@Lennartsmama: Schön, dass du dir auch überlegst, mit dem Rohfüttern anzufangen
🙂
Erhoff dir in Sachen Akzeptanz bloß keine Wunder. Viele Katzen mäkeln einfach an jedem Futter rum, das sie nicht gewöhnt sind, oder sind allgemein lustlose Fresser - da hilft bloß Konsequenz, egal auf welches Futter man umstellen möchte.
Zum Thema "den halben Tag in der Küche stehen": Man kauft dann ja meistens gleich ein paar Kilo ein, bereitet alles auf einmal zu und friert es portionsweise ein. Das kann dann je nach Menge und Übung schon ein paar Stunden dauern, aber es findet ja nicht jeden Tag (und auch nicht jede Woche) statt. Wenn man genug Platz im Gefrierfach hat und sicher ist, dass es gefressen wird, spricht nix dagegen, Futter für zwei Monate im voraus zu lagern.
Die meisten frieren auch die Supplemente mit ein und haben dadurch bisher keinen Qualitätsverlust festgestellt. Dann ist die tägliche Fütterung auch kein größerer Aufwand als Dosenöffnen, man muss nur dran denken, die Futterportion für den nächsten Tag rechtzeitig aus dem Gefrierfach zu nehmen.
Und was die Denk- und Versteharbeit angeht ... bei mir kam der Übergang von "ächz, das kapier ich nie, Barfer müssen alle Genies sein" zu "Supplementeliste, jup, kenn ich alles" ganz allmählich und vor allem durch drei Dinge - Lesen, Lesen und Lesen.
😉 Irgendwann begegnet einem einfach fast nix Neues mehr, zumindest was die grobe Orientierung angeht - also welche Nährstoffgruppen sind wichtig und wofür, welcher Nährstoff ist in welchen Futtermitteln und Zusätzen enthalten -, und dann weiß man, dass man loslegen kann.
Man muss natürlich auch als erfahrener Barfer nicht aufs Milligramm genau wissen, wie hoch der Tagesbedarf an Calcium einer 5,2 kg schweren Katze ist und wieviel mg Eierschalenmehl man zu 18 Gramm gewolfter Hühnerkeule hinzufügen muss, damit der Tagesbedarf gedeckt ist. Sowas sagt einem der Kalkulator.
Aber dass Calcium ein wichtiger Mineralstoff für den Knochenaufbau und -erhalt ist, der u.a. durch Hühnerkeulen und Eierschalenmehl ins Futter kommen kann, und dass Calcium und Phosphor in der Nahrung etwa im Verhältnis 1,15 : 1 enthalten sein sollten, sowas sollte man wissen.
Und man sollte die Zahlen vielleicht genau genug kennen, damit man grobe Rechenfehler selber bemerkt. Dafür entwickelt man auch schnell ein Gefühl, wenn man mal ein paar Rezepte mit dem Kalkulator durchgerechnet hat. Da fällt einem dann z.B. auf, dass in ein Rezept mit Hühnerfleisch immer viel mehr Eisen rein muss als in eins mit Rindfleisch.
Dubarfst als must-have-Informations- und Hilfequelle wurde ja schon genannt ... empfehlen kann ich auch die Blaue Samtpfote, deren Barfseiten haben mich in Sachen Grundverständnis sehr viel weitergebracht, kurz, knackig und gut verständlich:
http://blaue-samtpfote.de/barf/barf.html