Das Risiko der Allergie

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TryIt

Gast
Hallo,

bei meinem Mann hat sich schon immer eine Katzenallergie gezeigt, sobald er im Raum mit Katzen war. Mal mehr, mal weniger. Auch ein pricktest hat positiv auf Katze angeschlagen.
Aber da man ja doch öfters liest, dass es möglich wäre mit Allergie eine Katze zu halten wollten wir nichts unversucht lassen. Natürlich wollen wir nur zwei Katzen aufnehmen, wenn wir diese nicht wieder abgeben müssen. Also habe ich mögliche Rassen heraus gesucht, die weniger Allergene haben könnten.
Wir sind dann zu einer Katzenzucht gefahren, dort leben aber nicht nur die Rassekatzen, sondern noch eine andere Katze und zwei Hunde. Mein Mann hat nach einiger Zeit reagiert und wir haben Haare der Elterntiere und der zwei möglichen Babys mit genommen. Nun kam die große Überraschung und der Pricktest auf alle 4 Proben war negativ. Es gab nicht mal eine leichte Rötung. Da uns alle der Test sehr überrascht hat, hat der Allergologe uns geraten noch einen Bluttest zu machen. Leider bekommen wir das Ergebnis dazu erst im Oktober. Die Vernunft hat also gesiegt und wir haben der Züchterin für die zwei Zwerge abgesagt. Jetzt kam es aber so, dass die zwei Katzenkinder zur Züchterin zurück kamen und sie uns nochmal die Chance geben wollte, diese auf zu nehmen. Jetzt wollte ich hier mal nach Erfahrungen fragen, gab es bei euch Fälle, dass der Pricktest negativ war, aber trotzdem eine Allergie aufgetreten ist? natürlich sagt die Vernunft, dass man auf Nummer sicher gehen sollte und lieber warten sollte, aber da ist ja noch das blöde Herz, was sich in die zwei verliebt hat und sie gerne nehmen möchte. wir hatten auch schon überlegt, ob die Reaktion am Katzenstreu liegt, da er auch gegen Hausstaub und Milben allergisch ist, was wir im Alltag zuhause aber nicht merken.
ich bin sehr hin und her gerissen und wollte gerne mal Erfahrungen hören.

Liebe Grüße
Jessica
 
A

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Huhu,

Auf kitten reagiert man meist nicht. Erst wenn sie aus dem gröbsten raus sind (mit etwa einem Jahr) reagiert man darauf. Am besten wäre es also, ein Pärchen aufzunehmen, das über ein jahr alt ist und gegen man welches nicht reagiert.
Lg
 
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Schwer zu sagen. Ich habe 2 Kitten ohne Test aufgenommen, aber auch nur weil ich bei 3 unterschiedlichen Züchtern keine Reaktionen auf die vorhandenen Katzen gezeigt habe, und meine Allergie ohnehin nicht allzu stark ist. Davon ist aber abzuraten, wenn man normalerweise stärkere Reaktionen zeigt, weil, wie Polayuki schon sagte, Kitten noch nicht so viele Allergene produzieren und oft gut vertragen werden. Dass bei eurem Züchter andere Tiere leben ist leider ungeschickt und verfälscht den Eindruck.
Um welche Rasse handelt es sich denn und wie schlimm sind denn seine Reaktionen im Normalfall?
 
Darum haben wir die Eltern auch getestet, ich hatte schon gelesen, dass Kitten erst später das Allergen produzieren. Es handelt sich um Bengalen. Leider habe ich sonst bei uns in der Nähe keinen Züchter gefunden, der nur diese Rasse hält. Nach älteren Tieren habe ich auch geschaut, es werden aber nur Einzeltiere abgegeben und als Katzenanfänger wollten wir uns nicht an eine Vergesellschaftung wagen.
 
Bengalen zu vergesellschaften ist sowieso nochmal ne andere Hausnummer.
Und andere Rassen wären keine Option? Viele langhaarrassen sollen auch gut verträglich sein. Vlt einfach da mal Züchter besuchen?
 
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Soweit ich informiert bin, hat es nichts mit der Rasse zu tun, ob und wie sehr eine Katze allergen ist.
Es hängt tatsächlich nur von der einzelnen Katze bzw. deren Erblinie ab, ob das allergene Enzym im Speichel produziert wird oder nicht.

Wenn der Allergietest bei den Elterntieren also negativ war, stehen die Chancen gut, dass man auch auf deren Kitten nicht allergisch reagiert.

Letztlich bleibt sowas aber wohl immer eine Art Glücksspiel.
 
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Als komplette Anfänger mit zwei Kleinkindern wäre eine andere Rasse bzw. zwei normale Hauskatzen für euch wahrscheinlich die bessere Wahl. Bengalen können unter Umständen schon echte ziemliche Herausforderung sein und haben teilweise auch recht spezielle Bedürfnisse (z.B. Rohfleischfütterung).
 
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Ich lese mittlerweile schon viel über die Bengalen und stehe in engem Kontakt mit der Züchterin. Ich denke es kommt immer auf den Charakter des Tieres an und da kann man bei jeder Rasse schwierige Kandidaten erwischen.
Mein Mann reagiert bisher bei Katzen mit tränenden und juckenden Augen, laufender Nase und irgendwann dann mit Atemproblemen. Wir haben bisher nur diese Rassenkatze getestet, da sie uns charakterlich und optisch zusagt. Eigentlich hatte ich wenig Hoffnung, dass wir überhaupt ein Ergebnis bekommen, dass für uns so positiv ausfällt. Darum ist die Freude natürlich umso größer, dass wir uns den Traum nun wahrscheinlich doch erfüllen können. Ein Risiko wird wahrscheinlich immer bleiben, auch kann man mit der Zeit eine Allergie entwickeln.

Was mich noch etwas verunsichert ist, dass viele schreiben, dass Katzen keine Unordnung mögen und darauf sogar mit urinieren reagieren. Mit zwei kleinen Kindern ist Ordnung so eine Sache 😀 Ich denke aber dass eine gut sozialisierte Katze, die sich an das etwas chaotische Familienleben von klein auf gewöhnen kann, damit klar kommen müsste.
 
Ich kenne keine Katze, die sich an Unordnung stört. Wie auch? Katzen verstehen ein Konzept wie „Unordnung“ überhaupt nicht, da das eine rein menschliche Erfindung ist.
Worauf manche Katzen jedoch sensibel reagieren sind Veränderungen. Das ist aber auch eine sehr individuelle Sache.

Vor allem mit Kitten kann Unordnung jedoch tatsächlich ein Problem darstellen. In einem „unordentlichen“ Haushalt (ich meine jetzt nicht dreckig, sondern einfach ein bisschen chaotisch was ja an sich nicht schlimm ist) verbergen sich mehr Gefahren für junge Katzen. Kleinteiliges Spielzeug das herumliegt kann verschluckt werden, Kabel werden angeknabbert, die Kinder lassen Essen stehen, das für die Katzen vielleicht giftig sein könnte, es wird vergessen die Haustür zu schließen...
Und bei Kitten kann es durchaus auch mal vorkommen, dass sie auf einen Haufen herumliegender Klamotten oder Papiere pinkeln

Ihr müsst euch eben bewusst sein, dass ihr dann quasi vier Kleinkinder im Haus habt.

Bezüglich der Rasse: Natürlich sind nicht alle Bengalen schwierige Charaktere, aber je nach Generation unterscheiden sich ihre Bedürfnisse aufgrund des hohen Wildblutanteils durchaus stark von anderen Katzen. Könnt ihr denn gesicherten Freigang bieten? Barft die Züchterin? Dann solltet ihr euch damit auch schon mal auseinandersetzen, da Bengalen industrielles Katzenfutter oftmals nicht gut vertragen.
 
Dass kleine Katzen in gewisser Weise wie Kleinkinder sind ist uns bewusst.
Die Züchterin barft nicht. Wir können einen gesicherten großen Balkon anbieten.
Uns geht es aktuell nur darum ob wir uns auf den Pricktest verlassen können oder nicht, Katzen anschaffen und dann wieder abgeben müssen wollen wir nicht.
 
Uns geht es aktuell nur darum ob wir uns auf den Pricktest verlassen können oder nicht

Nein, könnt ihr nicht. Der Pricktest ist allerhöchstens eine Momentaufnahme.

Das Risiko würde ich nur eingehen, wenn ich soviel Raum habe, dass Mensch und Tier sich großzügig aus dem Weg gehen können, mir ein erheblich größerer Putzaufwand und eventuelle Investitionen nichts ausmachen würden, der Allergiker bereit wäre, dauerhaft Medikamente zu nehmen.

Wir hatten Haarbüschel der Elterntiere zu Hause, auf die mein Sohn nicht reagiert hat. Trotzdem ist uns bewusst, dass seine Allergie jederzeit wieder aufflammen kann.
 
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@racoon20 habt ihr es dann Trotz Katzenallergie gewagt?
Wir haben ja auch Haare der Elterntiere mitgenommen. Werden jetzt aber noch den Bluttest abwarten.
 
Ja, wir haben es trotz Allergie wieder gewagt. Mein Sohn zeigt aber generell seit ein paar Jahren kaum mehr Symptome. Außerdem ist er bereits erwachsen und kann jederzeit (früher) ausziehen, bzw. großräumig ausweichen. Das Risiko ist für uns daher kalkulierbar.

Wir haben uns mit Ragdolls aber auch "allergenarme" Katzen (theoretisch!) ins Haus geholt. Und wir haben bereits Erfahrung mit Katzen und der Allergie. Einfach war es wahrlich nicht, aber die Katzen waren bereits vor der Allergie im Haus.
 
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Abgesehen von der Allergiefrage würde ich euch nahelegen, die Wahl der Katzenrasse noch einmal zu überdenken.

Es hat einen Grund, dass man überall liest, dass Bengalen als Rasse für Katzenanfänger NICHT geeignet sind!

Ihr müsst euch bewusst sein, dass ihr euch mit dieser Hybridrasse einen großen Anteil Wildtier ins Haus holt.
Ja, Bengalen sind schön.
Ja, ihr Charakter mag erst mal interessant klingen.

Aktiv, verspielt, menschenfreundlich ... klar, liest sich gut.

ABER ... dahinter steht:
Bengalen haben einen deutlich höheren Bewegungsdrang als normale EHK. (Das nennt man dann aktiv.)
Sie haben einen verstärkten Jagdtrieb. (Das heißt dann verspielt.)
Sie sind deutlich stärker nachtaktiv! (Das wird nicht erwähnt.)
Sollten sie mal kratzen oder beißen, tun sie das mit deutlich mehr Nachdruck! (Autsch!)

Zudem vertragen viele Bengalen auf Dauer kein industrielles Katzenfutter und müssen gebarft werden.

All das liegt in ihren Genen. Da steckt verdammt viel Wildtier drin.

Eine Wohnung mit Balkon halte ich persönlich als Lebensumfeld für Bengalen als nicht geeignet.
Ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass eure Bengalen unter Umständen schnell anstrengender werden könnten als eure kleinen Kinder!

Und dazu kommt:
Hybridrassen (also die Verpaarung von Wildtier mit Hauskatze) sind immer eine Qualzucht.
Wollt ihr das wirklich unterstützen?

Wenn es euch nur um die Optik geht, wie wärs mit einer Ocicat?
Die hat auch den Wildtier-Look, ist aber völlig frei von Wildtier-Einkreuzungen.
 
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Von der Ocicat hatte ich bisher noch nicht wirklich etwas gehört. Nach erster Suche muss ich auch leider feststellen, dass es bei uns in der Nähe wohl keinen Züchter gibt. Alles nur in Norddeutschland.
Wieso gibt es so viele Bengalen Züchter, wenn sich diese doch überhaupt nicht als Familienmitglieder eignen sollen?
Wir sind natürlich nicht auf eine Rasse festgefahren. Aber da wir es auch von der Allergie abhängig machen müssen und keine 6 Stunden für einen Allergietest durch die Gegend fahren wollen, und auch gerne die Zucht öfters besuchen möchten, sind wir dadurch schon etwas eingeschränkt.
Kennt ihr Ocicat Züchter in Süddeutschland?
 
Niemand hier hat gesagt, dass Bengalen sich grundsätzlich nicht als Familienmitglieder eignen. Wir haben nur darauf hingewiesen, dass sie sich eventuell nicht besonders gut für komplette Katzenanfänger mit kleinen Kindern, die darüber hinaus auch keinen gesicherten Freigang bieten können, eigenen.
Da dieses Forum sehr tierschutzorientiert ist hält sich die Begeisterung für Hybridrassen außerdem bei den meisten Usern eher in Grenzen. Unter dem Aspekt des Tierschutzes ist die Hybridzucht sehr kritisch zu betrachten, was du ja eigentlich auch schon wissen solltest nachdem du dich so ausführlich über Bengalen informiert hast.


Edit: Ich hoffe, du nimmst das nicht als Kritik gegen euch wahr. So ist es nämlich auf keinen Fall gemeint. Es geht nur darum zu verhindern, dass am Ende sowohl ihr als auch die Katzen leiden, weil alle mit der Situation maßlos überfordert sind.
Mein Freund und ich sind beide mit Katzen aufgewachsen und haben in dieser Hinsicht recht viel Erfahrung, würde ich mal behaupten. Aktuell leben wir mit vier erwachsenen Katzen und zwei vier Wochen alten Pflegekitten in einer schönen großen Wohnung mit Terrasse. Und trotzdem würde ich mir keine Bengalen zutrauen. Mal abgesehen von den Problemen der Qualzucht macht der Wildblutanteil die Tiere einfach bis zu einem gewissen Grad unberechenbar, weshalb man wirklich extrem flexibel und bereit sein muss sich komplett auf die Katzen einzulassen. Das gilt natürlich so genommen für alle Haustiere, aber die Probleme die mit der Haltung von Bengalen einhergehen sind eben dann eben meistens direkt eine Nummer größer. Da werden dann zum Beispiel das Freigehege und die Rohfleischfütterung schnell vom "Nice to have" zum "Must have".
Vielleicht magst du einfach mal ein bisschen hier im Forum stöbern und dir vor allem die Fragen in den Anfänger-Threads durchlesen. Viele Neulinge sind selbst mit ganz "normalen" jungen Hauskatzen schon überfordert, weil sie deren Energie und Aktivitätslevel unterschätzt haben.
 
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Wisst ihr denn ob eure Kinder allergiefrei sind? Ich hab den Heuschnupfen (zum Glück keine Tierhaarallergie) im Erbgut wohl von meinem Vater mit bekommen. Allerdings kam das erst mit 13/14 so richtig zum tragen. Daher wäre das ein Punkt den ich vor einer Tierhaltung ebenfalls,soweit möglich, abklären würde.
 
Meine Kinder haben bisher im längeren Kontakt mit Tieren noch keine Symptome gezeigt. Ausschließen kann man es nie, dass eine Allergie irgendwann auftreten kann, das betrifft aber auch Familien, in denen sonst keine Allergien vorliegen.
Ich werde mich mal über Ocicat und Abessinier informieren als Alternative.
Ich denke aber auch, dass viele Vorurteile über Bengalen haben und die Menschen, die wirklich welche besitzen, oft ganz anders über diese Tiere berichten.
 
Naja, mit vielen Bengalen-Besitzern hast du denn bereits gesprochen? Die Züchterin wird dir ja kaum auf die Nase binden, welche Probleme sie eventuell mit den Katzen hat. Außerdem haben Züchter auch meistens einen anderen Bezug zu den Tieren und gehen mit Problemen (z.B. Markieren) anders um als eine junge Familie ohne Katzenerfahrung.

Bengalen können sicherlich tolle Familienmitglieder sein genauso wie zum Beispiel Huskys. Trotzdem würde ich nie im Leben einer Familie mit zwei Kleinkindern in einer Wohnung und noch dazu ohne Hundeerfahrung einen Husky empfehlen (und ein guter Züchter würde sein Tier unter diesen Bedingungen auch nicht abgeben).
 

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