Jetzt hätte ich gerne noch erfahren, wie die TE sich letztlich entschieden hat.
Es geht mir nicht darum, zu beurteilen, ob die Entscheidungen richtig oder moralisch in Ordnung sind. Das muss die TE selbst für sich herausfinden und letztendlich damit leben müssen - so oder so.
Habe den Thread jetzt erst entdeckt und mich würde es auch interessieren...
Die TE war nun länger nicht mehr im Forum eingeloggt, aber evtl liest sie ja noch mit, von daher auch mal meine Einschätzung.
Mit dem Hintergrund, dass mein Kater Carlos auch in dem Alter ist (15), CNI hat (aber auch noch kein Endstadium) und auch chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung und Enzyme ihm helfen.
Norweger Mix, 14 Jahre alt, ehemals 8 KG zu Bestzeiten, beim letzten TA Besuch vor einem halben Jahr noch 4 KG
Von ehemals 8 auf 4 Kilo ist eine Menge. Aber gerade ältere, chronisch kranke Tiere bauen schnell ab und ich meine auch, mit entsprechenden Medis kann man viel machen. Bevor Carlos seine Enzyme bekommen hat, hat er auch nach und nach abgebaut...
Nierenkrank, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz (vom TA bereits vor einem dreiviertel Jahr tot geredet)
Er ist soweit fit, macht keinen leidenden Eindruck. Er bekommt Enzyme zum Futter, nimmt aber trotzdem nicht zu.
Er frisst sehr sehr wenig, aber das gerne - also man hat nicht das Gefühl das ihm übel ist oder so. Er probiert auch alles was man ihm vorsetzt.
Er hat keinerlei Muskulatur mehr. Das Rückrad fühlt man ganz doll und seine Schulterblätter sind auch Knochen pur.
Aber er futtert gern und gut, das ist gut. Es kommt auch darauf an, das richtige Medikament zu finden, manchmal muss man mehrere durchtesten, aber wenn Du schreibst, er kötzelt nicht, er futtert gut, scheinen die Enzyme ihm ja gut zu tun. Seit wann bekommt er die Enzyme denn?
Bei Carlos war es so, dass ich zwar schnell gemerkt habe, sie tun ihm gut (er hat gleich darauf deutlich weniger gekötzelt und wieder besser gefuttert), trotzdem hat es lange gedauert, bis er wieder zumindest etwas zugenommen hat.
Sie bauen eben ab mit dem Alter... Bei jeder Katze ist das so früher oder später. Bei chronischen Krankheiten ist das aber oft eine Folge, die sich mit den richtigen Medis doch gut in den Griff bekommen lässt, so meine Erfahrung.
Bei Carlos ist es so, dass er schon immer, schon als Kitten, wenig gefuttert hat. Also da war klar, wenn er mal alt wird, wird er schnell abbauen. Durch die Enzyme habe ich aber den Eindruck, dass er an Gewicht zunimmt. Ganz langsam, aber stetig. Das könnte ja mit der Zeit bei deinem Kater auch der Fall sein, wenn er nun mit den Enzymen besser futtert. Sie helfen ja nicht nur gegen Übelkeit, sondern auch die Nährstofe besser zu verwerten und es dauert seine Zeit, bis man den Effekt auch sehen kann...
Aber dann sehe ich in seine Augen und er ist so wach und munter... Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und habe nur geweint
Also kann er doch gut damit leben
🙂
Sicher, er ist alt, aber kein uralter Kater. Wenn er wach wirkt, am Leben teilnimmt, gut futtert, dann ist das trotz chronischer Krankheiten eine gute Lebensqualität. Warum dann Gedanken an Einschläfern? Er weiß nicht, dass er krank ist. Ihm gehts gut, wenn die Symptome ihn nicht quälen.
Irgendwo habe ich mal gelesen (zum Thema Nierenerkrankungen und Folgeerkrankungen/Symptome) "man soll nicht die Werte behandeln, sondern die Katze".
Das finde ich ganz wichtig und hat mir geholfen, vom Schrecken der Krankheit etwas runterzukommen und mir Carlos anzuschauen und ihn dem entsprechend medikamentös einstellen zu lassen.
Es gibt Katzen, die bei minimal abweichenden Werten schlimme Symptome zeigen. Bei anderen sind die Werte im Keller und sie wirken trotzdem fit und sind nahezu symptomfrei. Wenn die Werte im Keller sind, schlägt der TA Alarm und löst mitunter auch Panik aus, die unangebracht ist.
Bitte nicht falsch verstehen - sicher sollte man, wenn die Werte im Keller sind, entsprechend behandeln, zB das Futter umstellen, schauen, welche Medis helfen könnten etc, aber wenn es um die Frage der Lebensqualität geht, sollte man sich an dem orientieren, wie die Katze sich verhält und nicht an den Werten oder am Gewicht, so meine ich es.
Ich habe so für mich beschlossen, wenn heute beim Wiegen rauskommt, dass es noch wieder weniger als 4 KG sind, dann soll er noch vor dem Urlaub erlöst werden.
finde ich von daher ein ganz falscher Ansatz...
Als ich erfuhr, wie krank Carlos ist, wurde mir auch ganz anders... Klar macht man sich Sorgen und Gedanken... Aber seit er medikamentös gut eingestellt ist und zumindest einige Symptome sich sogar gebessert haben, freue ich mich ganz ehrlich über jeden Tag, wie gut es ihm trotz vieler Baustellen geht. Er ist auch dünn geworden, aber flitzt hier manchmal herum wie ein junger Kater.
Solange man dem Kater ansieht, dass es ihm gut geht, und das futtern, der Klogang etc noch gut funktioniert, sollte man nicht an "Erlösung" denken, finde ich. Man weiß nie, wie viele Jahe noch vor einem liegen. Auch chronische Krankheiten können langwierig verlaufen, also man kann damit noch viele Jahre leben.
Wichtig wäre mir aber, das zu beobachten. Also wegfahren würde ich nicht mehr. Carlos geht es gut, aber ich weiß, wenn "irgendetwas ist" und wenn er sich nur nen leichten Infekt einfängt oder er mal wieder nen Arthroseschub hat, dann baut er schnell ab und dann würde ich auch da sein wollen.
Also von daher hoffe ich mal, dem Kater geht es nach wie vor gut und des weiteren hast Du ja bereits viele gute Tipps bekommen, auch was die weitere Behandlung betrifft, er wird ja sicher mehr Medis bekommen als nur die Enzyme und wenn nicht würde ich dahingehend mal schauen und da er ja futtert, was man ihm vorsetzt, kann eine Futterumstellung auch schon viel bringen, so dass er evtl doch ein bisschen schneller zunimmt.
Zur Frage "wann die Notbremse ziehen"
Er ist soweit fit, macht keinen leidenden Eindruck.
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Er frisst sehr sehr wenig, aber das gerne - also man hat nicht das Gefühl das ihm übel ist oder so. Er probiert auch alles was man ihm vorsetzt.
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er ist so wach und munter...
Wovon möchtest Du ihn dann erlösen?
Ich meine zu wissen, was du meinst - du möchtest nicht so lange warten, bis er wirklich leidet?
Das ist eine Frage, die jeder mit sich selbst ausmachen muss. Viele würden bis zum Schluss alles tun, um ihren Kater am Leben zu erhalten und erst erlösen, wenn zB nicht mehr gefuttert wird, andere würden ihn lieber gehen lassen, bevor es so weit kommt, dass er leidet.
Ich würde ihn früh genug gehen lassen, bevor das Leid alle Lebensqualität erstickt.
Sehe ich auch so, ich würde lieber vorher erlösen, also nicht so lange warten, bis der Kater zu sehr leidet. Aber eben das muss jeder mit sich selbst ausmachen und ist ganz gewiss keine leichte Entscheidung. Ich finde nur, wenn ich das mal so sagen darf, es ist ja aus der Ferne schwer zu beurteilen, dass bei deinem Kater diese Frage gar nicht im Raum steht, da er trotz Krankheit wach, munter wirkt, gut futtert, er ist bissl dünn, das bekommt ihr mit gutem Futter bestimmt wieder hin.
Insofern drücke ich mal die Daumen, dass er bald wieder etwas zunimmt und somit dann auch etwas bessere Reserven hat, falls mal etwas ist.