Allergie? Kater leckt sich das Fell weg.

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Kahlkatze

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21. September 2021
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Hallo zusammen,

mein Kater ist jetzt 13 Jahre alt und lebt in reiner Wohnungshaltung.
Er hatte schon immer eine kleine Stelle am unteren Teil des Bauches, an der kaum Fell wuchs (eher ein weicher Flaum, ganz hell und Haut konnte man auch darunter erkennen). Geleckt hat er sich dort aber nie intensiv und ich habe ihn, seit er 6 Wochen alt ist, sodass ich mir sich bin, dass das noch natürlich war.
In jungen Jahren musste ein mal die Analdrüse geleert werden, da er dort beim Schmusen "tropfte", danach trat das Problem nicht mehr auf. Außerdem wurde festgestellt, dass er wohl auf Flohspeichel allergisch reagiert, da er bei einem Befall übermäßigen Juckreiz hatte.

Nun ist vor ein paar Jahren seine Bezugsperson verstorben und er begann, den unteren Teil des Bauches kahl zu lecken. Die Haut zeigte keine Auffälligkeiten und war max. gerötet, wenn er sich dort leckte, deshalb sah es so aus, als wäre es etwas psychisches. Generell ist er sehr sensibel und schreckhaft.
Kurze Zeit danach wurde auch festgestellt, dass seine Analdrüse häufig voll war und entleert werden musste, was ebenfalls zu dem Juckreiz führen könnte.

Große Blutbilder wurden seit dem gemacht und waren immer in Ordnung. Eine Futterunverträglichkeit schließen wir auch aus, da ich noch einen weiteren Kater mit eben dieser Problematik hatte und nach einer Ausschlussdiät das Futter entsprechend umstellen musste. In der Zeit gab es bzgl. des Juckreizes allerdings keine Verbesserung oder Verschlechterung.

In den letzten Monaten war es so schlimm, dass die kahle Stelle am Bauch immer größer wurde und er alle 4 Wochen eine Cortisonspritze brauchte und die Analdrüsen geleert werden mussten.
Nun musste ich vor zwei Monaten seinen Katzenkumpel einschläfern lassen und es gab wieder eine Verschlechterung: Auch die Vorderbeine werden teilweile kahl geleckt.

Ich weiß einfach nicht, was diese mögliche Allergie auslösen könnte und würde gerne von den Cortisonspritzen wegkommen.
Es wurde nichts geändert, nachdem seine Bezugsperson gestorben ist und wir lebten zu dem Zeitpunkt in einem Haushalt. Ich bin auch ein Gewohnheitstier und ändere selten bis nie etwas. Trotzdem habe ich mir jetzt Waschpulver, Weichspüler (er liegt z.B. viel in meinem Bett und ich beziehe es wöchentlich neu) und Katzenstreu für Allergiker bestellt, um zu schauen, ob es vielleicht daran liegen könnte.

Wisst ihr, was ich sonst noch ausprobieren könnte?
Ich denke zwar, dass diese Leckerei durch die Analdrüse und durch den Verlust mindestens verstärkt wurde und dass sich dieses Lecken mittlerweile auch zu einem Zwang entwickelt hat (z.B. leckt er sich auch zwei Tage nach der Spritze, wenn ich staubsauge und das für ihn stressig ist), allerdings kann es ja auch nicht schaden, wenn ich auf überflüssige Stoffe im Alltag verzichte.

Übrigens meine ich mit lecken nicht putzen. Er putzt sich ganz normal, aber wenn er sich leckt, dann sehr extrem und er lässt sich dann auch nicht davon abhalten.

Liebe Grüße
 
A

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Huhu,

bekommt er denn neues Fressen, neue Leckerlis etc?

lg
 
Nein, die letzten Jahre gab es nur Mono-Protein Nassfutter von Catz Finefood, Venandi und Mjamjam, weil der andere Kater nur das vertragen hatte.
Trockenfutter von Venandi bekommt er seit ca. einem halben Jahr, weil ich gehofft hatte, dass das die Analdrüsenproblematik etwas bessern würde (durch festeren Kot, obwohl sein Kot davor auch schon untersucht wurde und vom Tierarzt auch als "fest genug" beurteilt wurde). Aktuell besteht seine Tagesration aus 2/3 Nassfutter und 1/3 Trockenfutter.
Fertig-Leckerlis gibt es auch schon seit Jahren nicht mehr. Ich hab ab und zu mal etwas Fleisch vom Mittagessen separat für die Katzen gekocht, ungewürzt natürlich und das als Leckerchen verfüttert.

Probleme mit Durchfall oder Erbrechen hab ich mit ihm auch nicht.
 
Ich tippe fast auf etwas psychisches. Du schriebst, es fing an, als seine Bezugsperson starb. Es erscheint mir so, das er anschließend nicht damit zurecht kam. Lebte die Bezugsperson in eurem Haushalt?

Ich kannte mal eine Perserkatze, die hat sich im Laufe der Jahre komplett kahl geleckt. Sie hatte nur noch Haare am Kopf. Der Tierarzt war ratlos.
Dann wurde die Katze in eine neue Umgebung gebracht, zusammen mit 3 ihr bekannte Katzen, aber gleichzeitig zu 3 ihr unbekannte Katzen.
Sie hatte nun, obwohl mehr Katzen um sie herum waren, mehr Fläche zur Verfügung (keinen Freigang).
Es hat zwar eine ganze Weile gedauert, aber letztendlich hat diese Katze ihr komplettes Fell wieder bekommen und hat sich auch (soweit ich weiß) nie wieder kahl geleckt.
Die Vermutung ist, das es dieser Katze gut getan hat, das sie mehr Fläche zur Verfügung hatte.
Eine Futterumstellung hat es nicht gegeben.

Was das jetzt für deine Katze bedeuten könnte kann ich nicht sagen. Es sollte eine Anregung sein zu überlegen, ob sich nicht doch noch irgendwas geändert hat, vielleicht etwas, wo man gar nicht denkt, das es die Katze stören könnte.
 
Dem armen Kerl gehts schlecht, seelisch, kein Kumpel mehr da, und einiges noch dazu...seine einzige Art zu zeigen: mir gehts nicht gut.

In seinem Alter nochmal Gesellschaft dazu stelle ich mir etwas schwierig vor, kannst du dir das denn vorstellen mit einer neuen alten Katze? für ihn?
 
Mögliche Schmerzen würde ich abklären. In seinem Alter auf jeden Fall auf Verdacht zum Zahnspezialisten mit Dentalröngten / Urin untersuchen lassen / auf Spondylose, Arthrose untersuchen lassen.
 
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Also mittlerweile bin ich natürlich seine Hauptbezugsperson und seit sein Kumpel nicht mehr da ist, klebt er förmlich an mir. Davor hat er auch schon mal im Wohnzimmer alleine im Körbchen geschlafen, während ich gearbeitet hab (bin seit letztem Jahr im Homeoffice), aber jetzt hat er sogar extra ein Plätzchen neben meinem Schreibtisch bekommen, damit er nicht mehr auf meine Tastatur liegt.

Ich habe eine 73 m2 Wohnung inkl. gesichertem Balkon. Größtenteils hält er sich halt im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer auf (je nachdem wo ich gerade bin) und auf den Balkon traut er sich alleine meistens nicht, obwohl dort alles ruhig ist, keine Straße o.ä.

Andere Katzen akzeptiert er leider nicht. Das hatten wir über die Jahre schon mal versucht und er ist dabei jedes mal so böse geworden, dass ich denke, dass das nur zusätzlicher Stress wäre. Bei Hunden reagiert er schon gelassener, geht denen aber auch eher aus dem Weg und ein Hund könnte ja auch keine Katze ersetzen.

Zahnstein muss demnächst entfernt werden. Dafür kann ich hoffentlich ab morgen einen Termin machen, letzte Woche waren nämlich noch zwei Ärzte krankgeschrieben.
Er wurde letztes Jahr geröntgt, da sah alles gut aus. Ansonsten ist er fit und bewegt sich gut und viel für sein Alter.
 
Heißt das, die Zähne wurden geröngt?
Es gibt nämlich diese fiese Autoimmunerkrankung, FORL, bei der sich die Zähne von innen her auflösen, was sehr schmerzhaft ist. Von außen kann man das nicht erkennnen, bzw erst dann, wenn sich schon sehr viel aufgelöst hat.
 
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Ich würde auf jeden Fall zum spezialisierten Zahntierarzt gehen, der Dentalröntgen mit Inhalationsnarkose anbietet. Die weit verbreitete Zahnerkrankung FORL ist sonst nicht erkennbar.
 
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Ich spreche das an, wenn ich den Termin zur Zahnsteinentfernung machen.

Ich hab mir jetzt mal ein bisschen was zu FORL durchgelesen. Hätte es inzwischen nicht schon längst eine bemerkbare Verschlechterung der Zähne geben müssen, wenn das die Ursache des Leckproblems wäre? Das Problem besteht ja nicht erst seit gestern.
 
Ist ist ja auch nur eine Idee. Etwas, was man in Erwägung ziehen kann.
Katzen können lange still vor sich hin leiden. Unser KAaer mußte auch schon jahrelang FORL gehabt haben, es war aber keine Auffälligkeit, wenn man von Zahnstein absieht.
 
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Ich spreche das an, wenn ich den Termin zur Zahnsteinentfernung machen.

Ich hab mir jetzt mal ein bisschen was zu FORL durchgelesen. Hätte es inzwischen nicht schon längst eine bemerkbare Verschlechterung der Zähne geben müssen, wenn das die Ursache des Leckproblems wäre? Das Problem besteht ja nicht erst seit gestern.
aber es ist schlimmer geworden oder? vlt ist nun viel auf einma zusammen gekommen, unter anderem zahnschmerzen und deshalb ist es so schlimm geworden?
 
Hallo,

ich habe einen Allergiker-Kater zuhause, der ebenfalls Leckalopezien hatte und mich daher mit dem Thema beschäftigt.
Die Geschichte deines Katers legt den Verdacht einer psychischen Ursache natürlich nahe, trotzdem würde ich andere, somatische Ursachen gründlich ausschließen lassen. Bei Wikipedia gibt es zu dem Thema einen ganz guten Eintrag.

An der Suche nach einem Allergie-Auslöser bin ich auch verzweifelt (Ausschlussdiät mit Pferde-BARF, AllergikerBezüge für die Schlafplätze, Waschmittel für Allergiker, tägliches Staubsaugen etc). Hat alles nicht wirklich geholfen. Schlimmer wird es aber durch jegliches, auch alles spezielle Allergiker-Trockenfutter, ich vermute wegen der Konservierungsstoffe darin. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
 
Mit 13 ist er noch nicht so alt, dass er keinen passenden Kumpel mehr bekommen sollte. Das würde ich als erstes angehen.
 
Ich hab mir jetzt mal ein bisschen was zu FORL durchgelesen. Hätte es inzwischen nicht schon längst eine bemerkbare Verschlechterung der Zähne geben müssen, wenn das die Ursache des Leckproblems wäre? Das Problem besteht ja nicht erst seit gestern.
Wie schon geschrieben wurde, ist es nur eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen sollte (m.E. die dringlichste). Wurde dein Kater denn jemals dental geröntgt?
Einer meiner Kater hat sich auch über Jahre den Bauch immer wieder kahlgeleckt, ohne dass ich aber jemals extremes Lecken beobachten konnte. Nach Entfernung aller restlichen (noch gesunden) Zähne (er hatte Zahnfleischwucherungen, war auch FORL-Patient) hörte es auf.
 
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