Aggressives Verhalten ändern

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Käferchen

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9. Januar 2014
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Hallo,

es geht um einen Kater. Er ist 3 Jahre alt, lebt bei uns seit er 11 Wochen alt ist und wurde natürlich kastriert.

Damals lebten mein Mann und ich in einer kleinen Dachgeschosswohnung und dementsprechen wenig Besuch kam zu uns. Die meisten waren zu faul nach oben zu laufen und haben uns lieber eingeladen 😀

Er war ein Jahr als wie in eine andere Wohnung umgezogen sind, mit Feliway Stecker. Ab da kam wieder öfters Besuch und man hat gemerkt das er lieber kein Besuch in der Wohnung haben möchte.

Es wurden sämtliche Leute die in unsere Wohnung kamen angefaucht. Wir haben das Verhalten einfach ignoriert. Inzwischend ist es so schlimm das er sämtlichen Besuch verhaut.

Wenn der Besuch sitzt ist es okay dann beobachtet er die Sache und entspannt sich nach einiger Zeit wieder, läuft der Besuch dann durch die Wohnung ist er sofort in Alarmbereitschaft und faucht und haut wie verrückt.

Inzwischend ist es so das sogar meine Kinder hin und wieder gehauen werden, ohne Krallen. Meine Tochter hat oft Angst an ihm vorbei zu gehen.

Ansonsten ist er sehr lieb und verschmust sucht ständig unsere Nähe.

Ich möchte an dieser Situation etwas ändern, viele trauen sich nicht mehr zu uns was schade ist. Bald habe wir Übernachtungsgäste und ich habe da jetzt schon Angst vor.

Ein Feliwaystecker wird nochmal gekauft, gibt es sonst noch etwas? Vielleicht hat jemand Buchvorschläge für mich.

Es ist mir wirklich wichtig vor allem auch für meine Kinder. Ich möchte den Kater unter keinen Umständen abgeben. Sein Verhalten wird sich dadurch nicht ändern und hinterher endet er als Wanderpokal den niemand haben möchte.

Da fällt mir noch etwas ein, meine Mutter die öfters hier ist wird nicht angefaucht. Er ist zwar nervös wenn sie sich bewegt und läuft um sie herum aber er bleibt freundlich.
 
A

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Es hört sich so an, als ob er allein wäre?

Hört sich so an, dass er mit Menschen um das Territorium konkurriert und er daher "agressiv" gegen die Eindringe vorgeht. Bekannte toleriert er (z.B. euch, deine Mutter) und sieht sie als Spielgefährten (z.B. deine Tochter), während Fremde eben angemessen begrüßt werden.

An Ansatz könnte es sein, ihn mit einem anderen ähnlich alten Kater zusammenzuführen... Jedoch funktioniert dies nicht immer, da er halt schon sehr lange alleine lebt.
 
Lebt der zweite Kater auch noch bei euch? Gibt es mit ihm keine Probleme?
 
Hat er vielleicht Angst vor dem Besuch und geht jetzt nach dem Motto vor "Angriff ist die beste Verteidigung"? Bei Hundkatzemaus wurde 2012 mal ein Fall gezeigt, der mich an deinen erinnert - der Kater war aus Angst aggressiv gegenüber Besuchern. Du kannst die Folge auf VOXNOW für 99 Cent ansehen, es ist die, wo es auch um Minipferde ging.

Hat er Rückzugsorte in der Wohnung, wo er sich vor Besuchern zurückziehen kann? Tut er das? Ist er immer aggressiv gegenüber Besuch oder nur, wenn dieser ihm vielleicht de Weg zu "wichtigen Ressourcen" (Klo, Verstecke usw) abschneidet?

Ein Buch kann ich dir jetzt auch nicht direkt empfehlen, vielleicht "Katzenhaltung mit Köpfchen" oder das Buch von Birga Dexel (die TV-Katzentherapeutin), es ist recht gut und ich glaube, auch da werden ein paar Fälle wie der deines Katers beschrieben.

Ggf. wäre es eine Möglichkeit, einen in Verhaltensmedizin ausgebildeten Tierarzt zu Rate zu ziehen. Eine Liste der entsprechend ausgebildeten Tierärzte findest du hier: http://www.gtvt.de/ . Ich halte das grundsätzlich für eine gute Idee, da es oft schwierig ist, ganz alleine nicht nur herauszufinden, wo das Problem liegt, sondern auch, wie man das Verhalten des Tieres positiv beeinflussen kann.
 
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Der andere Kater verhält sich völlig normal. Er war früher eher schüchtern und hat sich versteckt, inzwischen ist er völlig entspannt wenn Besuch kommt.

Rückzugsorte gibt es und die sind jederzeit frei zugänglich. Das Katzenklo steht im Flur direkt in Eingangsnähe. Schlimme Vorfälle gab es nicht, ich kann mich zumindestens nicht dran erinnern.
 
Kommen denn meistens gleich mehrere Leute zu Besuch?

Es hört sich so an, als wäre der Kater massiv verunsichert, sobald jemand unbekanntes sein Revier betritt.

Ich würde versuchen, ihn langsam daran zu gewöhnen, dass er von Besuch nichts schlimmes zu erwarten hat.
Das heißt: Erst einmal nur noch eine Person zu Besuch kommen lassen. Die soll sich dann erst einmal hinsetzen, bis er sich entspannt, dann mal ein paar Schritte durch die Wohnung laufen, dann wieder gehen. Ihr müsstet das Ganze dann positiv verknüpfen, sobald er sich entspannt/positives Verhalten zeigt (also z.B. den Besuch an sich vorbei gehen lässt, ohne zuzuhauen), das geht am leichtesten über Futter/Leckerlis.
Das dann langsam steigern. Also, erst einmal den Besuch etwas länger bleiben lassen, dann etwas länger rumlaufen lassen, dann mal zwei Leute gleichzeitig kommen lassen etc.
Und gleichzeitig sein Selbstbewusstsein stärken (Clickertraining, Extrazeiten etc.). Zylkene könntest du für den Übergang auch versuchen.

Ich würde mir aber auch auf jeden Fall Unterstützung eines/r Verhaltenstherapeut/in holen, die Adresse hast du ja schon bekommen.

Und ich würde zusätzlich noch ein zweites Klo aufstellen, das nicht im Eingangsbereich liegt. Nicht, dass irgendwann noch ein Unsauberkeitsproblem dazukommt.

Wenn er auch bei deinen Kindern so reagiert: Gesundheitlich durchgecheckt ist er? Also, ist ausgeschlossen, dass er Schmerzen hat bzw. beim Sehen oder Hören eingeschränkt ist?
 
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Der andere Kater ist ein paar Monate älter, die beiden verstehen sich gut bis auf ein paar Rangeleien hier und da. Der zweite ist eher der untergeordnete. Beide sind noch relativ verspielt.


Ein zweites Klo können wir nicht aufstellen da der Platz fehlt.

Wir hatten mal ein zweites im Bad stehen, allerdings ist der Raum sehr klein. Das Klo wurde nicht benutzt und als mein Sohn anfing das Streu zu sortieren hab ich es leer gemacht und in den Keller gebracht.

Wir müssen bei dem Klo im Flur aufpassen das mein Sohn da nicht ständig das Streu ausräumt.

Für das Klo ist mein Mann zuständig das es im Grunde seine Katzen sind, ich wollte nie welche haben da mir das zuviel Arbeit ist. Im Frühjar und Sommer stellt er noch eins auf dem Balkon auf wobei das dieses Jahr wohl nicht gemacht wird aus dem oben genannten Grund.

Ich muss sagen das mein Sohn den Kater auch gerne mal mit Spielzeug verhaut oder am Schwanz zieht. Ich unterbinde das natürlich sofort aber ich kann ihn nicht dauerhaft im Auge behalten.

Der Kater haut und beißt in solchen Fällen, leider scheint das meinen Sohn nicht davon abzuhalten.


Was den Besuch angeht, da kommt meist nur eine Person. Selten sind es mal mehr vielleicht 2-3 mal im Jahr wenn die Kinder Geburtstag haben.
 
Ich muss sagen das mein Sohn den Kater auch gerne mal mit Spielzeug verhaut oder am Schwanz zieht. Ich unterbinde das natürlich sofort aber ich kann ihn nicht dauerhaft im Auge behalten.

Der Kater haut und beißt in solchen Fällen, leider scheint das meinen Sohn nicht davon abzuhalten.

Kein Wunder, dass der Kater aggressiv reagiert und versucht sich zu wehren!
Mit dieser Information ist diese Aussage in deinem Eingangsbeitrag vollkommen anders zu werten:

Inzwischend ist es so das sogar meine Kinder hin und wieder gehauen werden, ohne Krallen. Meine Tochter hat oft Angst an ihm vorbei zu gehen.
 
Ja, dann ist es kein Wunder, dass er den Kindern gegenüber so reagiert.

Wie alt ist dein Sohn denn?

Gibt es genug Orte, an die der Kater kommt und die Kinder nicht (z.B. erhöhte Catwalks etc.), sodass er flüchten kann?
Gibt es grundsätzlich erhöhte Stellen, sodass der Kater sich alles in sicherem Abstand von oben angucken kann?

Katzenklos lassen sich "kindersicher" machen, indem man sie z.B. erhöht stellt oder in einen Raum stellt, der per Katzenklappe zugänglich und sonst abgeschlossen ist (Abstellraum etc.).
 
Aggressiv gegenüber Besuch war der Kater vorher schon.
Meine Tochter bedrängt ihn überhaupt nicht und wird trotzdem verhauen. Wenn es also am Verhalten meines Sohnes liegen würde müsste er meinem Mann und mir gegenüber ja auch aggressiv sein.
Bei den Kindern ist es so das sie etwas abbekommen wenn sie an dem Kater vorbei gehen (nicht jedes mal!) ohne das er beachtet wird.
Meistens im Flur wenn ich da gerade so nachdenke.

Im Gegenzug dazu schläft er bei den Kindern im Bett, mal bei meiner Tochter mal bei meinem Sohn. Es kann dann doch nicht so schlimm sein.

Mein Sohn rennt ja nun nicht ständig zu ihm und vermöbelt ihn. In den letzten 2 Wochen ist es schon weniger geworden. Durchschnittlich kommt es 3 mal in einer Woche vor.
Er weiß das er das nicht darf und das wir dann schimpfen, er merkt die Reaktion der Katze aber die Versuchung ist wohl manchmal noch zu groß.
Ich kann ja auch keinen einsperren um solche Aktionen zu verhindern. Mein Sohn muss es einfach noch lernen.


Wenigstens lässt er seit einigen Wochen das Katzenfutter inruhe.
 
Meine Tochter bedrängt ihn überhaupt nicht und wird trotzdem verhauen. Wenn es also am Verhalten meines Sohnes liegen würde müsste er meinem Mann und mir gegenüber ja auch aggressiv sein.
Katzen "denken" aber nicht so "logisch", sie reagieren eben gestresst, manchmal direkt dem gegenüber, der sie "piesackt", manchmal zeigt sich das anderen Personen gegenüber (oder in anderen Situationen).
Bei den Kindern ist es so das sie etwas abbekommen wenn sie an dem Kater vorbei gehen (nicht jedes mal!) ohne das er beachtet wird.
Meistens im Flur wenn ich da gerade so nachdenke.
Das zeigt schon, dass er sehr verunsichert ist - und das geht natürlich nicht, er muss lernen, dass Menschen-angreifen tabu ist.
Das geht aber auch nur im Wechselspiel damit, dass er erfährt, dass er nicht bedrängt wird.
Mein Sohn rennt ja nun nicht ständig zu ihm und vermöbelt ihn. In den letzten 2 Wochen ist es schon weniger geworden. Durchschnittlich kommt es 3 mal in einer Woche vor.
Er weiß das er das nicht darf und das wir dann schimpfen, er merkt die Reaktion der Katze aber die Versuchung ist wohl manchmal noch zu groß.
Ich kann ja auch keinen einsperren um solche Aktionen zu verhindern. Mein Sohn muss es einfach noch lernen.
Dein Sohn denkt vielleicht auch, der Kater greift ihn "grundlos" an, vielleicht kannst du deinem Sohn erklären, dass wenn er den Kater bedrängt und er dann wegläuft, dann eben verunsichert ist, Angst vor ihm bekommen hat und ihn dann in anderen Situationen angreift.
Versuch an die Sache spielerisch heranzugehen, also mach "vertrauensfördernde Spiele" mit deinem Sohn und dem Kater, zB versuch deinem Sohn die Katzensprache etwas näher zu bringen.
Beobachte zusammen mit deinem Sohn den Kater und erklär ihm Katers Reaktionen, zB dass er unsicher wird, wenn er zu lange angestarrt wird, dass wenn er sich putzt das eine "Beschwichtigungsgeste" ist... Oder wenn er blinzelt, dass das wie ein Lächeln ist, das vielleicht auch etwas Unsicherheit verrät - dein Sohn könnte dann zurückblinzeln.
Oder wenn geschmust wird, dass du deinem Sohn immer wieder ermunterst, auf die Körpersprache des Katers zu achten, dass er daraus ablesen kann, wann es ihm zu viel wird (zB wenn er mit der Schwanzspitze zuckt oder ein Ohr anlegt), dann ist es besser, ihn in Ruhe zu lassen.

Weiß nicht, wie alt dein Sohn ist, was nun genau umsetzbar ist, aber so in der Art bringst du deinem Sohn das Wesen des Katers näher, verstärkst ihre Bindung und erklärst die unterschiedlichen Bedürfnisse.
Du könntest "ruhige" Spiele zu dritt machen, zB vor ein Fummelbrett setzen und deinem Sohn erlären, was Kater da macht und eben so auch seine Körpersprache erklären...
Es kann spannend für deinen Sohn sein, "Katzensprache lernen" und so fällt es ihm evtl auch leichter, den Kater nicht zu ärgern oder zu bedrängen...
 
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Soweit ist mein Sohn noch nicht, er ist gerade mal 17 Monate und versteht das alles noch nicht. Ansonsten würde er auch verstehen das man anderen Lebewesen nicht weh tut.
 
Tut mir leid, aber die Katzen sind bei Dir nicht gut unter gebracht und eigentlich nur geduldet.
Spring über Deinen Schatten und gib sie ab in einen ruhigen Haushalt ohne Kind mit Freigang.
Das wird die Situation entspannen.


Übrigens: Dein Sohn versteht das ganz genau. Du verschätzt Dich da sehr.
 
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Ich glaube auch, dass dein Sohn das verstehen kann.
Sicher kann man ihm das noch nicht vernünftig erklären, aber eben altersgerecht nahebringen.
Er sieht ja, dass der Kater ein Lebewesen ist und kein "Ding". Das gilt es zu verstärken, indem du ihm zeigst, der Kater hat Gefühle, und reagiert eben seiner Art entsprechend.
Das wird eine Weile dauern, haben aber schon viele vor dir geschafft 😉
Schimpfen hilft nichts, weder mit dem Kater schimpfen, wenn er deinen Sohn angeht (das versteht er gar nicht, sondern verunsichert ihn nur noch mehr), noch deinen Sohn schimpfen - dann kommen nur weitere Aggros ins Haus 😉
Ich bin jetzt kein Kleinkindexperte 😉, aber es gibt bestimmt viele Methoden, wie du ihm das altergerecht näherbringen kannst. Ansonsten würde ich wirklich mal mit einem Tierpsychologen kontaktieren, der kann bestimmt handfeste Tipps dahingehend geben.
 
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Meistens im Flur wenn ich da gerade so nachdenke.

Wenn sich die Angriffe auf die Kinder tatsächich hauptsächlich im Flur abspielen, wo auch das Katzenklo steht würde ich tatsächlich vermuten, dass es damti zusammen hängt. Vielleicth hat dein Kater Angst aufs Klo zu gehen, wenn dort deine Kinder sind /sich Fremde in der Wohnung aufhalten. Vielleicht wurde er dort schon mal entsprechend gestört, oder fühlte sich zumindest gestört? Könntet ihr das Klo nicht zumindest testweise irgendwo hin stellen, wo es etwas ausser Reichweite ist von deinen Kindern oder er nicht deinem Besuch begegnen muss, wenn jemand da ist?


Unsere Katzen haben vor Fremden in der Wohnung meistens relativ viel Schiss, die eine zeigt sich gar nicht, die andere kommt mal irgndwann schnuppern und gucken. Ich belohne das mit ganz besonders tollen Lekkerli, die auch der Besuch geben soll. Sie sollen den Besuch mit was tollen verbinden.

Wegen dem Verhalten von deinem Sohn würde ich mir grade nicht soo viel Gedanken machen. In den mir bekannten Katzenhaushalten mit Klein- und Kleinstkindern konnten die Katzen sehr gut unterscheiden, bei welchen Kind welches Verhalten zu tolerieren war. Je kleiner die Kinder, desto mehr Narrenfreiheit hatten und haben die bei den Katzen.
 
Wir haben auch das Problem mit unserer Cookie. Sobald es an der Tür klingelt, springt sie auf und rennt zur Tür. Sobald der fremde Besuch die Wohnung betritt geht das Gefauche los. Ich glaube, wenn Sie ein Hund wäre, würde sie bestimmt bellen. 😀

Die Freunde die schon ein paar Mal da waren, kennt sie mittlerweile. Da tut sie nichts. Stupst sogar Beine an und tapst über deren Schöße. Trotzdem ist immernoch Obacht geboten.

Wenn ich beim nächsten Mal dran denke, halte ich Leckerli bereit, damit sie merkt, dass Besuch etwas Gutes sein kann.
 
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