Blindes Katerchen

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Mariandl

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2. Dezember 2015
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Hallo,
Ich hab von einem Bekannten einen etwa 8-9 Wochen jungen Kater bekommen. Hab selber schon zwei Katzen und ein zu großes Herz um bei der Bitte ihn zu nehmen nein zu sagen. Er kommt von einem Bauernhof, hatte schnupfen und war allgemein sehr zerupft. Nicht wirklich fit. Das der kleine blind is oder zumindest schlecht sieht wusste ich deshalb würde ich ja gefragt ob ich ihn nehme. Mittlerweile is klar, das er blind ist. Er hat auch eine Fehlbildung am Unterkiefer ( sieht von unten aus wie eine Igelschnauze). Sieht komisch aus aber er frisst normal und es beeinträchtigt ihn anscheinend nicht. Habt ihr Tipps wie ich am besten mit dem kleinen Johnny klar komme? Also möglichst nix verstellen in der Wohnung und so is klar. Aber ich bin da eben total unerfahren mit so einer Katze. Und er ist ja auch noch sehr jung. Eigentlich wollte ich ihn aufpäppeln und einen tolles Frauchen/Herrchen für ihn finden. Aber jetz will ich ihn schon fast nicht mehr hergeben 🙂
Ich würd mich freuen bischen was zu erfahren.
Viele liebe Grüße
 
A

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Hallo grüß dich willkommen im Forum

Super das du das Katerchen nimmst
Wir haben hier einen Thread für blinde Katzen, ich weiß nur leider nicht wo
Wenn du ihn nicht findest: Eine Katze von Userin Abraka ist auch blind, sie kennt sich gut aus.
 
Schoen, dass Du Dich um das blinde Katerchen kuemmerst.🙂

Unser Bruno war Streuner und ist mit ca 1.5 Jahren unter der Narkose erblindet, kurz danach zog er bei uns ein.
Blinde Tiere sind sehr sozial und brauchen unbedingt kaetzische Gesellschaft, an der sie sich orientieren koennen.
Ansonsten muss ich sagen, sind sie geschickter und wagemutiger, als man gemeinhin denkt.
Bruno klettert sogar auf dem Deckenspanner bis ganz hoch.
Dass man nichts gross umstellen sollte, habe ich auch gedacht, aber als wir 2014 umgezogen sind, war das fuer Bruno eine sehr spannend Zeit. Umstellen, laufend neue Kartons, in die man klettern oder auf denen man schlafen konnte - ein Paradies. Auch das 4-woechige Zwischenparken und der erneute Umzug haben ihn nicht beeindruckt. Alles beschnueffeln, alles untersuchen muessen.
Seitdem denke ich, gerade blinden Katzen sollte man Anreize schafen, um sie zu fordern und zu foerdern.

Wie alt sind denn Eure anderen beiden Katzen?
Wenn der kleine Knopf beim TA gecheckt, gesund ist und in Kuerze geimpft wurde, waere es dann moeglich, ihm evtl. ein Katzenkind, nicht wesentlich aelter als er, an die Seite zu geben? Dann lernt er besser, sein Kinderdasein richtig auszukosten, mit Toben, Raufen, eben allem.
 
Ich seh das jetzt erst. Ich finde es schön, dass du dich um ihn kümmerst.
Jetzt haben sich wohl eh schon alle Fragen erledigt und der kleine Kerl hat dir sicher bereits gezeigt, dass er eine völlig normale Katze ist und mit allen anderen Sinnen den Sehsinn kompensiert.

Wie gehts Euch?
Gibts Bilder?

Und ich bin bei Rickie: auch Lise gefallen neue Herausforderungen. Wir haben auch einen Umzug mit ihr gemacht und sie war immer mitten im Geschehen und hat sich schneller in die neue Umgebung eingelebt, als ihre sehende Schwester Emmy. Blinde Katzen (oder überhaupt Katzen mit Handicap) sollte man nicht in Watte packen, sondern völlig normal behandeln und ihnen auch die eine oder Herausforderung geben. Auch wenn sie mal anrumpelt - das gehört zu ihrem Leben dazu. Und das ist nur schlimm, wenn du es kommentierst.
Wie bei kleinen Kindern: wenn die hinfallen, dann weinen sie oft erst, wenn Mama oder Papa hinsieht oder sie bedauert. Sieht es niemand, stehen sie auf und sausen weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schließe mich meinen Vorrednern an, auch wenn bei uns nie eine komplett blinde Katze gelebt hat. Wir hatten/haben sehbehinderte Katzen, also mit Sehvermögen, aber mehr oder weniger stark eingeschränkt.
Aktuell ist es bei uns Siamkater Moody mit seinem - vom Katzenschnupfen verursachten - "Matschauge".

Deswegen würde ich dir auch ans Herz legen wollen, dass du dein Katerchen einem Augentierfacharzt vorstellst (Facharzt für Ophthalmologie), denn der kann auch beurteilen, ob es beispielsweise noch restliches Sehvermögen gibt, das man fördern kann.
Auch würde ich beim TA ein sog. Schnupfenprofil machen lassen, denn dadurch kannst du feststellen lassen, welche Schnupfenerreger an der Krankheit des Katerchens beteiligt waren (Herpes und Calici als Viren sind da die großen Favoriten, Mykoplasmen und Chlamydien als bakterielle Erreger). Wenn beispielsweise Calici nachgewiesen werden, kann man im Fall eines erneuten Schubes mit Zylexis (das sagt dir dann aber alles dein TA!) die gesundheitliche Situation verbessern, bei Herpes wird oft L-Lysin (ein Nahrungsergänzungsmittel) empfohlen; so ist es bei Moody, der Herpes und Caliciviren hat. h
Ich komme vor allem auch deswegen darauf, weil Moody durch Schmerzen und Reizung des kranken Auges immer wieder das Auge zugekniffen hat und auf diese Weise eine zusätzliche schmerzhafte Entwicklung, ein sog. Rolllid, erwarb. Dadurch scheuerten die Wimpern auf der Hornhaut des Auges, Moody hat jetzt seine zweite Augen-OP hinter sich und noch eine vor sich im kommenden Jahr, und dann haben wir hoffentlich Ruhe im Karton! 🙂

All das muss bei deinem Katerchen nicht der Fall sein!!! Ich kann das nur beispielhaft erzählen, aber auf jeden Fall finde ich es sinnvoll, die Augen fachtierärztlich untersuchen zu lassen auf Restsehvermögen (was dann auch Versuche, das Sehvermögen zu erhalten, sinnvoll macht aus meiner persönlichen Sicht), und das Schnupfenprofil auf die mindestens vier verschiedenen Erreger machen zu lassen.
Die Spaltlampenuntersuchung des Auges ist nicht wirklich teuer, bei der Erstuntersuchung in der TK (von der Freien Universität Berlin; wir wohnen da in der Nähe) habe ich für Moodys Untersuchung ca. 40 Euro bezahlt. Rechne für die zwei Jahre, die das jetzt her ist, meinetwegen noch 10 Euro drauf.
Das Schnupfenprofil ist eine Laboruntersuchung von Abstrichen, die aus Augenwinkel, Nase und Rachen genommen werden (können). Sie kostet meiner Erinnerung nach so zwischen 100 und 150 Euro, ist also nicht billig, aber auf die Weise hast du eine gewisse Sicherheit und kannst dann auch gezielt behandeln lassen!
Wichtig: das Schnupfenprofil macht in erster Linie Sinn bei akuten Schnupfenerscheinungen (das kann auch ein Schub sein) wie eben tränenden Augen bzw. laufender Nase usw.. Und: das Herpesergebnis kann falsch negativ sein, das passiert leider hier und da, weil das Herpesvirus sich sehr gut tarnen kann und tief im Körper versteckt über Jahre hinweg ausharrt.

Ich finde es super, dass du ein Handicat zu dir nimmst und auch weiter betreuen willst, und wünsche euch alles Gute für das Katerchen und euch!

LG
 
Vor 3 Jahren fand ich ein blindes Katerchen ausgesetzt in den Weinreben, ca.8 Wochen alt.
Freunde von mir nahmen ihn auf, mit viel Katzengesellschaft, einem grossen Haus und komplett gesichertem Garten.
Zunächst haben sie alle möglichen "Sicherungen" gebastelt, Netzte an den Treppen, Glöckchen an Katzentürchen, lauter tolle Ideen umgesetzt.
Wenn man das Kerlchen heute sieht, glaubt kein Mensch, das er blind ist !
Er flitzt überall herum, jagd seine Kumpel (vorzugsweise springt er sie von hinten an) und macht alles, was auch die Anderen tun. Die einzige Marotte : er liegt mit Vorliebe im Regen draussen herum und wird dann immer reingeholt.
Die Sicherheitsmassnahmen konnten längst alle abgebaut werden.
Wenn etwas umgestellt wird oder Neues hinzu kommt, wird ihm das gezeigt und gut ist.

Toll, das Du für den Kleinen sorgen willst!!

Grüsse
Tadi
 
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