Clickern für Anfängerin - Wie genau funktioniert das??

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Hallo 🙂

Ich habe auch schon nach einem solchen Thema gesucht, konnte aber leider keines finden. Ich habe mir jetzt die GU Katzen-Clicker-Box gekauft. Dabei geht es hauptsächlich darum, Luna zu motivieren raus zu gehen. Aber auch für anderes. Darin sind ein Clicker, 36 Karten und ein Begleitbuch. Ich habe mir das gelesen, aber so ganz klar ist es mir leider immer noch nicht.

Verstanden habe ich folgendes:
-Bei positivem Verhalten wird geclickert.
-2 Sekunden später sollte in Form von einem Leckerli eine Belohnung kommen.
-Nicht clickern um zu bestrafen.
-Nicht clickern wenn keine Leckerli folgen.
-Nicht clickern, wenn vorher ungewünschte Verhaltensweisen gezeigt werden (zB Sofa kratzen).

Soweit so gut. Aber so ganz klar sind mir paar Sachen leider nicht...
Also zum Einen springt Luna auf Leckerlis nicht so an. Ausser Salami, die will sie immer klauen, aber das ist ja glaube ich nicht gesund für Katzen, also weiss ich da nicht so recht.
Dann die Verhaltensweisen vorher. Wenn Luna jetzt beim Rausgehen für 2 Sekunden entspannt ist, dann darf ich nicht clickern, wenn sie vorher Panik hat? Oder wie soll ich da clickern, wenn sie sich einfach gar nichts traut? Ich würde sie ja auch gerne immer danach belohnen, aber eben, sie springt auf Leckerlis wenig an und Spielen und streicheln kriegt sie auch so schon oft.

Und was ist der Targetstab? Brauche ich den?

Danke für Antworten und tut mir Leid, falls das schon wo erklärt ist, ich habe es einfach nicht gefunden...
 
A

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Was ist das denn für eine doofe Box, wen sie die Grundlagen nicht richtig erklärt...

Der große Vorteil des Clickers ist - im Gegensatz zum Stimmlob z.B. - dass Du ganz gezielt in der Sekunde loben kannst, in der das gewünschte Verhalten gezeigt wird.
Ich habe es anhand von Pferden gelernt - wenn man da beispielsweise das Scharren abgewöhnen will, Clickt man genau dann, wenn das Pferd den Hof absetzt - sei es auch nur ganz kurz - und gibt dann die Belohnung. Damit es erstmal versteht, worum es dem Menschen geht. Nach und nach gibt es nur noch C/B (=Click und Belohung), wenn es eine ganze Sekunde nicht scharrt und der Zeitraum wird nach und nach erhöht.

Wie Du belohnst, musst Du selber herausfinden. Deinem Miez gefällt streicheln oder Schwanzwurzel kraulen besser als Leckerchen? Dann mach das. =)
Man kann die Belohnung auch abstufen. Wenn das Tier einen riesen Erfolg gemacht hat, etwas neu verstanden hat o.ä., kannst Du einen "Jackpot" geben, das darf vielleicht einmalig auch mal ein Fitzel Salami sein. Tierchen lernt "Wenn ich xy mache, gibt es machmal Salami!!"

Aus "meinem" Buch ("Pferdetraining mit dem Clicker") habe ich gelernt, dass man wenn Übungen gut sitzen durchaus nicht immer Leckerchen geben muss, sondern nur noch mit nem Click und ab und an ner Belohnung bestätigt, dass das Verhalten immer noch richtig ist. Tierchen lernt "Wenn ich xy mache, gibt es ab und an ein Leckerchen!"

Hast Du Luna denn schon auf den Click konditioniert? Weiß sie, dass Click auch Belohnung bedeutet? Damit musst Du anfangen, ganz ohne Aufgabenstellung.
 
Erstmal solltest du die Katze auch auf den Klick konditionieren.^^
Targetstab brauchst du nicht. Aber wenn du sowas wie rausgehen üben willst, könnte es ganz hilfreich sein (sie kann dann dem Stab folgen).
Ob dir das beim rausgehen wirklich helfen wird, bezweifel ich etwas. Wenn deine Katze da sehr gestresst ist, dann wechselt ihre Stimmung doch sekündlich und da den richtigen Zeitpunkt abzupassen, ich weiß nicht.
Gerade bei sowas würde ich ehrlich gesagt sagen, wenn die Katze nicht raus will - ich habe auch so einen Angstkater - dann muss sie nicht raus.
 
Was ist das denn für eine doofe Box, wen sie die Grundlagen nicht richtig erklärt...

Keine Ahnung... Das Büchlein ist sehr klein und ich glaube, da wird schon davon ausgegangen, dass das Prinzip klar ist. Hinten kommt dann noch was habe ich gesehen, aber leider habe ich das natürlich erst am Ende gesehen... Und leider sind es auch mehr so Tricks zum Lernen, aber nicht, wie ich mit meiner Katze Dinge lerne, welche nicht Kunststücke sind.

Der große Vorteil des Clickers ist - im Gegensatz zum Stimmlob z.B. - dass Du ganz gezielt in der Sekunde loben kannst, in der das gewünschte Verhalten gezeigt wird.
Ich habe es anhand von Pferden gelernt - wenn man da beispielsweise das Scharren abgewöhnen will, Clickt man genau dann, wenn das Pferd den Hof absetzt - sei es auch nur ganz kurz - und gibt dann die Belohnung. Damit es erstmal versteht, worum es dem Menschen geht. Nach und nach gibt es nur noch C/B (=Click und Belohung), wenn es eine ganze Sekunde nicht scharrt und der Zeitraum wird nach und nach erhöht.

Also kann ich jetzt zum Beispiel punkto... Keine Ahnung... Nehmen wir Mal was Kleines. Kein Scharren im Blumentopf. Dann clickere ich also genau dann, wenn sie zwar im Topf die Pfoten ansetzt aber bevor sie scharrt? Oder kurz vorher?

Wie Du belohnst, musst Du selber herausfinden. Deinem Miez gefällt streicheln oder Schwanzwurzel kraulen besser als Leckerchen? Dann mach das. =)
Man kann die Belohnung auch abstufen. Wenn das Tier einen riesen Erfolg gemacht hat, etwas neu verstanden hat o.ä., kannst Du einen "Jackpot" geben, das darf vielleicht einmalig auch mal ein Fitzel Salami sein. Tierchen lernt "Wenn ich xy mache, gibt es machmal Salami!!"

Aber ich kann sie auch so weiterhin streicheln und kraulen? Nicht nur beim Clickertraining oder? Sonst würde mir das sehr schwer fallen :-D
Also wenn jemand noch was kennt, was ausser Salami auch noch toll sein könnte, dann nur zu, sie ist da einfach ein wenig einig. Besonders in eben diesen Situationen, in denen ich gerne mit ihr das Clicker-Training machen würde, ist sie oft so gestresst, dass sie auch gar nichts essen will...

Hast Du Luna denn schon auf den Click konditioniert? Weiß sie, dass Click auch Belohnung bedeutet? Damit musst Du anfangen, ganz ohne Aufgabenstellung.

Ne, eben noch gar nicht, ich wollte da nicht falsch anfangen, weil ich gesehen habe, dass manche es dann auch falsch einsetzen, schon alleine die Konditionierung könnte ja dann schief gehen :-D
Was mir auch grade auffällt... Sie verwechselt dann aber nicht das clickern vom Clicker mit dem klicken der Computermaus zum Beispiel...? Das wäre nämlich gar nicht gut :-D

Also ich würde das Clickern bisher gerne für diese Verhaltensveränderungen nutzen:
-Rausgehen (also mit / ohne Leine egal, sie hat einfach Angst vor draussen)
-Stressfrei mit anderen Katzen umgehen
-Scharren in Töpfen
-Angriffe auf meine Füsse und Hand beim Spielen mit Krallen draussen
-Auf ihren Namen kommen (sie reagiert schon darauf, früher kam sie auch immer auf Ruf ihres Namens, aber das macht sie nicht mehr immer)
-Verhalten bei Tisch :-D

Tricks würde ich ihr dann auch gerne beibringen irgendwann, weil sie scheint doch sehr klug zu sein, apportiert schon von alleine und so was. Aber das andere hat Vorrang, weil es dann auch entspannter für alle wäre...

Danke dir auf jeden Fall schon einmal für deine Antwort! Sie hat mir sehr geholfen 🙂
 
Erstmal solltest du die Katze auch auf den Klick konditionieren.^^
Targetstab brauchst du nicht. Aber wenn du sowas wie rausgehen üben willst, könnte es ganz hilfreich sein (sie kann dann dem Stab folgen).
Ob dir das beim rausgehen wirklich helfen wird, bezweifel ich etwas. Wenn deine Katze da sehr gestresst ist, dann wechselt ihre Stimmung doch sekündlich und da den richtigen Zeitpunkt abzupassen, ich weiß nicht.
Gerade bei sowas würde ich ehrlich gesagt sagen, wenn die Katze nicht raus will - ich habe auch so einen Angstkater - dann muss sie nicht raus.

Genau, das habe ich vor 🙂

Kann man anstatt dem Stab auch einen Ast oder ein Spielzeug nehmen? So eine Rute zum Beispiel?

Ich hatte den Tipp bekommen, weil man dann vielleicht auch Belohnungen und Rituale einführen könnte. Und natürlich muss sie nicht raus, wenn sie nicht will, aber es ist halt so, dass bei uns im Sommer oftmals die Türen offen sind und wenn sie dann zum ersten Mal alleine rausgeht und wir kriegen das nicht mit, ist es halt doof... Ich möchte sie wie dabei begleiten können, weil mir das vom Tierarzt geraten wurde. Nur macht sie da nicht so mit...
 
Mich würde interessieren wie du das Rausgehen bisher geübt hast?
Hast du ihr den Gurt mit Leine umgelegt und sie raus getragen? Oder hast du Gurt und Leine erst mal in der Wohnung trainiert (Gurt und Leine muss nämlich vorher positiv belegt sein)? Dann angefangen sie langsam erst an die Tür zu locken und schrittweise ins freie?

Ich muss vielleicht erwähnen, sie ist meinem Vater einmal auf den Balkon entwischt und er hat die Tür geschlossen. Sie war etwa fünf Minuten ausgesperrt, bis ich sie gefunden hatte. Das war natürlich sehr unglücklich, aber sie hat also sehr wohl Interesse daran, rauszugehen. Auch jetzt schaut sie immer raus und springt teils sogar an die Scheibe, wenn draussen eine Spinne ist oder so was. Deswegen habe ich den Tierarzt gefragt und der meinte, ich solle sie nicht alleine raus lassen zum ersten Mal, sondern es mit der Leine probieren.
Also ich habe zuerst nur versucht, den Gurt umzulegen, noch ganz locker und ihr dann ein Leckerli geboten. Aber das wollte sie nie nehmen, erst, wenn ich ihn wieder abgenommen habe. Dann habe ich sie mit dem Gurt ein wenig in der Wohnung laufen lassen (noch ohne Leine, aber fest gezogen dieses Mal). Danach habe ich die Leine dran getan und mal geschaut, wie sie darauf reagiert. Na ja. Sie sass eigentlich nur da und hat mich angeguckt. Also ich dann mal aufgestanden bin, hat sie wohl gedacht, die Leine sei ein Spielzeug, hat sich auf den Boden geschmissen und mit der Leine gespielt. Aber damit mitlaufen, das hat sie irgendwie nicht verstanden. Also habe ich sie mir dann Mal auf den Schoss gesetzt, auf die Balkontüre, also wir waren drinnen, ab den Knien waren meine Beine draussen. Sie hätte also raus gekonnt, auf meinen Beinen entlang, wollte sie aber gar nicht. Hat interessiert geguckt, die frische Luft gerochen, aber kaum war da ein Geräusch von draussen, ging es gar nicht mehr. So habe ich es mehrere Male probiert. Sie wollte zwar raus, aber sie hat sich nicht getraut, meine Bauchnähe zu verlassen.
Da dachte ich mir, gut, wenn sie das Haus Mal von aussen sieht und weiss, wie das aussieht, weiss sie zumindest, wonach sie gucken muss. Habe sie auf den Arm genommen und bin mit ihr raus, habe mich mit ihr hingehockt, an die Sonne und gut war. Die Sonne hat ihr sogar sehr gut gefallen, aber kaum war ein Geräusch da, wurde ich verkratzt und sie versuchte unter meinen Pulli zu kriechen oder auf meinen Kopf zu kommen. Abgesetzt habe ich sie nur einmal, da ist sie sofort wieder auch mich drauf gekrabbelt. Also solange sie auf mir sein darf und die Sonne scheint und kein Tier oder Auto oder Mensch oder Wind ein Geräusch macht, findet sie es okay... Die Türe war auch immer offen, sie hat das auch gesehen. Ich habe auch versucht sie mit einem Spielzeug zu locken und mit Leckerchen, aber ne. Nur auf mir drauf war okay. Da hat sie dann auch entspannt liegen können, die Augen geschlossen und sich wie eine Katze am Spiess regelmässig gedreht um ihr Fell von allen Seiten von der Sonne bescheinen zu lassen.
Neulich habe ich dann einfach die Türen offen gelassen für etwa 20 Minuten um ihr die Wahl zu geben, raus oder nicht. Sie wollte nicht. Ich denke, ich werde das bei schönem Wetter wieder so machen oder eben jetzt mit dem clickern auch arbeiten können, weil immer wenn ich ein Leckerli nehmen wollte, ist sie durch meine Bewegung schon so erschrocken, dass es falsch wäre, sie dann zu belohnen... Aber eben, auch die anderen Katzen stressen sie total 🙁 Da kriegt sie komplett Zustände, zieht den Schwanz ein, will unter meinen Pulli und zerkratzt mich dabei komplett. Sie hat wohl schlechte Erfahrungen gemacht, im Tierheim kam sie auch schon immer drunter von den anderen, hat man mir gesagt. Dachte, das würde sich geben, aber scheint im Moment nicht so zu sein. Auch wenn sie durch eine Tür getrennt sind, bekommt sie komplett Panik.
 
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Oh, aber da habt ihr ja schon zumindest eine gute Erfahrung machen können! Auf Deinem Arm ist sie gerne draußen, darauf kann man doch aufbauen. Ich glaube, fürs raus gehen würde ich dann gar nicht unbedingt clickern. Da gehts ja weniger um verstehen bei ihr, sondern um Vertrauen.

Vielleicht könntest Du sie wenn das Wetter passt immer wieder mal auf dem Arm mit raus nehmen und Dich gemütlich auch ein Kissen auf dem Boden setzen. Dann kann sie bei Dir auf dem Schoß sein, Du selber kannst chillen, und wenn sie möchte kann sie auch mal ein Pfötchen auf den Boden setzen und feststellen, dass das gar nicht schlimm ist. =)

Ein Verhalten zu unterdrücken, dass nur ab und an mal vorkommt, ist schon etwas schwieriger, das sollte man nur versuchen, wenn Mensch und Tier das Clickern schon gut beherrschen.
Ein Vorgehen ist dabei - Achtung - genau das Verhalten (bei Pferden beispielsweise steigen) mit einem Kommando zu versehen. Das Pferd kriegt genau dann eine Belohnung, wenn es auf Kommando steigt. Ohne Kommando gibts nichts. Ziel ist, dass Pferdi aufs Kommando wartet und lernt, unaufgefordert zu steigen ist uncool weil gibt nix.
Kann klappen, muss aber nicht, wird daher nur empfohlen, wenn man nicht anders die Ursache des unerwünschten Verhaltens beseitigen kann.

Gegen Scharren in Blumenerde sollen doch so Tricks wie Alufolie helfen. 😉
 
Kann man anstatt dem Stab auch einen Ast oder ein Spielzeug nehmen? So eine Rute zum Beispiel?

Hallo,
Z. B. die Spielzeugangel oder etwas Ähnliches würde ich nicht verwenden. Sonst ist die Katze möglicherweise verwirrt wenn mit ein und demselben Spielzeug völlig unterschiedliche Sachen gespielt werden und weiß dann gar nicht was du gerade von ihr willst. Den Vorteil eines Astes sehe ich leider auch nicht... Wir klickern allerdings ohne Targetstab...Macht Katze und Frauli einfach mehr Spaß😀
Leider habe ich keine Erfahrung damit der Katze über Klickern etwas anderes als nur kleine Tricks beizubringen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es einfacher ist ihr zunächst etwas leichtes wie Sitz beizubringen damit ihr beide Erfahrung sammeln könnt bevor es an "Verhaltensmodifikation" geht. Viel Spaß und Erfolg! Wir gehen jetzt auch mal wieder eine Runde Pfötchen geben üben😛
 
Vielleicht könntest Du sie wenn das Wetter passt immer wieder mal auf dem Arm mit raus nehmen und Dich gemütlich auch ein Kissen auf dem Boden setzen. Dann kann sie bei Dir auf dem Schoß sein, Du selber kannst chillen, und wenn sie möchte kann sie auch mal ein Pfötchen auf den Boden setzen und feststellen, dass das gar nicht schlimm ist. =)

Das werde ich machen! Es ist einfach halt doof, dass sie sich so schnell erschrickt und ich dann jedes Mal voller Kratzer bin am Ende :-D Aber das mache ich für sie alles mit!

Gegen Scharren in Blumenerde sollen doch so Tricks wie Alufolie helfen.
Da habe ich eben ein wenig schiss, dass sie das dann isst :-D Sie macht das nämlich dummerweise mit fast allem, was sie kriegt... In den Mund nehmen.

Z. B. die Spielzeugangel oder etwas Ähnliches würde ich nicht verwenden. Sonst ist die Katze möglicherweise verwirrt wenn mit ein und demselben Spielzeug völlig unterschiedliche Sachen gespielt werden und weiß dann gar nicht was du gerade von ihr willst. Den Vorteil eines Astes sehe ich leider auch nicht... Wir klickern allerdings ohne Targetstab...Macht Katze und Frauli einfach mehr Spaß

Uh, das habe ich nicht bedacht! Aber auch gut, wenn ich eh keinen brauche geht das ja auch 😀 Luna ist einfach irgendwie... Wie soll ich sagen. Die Leute im Tierheim, die Tierärzte, die Assistenzen da, alle sagen "das ist schon eine spezielle Katze..." und "sehr sensibel" "ängstlich" "panisch" und so weiter. Ist halt so, aaaaber wir haben uns lieb und es passt einfach sehr gut zwischen uns. Ich habe ja auch einen Schaden und einen Knall (um es mit der Worten meiner Ärztin zu beschreiben "Sie sind einfach ein wissenschaftliches Phänomen" und "sie sind einfach komplett schief und schräg"). Da passt das 🙂 Wir werden das mit dem Klickern schon hinkriegen und wenn nicht, dann haben wir es zumindest versucht. Aber Pfötchen geben werde ich ihr versuchen beizubringen (Pfötchen ohne Krallen). 😛
 
Hallo 🙂

Verstanden habe ich folgendes:
-Bei positivem Verhalten wird geclickert.
-2 Sekunden später sollte in Form von einem Leckerli eine Belohnung kommen.
-Nicht clickern um zu bestrafen.
-Nicht clickern wenn keine Leckerli folgen.
-Nicht clickern, wenn vorher ungewünschte Verhaltensweisen gezeigt werden (zB Sofa kratzen).

Hallo 🙂. Schön, dass du mit deiner Katze clickern willst 🙂.
Ich ergänze mal etwas:
- Bei der Konditionierung auf den Clicker sollte wirklich innerhalb 1 Sekunde das Leckerlie kommen, damit der Click auch mit dem Futter verknüpft werden kann. Aber wichtig: Die Hand erst NACH dem Click bewegen, um dass Futter zu reichen, sonst konditionierst du die Katze auf die Handbewegung und nicht auf den Click.
- Immer nur ein mal clicken.
- Wichtig ist auch noch, dass man unerwünschtes Verhalten nie bestraft, sondern immer einfach nur ignoriert. Unerwünschtes Verhalten lohnt sich dann eben nicht mehr (gibt keinen Click) und wird im Idealfall seltener gezeigt.

Soweit so gut. Aber so ganz klar sind mir paar Sachen leider nicht...
Also zum Einen springt Luna auf Leckerlis nicht so an. Ausser Salami, die will sie immer klauen, aber das ist ja glaube ich nicht gesund für Katzen, also weiss ich da nicht so recht.
Dann die Verhaltensweisen vorher. Wenn Luna jetzt beim Rausgehen für 2 Sekunden entspannt ist, dann darf ich nicht clickern, wenn sie vorher Panik hat? Oder wie soll ich da clickern, wenn sie sich einfach gar nichts traut? Ich würde sie ja auch gerne immer danach belohnen, aber eben, sie springt auf Leckerlis wenig an und Spielen und streicheln kriegt sie auch so schon oft.


Du solltest das Clickern am Besten erst mal in der für die Katze gewohnten Umgebung, wo sie sich sicher fühlt, etablieren. Mit Sachen, wie eben einen Targetstab mit der Nase anstubsen und diesem später auch folgen. Das kannst du dann später auch nach draußen übertragen und sie mit dem Targetstab führen, um ihr Sicherheit zu geben. Aber wirklich erst, wenn sie das Spiel begriffen hat und freudig bei der Sache ist. Oder eben die Tricks, die du angesprochen hattest.
Das mit den Verhaltensweisen vorher: Das ist deshalb so, um die Gefahr einer Verhaltenskette zu vermeiden. Also z.B. Katze krallt mit der Pfote nach dem Leckerlie in deiner Hand, was du nicht willst. Und wendet sich danach dem Targetstab zu. Wenn die Katze absolut noch nicht weiß, dass sie den Targetstab anstubsen soll, dann würdest du das trotzdem clicken. In dem Fall vielleicht auch noch ein zweites mal, aber auf keinen Fall noch öfter. Da die Katze sonst lernen könnte: Ich muss erst mit der Pfote nach Futter krallen und dann den Targetstab anstubsen. Bei bereits bekannten Verhaltensweisen sollte man immer, wenn ein unerwünschtes Verhalten gezeigt wurde, so ca. 10 Sekunden abwarten und dann nochmal neu anfragen.

In deinem Fall, wenn du mit ihr rausgehst, würdest du sie immer sofort clicken, wenn sie ein erwünschtes Verhalten zeigt, auch wenn sie zuvor oder in dem Moment gerade unsicher ist oder Angst hat. Angst ist kein Verhalten in dem Sinne und die Katze macht das auch nicht bewusst, deshalb können da auch keine Verhaltensketten entstehen. Da bietet sich der Targetstick an, den sie zuvor bereits als ganz stark positiv kennen gelernt hat. Wenn sie in so einer Situation gar kein Verhalten zeigt, kannst du auch einfach nur so clicken und ihr Futter geben, um sie zu beruhigen und die Situation positiv zu besetzen. Aber wenn sie so viel Angst hat, dass sie nicht mal das Futter nehmen will, dann würde ich persönlich mir wahrscheinlich überlegen, ob man solche Situationen dann nicht lieber möglichst vermeiden sollte.

Wegen den Leckerlies, hier kommen diese Katzen Sticks von Aldi, Rewe und co sehr gut an.

Ich kann dir ansonsten noch die DVD von Birgit Laser empfehlen, die finde ich für den Einstieg wirklich sehr gut 🙂. https://www.amazon.de/Clickertraining-Mehr-als-Spaß-Katzen/dp/3981198573
 
Vielleicht kommt deine Maus dann ja auf die gleiche grandiose Idee wie meine...die hüpft mittlerweile teilweise auf drei Pfoten zu ihrem Napf so nach dem Motto: Jetzt rück schon endlich Fressi raus die Pfote ist eh schon ewig in der Luft.:pink-heart: Sie hat das Prinzip des Klickerns also voll verstanden und findet es eine tolle Möglichkeit das Personal weiter zu erziehen :yeah:
 
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- Bei der Konditionierung auf den Clicker sollte wirklich innerhalb 1 Sekunde das Leckerlie kommen, damit der Click auch mit dem Futter verknüpft werden kann. Aber wichtig: Die Hand erst NACH dem Click bewegen, um dass Futter zu reichen, sonst konditionierst du die Katze auf die Handbewegung und nicht auf den Click.
- Immer nur ein mal clicken.
- Wichtig ist auch noch, dass man unerwünschtes Verhalten nie bestraft, sondern immer einfach nur ignoriert. Unerwünschtes Verhalten lohnt sich dann eben nicht mehr (gibt keinen Click) und wird im Idealfall seltener gezeigt.

Oki, dann werde ich schauen, dass ich das mit den Leckerlis in den Griff kriege :-D
Bisher habe ich, wenn sie was gemacht hat, was sie nicht darf "Nein" gesagt. Soll ich das weiter machen oder gar nichts mehr?

In deinem Fall, wenn du mit ihr rausgehst, würdest du sie immer sofort clicken, wenn sie ein erwünschtes Verhalten zeigt, auch wenn sie zuvor oder in dem Moment gerade unsicher ist oder Angst hat. Angst ist kein Verhalten in dem Sinne und die Katze macht das auch nicht bewusst, deshalb können da auch keine Verhaltensketten entstehen. Da bietet sich der Targetstick an, den sie zuvor bereits als ganz stark positiv kennen gelernt hat. Wenn sie in so einer Situation gar kein Verhalten zeigt, kannst du auch einfach nur so clicken und ihr Futter geben, um sie zu beruhigen und die Situation positiv zu besetzen. Aber wenn sie so viel Angst hat, dass sie nicht mal das Futter nehmen will, dann würde ich persönlich mir wahrscheinlich überlegen, ob man solche Situationen dann nicht lieber möglichst vermeiden sollte.

Ja... Vielleicht muss ich da was anderes finden, anstatt das Futter. Sie liebt ihre Spielmäuse, vielleicht kann ich ja diese einmal mit rausnehmen und damit eine Belohnung finden oder so was. Dann würde ich mir vielleicht auch einen Targetstick zutun, will ja, dass meine Maus glücklich wird 🙂

Das mit den Katzensticks werde ich probieren!

Vielleicht kommt deine Maus dann ja auf die gleiche grandiose Idee wie meine...die hüpft mittlerweile teilweise auf drei Pfoten zu ihrem Napf so nach dem Motto: Jetzt rück schon endlich Fressi raus die Pfote ist eh schon ewig in der Luft. Sie hat das Prinzip des Klickerns also voll verstanden und findet es eine tolle Möglichkeit das Personal weiter zu erziehen

Aaah das wäre ja toll :-D Also sie hat auch gerafft, wenn ich die Maus bringe, dann wirft sie die ja immer wieder 😛 Sehr kluges Kätzchen 🙂

Danke für eure Antworten :pink-heart:
 
Bisher habe ich, wenn sie was gemacht hat, was sie nicht darf "Nein" gesagt. Soll ich das weiter machen oder gar nichts mehr?

Genau. Beim Clickern solltest du unerwünschtes Verhalten nur ignorieren und nicht bestrafen. Das ist ja dann auch eine Information für das Tier, denn es lernt, das gezeigte Verhalten lohnt sich nicht 🙂. Bei Pferden beispielsweise würde man, wenn das Pferd ein potentiell gefährliches Verhalten zeigt, das man auf keinen Fall dulden kann und will, dann die Clickereinheit unterbrechen - ein Time Out geben. Das ist dann zwar auch eine Strafe, aber eine andere Form. Allerdings spielt das bei den Stubentigern ja nun wahrscheinlich weniger eine Rolle 😉.
 
Genau. Beim Clickern solltest du unerwünschtes Verhalten nur ignorieren und nicht bestrafen. Das ist ja dann auch eine Information für das Tier, denn es lernt, das gezeigte Verhalten lohnt sich nicht 🙂. Bei Pferden beispielsweise würde man, wenn das Pferd ein potentiell gefährliches Verhalten zeigt, das man auf keinen Fall dulden kann und will, dann die Clickereinheit unterbrechen - ein Time Out geben. Das ist dann zwar auch eine Strafe, aber eine andere Form. Allerdings spielt das bei den Stubentigern ja nun wahrscheinlich weniger eine Rolle 😉.

Oki, dann werde ich das so angehen. Sie kriegt auch Zylkene für ihre Angstzustände und ich hoffe wirklich, dass mit dem clickern und dem Medikament und den richtigen Belohnungen, sie ihre Ängste und ihren Stress besser handhaben kann und sie sich dann vielleicht auch Mal mit den anderen Katzen einlassen kann, im Moment geht das nämlich leider noch gar nicht 🙁
 
Hallo

Gerade wieder eine typische Situation: Luna sitzt auf dem Sofa. Draussen kommt eine andere Katze vorbei, bleibt in Sichtweite sitzen. Luna presst sich flach auf den Boden, Schwanz eingezogen, Ohren seitlich weg, grosse Pupillen, zittert, ist nicht mehr ansprechbar. Manchmal rennt sie dann auch panisch los, gerade liegt sie noch. Und natürlich springt die Katze draussen auch nach an die Scheibe und dann kommt so ein jämmerliches Fiepsen, aber komplett paralysiert irgendwie. Früher hat sie sich dann auch noch gepinkelt, aber mit Zylkene macht sie das nicht mehr.

Wie könnte ich da jetzt mit dem Clickern helfen? Auf einer Karte steht, immer kurz bevor die Entspannung eintritt "Alles gut" sagen oder so, dann, wenn sich die Situation entspannt, aber das ist irgendwie nicht so, dass sich das einfach so schnell wieder gibt...
 
Wie könnte ich da jetzt mit dem Clickern helfen?

Erstmal wie gesagt gar nicht, weil das Clickern erst mal positiv besetzt werden muss mit Übungen, die ihr Spaß machen, in Situationen, in denen sie sich wohl fühlt. Wenn sie wirklich mit dem Clickern vertraut ist (und die Belohnung als lohnenswert empfindet), wird allein schon das Geräusch des Clicks ein positives Gefühl auslösen. Du könntest dann später einmal (bitte nicht zu früh damit anfangen) in solchen Situationen einfach clicken und Füttern. Wie gesagt du kannst die Angst als Verhalten ja nicht verstärken. Wenn sie sich etwas auf die Aufgabe einlassen kann, kannst du einfache Sachen abfragen, wie den Target anstubsen oder diesem folgen, einfach um sie abzulenken. Wenn du Glück hast, wird sich die Situation ganz von alleine etwas bessern, weil sie durch das Clickern in vertrauter Umgebung durch die vielen Erfolgserlebnisse an Selbstvertrauen gewinnen wird. Deshalb ist es auch so wichtig, das Training immer so zu gestalten, dass die Katze Erfolg haben kann und man oft zum Clicken kommt.

Auf einer Karte steht, immer kurz bevor die Entspannung eintritt "Alles gut" sagen oder so, dann, wenn sich die Situation entspannt, aber das ist irgendwie nicht so, dass sich das einfach so schnell wieder gibt...

Ich weiß nicht so recht, was du damit meinst, vermutlich ist die Rede von konditionierter Entspannung. Hier bzw. auf den Folgeseiten wird das gut erklärt: https://www.easy-dogs.net/home/blog...annung/aufbau_konditionierte_entspannung.html
 
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Oki, danke 🙂 Ja, die Seite war sehr hilfreich, ich denke, ich muss einfach schauen, dass ich das Clickerdingsi wirklich immer zur Hand habe, weil es ist schwer, die richtigen Momente abzupassen... Oder eben einen Zeitraum finden, in dem es immer gut geht. Aber wir kriegen das schon hin!
 
Kleines Update:

Luna kann nun High Five :-D und sie war auch schon draussen, dieses Mal ohne Leine, ich war einfach draussen und habe geschaut, ob sie dann kommt. Lief auch wirklich gut! Natürlich kamen dann aber gleich andere Katzen und eine hat ihr ziemlich eine verpasst :-( Aber sonst hat sie den Ausflug sehr genossen. Hat Wanzen, Spinnen und Schmetterlinge gejagt. Wir üben jetzt draussen das clickern mit kommen, wenn man sie ruft. Das wäre mir noch wichtig. Im Haus macht sie das nämlich schon, aber draussen noch nicht so, ist eben viel spannendes zu sehen!

Jetzt ist sie komplett K.O. vom Ausflug und schläft wie ein Stein 🙂
 
Hallo 🙂

Ich habe noch eine Frage. Jedes Mal wenn ich clickere, unterbreche ich ja den "Zustand" der Katze, den ich eigentlich hervorrufen will, dadurch, dass sie dann zu ihrer Belohnung geht. Kann man irgendwann auch anfangen zu clickern und die Belohnung später geben oder wie sieht das aus?
 
Hallo 🙂

Ich habe noch eine Frage. Jedes Mal wenn ich clickere, unterbreche ich ja den "Zustand" der Katze, den ich eigentlich hervorrufen will, dadurch, dass sie dann zu ihrer Belohnung geht. Kann man irgendwann auch anfangen zu clickern und die Belohnung später geben oder wie sieht das aus?

Hi, schön, dass es bei euch schon so gut klappt 🙂!
Zu deiner Frage, nein, nach jedem Click folgt immer ein Leckerchen 😉. Du hast deiner Katze ja praktisch ein Versprechen gegeben, dass sie nach dem Click ein Leckerchen bekommt und das nicht zu tun, könnte sie arg frustrieren und demotivieren. Es gibt allerdings die Möglichkeit, Dauer in ein Verhalten zu bringen, indem der Click ganz langsam immer ein kleines bisschen weiter herausgezögert wird. Oder du kannst Verhaltensketten aufbauen mit zwei kürzeren Verhalten, die schon sehr gut funktionieren und erst das eine und dann direkt das andere abfragen und erst nach dem 2. Verhalten clicken und Belohnen.

Je nachdem, was du übst, kannst du durch gezielte Plazierung des Futters auch erreichen, dass die Katze wieder im Ausgangszustand ist und es somit einfacher für sie ist, das gewünschte Verhalten noch einmal zu zeigen.

LG
 

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