Barfen bei SDÜ und nierenschonend

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Puh, schwere Entscheidung. Was hat er denn außer dem Hills Trofu alles bekommen? Hast Du das Nassfutter auch mal ausprobiert?

Vielleicht ein Mittelweg: Noch zwei, drei Wochen komplett jodreduziertes Futter, aber dann schon gleich die nächste Kontrolle.

Was meint denn der Tierarzt?
 
A

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Hallo Maiglöckchen,

mit meinem TA bespreche ich morgen Abend das BB.

Das Nassfutter gefällt ihm nicht. Vielleicht bestelle ich trotzdem ein paar Dosen und mische es nochmal in geringerer Menge unter. Das Problem ist, wenn er es stehen lässt, dann frisst es Lenny. Gut, ich könnte mich auch daneben stellen und aufpassen.

Oder ich bestelle das, was du mir in der PN beschrieben hast.

...oder ich stelle von heute auf morgen komplett auf Rohfleisch um...

Ach ist das sch***. Entschuldige, ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll. Einerseits streube ich mich gegen das Medi, andererseits weiß ich, dass ich wohl nichts dagegen machen kann. Naja, und dann schießen mir die Tränen in die Augen.

Ich habe schon einen Kater und eine Katze verloren. Mein Johnny hatte einen Schwanzabriss (vermutlich vom Auto angefahren) und zwischen After und Schwanz war ein riesiges Loch. Ich fand ihn morgens unter meinem Auto - er lebte, hatte starke Schmerzen. Ich bin dann mit ihm in die Tierklinik. Da haben sie mich erst mal in einem kleinen Raum abgestellt und er hat so fürchterlich geschrien. Da bin ich dann in den Warteraum/in die Aufnahme und habe so laut gebrüllt, dass sich plötzlich 5 Leute und der Chirurg um meinen Johnny gekümmert haben. Er hat dann eine Narkose/Schlafmittel bekommen und kam später in den OP-Raum. Das war das letzte Mal, dass ich ihn lebend gesehen habe.

Meine kleine Püppi ist mir zugelaufen und wurde von meiner Katzenbande sofort aufgenommen, obwohl sie sonst jede fremde Katze verjagt haben. Sie ist an einer Aortenthrombose gestorben, weil kein einziger meiner TÄs das Herz richtig abgehört hat. Erst mein jetziger TA, der bei Püppi Notdienst hatte, hörte ihr Herz ab. Sie hat ganz schrecklich gekrampft und der Arzt meinte, dass ist das Schmerzhafteste, was man sich vorstellen kann. Das Blutgerinsel hat das große Blutgefäß (Aorta?) am Rücken verstopft, ihre Hinterläufe waren gelähmt und sie krampfte ständig -ein regelrechter Todeskampf. Der TA hat ihr noch Medis (Blutverdünnung, Mittel zu Auflösung des Blutgerinsel, Schmerzmittel) gespritzt, aber er sagte mir auch, dass durch die Verstopfung der Bluttransfer nicht richtig funktioniere und die Medis zu spät ankommen könnten. Er hat sie noch mitgenommen, auf eine Heizdecke gelegt, weil sie Untertemperatur hatte. Nur 45 Minuten später rief er mich an und sagte mir, dass er sie erlösen musste, weil die Schmerzen so groß waren - sie habe fürchterlich geschrien.

Ich weiß ja, dass meine Süßen irgendwann von mir gehen müssen, aber ich kann mich da irgendwie nicht vorbereiten und dann überkommt es mich einfach.

Sorry dafür, dass ich hier den Thread vollheule.

Liebe Grüße
mandarin
 
Ach Mensch, dafür musst Du Dich doch nicht entschuldigen, im Gegenteil. Fühl Dich einfach mal gedrückt, das sind zwei wirklich traurige Abschiede, die Du da erleben musstest. Da schossen mir auch gerade die Tränen in die Augen.

Wir können aber nicht in die Zukunft schauen und wir werden nie genau wissen, ob unsere Entscheidungen für unsere Katzen immer ganz richtig sind. Wie auch immer Du Dich entscheidest, es kann richtig oder falsch sein, aber das ist nicht Deine Schuld, das ist einfach das Unkalkulierbare bei Krankheiten.

Da der Wert aber nicht gestiegen, sondern gesunken ist, verlierst Du nichts, wenn Du jetzt zum Beispiel einfach mal für zwei, drei Wochen barf nach dem du-barfst.Grundrezept ohne Jodzusatz machst. In der kurzen Zeit wird es auch noch keine gravierenden Mangelerscheinungen geben, wenn Du nicht alles perfekt machst. Und Du kannst Dir ganz sicher sein, ob Du durch das Futter da etwas beeinflussen kannst oder nicht.

Ich lese immer wieder den Satz: Behandele die Katze, nicht die Werte. Da ist viel Wahres dran.
 
Behandele die Katze, nicht die Werte. Da ist viel Wahres dran.

Hallo Maiglöckchen,

habe gerade mit meinem TA gesprochen und er sagt genau das, was du eben geschrieben hast.

Er meint, dass es gut ist, dass der Wert gesunken ist, und ich solle es ruhig weiter mit dem Hills probieren. Bezüglich des Barfs ist er skeptisch, da man da auch viel falsch machen könne - er bezog sich dabei auf die Falschdosierung von den Zusätzen. Und er hat mir die Entscheidung ein wenig abgenommen: Er rät bei den Werten von einer Tablettengabe ab und weil Noah in sehr guter Verfassung ist und zugenommen hat.🙂 Wir haben jetzt besprochen, dass ich ein weiteres BB in zwei Monaten machen lasse, aber sobald ich merke, dass er sich symptomatisch verhält und vor allen Dingen abnimmt, soll ich auf jeden Fall anrufen, weil wir dann schnell handeln müssen.

Wie schätzt du das ein?

Ich bin ein wenig beruhigt - ich war gestern so niedergeschlagen von dem T4-Wert, da ich innig hoffte, dass wir mit dem Hills in die Referenz kommen und ich kein Medi geben muss. Ja, manchmal braucht man jemanden, der einen dann einfach mal in den Arm nimmt. Vielen Dank fürs Drücken!

Es ist schon komisch - man sagt immer, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber dem ist nicht so. Ich wohne seit drei Jahren recht idyllisch und habe mir den Traum erfüllt, ein großes Außengehege für meine Liebsten zu bauen. Wenn ich sehe, wie glücklich sie sind, frage ich mich immer, ob es Johnny und Püppi hier auch gefallen hätte und da kommen mir schon wieder die Tränen.

Aber nun warten wir noch einmal ab: Ich habe Zeit deinen Thread zur SDÜ mal ganz zu lesen 🙂 und das Grundrezept von dubarfst auszuprobieren. Kannst du mir bezüglich der Supplemente Lillys Bar empfehlen??? Oder gibt es noch einen anderen Anbieter? Dann werde ich das Hills nochmal als Trofu und ein paar Nafu-Dosen kaufen. Vielleicht schaffen wir es doch in die Referenz. Mein TA meinte noch, ich solle mich nicht so an die Referenzwerte klammern, da man schließlich einfach einen Richtwert festlegen muss und wenn es Noah mit 5.23 gut geht, dann sei das prima.

Ist das Rezept in dieser veränderten Form für Noah in Ordnung:

  • 1000g Fleisch (500g Pute, 400g Hühner- und Rinderherz, 100g Magen)
  • 40 g Leber
  • 5-6 g Eierschale
  • 2 g Taurin
  • 30 g Lachs
  • 2 Tropfen Vitamin E (Allcura)
  • 1/2 Kapsel Vitamin-B-Komplex
  • ca. 400 ml Wasser
  • ca. 50 g Ballaststoffe
  • 50g Gänseschmalz

Ich würde Fortain durch Rinderherz ersetzen - geht das? Und wie viel bräuchte ich dann?

Jod lasse ich einfach weg.

Und Salz würde ich auch weglassen - mir erschließt sich nicht der Sinn, wofür eine Katze Salz braucht.

Bei dem Lachs bin ich mir nicht sicher!

Ein oder zwei Mahlzeiten in der Woche würde ich dann Dose geben und Noah kriegt natürlich täglich weiterhin sein Hills Trofu.

Ist das machbar oder führt das zu Mangelerscheinungen?

Liebe Grüße
mandarin
 
Hallo zurück,

Also Dein Tierarzt gefällt mir wirklich gut. Seine Bedenken bezüglich des Barfs sind ja durchaus vernünftig, denn es gibt viele Leute, die da grundlegende Fehler machen. Meistens, indem sie einfach nur Fleisch in den Napf knallen und keinen Gedanken an die Supplemente verschwenden.

Und dass er jetzt nicht gleich zu den Medikamenten greifen will, alle Achtung, das hat man selten. Ich weiß nicht, ob ich Dich schon mal gefragt habe, wo Du wohnst? Wenn es in der Nähe von Köln ist, hätte ich gerne die Telefonnummer dieses "Wunders".

Die Zeit heilt ganz bestimmt nicht alle Wunden, sie macht den Schmerz nur erträglicher. Ich denke auch noch oft an unsere Sternenkatzen, obwohl ich damals noch sehr jung war....

Das Rezept sieht soweit gut aus. Hast Du denn Herz schon mal verfüttert? Es soll Katzen geben, die das in größeren Mengen nicht so gut vertragen. Dickie gehört nicht dazu, dem bekommt Herz gut.

Wenn Du Dir da nicht sicher bist, würde ich den Anteil vom Herz reduzieren.

Durch Herz kannst Du leider das Fortain nicht komplett ersetzen. Schlachttiere bluten aus, daher ist nicht mehr so viel Eisen enthalten. Eisen findest Du vor allem im Blut und in machen Innereien. Lammmilz enthält z.B. viel Eisen, Entenleber ebenfalls, aber die darf man ja wegen des Vitamin A-Gehaltes nur in geringen Mengen verfüttern.

Aber mach Dir im Moment wegen des Eisengehalts nicht so viele Gedanken. So schnell entsteht kein Eisenmangel, Du kannst durchaus einige Wochen mit reduziertem Eisengehalt füttern. Vor allem, da die meisten Dosen- und Trockenfutter eh übermineralisiert und -vitaminisiert sind.

Blut enthält auch Salz, Katzen brauchen Salz genauso wie Menschen für ihren Wasserhaushalt. Zuviel Salz ist genauso schädlich wie zu wenig Salz. Du kannst also ruhig Salz nach Grundrezept verwenden, nur solltest Du eben kein jodiertes Salz nehmen. Meersalz oder Salinensalz ohne Rieselhilfe eignen sich gut.

Wieso hast Du Bedenken wegen Lachs? Wegen des Jodgehaltes? Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, Lachs enthält genauso viel oder wenig Jod wie Rinderherz, der Jodegehalt ist moderat. Ein wenig Jod brauchen ja auch SDÜ-Katzen, weil Jod im Stoffwechsel wichtige Funktionen erfüllt. Was Du nicht nehmen solltest, ist z.B. Seelachs, der enthält zehnmal mehr Jod als Lachs.

Das alles natürlich mit Vorbehalt, mein Wissen stammt aus diversen Nährstofftabellen und -Datenbanken. Aber die Hersteller von Fertigfutter haben da auch keine anderen Quellen und selbst die Tierernährungsexperten an den Universitäten sind sich bezüglich der Bedarfswerte einer Katze nicht einig.

Irgendwie scheint auch niemand auf die Idee zu kommen, mal Mäuse aus dem ganzen Land zu analysieren😉 Ich würde die Opfer von Dickie und Merlin gerne der Forschung zur Verfügung stellen, dann hätte ihr Tod wenigstens einen Sinn gehabt.

Lillys Bar kann ich nur empfehlen. Die versenden sehr schnell und antworten immer recht flott bei Rückfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Maiglöckchen,

ich finden meinen TA auch sehr gut. Menschen gegenüber ist er immer ein wenig befangen, fast so, als wäre er autistisch. Er schaut einen auch nicht direkt in die Augen und wenn, dann nur ganz kurz. Er mag es auch nicht so gern, wenn man ihm die Hand gibt. Und manchmal habe ich den Eindruck, er ist ein wenig schusselig: Bsp.: Ich vereinbare mit ihm einen Termin außerhalb der Sprechstunde. Am Telefon haben wir alles besprochen. Dann komme ich dort an und er fragt: "Na, was gibts denn?" Ich musste erst einmal lernen, damit umzugehen. Naja und dann erzähle ich ihm halt alles noch einmal. Aber ich habe bei ihm ein gutes Baugefühl 🙂

Und mit Tieren kann er hervorragend umgehen. Ich bin immer fasziniert, wie ruhig meine Katzen in seinen Händen werden. Das kenne ich auch anders. Leider wohnt er etwas weiter weg und ich habe immer ein schlechtes Gewissen, dass ich meinen Katzen die stressige Fahrt zumute, aber ich habe noch keinen gefunden, der mir annähernd so gut gefallen hat. Und für dich wäre die Anreise noch viel weiter, da ich in Berlin wohne.:sad:

Herz habe ich schon gefüttert. Eigentlich mögen sie alles gern essen - Hühnerherzen lieber als Rinderherzen, aber sie essen es trotzdem. Bislang hatten sie auch noch keinen Durchfall, wenn ich gefüttert habe.

Ich habe jetzt vielfach gelesen, dass man bei Auftauen die Tüte bzw. den Behälter offen lassen soll. Ist es schlimm, wenn man das nicht macht? Ich habe bisher immer das Fleisch nach dem Auftauen abgespühlt und mit kochendem Wasser kurz übergossen. Das kann ich natürlich mit den Supplementen nicht mehr machen. Soll ich dann lieber die Tüte offen lassen beim Auftauen? Ich dachte immer, dass gerade dann Bakterien leichtes Spiel haben, weil ja der Kühlschrank auch nicht zu 100% keimfrei ist.

Ich habe mich doch entschlossen, das Fortain mit 11g und Speisesalz mit 2g auf 1000g Fleisch zu dosieren. Beim Lachs habe ich Bedenken wegen einer Überdosierung von Vitamin A.

Zusätzlich möchte ich noch 1-2 Lachsöl-Kapseln auf 1000g geben. Bei Weizenkeimen??? bin ich mir nicht schlüssig, ob das bei der SDÜ nicht kontraproduktiv ist.

Bei Lillys Bar wollte ich Taurin und Allcura bestellen. Ich habe gesehen, dass sie auch so ein Magnesiumpulver haben. Mir ist nach der Vergleichsrechnung mit Judys-Kalkulator nämlich aufgefallen, dass z.B. Magnesium, Zink, Chlor, Mangan und Selen viel zu wenig sind. Wie bekommst du diese Stoffe in die Katzen?

Ich denke schon, dass Mäuse bezüglich ihres Gehaltes an Mineralstoffen, Vitaminen, etc. untersucht worden sind. Irgendwo habe ich doch gelesen, woraus diese "niedlichen Spielgefährten" bestehen.

http://www.nationalgeographic.de/aktuelles/lieblingsspeise-maus

Der Artikel ist zwar unbefriedigend, was die genaue Analyse betrifft, aber zumindest das Protein-Fett-Kohlenhydrat-Verhältnis einer Maus geht daraus hervor. Und ich vermute, dass die Opfer von Dicki und Merlin wohl nicht mehr frisch genug sein würden, um gesicherte Ergebnisse zu liefern.🙂 Es gibt bestimmt genaue Analysen darüber, sonst würden namhafte Hersteller ihre Produkte doch nicht als beinahe "naturidentisch" anpreisen. Ich bin mal wieder viel zu gutgläubig oder?

Liebe Grüße
mandarin
 
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, sonst würden namhafte Hersteller ihre Produkte doch nicht als beinahe "naturidentisch" anpreisen. Ich bin mal wieder viel zu gutgläubig oder?

Liebe Grüße
mandarin

Na ja, der Hersteller der "Milchschnitte" preist sein Produkt auch als besonders gesund für die lieben Kinderlein an😀

Morgen dann mehr, bin jetzt platt😉
 
Hallo,

ich habe mit großem Interesse die Beiträge gelesen. Auch ich habe drei Katzen mit unterschiedlichen Zipperlein und würde gerne bedarfsgerecht barfen. Pizzi hatte einen enorm hohen FIP-Titer / Corona Viren, den wir zum Glück gut in den Griff bekommen haben. Unser Kater hat nach der Kastration furchtbar zugenommen - obwohl er nicht übermäßig viel frisst. "Er sei einer dieser Fälle", ihm bekommt die Hormonumstellung einfach nicht.

Und nun habe ich die Blutwerte unserer alten Dame (fast 14 J.) erhalten, sie hat eine beginnende SDÜ. Ihr Wert liegt bei 5,4.

Unsere Tierärztin hat ihr jetzt Felimazole verschrieben, 2 x 2,5 mg Tabletten am Tag. Nun habe ich gerade über Felimazole sehr kritische Meinungen und unterschiedl. Erfahrungen gelesen. Von starken Unverträglichkeiten, über Leberprobleme bis hin zu Todesfällen. Da wird mir schon etwas anders. Und mir scheint 5 mg bei diesem Wert etwas überdosiert?!

Unsere Ärztin hat schon das Hills Futter erwähnt, ich könne es begleitend damit versuchen. Auch hier gibt es unterschiedlichste Kritik. Mit Barfen teilt sie die Meinung deiner Tierärztin. Nicht das Barfen ist das Problem, sondern der unbedarfte Umgang mit den Supplementen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
@mandarin: Wie geht es deinen Fellnasen? Konnten die Werte gesenkt werden, der Referenzwert durch die Ernährungsumstellung erreicht werden? Und wie bekommst du deine anderen "Fällchen" in den Griff (bzw. das unterschiedl., artgerechte barfen)

@alle: WÜrdet Ihr bei dem Wert 5,4 vorerst auf eine medikamentöse Behandlung verzichten und einen "Barf-Testlauf" starten?
 
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Nein, ich würd auf die Medi gehen. (Allerdings evtl. nochmal die Dosierung überprüfen lassen/ zur Dosierung eine 2. Arztmeinung einholen.)
Weil der Wert ist definitiv oberhalb jeder Grauzone - und ein Organismus, der ständig Vollgas fährt, nimmt Schaden.
Einsteigen in's Barfen wäre trotzdem 'ne Option - und dann halt den Jodgehalt im Futter kontrolliert (Blutbild - T4 kann man solitär testen) absenken.
Aber: Nicht jede Katze reagiert auf Jod-Reduktion mit geringerer Schilddrüsenaktivität.

Und: Wenn die Schilddrüse wieder im Normbereich ist, unbedingt auch die übrigen Organe mal im BB checken. SDÜ kaschiert gerne mal z.B. 'ne CNI...
 
Halo Siru,

danke für die Antwort. Da ich erst gestern die Blutwerte erhalten habe, wollte ich etwas genauer in das Thema SDÜ einsteigen.
Inzwischen sehe ich es auch so, dass eine med. Therapie notwendig ist. Die Dosierung könnte tats. zu hoch sein, darüber spreche ich direkt am Montag mit der Tierärztin. Auch von der Salbe habe ich öfter gelesen. Sie soll verträgl. sein, allerdings ist die Anwendung bei mehreren Katzen wohl schwierig?!
Auf das Hills-Futter verzichte ich, es fehlen zu viele wichtige Nährstoffe und als ausschl. Alleinfuttermittel ist es nicht geeignet. Macht ja keinen Sinn, wenn der Wert runtergeht aber die Katze dann insgesamt abbaut.

Barfen ist und bleibt eine Option. Meine ersten Versuche (vor 1,5 J.) waren nicht allzu erfolgsversprechend. Meine 3 Katzen haben Probleme mit Rohfleisch, es schmeckt ihnen zwar, aber meist landet es postwendend unverdaut und "ausgebarft" neben dem Schälchen. Innereien, Hühnerherzen etc. werden komplett verschmäht. Und gekochtes Frischfleisch wird nur bedingt angenommen. Das Einzige, was alle drei heiss und innig lieben, ist gek. Alaska Seelachsfilet und Dosen-Thunfisch.

Nach einigem Hin und Her bin ich dann auf "hochwertige" Sorten wie Mac's und Grau umgestiegen, 1 x wöchentl. gibt es dann etwas Frisches.

Und nun habe ich den Eindruck, dass genau diese "Markenfleischprodukte" Mitauslöser der SDÜ sein könnten. Ein Zusammenhang zwischen überdosiertem Jod und SDÜ bzw. allg. Schilddrüsenproblemen ist möglich.

Wie ich jedem Fellchen "sein" richtiges Futter zubereite und gebe, stellt mich vor eine große Herausforderung. Bin gerade recht überfordert.

@Maiglöckchen:
Gestern habe ich das gesamte Forum durchforstet und bin immer wieder über deine wertvollen Beiträge gestolpert. Wie gestaltet sich bei dir die "SDÜ Fütterung"? Barfst du ausschließlich? (Was?)
Vertragen deine Katzen die Medis? Und wie hast du deine TÄ dazu gebracht, dass sie dir das C. aus der Humanmedizin verschreibt?

Fragen über Fragen ... ja, "Nichts Genaues weiß man nicht" trifft es gut.
 
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Hallo Pizzicato,

bei uns hat sich die Situation mittlerweile ein wenig verändert. Mein Dicker war im Juni zur RJT in Gießen, aktuell hängt er in einer Unterfunktion und hat erhöhte Nierenwerte. Ob die mit der SDU zusammenhängen, wissen wir noch nicht genau. Er bekommt nun L-Thyroxin, also das genau Gegenteil der Hormonhemmer, allerdings erst seit vier Tagen. Nach Barfbeginn vor einem Jahr blieben Dickies Werte eine Zeitlang stabil, stiegen dann aber wieder. Was möglicherweise auch daran lag, dass ich das getrennte Füttern nicht so konsequent durchgezogen habe, da ich hier auch eine Häppchenfresserin habe, die aber aufgrund einer Neigung zu Blasenentzündungen genug Nassfutter zu sich nehmen muss. Da Dickies Herz bereits in Mitleidenschaft gezogen war und seine Leukozyten stark erniedrigt waren, er also auf eine Leukopenie zusteuerte, wollte ich bei ihm auch nicht mehr lange mit Futter herumprobieren, sondern habe mich für die RJT entschieden.

Bei Merlin, meinem zweiten SDÜ-Kater verläuft die Therapie deutlich besser als bei Mephisto. Bei ihm habe ich es in den ersten drei Wochen auch über das Futter versucht, also den Jodgehalt stark reduziert, das hat aber nicht funktioniert, die Werte stiegen nochmals leicht an. Allerdings lag sein T4 bei Diagnose auch bei 7,4. Merlin bekommt nun das Carbimazol. Wir sind mit 5mg eingestiegen und haben dann langsam höher dosiert. Sein Wert sinkt sehr langsam, aber regelmäßig. Ihm geht es deutlich besser als Mephisto, bei dem die Werte extrem schwankten.

Vertragen haben beide Katzen das Carbimazol sehr gut. Dickie zeigte gar keine Nebenwirkungen, bei Merlin zeigte sich für zwei, drei Wochen ein recht starker Juckreiz, aber das ging von selbst vorbei.

Ob es der hohe Jodgehalt in den "hochwertigen" Futtersorten ist oder ob der Wechsel von einem eher niedrigen Jodgehalt zu hohem Jodgehalt die SDÜ auslöst, weiß ja keiner. Ich finde es aber auf jeden Fall auffällig, dass ältere Katzen nach einer Futterumstellung an SDÜ erkranken, mittlerweile kenne ich da mehrere Fälle. Ich würde aber auf keinen Fall bei Deinen anderen Katzen jetzt den Jodgehalt stark herunterfahren. Wenn überhaupt würde ich nach und nach leicht reduzieren. Der Jodgehalt laut Barf-Kalkulator ist ja schon eher moderat im Vergleich zu Mac's und Co.

Merlin wird nicht gebarft, da er bislang noch die Supplemente verweigert - ich denke, es liegt am Fortain. Er bekommt daher nur 20 bis 30 Prozent Rohfleisch, das ich mit Calcium und Salz supplementiere. Ansonsten bekommt er Futter ohne Jodzusatz, allerdings kann ich bei ihm nicht sagen, ob sich das positiv auf die Werte auswirkt. Hinzu kommt, dass ich nicht bei allen Futtersorten sagen kann, ob da Schlund enthalten ist. die Hersteller sagen in der Regel nein, aber ob ein Hühner- oder Entenhals tatsächlich immer ohne Schilddrüsengewebe ins Futter wandert, kann ich mir kaum vorstellen.

Mit Merlin möchte ich in den nächsten ein, zwei Monaten nach Gent zur RJT fahren.

Ich musste lange mit meiner TÄ wegen des Carbimazol diskutieren. Wir hatten anfangs das Felimazole probiert, aber dadurch verschlechterten sich seine Verdauungsprobleme, die er eh schon durch die SDÜ hatte. Deshalb wollte ich nicht länger damit therapieren und meine Tierärztin sah es zum Glück recht bald ganz genauso.

Zeigt denn Deine Katze schon irgendwelche Symptome?

Wenn Du Dir wegen Deiner Katze unsicher bist, dann lass in ein, zwei Wochen nochmals den T4 testen - zumindest dann, wenn bei Euch der Referenzbereich zwischen 1 und 4 liegt. Der T4 kann starken Schwankungen unterliegen, das können bis zu 25 Prozent sein. Und wenn Du ganz sicher gehen willst, dann lasse noch den TSH testen. Ist der unter der Referenz, gibt es an einer SDÜ eigentlich keinen Zweifel mehr.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.

@Edit: Was für Rohfleisch hast Du bei Deinen Katzen denn versucht? Dass drei Katzen gleichzeitig Rohes nicht vertragen, ist schon relativ ungewöhnlich.
 
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Hallo Silvia,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Für deinen Dickie drücke ich dir ganz fest die Daumen, und es ist schön, dass es Merlin bei der Therapie insgesamt ganz gut geht. Freut mich wirklich, das zu lesen 😉 RJT soll ja die Therapie der Wahl sein.
Leider stehen mir dazu nicht die Mittel zur Verfügung, sonst würde ich es auch sofort tun.

Zu deinen Fragen:
Also, der T4 Wert ist noch nicht sooo hoch, er liegt bei 5,4. Obwohl ich darum gebeten habe, ein komplettes Blutbild mit Screen der Hormon-, Nieren- und Leberwerte zu machen, habe ich ein recht dürftiges Blutbild erhalten. (Ich tippe später mal die Tabelle ab.)
Die arme Dame, wurde so ausgesaugt und das dafür! Na ja, beim nächsten Mal bestehe ich auf ein Komplettscreening.

Die Symptome waren: Zu überdreht, manchmal aggresiver, schnelles Abnehmen, viel Fressen, häufigeres Futter-Erbrechen und seltsames Fell (struppig + fettig zugleich).
Langsam schlägt das Verhalten um, sie wird ruhiger und mit dem Essen erstaunlich mäkelig. Auch sie war immer super unkompliziert, wenn es um die Fütterung ging.

Evtl. habe ich zum falschen Zeitpunkt gebarft. Wir haben zu der Zeit zwei kränkelnde Inzuchkätzchen aufgenommen, bei dem Mädchen (Pizzi) wurde später auch ein extrem hoher Corona Viren-Wert / "FIP-Titer" festgestellt. Wahrscheinlich hatten zu der Zeit alle drei mit dem Magen zu kämpfen und konnten das Rohfleisch nicht gut verarbeiten (meist Bio-Pute und -Huhn, Rindfleisch mochten sie nicht) . Inzwischen ist - zumindest diesbezügl. (C.-V.) - alles im grünen Bereich.

Die Barf-Suplementierung ist wirklich ein schwieriges Thema. Allein die exakte Dosierung und Zusamenstellung zu finden. Und das mit dem Geschmack bleibt auch noch abzuwarten.

Zu Anfang werde ich es ähnlich wie bei deinem Merlin halten.
Mal sehen, was die langsame Umstellung so bringt ...

Wo mir der Schuh drückt, ist mit dem Carbimazol. Hoffe inständig, dass ich die TÄ überzeugt bekomme und sie mir das verschreibt.
 
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Hallo zurück,

vom Verhalten her klingt das schon stark nach SDÜ, auch wenn der Wert noch nicht so hoch ist. Bei uns war es so, dass bei hohen Werten dann das Fressen komplett eingestellt wurde.

Wenn bei Deiner Katze noch keine klinischen Symptome vorhanden gewesen wären, dann hätte ich noch mal nachtesten lassen, eben wegen der Grauzone. So allerdings würde ich recht fix mit den Medikamenten anfangen, das liest sich alles schon ziemlich eindeutig.

5mg ist jetzt auch nicht zu hoch, sondern schon relativ vorsichtig angesetzt. Viele Tierärzte fangen leider mit recht hohen Dosierungen an, legen gleich mit 10 oder sogar 15mg los, aber davon halte ich nicht viel, weil man damit das Risiko, in eine Unterfunktion zu rutschen, verstärkt.

Viele Katzen vertragen das Felimazole ja auch sehr gut. Probiert es damit, sollten aber Nebenwirkungen auftreten, würde ich nicht mehr lange abwarten, sondern das Medikament wechseln. Tierärzte neigen nämlich auch gerne mal zu der Aussage, dass die Nebenwirkungen nicht am Medikament liegen können. Das ist aber in der Regel absoluter Schwachfug.

Wenn Du wieder einen Versuch mit Barf machen willst, dann achte darauf, dass zwischen Dosenfutter und barf fünf bis sechs Stunden liegen, damit sich das im Magen nicht vermischt. Bei empfindlichen Katzen kann das nämlich schon für Erbrechen und/oder Durchfall sorgen.
 
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