Ich würde es mit einem Kumpel versuchen. Wichtig wäre eben, dass er wirklich gut passend ausgesucht wird und du eine "langsame Zusammenführung" machst, in der sich die beiden Schritt für Schritt annähern können.
Aber ich meine auch, warte damit, bis er sich bei dir eingelebt hat. Er war nun leider so lange ohne Artgenosse, auf ein "paar Tage" mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an...
Er ist ja erst seit Januar bei dir. Blutjunge Kitten leben sich schnell ein, aber bei etwas älteren Katerherrschaften kann es mitunter länger dauern, bis sie sich eingelebt haben und auch innerlich wirklich "angekommen" sind...
Wie lange bist du denn tagsüber definitiv abwesend? Wenn es noch im Rahmen ist und es wirklich nicht eilt mit einer Zusammenführung, dann versuch mit ihm regelmäßige Rituale einzuführen. Spielt er gern mit dir? Oder ist er eher ein verschmuster Kater? Ist er ansonsten auch eher zurückhaltend? Du könntest seine Spielfreude und sein Selbstbewusstsein aktiv fördern. Nicht ihn überfordern aber eben regelmäßig anbieten. So wird er nach und nach seinen "wahren Charakter" zeigen und fühlt sich insgesamt sicherer in seinem neuen Revier, das wären dann auch bessere Voraussetzungen für eine eventuelle Zusammenführung.
Er hat eine Heidenangst vor jeglichem Besuch, verkriecht sich in den hintersten Ecken, hockt dann da mit riesengroßen Augen und wagt sich erst Stunden, nachdem der Besuch weg ist, wieder vorsichtig hervor. Nur mit gutem Zureden und Leckerchen.
Wie kann ich die Situation "Besuch" für ihn erträglich machen?
Versuch die Situation zu akzeptieren wie sie ist. Wenn er sich so ängstlich zurückzieht, dann stell ihm viele gemütliche Verstecke zur Verfügung. Nicht nur Versteckhöhlen, sondern auch gemütliche Rückzugsorte und auch erhöhte Plätze, auf denen er sich sicher fühlt, aber einen guten Überblick hat um Situationen, die ihm nicht geheuer sind zu beobachten. Das gibt ihm allgemein Sicherheit und vielleicht wird er dann wenn Besuch kommt, sich zumindest nicht mehr ganz so panisch verkriechen.
Sag dem Besuch, dass er den Kater ignorieren soll. Nicht versuchen ihn herbeizulocken.
Auch wenn der Besuch wieder weg ist, versuch nicht den Kater hervorzulocken und rede nicht beruhigend mit ihm, das könnte seine Unsicherheit ungewollt verstärken. Nach dem Motto "und Dosi spricht auch noch so mit mir, da muss ja Gefahr im Busch sein!" Also verhalte dich "ganz normal" so als wäre ü-ber-haupt nichts besorgniserregendes los, denn das ist es ja auch nicht, so versteht er am ehesten, dass er sich eigentlich gar nicht soooo lange verkriechen müsste...