Fietzefatze
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- 17. September 2010
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- Ort
- bei Hannover
-- Vorsicht: Lang --- *Zur Nasfutterliste mit Sorten, die <5% Fett enthalten* --> Klick
Hallo ihr! 🙂
Ich bin heute ein bisschen am verzweifeln...
Meine Katze Juni (15), hat seit sie im Sommer zu uns kam eine chronische Pankreatitis. Vermittelt wurde sie uns als (dem Alter entsprechend) gesundes Tier - abgesehen von ihren kaputten Augen, die wohl ein Katzenschnupfen vor vielen Jahren zerstörte. Ich bin sicher, dass die Problematik mit der Bauchspeicheldrüse auch dem TH bekannt war.... Tut aber auch jetzt nichts mehr zur Sache. Sie ist hier, wir haben sie sehr ins Herz geschlossen und machen nun das Beste draus.
Trotzdem macht es mich an manchen Tagen echt mürbe und ich brauch dringend mal einen Austausch mit anderen Betroffenen. Haben hier andere das selbe Problem? Wie bekommt ihr es in den Griff? Wie geht ihr damit um?
Alle Erfahrungen und Meinungen sind erwünscht. 🙂
Vielleicht finden wir ja auch für unsere Juni noch einen guten Tipp?
Seit dem Sommer sind wir also mal wieder Dauergast in der Praxis. Es ist alles (mehrfach) abgeklärt. Die Katze ist topfit - wenn man von dem Lipasewert eben mal absieht...
Anfangs bestand die Therapie lediglich darin, möglichst rohfettarm zu füttern (< 5%) . Das hat zunächst wirklich ausgereicht. Aus täglich 4-5 Spuckattacken, wurde 1x in 1-2 Wochen. Ein Ergebnis, mit dem Juni scheinbar gut leben konnte. Ab und an ein wenig Buscopan dazu, da sie zeitweise schon recht heftige Bauchschmerzen und Bauchgrummeln hatte. Ansonsten ging es ihr gut. Sie lässt sich gerne sanft das Bäuchlein massieren und schläft mit Vorliebe auf ihrer Wärmflasche.
Es häuften sich jedoch bald wieder die Tage, an denen sie sich übergeben musste. Vor allem am Morgen zwischen 5-6h. Erste Maßnahme: Eine zusätzliche Fütterung kurz vor dem Schlafen gehen. Half. Aber auch wieder nicht lange. Dazu kam, dass ihr Kot lehmig-breiig wurde, etwas fettig und von ganz heller Farbe.
Sowas passiert ja immer am Wochenende und so fanden wir uns im Notdienst wieder. Ich meinen ganzen Vorbericht ausgepackt, Laborergebnisse etc. Nach einer Infusion bekam Juni Metacam. Ich war eigentlich nicht besonders überzeugt, aber man versicherte mir, dass man damit gute Erfahrungen gemacht hätte. In der "akuten" Phase ein paar Tage Metacam geben (entzündungshemmend und schmerzlindernd...), dann absetzen, wenn die Symptome verschwunden sind. Und tatsächlich - es half. Ein gutes Gefühl hatte ich nicht bei der Sache, schließlich ist Metacam für Magen und Darm ja auch kein "Spielzeug".
Aber alles war wieder im Lot. Seitdem führe ich ein Tagebuch. Dort steht drin, was sie gefressen hat, wie viel und ob sie sich übergeben hat, wenn ja, wann u.s.w....
Da ist mir zum ersten Mal wirklich aufgefallen, wie viel sie eigentlich frisst. Es sind bis zu 300g Nassfutter am Tag. Dabei nimmt sie aber natürlich kein Gramm zu, tendenziell sogar eher ab, wobei sie im Moment stabil ist. Sie wog heute 2,8kg, als sie zu uns kam hatte sie 3kg. Sie ist eine sehr zarte Katze. Richtig dürr sieht sie daher noch nicht aus, aber es darf eben auch nicht weniger werden. Ihre Hinterlassenschaften sind enorm voluminös - klar, nichts kommt auf die Rippen, es scheint einfach so "durchzuflutschen". Sie darf hier so viel fressen, wie sie möchte, aber immer nur kleine Portionen, dafür öfter.
Wieder ging es eine ganze Weile gut. Dann ging der Rummel von vorne los. Ich musste sie wieder mit in die Praxis nehmen. Nun ist "mein" TA überzeugt, dass die Therapie mit Cortison in niedriger Dosis am wirkungsvollsten ist. Was das Metacom angeht, da hatte er gleich die Hände über'm Kopf zusammen geschlagen. Nun ist Cortison ja aber auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei...
Aber auch hier: Es half schlagartig. Von Mitte Oktober bis vor ein paar Tagen hatten wir alles gut im Griff. Mit unserer fettarmen Fütterung, der Spätmahlzeit und dem Emeprid, welches ich ihr gebe, wenn ihr offensichtlich übel ist. Dazu bekommt sie Enzymopank über's Futter. Seither ist zumindest ihr Kot besser und ich habe das Gefühl, die verdaut tatsächlich auch etwas besser. Ihr Flüssigkeitshaushalt ist erstaunlich gut. Sie bekommt zu jeder Mahlzeit 1-2 EL warmes Wasser oder Brühe untergemengt
Das mit dem Emeprid.... es ist immer wieder ein Kampf, und ich mache es nicht gern. Juni ist alt, aber wirklich wehrhaft. Ich muss sie immer in ein Handtuch wickeln, damit ich das Emeprid in sie hinein bekomme. Ob das nun das Optimum ist?
Bis vor ein paar Tagen war jedenfalls alles einigermaßen unter Kontrolle. Ganz ohne Erbrechen scheint es nicht zu gehen... Aber es hielt sich im Rahmen, der Katze geht es erstaunlich gut dabei. Sie spielt an manchen Tagen richtig viel und macht kleine Bocksprünge, da könnten sich meine Joungster noch eine Scheibe von abschneiden. Sie ist auch immer mittendrin statt nur dabei. Wackelt durch die Wohnung, schaut aus dem Fenster, ärgert die Kleinen, schaut mir bei der Hausarbeit zu. Also, schlecht geht es ihr nicht. Ich habe immer das Bedürfnis, sie beschützen zu müssen, sie auf höhere Plätze heben oder von A nach B tragen zu müssen. Sie wirkt soo zerbrechlich. Aber ich hau mir immer auf die Finger. Sie ist ein zäher Kämpfer und sie kann alles noch alleine. Einzig putzen,... das übenehme ich für sie. Die Spondylosen hindern sie dann doch an der gründlichen Körperpflege.
Gestern hat sie dann seit langem mal wieder am Nachmittag erbrochen. 🙁
Und letzte Nacht haben wir alle kein Auge zubekommen. Gleich 3x hat sie gespuckt. Ich habe mittlerweile einen ultra-leichten Schlaf deswegen. Beim leisesten Schmatzen von Juni bin ich hellwach, um sie ggf. vom Bett (sie schläft jede Nacht auf mir oder meinem Mann!) auf den Boden zu setzen, da man dort nunmal besser wischen kann.... Oft genug hat sie uns das ganze Bett vollgeko**t. Das ist nicht besonders schlaffördernd....
Ich bin immer irritiert, dass ihr dieses ganze Übergeben scheinbar nicht zusetzt. Nachdem sie sich übergeben hat, hüpft sie wieder ins Bett und schaut recht munter aus. Etwas fragend vielleicht: "So, und was machen wir jetzt, hm?"...
Nach heute Nacht war ich mit ihr in der Praxis. Ich wollte kein Cortison. Sie hat eine Infu bekommen und ich habe meinen Emeprid-Vorrat aufgestockt.
Ergebnis: Vor einer halben Stunde hat sie sich wieder übergeben. 🙁
Ich finde es total frustrierend, sie so zu sehen und nicht wirklich etwas machen zu können. Wobei ich das Gefühl habe, dass es mir damit fast schlechter geht, als ihr. Sie wirkt so fröhlich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde sie für mich als gesund durchgehen. Ich dagegen - und mein Mann auch - leide wirklich langsam unter Schlafmangel.
Jetzt geht es ja wieder auf die Feiertage zu... Ich kann zum Glück jederzeit in die Praxis fahren, daher mache ich mir weniger Gedanken. Es ist trotzdem kein schönes Gefühl. Was mach ich denn nun mit der Maus? Metacam? Cortison? Ist doch alles Mist. Das Drama jeden Tag mit dem Emeprid ist auch Mist!
Ich weiß, mein Text ist mordslang geworden, aber ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben. 🙁 Vielleicht liest es ja jemand und kann irgendwie unterstützend mit Wort und Rat zur Seite stehen.
Mich würden eure Erfahrungen interessieren. Wie habt ihr die Pankreatitis in den Griff bekommen? Ich bin auch für alternative Methoden offen. Hauptsache es geht Juni bald wieder besser, ohne, dass wir gleich zur Cortison-Keule greifen müssen.
Danke für's Lesen 🙂
Hallo ihr! 🙂
Ich bin heute ein bisschen am verzweifeln...
Meine Katze Juni (15), hat seit sie im Sommer zu uns kam eine chronische Pankreatitis. Vermittelt wurde sie uns als (dem Alter entsprechend) gesundes Tier - abgesehen von ihren kaputten Augen, die wohl ein Katzenschnupfen vor vielen Jahren zerstörte. Ich bin sicher, dass die Problematik mit der Bauchspeicheldrüse auch dem TH bekannt war.... Tut aber auch jetzt nichts mehr zur Sache. Sie ist hier, wir haben sie sehr ins Herz geschlossen und machen nun das Beste draus.
Trotzdem macht es mich an manchen Tagen echt mürbe und ich brauch dringend mal einen Austausch mit anderen Betroffenen. Haben hier andere das selbe Problem? Wie bekommt ihr es in den Griff? Wie geht ihr damit um?
Alle Erfahrungen und Meinungen sind erwünscht. 🙂
Vielleicht finden wir ja auch für unsere Juni noch einen guten Tipp?
Seit dem Sommer sind wir also mal wieder Dauergast in der Praxis. Es ist alles (mehrfach) abgeklärt. Die Katze ist topfit - wenn man von dem Lipasewert eben mal absieht...
Anfangs bestand die Therapie lediglich darin, möglichst rohfettarm zu füttern (< 5%) . Das hat zunächst wirklich ausgereicht. Aus täglich 4-5 Spuckattacken, wurde 1x in 1-2 Wochen. Ein Ergebnis, mit dem Juni scheinbar gut leben konnte. Ab und an ein wenig Buscopan dazu, da sie zeitweise schon recht heftige Bauchschmerzen und Bauchgrummeln hatte. Ansonsten ging es ihr gut. Sie lässt sich gerne sanft das Bäuchlein massieren und schläft mit Vorliebe auf ihrer Wärmflasche.
Es häuften sich jedoch bald wieder die Tage, an denen sie sich übergeben musste. Vor allem am Morgen zwischen 5-6h. Erste Maßnahme: Eine zusätzliche Fütterung kurz vor dem Schlafen gehen. Half. Aber auch wieder nicht lange. Dazu kam, dass ihr Kot lehmig-breiig wurde, etwas fettig und von ganz heller Farbe.
Sowas passiert ja immer am Wochenende und so fanden wir uns im Notdienst wieder. Ich meinen ganzen Vorbericht ausgepackt, Laborergebnisse etc. Nach einer Infusion bekam Juni Metacam. Ich war eigentlich nicht besonders überzeugt, aber man versicherte mir, dass man damit gute Erfahrungen gemacht hätte. In der "akuten" Phase ein paar Tage Metacam geben (entzündungshemmend und schmerzlindernd...), dann absetzen, wenn die Symptome verschwunden sind. Und tatsächlich - es half. Ein gutes Gefühl hatte ich nicht bei der Sache, schließlich ist Metacam für Magen und Darm ja auch kein "Spielzeug".
Aber alles war wieder im Lot. Seitdem führe ich ein Tagebuch. Dort steht drin, was sie gefressen hat, wie viel und ob sie sich übergeben hat, wenn ja, wann u.s.w....
Da ist mir zum ersten Mal wirklich aufgefallen, wie viel sie eigentlich frisst. Es sind bis zu 300g Nassfutter am Tag. Dabei nimmt sie aber natürlich kein Gramm zu, tendenziell sogar eher ab, wobei sie im Moment stabil ist. Sie wog heute 2,8kg, als sie zu uns kam hatte sie 3kg. Sie ist eine sehr zarte Katze. Richtig dürr sieht sie daher noch nicht aus, aber es darf eben auch nicht weniger werden. Ihre Hinterlassenschaften sind enorm voluminös - klar, nichts kommt auf die Rippen, es scheint einfach so "durchzuflutschen". Sie darf hier so viel fressen, wie sie möchte, aber immer nur kleine Portionen, dafür öfter.
Wieder ging es eine ganze Weile gut. Dann ging der Rummel von vorne los. Ich musste sie wieder mit in die Praxis nehmen. Nun ist "mein" TA überzeugt, dass die Therapie mit Cortison in niedriger Dosis am wirkungsvollsten ist. Was das Metacom angeht, da hatte er gleich die Hände über'm Kopf zusammen geschlagen. Nun ist Cortison ja aber auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei...
Aber auch hier: Es half schlagartig. Von Mitte Oktober bis vor ein paar Tagen hatten wir alles gut im Griff. Mit unserer fettarmen Fütterung, der Spätmahlzeit und dem Emeprid, welches ich ihr gebe, wenn ihr offensichtlich übel ist. Dazu bekommt sie Enzymopank über's Futter. Seither ist zumindest ihr Kot besser und ich habe das Gefühl, die verdaut tatsächlich auch etwas besser. Ihr Flüssigkeitshaushalt ist erstaunlich gut. Sie bekommt zu jeder Mahlzeit 1-2 EL warmes Wasser oder Brühe untergemengt
Das mit dem Emeprid.... es ist immer wieder ein Kampf, und ich mache es nicht gern. Juni ist alt, aber wirklich wehrhaft. Ich muss sie immer in ein Handtuch wickeln, damit ich das Emeprid in sie hinein bekomme. Ob das nun das Optimum ist?
Bis vor ein paar Tagen war jedenfalls alles einigermaßen unter Kontrolle. Ganz ohne Erbrechen scheint es nicht zu gehen... Aber es hielt sich im Rahmen, der Katze geht es erstaunlich gut dabei. Sie spielt an manchen Tagen richtig viel und macht kleine Bocksprünge, da könnten sich meine Joungster noch eine Scheibe von abschneiden. Sie ist auch immer mittendrin statt nur dabei. Wackelt durch die Wohnung, schaut aus dem Fenster, ärgert die Kleinen, schaut mir bei der Hausarbeit zu. Also, schlecht geht es ihr nicht. Ich habe immer das Bedürfnis, sie beschützen zu müssen, sie auf höhere Plätze heben oder von A nach B tragen zu müssen. Sie wirkt soo zerbrechlich. Aber ich hau mir immer auf die Finger. Sie ist ein zäher Kämpfer und sie kann alles noch alleine. Einzig putzen,... das übenehme ich für sie. Die Spondylosen hindern sie dann doch an der gründlichen Körperpflege.
Gestern hat sie dann seit langem mal wieder am Nachmittag erbrochen. 🙁
Und letzte Nacht haben wir alle kein Auge zubekommen. Gleich 3x hat sie gespuckt. Ich habe mittlerweile einen ultra-leichten Schlaf deswegen. Beim leisesten Schmatzen von Juni bin ich hellwach, um sie ggf. vom Bett (sie schläft jede Nacht auf mir oder meinem Mann!) auf den Boden zu setzen, da man dort nunmal besser wischen kann.... Oft genug hat sie uns das ganze Bett vollgeko**t. Das ist nicht besonders schlaffördernd....
Ich bin immer irritiert, dass ihr dieses ganze Übergeben scheinbar nicht zusetzt. Nachdem sie sich übergeben hat, hüpft sie wieder ins Bett und schaut recht munter aus. Etwas fragend vielleicht: "So, und was machen wir jetzt, hm?"...
Nach heute Nacht war ich mit ihr in der Praxis. Ich wollte kein Cortison. Sie hat eine Infu bekommen und ich habe meinen Emeprid-Vorrat aufgestockt.
Ergebnis: Vor einer halben Stunde hat sie sich wieder übergeben. 🙁
Ich finde es total frustrierend, sie so zu sehen und nicht wirklich etwas machen zu können. Wobei ich das Gefühl habe, dass es mir damit fast schlechter geht, als ihr. Sie wirkt so fröhlich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde sie für mich als gesund durchgehen. Ich dagegen - und mein Mann auch - leide wirklich langsam unter Schlafmangel.
Jetzt geht es ja wieder auf die Feiertage zu... Ich kann zum Glück jederzeit in die Praxis fahren, daher mache ich mir weniger Gedanken. Es ist trotzdem kein schönes Gefühl. Was mach ich denn nun mit der Maus? Metacam? Cortison? Ist doch alles Mist. Das Drama jeden Tag mit dem Emeprid ist auch Mist!
Ich weiß, mein Text ist mordslang geworden, aber ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben. 🙁 Vielleicht liest es ja jemand und kann irgendwie unterstützend mit Wort und Rat zur Seite stehen.
Mich würden eure Erfahrungen interessieren. Wie habt ihr die Pankreatitis in den Griff bekommen? Ich bin auch für alternative Methoden offen. Hauptsache es geht Juni bald wieder besser, ohne, dass wir gleich zur Cortison-Keule greifen müssen.
Danke für's Lesen 🙂
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