns sich zu kümmern.
Als der Bürgermeister davon erfuhr wie unglücklich das alles gelaufen ist, hat er sich persönlich darum gekümmert und mit dem Tierheim gesprochen.
Heute konnte meine Kollegin Henry dann endlich zu sich holen.