Oh weh, der arme Kerl.
Folgendes, wenn es so eine extreme Entzündung war, dann kann das noch lange dauern, bis es wirklich abgeheilt ist.
Er wird cortison und Antibiotikum gespritzt bekommen haben. Da du sonst nicht mehr zum Doc musstest, wird des ein Langzeitantibiotikum (Convenia?) gewesen sein, das hält ich glaub 10 oder 14 Tage vor.
Es kann aber gut sein, dass das bei Weitem nicht ausreicht. Sprich, wenn die Eiterherde immer noch nicht richtig weg sind, dann lass bitte einen Abstrich machen. Da werden dann im Labor Proben angelegt mit allen Keimen, die in den Wunden wohnen. Und es wird getestet gegen welches Antibiotikum die empfindlich sind. So könnt ihr richtig gezielt weiter behandeln. Denn z.b. Conveina und auch andere AB sind eher in der Wirkung breiter gefächert und dekcen aber nicht alles ab, nur das übliche eben. Wenn ihr aber genau wisst, womit ihr den Bazillen zu Leibe rücken könnt, helft ihr dem Katerchen, weil er schnell seine Wunden sauberer hat und gleichzeitig nicht übermässig lange mit Antibiotika vollgestopft werden muss.
Das mit dem stinkenden Kot kann entweder davon kommen, dass die Darmflora durch die Medikamente durcheinander gebracht wird. Es besteht aber durchaus auch die Möglichkeit, dass er Würmer, Kokzidien, Giardien oder ähnliches hat. Denn ein TH das noch nicht einmal erkennt (erkennen will), wenn eine Katze permanent sabbert, dass eine Krankheit vorliegen muss, wird wohl erst recht mit Entwurmungsmittel und Co sparen.
Am Besten machst du es so, dass du den Kot über 3 Tage sammelst und dann über deinen TA untersuchen lässt. Dein TA kann manche Untersuchungen vielleicht sogar Hausintern machen, für andere wird er den Kot bei Laboklin oder ähnlichen Institutionen einschicken. Die erstellen je nach Wunsch ein Kotprofil, testen auf verschiedene Darmparasiten etc.
Erst wenn da das Ergebnis da ist, würde ich mich daran orientieren um weitere Massnahmen zu treffen. Das Katerchen ist schon belastet genug mit einer lange dauernden, massiven Entzündung + Medikamente, da sollte man jetzt nichts einfach auf Verdacht noch dazu geben.
Im besten Falle ist wirklich die Darmflora total durch den Wind und du musst nur Gedult haben und ein Darmaufbaumittel geben, damit alles wieder passt.
Was sein Gewicht im Moment betrifft hilft nur gutes, hochwertiges Nassfutter + medizinische Versorgung, bis er gesund ist. Er hat mit den Schmerzen bestimmt weniger gefressen, als er bräuchte und so eine Erkrankung zehrt auf Dauer den Körper auch richtig aus. Jetzt mit sehr hochkalorischem Futter anzufangen halte ich für übertrieben, solange er jetzt gut frisst und an sich munterer wird. Hochkalorisches Futter ist wieder eine andere Zusammensetzung, was den Darm noch mehr durcheinander bringen kann. Sollter er weiterhin abnehmen, ist handeln angesagt.
Bis er wirklich wieder als gesund gelten kann werden noch ein paar Wochen ins Land gehen. Es tut mir so leid, dass dieses Tierheim sich so einen Dreck um seine Tiere kümmert und er und auch ihr jetzt leiden müsst. Die einzige Möglichkeit darauf aufmerksam zu machen wäre das zuständige Vet.amt zu informieren und ggf. auch einen Bericht eures Tierarztes dorthin zu schicken. Die Aussage, dass das Tier bereits bei der Vermittlung stark erkrankt war von einem Fachmann sollte dort einiges in Gang bringen.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Gang an die Presse/Öffentlichkeit. Aber auch nur, wenn euer TA nicht zurückschreckt davor, seine Diagnose auch weiterhin beizubehalten... so habt ihr Rückenstärkung eines Fachmannes und das wird auch von der Öffentlichkeit besser aufgenommen, als Berichte nur "von Privat" ohne Bestätigungen vom Fachmann.
Der Tierschutz kann nichts ausrichten. Tierschützer sind privat organisierte Menschen in Vereinen, die keinerlei Befugnisse von Behörden besitzen. Ausser an ansässiger Tierschutzverein kann ebenfalls von dokumentierten Fällen dieses TH berichten, so dass aus eurem "Einzelfall" eben kein Einzelfall mehr gemacht werden kann.
Ich wünsche euch alles Gute, Geduld und Unterstützung.
Grüsse
neko