Bitte um Rat, ob eine Zweitkatze sinnvoll ist

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29. April 2014
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Hallo zusammen!
Ich bin schon seit längerem stiller Mitleser im Forum und würde mich über eine Einschätzung freuen, ob in unserer Situation eine Zweitkatze sinnvoll ist.
Uns (vierköpfige Familie mit 2 Schulkindern) ist vor ca. einem Jahr eine Katze zugelaufen (wir hatten damals alles Notwendige unternommen, um einen etwaigen Besitzer, der sie vermisst, ausfindig zu machen. Nachdem sich niemand gemeldet hat, ist Mira bei uns geblieben.) Mira wird auf ca. 2 bis 3 Jahre geschätzt, ist kastriert, geimpft, gechipt.
Ich würde sie als eher ruhig beschreiben. Sie lässt sich schon zum Spielen animieren, macht es sich aber auch sehr gerne gemütlich und holt sich täglich ihre Streichel- und Kuscheleinheiten ab.Sie ist Freigängerin und nimmt das auch sehr gerne in Anspruch, solange die Temperaturen über der Nullgradgrenze liegen. Es gibt viele Katzen hier in der Nachbarschaft. Ich habe Mira bis jetzt aber noch nie in freundlichen Begegnungen mit diesen gesehen (immer auf Abstand, fauchen, jagen, schreien, verjagt werden etc.)
Nun zu unseren Überlegungen: Im Winter (der ja GottseiDank sehr kurz war) fand ich unsere Mira sehr viel weniger ausgeglichen als in den wärmeren Monaten. Sie ging kaum mehr nach draußen und wollte natürlich auch mehr Aufmerksamkeit. Ich habe versucht, mit ihr täglich zweimal 1/2 Stunde zu spielen, um sie mehr auszulasten (neben Fummelbrett u.ä.). Hin und wieder ist sie dann plötzlich an unsere Beine gesprungen oder hat mich in die Waden gezwickt. Ist es richtig, dass ich dies als Zeichen für Unausgelastetheit bzw. Fehlen einer Spielkameradin interpretiere?
Wir haben dann über den Tierschutz eine Zweitkatze geholt. Die Zusammenführung (keine langsame, sondern nach einem Tag Serparieren haben wir sie zusammengelassen) ist allerdings gescheitert, da die Zweitkatze sehr verspielt, dominant und sehr selbstbewusst war, so dass nach einigen Tagen bei jeder Begegnung Mira vor der Zweitkatze geflüchtet ist und diese sie unter dem Sofa nicht mehr hervorkommen liess. In Absprache mit dem Tierschutzverein haben wir die Zusführung abgebrochen und konnten ein sehr gutes Plätzchen für die Zweitkatze finden.
Nun frage ich mich, ob wir eine erneute Zusammenführung versuchen sollen (der nächste Winter kommt bestimmt 🙂).
Was dafür spricht:
* es wäre wunderbar, wenn Mira eine Spielgefährtin hätte
Was dagegen spricht:
* Wir können nicht wirklich eine langsame Zusammenführung machen, da wir keinen Raum für eine Gittertür über mehrere Wochen zur Verfügung stellen können (Separieren für ein paar Tage ginge natürlich).
* Das Gästeklo wäre der einzige Raum, der auch für Wochen als Katzenzimmer möglich wäre (aber mit 1m2 halt winzig)

Ist unter diesen Umständen eine aussichtsreiche und sinnvolle Zusammenführung überhaupt möglich? Nachdem ich so viel hier auch im Forum über gescheiterte Zusammenführungen gelesen habe, frage ich mich, ob es der Stress (für alle Beteiligten) wert ist oder ob Mira auch so hier ein gutes Leben hat (wenn auch nicht optimal, weil ohne Spielgefährten).
Was meint Ihr?
Viele Grüße,
Marion
 
A

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Wo könntet ihr denn separieren evtl auch im Schlafzimmer oder Bad? Gästetoilette fände ich sehr sehr winzig...

Sinnvoll ist eine zweikatze immer! Da ihr eurer katze nie das geben könnt was sie von anderen katzen bekommt.

Aber bitte nur katze und katze! Da Kater ein ganz anderes spielverhalten haben!
 
Ich würde noch einen Versuch wagen.

Dieses Mal ein sehr sehr soziale eher ruhige Katze.
Und dann die neue Katze zuerst ankommen lassen und in einem Raum alleine lassen. Bis sie sich zeigt, frisst und aufs Klo geht.
Dann Gerüche austauschen (Deckchen austauschen - also Miras Decke zu der neuen und die Decke der neuen zu Mira) und eine Gittertüre einbauen. Und zumindest ein paar Tage so getrennt halten und zusammenführen.

So wie ich jetzt rausgelesen habe, hat Mira die neue Katze nicht weggefaucht, sondern sie wurde von der neuen Katze angegangen, oder?
Dann eben eine eher ruhige Katze dazuholen, die nicht gleich hopplahopp das neue Revier in Beschlag nehmen will, sondern sich auch erst Schritt für Schritt rantastet.
 
Wir können eben nicht wirklich einen Raum zum Separieren für mehrere Wochen zur Verfügung stellen. Die Küche halte ich für zu unruhig für die neue Katze, ähnliches gilt für das Bad (das auch nicht sehr groß ist). Unser Schlafzimmer ist Tabu für die Katze (und soll es auch für die zweite sein) und das Schlafzimmer unserer Kinder ist das Schlafzimmer von Mira.
 
Es muss ja nicht mehrere Wochen sein. Aber zumindest mehrere Tage.
 
So wie ich jetzt rausgelesen habe, hat Mira die neue Katze nicht weggefaucht, sondern sie wurde von der neuen Katze angegangen, oder?
Mira hat die neue Katze z.b. beim Fressen (Mira selbst wollte in Ruhe fressen) schon weggefaucht. Die neue Katze war sehr neugierig und selbstbewusst, hat gleich alle Lieblingsplätze von Mira in Beschlag genommen, inklusive Bett meiner Tochter, wo ihr Schlafplatz ist. Wir haben (zugegeben naiv) die beiden anfangs machen lassen ohne uns einzumischen. Aber wie ich jetzt besser weiss, hätten wir z.B. das Belegen ihres Schlafplatzes nicht zulassen sollen. Zuerst gab's auch mal Nasenbussis, aber im Laufe von ein paar Tagen hat sich dann folgendes Spiel eingeschlichen: Die neue Katze sieht Mira, geht auf sie zu, Mira ergreift die Flucht, die neue hinterher, bis sich Mira in einem Eck verkriecht. Die neue Katze blieb dann immer länger vor dem Eck/Sofa sitzen und liess Mira nicht mehr raus.
 
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Ui da habt ihr aber eine selbstbewusste Dame dazubekommen.

Das Problem kann man umgehen, wenn man eine etwas zurückhaltendere schüchtere Katze nimmt, die sehr gut mit anderen Katzen kann, aber sie nicht dominiert.
 
Es muss ja nicht mehrere Wochen sein. Aber zumindest mehrere Tage.

Ich habe halt in vielen Beiträgen zum Thema Zusammenführung gelesen, dass diese schon mal mehrere Wochen mit Gittertüre gingen und wollte für solch einen Fall gerüstet sein.
 
Ui da habt ihr aber eine selbstbewusste Dame dazubekommen.

Das Problem kann man umgehen, wenn man eine etwas zurückhaltendere schüchtere Katze nimmt, die sehr gut mit anderen Katzen kann, aber sie nicht dominiert.

Ja, ich sehe mich immer mal wieder hier in die Rubrik Notfellchen oder bei Tierschutzvereinen um und wollte nach dieser Erfahrung in jedem Fall nach einer eher zurückhaltenden und nicht dominanten und sozialen Katze Ausschau halten, wie Du schreibst.
Ich find's allerdings sehr schwer, eine Katze zu finden, die diese Kriterien erfüllt. Das eine ist ja die Einschätzung der Pflegestelle/des Tierheims und das andere, wie die Katze dann auch tatsächlich in der Begegnung mit Mira sich verhält. Die Zweitkatze, die wir hatten, wurde als sehr sozial beschrieben, die keinerlei Probleme mit den anderen Katzen auf der Pflegestelle hatte. Wie sich erst bei uns herausstellte, war sie zu selbstbewusst, nicht zurückhaltend genug für unsere Mira.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte auch zuerst nur eine Katze. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber auch nur eine kleine Wohnung. Kurz danach bin ich in eine größere Wohnung gezogen und habe mir noch einen Kater gekauft. Ab dann wurde die Katze mega ruhig. Als sie noch alleine war, war sie total aufgedreht... Das war gar nicht gut. ZUm Glück ist es besser geworden.
 
Im Endeffekt frag ich mich, wie hoch sind die Chancen, dass ich eine wirklich passende Katze finde im Vergleich zu den Chancen, dass es entweder gar nicht klappt oder die beiden Katzen sich nur tolerieren, aber nicht wirklich was voneinander haben.
 
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Hallo Freigänger,

herzlich Willkommen hier 🙂

Wir hatten auch erst vor Kurzem eine langsame Zusammenführung. Bei uns hat der neue 5 Tage im separaten Zimmer verbracht und währenddessen wurden wie schon gesagt Decken ausgetauscht. Nach 5 Tagen war unsere Katze dann schon entspannter, wenn sie an der Decke schnupperte, da haben wir dann die Gittertür eingesetzt. Diese blieb nochmals 3 Tage, dann konnten sich alle recht entspannt am Gitter begegnen und wir haben es dann geöffnet. Also nur 8 Tage 😉 Kann also auch durchaus recht fix gehen.
Meinst du nicht, für ein paar Tage geht ein bestimmter Raum?
 
Meinst du nicht, für ein paar Tage geht ein bestimmter Raum?
Doch, für eine Woche, das wäre machbar. Es wäre natürlich toll, wenn es so prima in dieser kurzen Zeit klappen würde ... Und Deinen Katzen geht es jetzt gut miteinander, Miffy?
 
Ja, in unserem Fall waren es erst Sissi und Franz, wobei Sissi eine ganz ruhige absolut nicht spielfreudige Katze ist, die auch gerne sonst ihre Ruhe hat (mag nicht gern engen Körperkontakt, kuscheln, putzen etc.) und Franz ein spielwütiger, rauflustiger, aufgeweckter, kuschliger Kater 😀
Deshalb wollte ich einen zweiten Kater, der vorallem gerne raufen sollte, gleichzeitig aber so sozial und nicht dominant sein sollte, dass er meine Sissi in Ruhe lässt und auch sie als Chefin akzeptiert 😉
In unserem Fall hatte ich dann hier im Forum das Glück dieses Katerchen mit dieser Beschreibung zu finden.

Also ich denke, wenn du die passende Gefährtin findest (was sicher das schwierigste an der ganzen sache ist 😛 ), dann kann das klappen. Du könntest ja hier z. B. ein Gesuch aufgeben.
 
Im Endeffekt frag ich mich, wie hoch sind die Chancen, dass ich eine wirklich passende Katze finde im Vergleich zu den Chancen, dass es entweder gar nicht klappt oder die beiden Katzen sich nur tolerieren, aber nicht wirklich was voneinander haben.
Es gibt so viele Katzen in ihrem Alter, die sehr sozial und nicht zu dominant sind. Warum sollte es mit einer passenden Katze nicht klappen?
Es wäre eben nur wichtig, sich auf die Beschreibung verlassen zu können. Im TH stehen die meisten Katzen unter Stress und verhalten sich gegenüber ihren Artgenossen anders und werden von daher von den TH-Mitarbeiterh mitunter falsch eingeschätzt. Wenn du dich bei Pflegestellen umschaust, hättest du auch ein Tier aus dem Tierschutz, nur eben privat in einem sicheren Zuhause untergebracht, dann kann man das Wesen und Sozialverhalten viel sicherer einschätzen.
 
Ich glaube, ich bin einfach sehr verunsichert durch den ersten "Fehlversuch" 😳. Nach allem, was ich gelesen hatte, war ich der Meinung, dass es am besten ist, die Katzen machen zu lassen und sich nicht einzumischen. Dann hat sich aber herausgestellt, dass es doch sehr viele Zwischentöne gibt, dass Katzen untereinander sehr subtil kommunizieren und ich das Dominanzverhalten der Zweitkatze viel zu spät bemerkt habe und ich hätte eingreifen müssen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich beim nächsten Mal das alles so viel besser machen würde. Ich habe den Eindruck, es geht halt doch nicht so ganz einfach, sondern man braucht Katzenerfahrung (die ich nicht habe).
 
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Erfahrung kannst du mit Einfühlungsvermögen und Ruhe ausgleichen😉

Jede Vergesellschaftung ist anders und mit Erfahrung kann man vielleicht hoffentlich 😛 die subtile Katzensprache schneller deuten, aber wach sollte man auch als Erfahrene bleiben. Den wirklichen Vorteil, den man da hat, ist, dass man viele positive Verläufe im Hinterkopf hat und deshalb sicher gelassener ist und mehr Geduld aufbringen kann.
Am letzen Post erkennt "man", dass du dich inzwischen gut eingelesen hast und sicher vieles anders interpretieren würdest😉
Die sorgfältige Auswahl der Zweitkatze ist das Wichtigste, ob sie sich mögen, ist Glück; waches, aber entspanntes Beobachten hat guten Einfluß.

Mach dir nicht zuviel, aber die richtigen Gedanken - dann funktionierts schon😎
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die vielen Antworten und den Zuspruch! Ich werde mir jetzt mal die "richtigen" Gedanken in Ruhe machen und wer weiss ... 😉
 

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