Jemynela
Forenprofi
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- 18. Februar 2013
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- 1.772
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- bei der Muckelmaus
Liebes Forum,
heute mal keine Frage oder irgendein Problem, welches mich beschaeftigt, sondern einfach Mal eine Art Erfahrungsbericht.
Im Sommer vor ueber zehn Jahren zog Charly bei uns ein. Wie so viele Katzenhalter begingen wir den Fehler und machten ihn zu einem Einzelgaenger. Er durfte zwar schon recht frueh raus, da er dies auch schnell einforderte (er kommt vom Bauernhof), aber trotzdem ist das ein Fehler unsererseits gewesen, den wir uns nicht verzeihen koennen.
Charly suchte sich dann draussen einen Freund. Dieser Freund wohnte damals in der Einliegerwohnung unserer Untermieter. Spaetestens da haetten wir ja umdenken muessen - haben wir leider, leider nicht getan. Besagter Freund - Gizmo - verschwand dann aber eines Tages spurlos. Da Charly zum gleichen Zeitpunkt fuer zwei Wochen verschwand, gehen wir davon aus, dass sie irgendwo gemeinsam drin gesteckt haben. Jedenfalls kam Gizmo nie wieder und Charly beschloss wohl, dass es besser sei, keine Freundschaften mehr zu schliessen. Jedenfalls haben wir ihn seither mit keiner anderen Katze freundlich umgehen sehen. Ja, ich wuerde behaupten, unser Charly kann da auch sehr dominant sein.
Dann zog ich letztes Jahr im Sommer in die Einliegerwohnung, in der damals Gizmo gelebt hatte. Zunaechst wollte ich keine eigenen Katzen, da ich ja auch fest der Meinung war, dass Charly mich sicherlich ab und zu besuchen kommen wuerde. Schnell stellte sich aber heraus, dass Charly sogar Angst vor meiner Wohnung hat. Auch mit Feliwaysteckern etc. wurde das nicht besser und da ich doch einen haarigen Genossen vermisste, beschloss ich, mich im Tierheim nach einer Katze umzusehen. Sie sollte etwas aelter und Freigaenger sein. Eine Vergesellschaftung mit Charly war nie geplant, da die Eingaenge auch getrennt von einander liegen und wir nach zehn Jahren Charly den Stress nicht zumuten wollten. Erst im Jahr davor zu Weihnachten war bei meiner Mutter ein Hund eingezogen, und wir waren alle sehr ueberrascht und erleichtert gewesen, dass Charly ihn so promt akzeptiert hatte. Klar, machmal ist er von dem Jungspunt doch genervt, wenn dieser mal wieder mit seinen Spielaufforderungen zu aufdringlich wird - aber Charly weiss schon, wie er ihm das klar machen kann.
Aber zurueck zum Eigentlichem ... es sollte also eine etwas aeltere Freigaengerkatze werden - eine Vergesellschaftung war ohnehin sinnlos, da die beiden sich ja nur draussen begegnen sollten.
Tja, so viel zum Plan. Die Umsetzung sah dann jedoch vollkommend anders aus. Ich klapperte die Tierheime ab, fand aber keine Katze, die gepasst haette. Das einzige Kriterium sollte eben schon sein, dass sie hundevertraeglich war, da Pino (der Hund) doch mal bei mir uebernachtet. Und dann kam eine Angestellte auf die Idee mir den Wurf zu zeigen, den vor zwei Wochen ein Wildchen zur Welt gebracht hatte. Das Argument, dass ich Kitten viel besser an einen Hund gewoehnen koennte, brachte mich bereits zum Ueberlegen, aber als ich dann den kleinen Punker und das Prinzesschen sah, war es ohnehin um mich geschehen. Da ich nicht den selben Fehler wie bei Charly wiederholen wollte, stand ausser Frage, dass ich beide nehmen wuerde.
Kurzum: Im Oktober 2012 zogen zwei etwa 15 Wochen alte Kitten bei mir ein, statt einer etwas aelteren Katze. Das sie meine anderen Plaene auch noch komplett durcheinander bringen wuerden, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Urspruenglich sollten sie erst mit einem Jahr heraus duerfen. Leider machte sich wohl das Wildblut zumindest in Kitos (der Punker) Adern bemerkbar und er fing an, fremdzupinkeln, weil er unbedingt hinaus wollte. Also durften sie dann doch schon mit einem halben Jahr raus. (bitte steinigt mich dafuer nicht!)
Plan zwei war also gescheitert. Kito, der von Anfang an in Pino vernarrt war, entdeckte dann irgendwann, dass er, genau wie Charly es von Anfang an machte, über den Wintergarten, auf den Balkon und zu seinem Freund gelangen konnte. Kito und Pino waren damit happy. Damit war auch vorprogrammiert, dass irgendwann Sira den gleichen Weg nehmen wuerde.
Nun geriet also auch Plan drei heftigt ins Wackeln. Naemlich der, dass Charly ja eigentlich gar nicht vergesellschaftet werden sollte. Er begegnete den Beiden auch immer wieder mit Brummen, Fauchen und Drohgebehrten. Hinzu kam ja, dass Charly zu diesem Zeitpunkt nicht der Gesuendeste war - kalendarisch ist Charly zwar zehn, aber durch eine lange Krankheitsgeschichte merkt man ihm doch an, dass er koerperlich aelter ist.
Jedenfalls pendelte es sich dann irgendwann ein, dass Charly mit den Gaesten leben konnte. Das heisst, wenn sie ihm zu nahe kamen, wurde gefaucht und auch mal gehauen, wenn hier mit dem Hund zu arg gespielt wurde, verzog sich Charly nach draussen. Das hier niemals eine innige Freundschaft entstehen wuerde - das war uns allen klar. Und Charly machte auch eher den Eindruck, dass er sich nur notgedrungen damit abfand, weshalb wir die beiden Kleinen moeglichst nur in seiner Abwesenheit hineinliessen.
Tja ... Plan drei fiel dann heute jedoch endgueltig. Seit Mittwoch ist Pino verreist (bis morgen) und gestern abend machte Charly ploetzlich einen sehr aufgeweckten Eindruck. Peste hier rum, wollte aber nicht heraus. Zu dem Zeitpunkt war keiner der Beiden anderen anwesend war.
Und dann, vor etwa einer Stunde, schlupfte mir Kito durch die Tuer, als ich nach oben zum Fuettern wollte. Schon vorgestern war ich darueber ueberrascht, dass Charly Kito naeselnd begruesste. Also dachte ich mir vorhin "dann lass ihn halt mal."
Der Gedanke scheint goldrichtig gewesen zu sein. Nachdem Charly erfolgreich seinen Napf verteidigt hatte, legte man sich zunaechst hin und schlief. Und dann, ganz ploetzlich, springt man auf und fordert Jungkater zum Spielen auf. Seitdem tobt man hier gemeinsam durch die Gegend (also kein Raufen, sondern Fangenspielen) und Charly schnurrt dabei. Das ging nun so schnell und ueberraschend, ich bin noch ganz baff.
Ich bin mir nicht sicher, ob das mit einer aelteren Katze auch so geklappt haette. Mit Sira erhoffe ich mir uebrigens nicht solch einen Erfolg, da sie da etwas zickiger ist. Kito ist einfach mein Sozialknubbel wie mir scheint. Und Nelson laesst sich ja ohnehin hier oben nicht blicken. Aber vllt. war das ja auch ein bisschen Schicksal, dass mir aussgerechnet Kito in die Haende gespielt wurde? Wer weiss ... auf jedenfall ist es so schoen, Charly spielen zu sehen, man koenne meinen, er waere in den Jungbrunnen gefallen.
Also .... ich wuerde sagen ... selbst wenn ihr seit zehn Jahren eine Einzelkatze habt - der Versuch alleine lohnt sich. Wobei etwas Gleichaltiges, sehr soziales wohl trotz meiner Erfahrung besser ist. Sicherlich wird es hier nachwievor Momente geben, in denen Charly gestresst ist, man wird ganz bestimmt nicht durch dick und duenn gehen ... aber alleine zu sehen, dass Charly wohl doch all die Jahre bitterlich etwas vermisst hat und bereit ist, sich anzufreunden .... da geht einem das Herz auf. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.
Liebe Gruesse,
Jemy
heute mal keine Frage oder irgendein Problem, welches mich beschaeftigt, sondern einfach Mal eine Art Erfahrungsbericht.
Im Sommer vor ueber zehn Jahren zog Charly bei uns ein. Wie so viele Katzenhalter begingen wir den Fehler und machten ihn zu einem Einzelgaenger. Er durfte zwar schon recht frueh raus, da er dies auch schnell einforderte (er kommt vom Bauernhof), aber trotzdem ist das ein Fehler unsererseits gewesen, den wir uns nicht verzeihen koennen.
Charly suchte sich dann draussen einen Freund. Dieser Freund wohnte damals in der Einliegerwohnung unserer Untermieter. Spaetestens da haetten wir ja umdenken muessen - haben wir leider, leider nicht getan. Besagter Freund - Gizmo - verschwand dann aber eines Tages spurlos. Da Charly zum gleichen Zeitpunkt fuer zwei Wochen verschwand, gehen wir davon aus, dass sie irgendwo gemeinsam drin gesteckt haben. Jedenfalls kam Gizmo nie wieder und Charly beschloss wohl, dass es besser sei, keine Freundschaften mehr zu schliessen. Jedenfalls haben wir ihn seither mit keiner anderen Katze freundlich umgehen sehen. Ja, ich wuerde behaupten, unser Charly kann da auch sehr dominant sein.
Dann zog ich letztes Jahr im Sommer in die Einliegerwohnung, in der damals Gizmo gelebt hatte. Zunaechst wollte ich keine eigenen Katzen, da ich ja auch fest der Meinung war, dass Charly mich sicherlich ab und zu besuchen kommen wuerde. Schnell stellte sich aber heraus, dass Charly sogar Angst vor meiner Wohnung hat. Auch mit Feliwaysteckern etc. wurde das nicht besser und da ich doch einen haarigen Genossen vermisste, beschloss ich, mich im Tierheim nach einer Katze umzusehen. Sie sollte etwas aelter und Freigaenger sein. Eine Vergesellschaftung mit Charly war nie geplant, da die Eingaenge auch getrennt von einander liegen und wir nach zehn Jahren Charly den Stress nicht zumuten wollten. Erst im Jahr davor zu Weihnachten war bei meiner Mutter ein Hund eingezogen, und wir waren alle sehr ueberrascht und erleichtert gewesen, dass Charly ihn so promt akzeptiert hatte. Klar, machmal ist er von dem Jungspunt doch genervt, wenn dieser mal wieder mit seinen Spielaufforderungen zu aufdringlich wird - aber Charly weiss schon, wie er ihm das klar machen kann.
Aber zurueck zum Eigentlichem ... es sollte also eine etwas aeltere Freigaengerkatze werden - eine Vergesellschaftung war ohnehin sinnlos, da die beiden sich ja nur draussen begegnen sollten.
Tja, so viel zum Plan. Die Umsetzung sah dann jedoch vollkommend anders aus. Ich klapperte die Tierheime ab, fand aber keine Katze, die gepasst haette. Das einzige Kriterium sollte eben schon sein, dass sie hundevertraeglich war, da Pino (der Hund) doch mal bei mir uebernachtet. Und dann kam eine Angestellte auf die Idee mir den Wurf zu zeigen, den vor zwei Wochen ein Wildchen zur Welt gebracht hatte. Das Argument, dass ich Kitten viel besser an einen Hund gewoehnen koennte, brachte mich bereits zum Ueberlegen, aber als ich dann den kleinen Punker und das Prinzesschen sah, war es ohnehin um mich geschehen. Da ich nicht den selben Fehler wie bei Charly wiederholen wollte, stand ausser Frage, dass ich beide nehmen wuerde.
Kurzum: Im Oktober 2012 zogen zwei etwa 15 Wochen alte Kitten bei mir ein, statt einer etwas aelteren Katze. Das sie meine anderen Plaene auch noch komplett durcheinander bringen wuerden, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Urspruenglich sollten sie erst mit einem Jahr heraus duerfen. Leider machte sich wohl das Wildblut zumindest in Kitos (der Punker) Adern bemerkbar und er fing an, fremdzupinkeln, weil er unbedingt hinaus wollte. Also durften sie dann doch schon mit einem halben Jahr raus. (bitte steinigt mich dafuer nicht!)
Plan zwei war also gescheitert. Kito, der von Anfang an in Pino vernarrt war, entdeckte dann irgendwann, dass er, genau wie Charly es von Anfang an machte, über den Wintergarten, auf den Balkon und zu seinem Freund gelangen konnte. Kito und Pino waren damit happy. Damit war auch vorprogrammiert, dass irgendwann Sira den gleichen Weg nehmen wuerde.
Nun geriet also auch Plan drei heftigt ins Wackeln. Naemlich der, dass Charly ja eigentlich gar nicht vergesellschaftet werden sollte. Er begegnete den Beiden auch immer wieder mit Brummen, Fauchen und Drohgebehrten. Hinzu kam ja, dass Charly zu diesem Zeitpunkt nicht der Gesuendeste war - kalendarisch ist Charly zwar zehn, aber durch eine lange Krankheitsgeschichte merkt man ihm doch an, dass er koerperlich aelter ist.
Jedenfalls pendelte es sich dann irgendwann ein, dass Charly mit den Gaesten leben konnte. Das heisst, wenn sie ihm zu nahe kamen, wurde gefaucht und auch mal gehauen, wenn hier mit dem Hund zu arg gespielt wurde, verzog sich Charly nach draussen. Das hier niemals eine innige Freundschaft entstehen wuerde - das war uns allen klar. Und Charly machte auch eher den Eindruck, dass er sich nur notgedrungen damit abfand, weshalb wir die beiden Kleinen moeglichst nur in seiner Abwesenheit hineinliessen.
Tja ... Plan drei fiel dann heute jedoch endgueltig. Seit Mittwoch ist Pino verreist (bis morgen) und gestern abend machte Charly ploetzlich einen sehr aufgeweckten Eindruck. Peste hier rum, wollte aber nicht heraus. Zu dem Zeitpunkt war keiner der Beiden anderen anwesend war.
Und dann, vor etwa einer Stunde, schlupfte mir Kito durch die Tuer, als ich nach oben zum Fuettern wollte. Schon vorgestern war ich darueber ueberrascht, dass Charly Kito naeselnd begruesste. Also dachte ich mir vorhin "dann lass ihn halt mal."
Der Gedanke scheint goldrichtig gewesen zu sein. Nachdem Charly erfolgreich seinen Napf verteidigt hatte, legte man sich zunaechst hin und schlief. Und dann, ganz ploetzlich, springt man auf und fordert Jungkater zum Spielen auf. Seitdem tobt man hier gemeinsam durch die Gegend (also kein Raufen, sondern Fangenspielen) und Charly schnurrt dabei. Das ging nun so schnell und ueberraschend, ich bin noch ganz baff.
Ich bin mir nicht sicher, ob das mit einer aelteren Katze auch so geklappt haette. Mit Sira erhoffe ich mir uebrigens nicht solch einen Erfolg, da sie da etwas zickiger ist. Kito ist einfach mein Sozialknubbel wie mir scheint. Und Nelson laesst sich ja ohnehin hier oben nicht blicken. Aber vllt. war das ja auch ein bisschen Schicksal, dass mir aussgerechnet Kito in die Haende gespielt wurde? Wer weiss ... auf jedenfall ist es so schoen, Charly spielen zu sehen, man koenne meinen, er waere in den Jungbrunnen gefallen.
Also .... ich wuerde sagen ... selbst wenn ihr seit zehn Jahren eine Einzelkatze habt - der Versuch alleine lohnt sich. Wobei etwas Gleichaltiges, sehr soziales wohl trotz meiner Erfahrung besser ist. Sicherlich wird es hier nachwievor Momente geben, in denen Charly gestresst ist, man wird ganz bestimmt nicht durch dick und duenn gehen ... aber alleine zu sehen, dass Charly wohl doch all die Jahre bitterlich etwas vermisst hat und bereit ist, sich anzufreunden .... da geht einem das Herz auf. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.
Liebe Gruesse,
Jemy