So, ab nächster Woche werde ich die Bachblüten ausschleichen und dann ganz absetzen.
Was hat sich dauerhaft verändert:
1.Die Tobsuchsanfälle und die Zerstörungswut sind Geschichte.
2.Leo bleibt problemlos alleine. Er akzeptiert es klaglos, wenn wir die Wohnung verlassen und zeigt keinerlei Abneigung, eine Weile alleine zu sein.
3.Leo hat sehr viel an Selbstsicherheit gewonnen und lässt sich auch durch Abweichungen vom täglichen Einerlei nicht mehr besonders stark aus der Ruhe bringen.
4. Er hat viel mehr Ruhephasen, während deren er entspannt. Obwohl er nach wie vor seeeeeeeeeehr lebhaft und aufgeweckt ist.
5. Ich darf so lange fernsehgucken wie ich will! Wenn es Leo stört, geht er in ein anderes Zimmer.
6.Leo braucht nach wie vor den engen Kontakt zu seinen Menschen. Ich schreibe bewusst:" Zu seinen Menschen", denn er klammert nicht mehr nur bei mir. Er teilt seine Gunst zwischen meinem Mann und mir auf. Es ist sogar schon vorgekommen, dass er nachts eine Weile bei meinem Mann geschlafen hat.
Was immer noch ein wenig problematisch ist:
1.Leo ist nach wie vor sehr schreckhaft. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er da, wo ihm das Auge fehlt, auch etwas schlechter hört.
2. Leo reagiert immer noch panisch auf neue Situationen. Seit seinem letzten Ausflug ins Treppenhaus, flüchtet er, wenn die Wohnungstür aufgeht.
3. Er traut sich immer noch nicht so richtig. Ich hab im Bad ein Regal stehen. Da ist jede Etage leogerecht eingerichtet, mit Dingen, die so einem Kater Spass machen könnten. Ich hätte sehr gerne, dass er sich traut, diese "Neuland" zu erkunden. Wenn ich dabei bin und ihn "anfeuere" findet er diese Spielmöglichkeit supertoll, alleine traut er sich nicht.
Da müssen wir an Leos Selbstsicherheit noch etwas arbeiten.
4. Wenn unsere Kinder zu Besuch kommen, ist Leo immer noch extrem scheu und Besuch von Luka ist nach wie vor überhaupt nicht drin.
"Fremdes Tier" und jeder Fortschritt ist Geschichte.
Was machen wir im Moment:
1. Ich versuche, nach und nach Leo neue Möglichkeiten innerhalb der Wohnung zu eröffnen.
Wie z.B. das Regal im Bad, eine Schublade die er öffnen darf, etc.
Mir ist wichtig, dass er die Möglichkeit erhält, Erfolg zu haben.
2.Mein Mann, Leo und Nando raufen seit Neuestem zu dritt. Das geht wunderbar, seit Leo seine Zähne und Krallen kontrollierter einsetzt. Nando beisst sowieso nicht.
Es ist ein Bild für Götter, wenn die Tiere und mein Mann am Wohnzimmerboden rumkugeln.
In dieser Situation ist darf es dann auch mal etwas heftiger zur Sache gehen.
Wenn die Tiere austeilen, dann müssen sie auch einstecken.
Mein Mann hat absolut keine Probleme damit, zurück zu zwicken oder den ein oder anderen Wilden ins Ohr zu beissen.
Wir haben gemerkt, dass Leo auch eine gewisse Körperlichkeit ausleben können muss. Nando ist, seit seiner Mini-OP, ein schreckliches Mimöschen. Der schreit schon, wenn Leo nur seine Pfote hebt.
Ich habe bei Leo inzwischen das Gefühl, dass er einen ungeheueren Nachholbedarf hat und langsam lernen muss, dass er sein Kellerverlies für immer verlassen hat.
Im Moment macht es richtig Spass, Leos positive Entwicklung zu sehen. Natürlich fordert er uns nach wie vor sehr, aber das ist auch sein Recht!😀
Ich bin gespannt, wie es ohne Bachblüten weitergeht. Drückt bitte die Daumen, das es auch ohne Bachblüten weiterhin Fortschritte gibt.