Catloverin
Forenprofi
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- 5. November 2006
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- 1.120
- Alter
- 56
- Ort
- Bad Fallingbostel
Hallo,
wir haben eine Woche hinter uns, die an unseren Nerven gezerrt und uns im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen bereitet hat. Wir hoffen, dass das Schlimmste nun überstanden ist - dennoch möchte ich Euch Woodys Geschichte nachträglich erzählen, weil ich es wahrscheinlich nicht glauben würde, wenn es uns nicht selbst passiert wäre...
Los ging es letzten Sonntag Nachmittag:
Woody fing an, sich zu erbrechen. Zunächst war noch ein bißchen Magenflüssigkeit und ein paar Haare drin. Dann spuckte er alle 1 bis 2 Stunden weißen Schaum und wir warteten die ganze Zeit auf einen richtigen Haarball. Appetit hatte er bei der ganzen Spuckerei auch nicht mehr. Da wir vor 2 Wochen schon mal ziemlich das gleiche bei ihm hatten und am nächsten Morgen alles i.O. war, haben wir die Nacht abgewartet.
Montag Morgen:
Die Abstände waren in der Nacht zwar länger (mal 4, mal 3 Stunden), aber leider war Woody wider Erwarten nicht fit am Montag morgen. Bin dann mit ihm zum Doc gedüst.
Der hat erstmal Ultraschall gemacht, war jedoch nichts Auffälliges zu sehen. Nach Halsentzündung sah es auch nicht aus. Der Doc tippte auf Gastritis oder Bauchspeicheldrüse, eher aber Gastritis. Er stellte mir zur Wahl, ob er was auf Verdacht gibt und wir Woody zum Beobachten wieder mit nach Hause nehmen und wenn es nicht besser wird, wiederkommen. Oder ob er ihn zur besseren Diagnostik und vor allem auch wegen Flüssigkeitsaufnahme und Nährstoffe über Nacht dabehält. Ich hätte ihn gefühlsmaßig eigentlich lieber mitgenommen, aber mein Verstand (und der Gesichtsausdruck des Docs) sagte mir, es ist besser ihn dazulasssen.
Ergebnis des Blutbildes am Dienstag:
Der Laborbefund ergab nun doch, dass stark erhöhte Entzündungswerte für die Bauchspeicheldrüse vorlagen, also keine Gastritis.
Der Doc wollte ihn die Nacht noch dabehalten und er sollte noch eine Infusion kriegen. Er mochte wohl nicht fressen, was wir auf Mäkelei und ungewohnte Umgebung zurückführten, angebotene Vitaminpaste hatte er wohl aber angenommen.
Mittwoch Spätnachmittag:
Wir konnten Woody nach Hause holen. Er hatte 2 Tage Infusionen bekommen und es waren wie erwähnt ganz stark erhöhte Entzündungswerte für die Bauchspeicheldrüse festgestellt worden.
Er war natürlich ziemlich fertig, aber er musste sich nicht mehr übergeben und trank auch alleine Wasser. Mit dem Futtern wollte es allerdings nicht klappen. Wir haben ihm dann von dem Nafu die Soße mit dem Finger angeboten, ein bißchen ans Mäulchen geschmiert und nach einiger Zeit fing er dann auch an, selbst etwas Soße vom Teller abzuschleckern.
Ich habe dann die Nacht mit ihm im Gästezimmer verbracht, weil die Mädels sehr verstört auf ihn reagiert haben, er noch ein wenig wacklig auf den Beinen war und das Gästezimmer der einzige Raum ohne hohe Klettermöglichkeiten ist und weil ich mitkriegen wollte, ob er noch spucken muss und wie es mit Nahrungsaufnahme und Kloverhalten aussieht.
Donnerstag Morgen:
Wir waren fest davon überzeugt, dass er richtig nach Futter verlangen würde… weit gefehlt, denn ganz im Gegenteil, nun wollte er auch keine Soße mehr. Mit dem Doc hatten wir vereinbart, dass wir uns morgens melden würden, wie es Woody geht.
Da Woody nun immer noch keinen Appetit hatte, wollte der Doc ihn nun röntgen und nochmal schallen. Ich bin dann mittags mit Woody losgedüst. Sowohl Röntgenbild als auch Schall ergaben keinerlei Hinweise auf Fremdkörper oder Darmverschluss, jedoch war sein Magen auffällig groß und prall gefüllt. Der Doc meinte, da müssten 2 bis 3 Tassen Flüssigkeit drin sein – ich wusste jedoch 100prozentig, dass Woody niemals soviel getrunken hatte, seit er Zuhause war. Der Doc schätzte, dass der Mageninhalt sich über die letzten 2 bis 3 Tage angesammelt hatte (am Montag war der Magen nicht so groß, aber Woody hatte sich ja auch einige Male übergeben, bevor wir beim Arzt den ersten Schall gemacht haben).
Es war klar, dass Woody keinen Appetit haben konnte, weil sein Magen ja schon voll war. Nun mussten wir weiterforschen. Schweren Herzens habe ich Woody wieder beim Doc gelassen – Woody hat ein Kontrastmittel gespritzt bekommen und Freitag morgen sollte wieder geröntgt werden um zu sehen, wie das Mittel den Magen/Darmtrakt passiert. Außerdem musste Woody wieder an den Tropf…
Freitag Vormittag:
Das Kontrastmittel fand nicht wirklich seinen Weg, allerdings war nun etwas mehr Flüssigkeit im Darm als am Vortag und so rechneten wir damit, dass spätestens bis zum Nachmittag Durchfall einsetzen würde und sich die „Blockade“ (Vermutung: Zwölffingerdarm durch die Entzündung in Mitleidenschaft gezogen) lockern würde.
Freitag Nachmittag:
Immer noch kein Durchfall – im Gegenteil, der Doc stellte fest, dass der Magen sich noch einmal leicht vergrößert hatte. Nun blieb nur noch die OP, um zu sehen, was da im Magen die Passage verhindert und den Magen zu entleeren.
Operation am Freitag Spätnachmittag:
Und jetzt kommt die Auflösung -
Es war ein dicker, 8cm langer Haarballen, der sich im Zwölffingerdarm bereits mit etwas Kot zusammengedreht hat und somit den Ausweg versperrte.
Selbst im Nachhinein bei nochmaligem Überprüfen der Ultraschallbilder und der Röntgenbilder war dieser Fremdkörper nicht zu erkennen...
Jetzt hoffen wir ganz, ganz doll, dass Woody sich schnell und vor allem vollständig erholen kann. Er ist sicherlich immer noch in einem nicht ganz einfachen Zustand, aber ich bin nun um einiges optimistischer als vor der Diagnose. Mindestens bis Montag bleibt Woody noch beim Doc, dann besprechen wir, wie es weitergeht.
Woody befindet sich jetzt noch in der Erholungsphase - 2 Tage Tropf und dann muss er ganz vorsichtig wieder das Fressen anfangen. Wir sind sehr, sehr froh, dass der Auslöser gefunden wurde und wir sind vor allem auch sehr froh, diesen Tierarzt zu haben!
Ich würde mich freuen, wenn wir noch ein paar gedrückte Däumchen und gute Gedanken für Woody kriegen könnten, das hilft ihm sicherlich 😳.
LG, Iris.
wir haben eine Woche hinter uns, die an unseren Nerven gezerrt und uns im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen bereitet hat. Wir hoffen, dass das Schlimmste nun überstanden ist - dennoch möchte ich Euch Woodys Geschichte nachträglich erzählen, weil ich es wahrscheinlich nicht glauben würde, wenn es uns nicht selbst passiert wäre...
Los ging es letzten Sonntag Nachmittag:
Woody fing an, sich zu erbrechen. Zunächst war noch ein bißchen Magenflüssigkeit und ein paar Haare drin. Dann spuckte er alle 1 bis 2 Stunden weißen Schaum und wir warteten die ganze Zeit auf einen richtigen Haarball. Appetit hatte er bei der ganzen Spuckerei auch nicht mehr. Da wir vor 2 Wochen schon mal ziemlich das gleiche bei ihm hatten und am nächsten Morgen alles i.O. war, haben wir die Nacht abgewartet.
Montag Morgen:
Die Abstände waren in der Nacht zwar länger (mal 4, mal 3 Stunden), aber leider war Woody wider Erwarten nicht fit am Montag morgen. Bin dann mit ihm zum Doc gedüst.
Der hat erstmal Ultraschall gemacht, war jedoch nichts Auffälliges zu sehen. Nach Halsentzündung sah es auch nicht aus. Der Doc tippte auf Gastritis oder Bauchspeicheldrüse, eher aber Gastritis. Er stellte mir zur Wahl, ob er was auf Verdacht gibt und wir Woody zum Beobachten wieder mit nach Hause nehmen und wenn es nicht besser wird, wiederkommen. Oder ob er ihn zur besseren Diagnostik und vor allem auch wegen Flüssigkeitsaufnahme und Nährstoffe über Nacht dabehält. Ich hätte ihn gefühlsmaßig eigentlich lieber mitgenommen, aber mein Verstand (und der Gesichtsausdruck des Docs) sagte mir, es ist besser ihn dazulasssen.
Ergebnis des Blutbildes am Dienstag:
Der Laborbefund ergab nun doch, dass stark erhöhte Entzündungswerte für die Bauchspeicheldrüse vorlagen, also keine Gastritis.
Der Doc wollte ihn die Nacht noch dabehalten und er sollte noch eine Infusion kriegen. Er mochte wohl nicht fressen, was wir auf Mäkelei und ungewohnte Umgebung zurückführten, angebotene Vitaminpaste hatte er wohl aber angenommen.
Mittwoch Spätnachmittag:
Wir konnten Woody nach Hause holen. Er hatte 2 Tage Infusionen bekommen und es waren wie erwähnt ganz stark erhöhte Entzündungswerte für die Bauchspeicheldrüse festgestellt worden.
Er war natürlich ziemlich fertig, aber er musste sich nicht mehr übergeben und trank auch alleine Wasser. Mit dem Futtern wollte es allerdings nicht klappen. Wir haben ihm dann von dem Nafu die Soße mit dem Finger angeboten, ein bißchen ans Mäulchen geschmiert und nach einiger Zeit fing er dann auch an, selbst etwas Soße vom Teller abzuschleckern.
Ich habe dann die Nacht mit ihm im Gästezimmer verbracht, weil die Mädels sehr verstört auf ihn reagiert haben, er noch ein wenig wacklig auf den Beinen war und das Gästezimmer der einzige Raum ohne hohe Klettermöglichkeiten ist und weil ich mitkriegen wollte, ob er noch spucken muss und wie es mit Nahrungsaufnahme und Kloverhalten aussieht.
Donnerstag Morgen:
Wir waren fest davon überzeugt, dass er richtig nach Futter verlangen würde… weit gefehlt, denn ganz im Gegenteil, nun wollte er auch keine Soße mehr. Mit dem Doc hatten wir vereinbart, dass wir uns morgens melden würden, wie es Woody geht.
Da Woody nun immer noch keinen Appetit hatte, wollte der Doc ihn nun röntgen und nochmal schallen. Ich bin dann mittags mit Woody losgedüst. Sowohl Röntgenbild als auch Schall ergaben keinerlei Hinweise auf Fremdkörper oder Darmverschluss, jedoch war sein Magen auffällig groß und prall gefüllt. Der Doc meinte, da müssten 2 bis 3 Tassen Flüssigkeit drin sein – ich wusste jedoch 100prozentig, dass Woody niemals soviel getrunken hatte, seit er Zuhause war. Der Doc schätzte, dass der Mageninhalt sich über die letzten 2 bis 3 Tage angesammelt hatte (am Montag war der Magen nicht so groß, aber Woody hatte sich ja auch einige Male übergeben, bevor wir beim Arzt den ersten Schall gemacht haben).
Es war klar, dass Woody keinen Appetit haben konnte, weil sein Magen ja schon voll war. Nun mussten wir weiterforschen. Schweren Herzens habe ich Woody wieder beim Doc gelassen – Woody hat ein Kontrastmittel gespritzt bekommen und Freitag morgen sollte wieder geröntgt werden um zu sehen, wie das Mittel den Magen/Darmtrakt passiert. Außerdem musste Woody wieder an den Tropf…
Freitag Vormittag:
Das Kontrastmittel fand nicht wirklich seinen Weg, allerdings war nun etwas mehr Flüssigkeit im Darm als am Vortag und so rechneten wir damit, dass spätestens bis zum Nachmittag Durchfall einsetzen würde und sich die „Blockade“ (Vermutung: Zwölffingerdarm durch die Entzündung in Mitleidenschaft gezogen) lockern würde.
Freitag Nachmittag:
Immer noch kein Durchfall – im Gegenteil, der Doc stellte fest, dass der Magen sich noch einmal leicht vergrößert hatte. Nun blieb nur noch die OP, um zu sehen, was da im Magen die Passage verhindert und den Magen zu entleeren.
Operation am Freitag Spätnachmittag:
Und jetzt kommt die Auflösung -
Es war ein dicker, 8cm langer Haarballen, der sich im Zwölffingerdarm bereits mit etwas Kot zusammengedreht hat und somit den Ausweg versperrte.
Selbst im Nachhinein bei nochmaligem Überprüfen der Ultraschallbilder und der Röntgenbilder war dieser Fremdkörper nicht zu erkennen...
Jetzt hoffen wir ganz, ganz doll, dass Woody sich schnell und vor allem vollständig erholen kann. Er ist sicherlich immer noch in einem nicht ganz einfachen Zustand, aber ich bin nun um einiges optimistischer als vor der Diagnose. Mindestens bis Montag bleibt Woody noch beim Doc, dann besprechen wir, wie es weitergeht.
Woody befindet sich jetzt noch in der Erholungsphase - 2 Tage Tropf und dann muss er ganz vorsichtig wieder das Fressen anfangen. Wir sind sehr, sehr froh, dass der Auslöser gefunden wurde und wir sind vor allem auch sehr froh, diesen Tierarzt zu haben!
Ich würde mich freuen, wenn wir noch ein paar gedrückte Däumchen und gute Gedanken für Woody kriegen könnten, das hilft ihm sicherlich 😳.
LG, Iris.