Barf Neuling

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15sunny

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28. November 2014
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Guten Morgen zusammen ,

Ich bin ganz neu hier und möchte gern mit Barfen anfangen .
Habe mich auch schon etwas belesen und beraten lassen.
Trotzdem habe ich noch paar " dumme" fragen ;-) uns wurde erklärt das Barfen kein Hexenwerk bei Katzen ist !
Ich sollte ein Pulver kaufen wo alle Nährstoffe drinnen sind , diese mit Wasser mischen und gerade über das Fleisch Gießen .
Haben jetzt zum Bsp. 1 kg Rindergulasch darüber das Pulver und dann fertig ???

Ist das wirklich alles???
Bitte nicht verurteilen bin Neuling :-(
 
A

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Hallo,

das kommt auf das Pulver an, würd ich sagen 😉 Und da keiner weiß, was für ein Pulver dir in die Hand gedrückt wurde (und ob überhaupt eins), kann auch keiner sagen, ob das so tatsächlich passt bzw. was du noch zusätzlich beachten müsstest.

Ich geh mal vom besten Fall aus, nämlich dass du tatsächlich ein Komplettsupplement in den Fingern hast wie z.B. Felini Complete, das den ergänzenden Nährstoffbedarf (also die Nährstoffe, die nicht schon im Fleisch enthalten sind) ganz gut abdeckt.

Da musst du dann halt beachten, dass du keine Teile mit Knochen und keine Innereien außer Herz und Magen dazufüttern darfst (weil du z.B. bei Fütterung von Leber Vitamin A schnell übel überdosieren würdest). Und du solltest für viel Abwechslung bei den Fleischsorten sorgen, weil der Gehalt an einigen Nährstoffen wie z.B. Eisen sich da sehr unterscheidet, und wenn du z.B. nur helles Fleisch wie Geflügel fütterst, hättest du auf Dauer zuwenig Eisen im Futter.

Das Fleisch sollte nen Fettanteil von etwa 10 Prozent haben, je nach Katze kann das etwas variieren - wenn es zu mager ist (und das wird Fleisch für den menschlichen Verzehr so gut wie immer sein), dann musst du Fett ergänzen, am besten in Form von Fleischfettabschnitten oder Geflügelhaut/fett, dazu am besten mal den Schlachter deines Vertrauens fragen.

Und deine Miezen müssen dir noch sagen, ob sie verdauungstechnisch so zurecht kommen, oder ob sie Ballaststoffe (z.B. in Form von Tomate, Karotte, Kürbis, Zucchini ...) brauchen, um vom puren Fleisch keine Verstopfung zu bekommen. Standard wären etwa 50 Gramm Gemüse auf 1 kg Fleisch, manche brauchen mehr, manche weniger oder kommen sogar ganz ohne aus.

Wenn du das so machst mit diesem einen Pulver und verschiedenen Fleischsorten, dann ist das ungefähr so, wie wenn du nur die verschiedenen Sorten einer einzigen Dosenfuttermarke fütterst. Denn die Dosenfutterhersteller kippen ja fast immer auch nur eine feste Supplementenmischung an all ihre Sorten, egal welches Fleisch drin ist.
Für viele ist das OK und ausreichend - andere (einschließlich mir) sagen, dass man zumindest bei Vollbarf (also wenn's nicht nebenher noch Dose gibt) zwecks Ausgewogenheit lieber mehrere Marken abwechseln sollte, also übertragen aufs Barfen auch mehrere unterschiedliche Supplementierungsarten anwenden sollte. Also mehrere verschiedene Pülverchen, vielleicht auch ein Teilsupplement wie das originale EasyBarf, zu dem man noch Calcium und ein bisschen Vitamin A hinzufügen muss - oder doch auch mal an die natürliche Supplementierung mit Leber, Fisch, Blut/Blutpulver etc. wagen, dosiert entweder nach diversen Grundrezepten oder nach Kalkulator.

Blöderweise sind aber auch etliche Pülverchen auf dem Markt, die sich "Komplettsupplement" nennen, es aber nicht sind. Die erkennst du z.B. an ner sehr ungenauen Dosierungsanweisung (so nach dem Motto "1-2 Teelöffel pro Katze", egal wieviel Futter oder wie schwer die Katze ist). Oder daran, dass sie behaupten, für Katzen und Hunde geeignet zu sein. Oder daran, dass man sie laut Anleitung auch zu Dosenfutter (Alleinfutter) dazugeben kann - da Alleinfutter schon alle Nährstoffe enthalten soll, kann in dem Supplement nix von Gehalt drin sein, sonst würde man ja alles mögliche überdosieren.
 
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Hallo

Ich habe ein Pulver von biValent Barfer line Naturmix
 

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OK, hab ich mal gegoogelt ...

Zusammensetzung:
Calciumcitrat, Hefe, Seealgen
plus 10g/kg Taurin.
Da drin fehlen alle fettlöslichen Vitamine (speziell A, D, E - Vitamin K ist im Fleisch normal ausreichend drin) und einige Mineralstoffe, besonders Eisen.

Außerdem:

Fütterungsempfehlung pro Tag: Je nach Größe der Katze ein gestrichener Teelöffel (ca. 5 g), maximal 2 Teelöffel pro Tag.
Das fällt für mich unter "ungenaue Dosierungsanweisung".

Außerdem fällt mir auf, dass die ein Pülverchen mit genau der gleichen Zusammensetzung auch als Barfzusatz für Hunde verkaufen. Auch auf der Katzenseite steht unter "Herstellerinfo":

Das Ernährungskonzept von biVALENT BARFER LINE wurde aus den natürlichen Ernährungsgewohnheiten des Wolfes in der freien Natur entwickelt
Katzen stammen aber nicht von Wölfen ab. (Solche per Copy&Paste von Hund auf Katz umgemünzten, halbfertigen Texte findet man in fast allen Barfshops, und ich hasse das. Wenn die nicht mal ihre Texte sauber von Hund auf Katze umarbeiten können, wie soll ich denen dann vertrauen, dass sie's bei ihren Produkten hinkriegen?)

OK, die Anteile der einzelnen Zutaten in dem Katzenmix können anders sein, das kann man ja schlecht beurteilen ... aber für mich sieht's trotzdem nicht so aus, als würde da sonderlich viel Sachkenntnis dahinterstehen. Die haben einfach nur ein Produkt für Hunde genommen, bissl Taurin dazugekippt, Bild von ner Katze draufgeklebt und das war's.

Also ich würd sagen, lass von dem "bivalent"-Zeugs besser die Finger, vielleicht kannst du's an nen befreundeten Hundebesitzer weitergeben. Dann lies dich in den Nährstoffbedarf von Katzen und in die Supplementierung ein (also die "Wissenschaft" davon, welche Supplemente welche Nährstoffe abdecken), und überleg dann, ob du zwischen verschiedenen besseren Fertigpulvern abwechseln oder natürlich supplementieren willst (oder beides).

Es gibt noch das Konzept des "prey model barf", in dem man möglichst wenig supplementiert und dafür möglichst viele Teile von Beutetieren im richtigen Verhältnis zueinander verfüttert ... aber einige Teile (z.B. Hirn) gibt es hier fast nirgends zu kaufen, bei anderen ist der Nährwert eher bescheiden, und das, was übrig bleibt, ist m.E. von der natürlichen Supplementierung kaum noch zu unterscheiden, nur mit ein bisschen mehr Niere (so quasi 😉 ).
 

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