Um Gottes Willen. Ich hab nirgends geschrieben, dass sie sofort anfangen soll, roh zu füttern. Würd ich mich auch gar nicht trauen.
Und dass das Cortison entzündungshemmend wirkt, weiß ich auch. Da hast du wohl meine Nachfrage im Kontext falsch verstanden.
Das habe ich gelesen, dass Du das weißt. Du hast die Frage ja auch gar nicht gestellt
😉
Ich bezieh mich auf etliche Leute, bei deren Katzen IBD tatsächlich durch Biopsie festgestellt wurde.
Was die Darmschonung angeht, ist es nun mal so, dass Getreidezeug den Katzendarm mehr reizt als Fleisch. Was roh/gekocht angeht, da streitet man sich wohl noch.
Hör zu, ich bin zwar schon lange angemeldet, habe noch nicht viel geschrieben. Bevor ich nun meinen Beitrag tatsächlich abgeschickt habe, habe ich gezögert, da mir eigentlich klar war, dass sich sämtliche Leute hier in diesem Thread auf die Füße getreten fühlen werden - was auch logisch ist. Und dass dies nicht mein Anliegen, sondern leider dann ein Nebeneffekt ist, lässt sich dann eben nicht verhindern. Ich bin kein "Anti-Barfer" oder so. Und ich möchte auch Niemanden in seiner Person angreifen. NUR...lies einfach den Thread nochmal in einem durch - so wie ich es getan habe. Dann wirst Du feststellen, dass die Gesamtheit der Aussagen einen ganz offensichtlich verunsicherten Katzenhalter (auch logisch mit dieser Diagnose) unterm Strich sagt: "Pfeif' auf die jetzige Behandlung. Pfeif auf das, was die TÄ sagen. Mache stattdessen jetzt dies und das...".
Da wird eben nicht differenziert und darauf hingewiesen, dass der jetzige Zeitpunkt aber sicher noch nicht für derlei Experimente geeignet ist. Davon abgesehen, war dies jetzt hier der 3. oder 4. Thread, den ich las und der genauso gelaufen ist.
Ich bin wahrlich nicht der Ansicht, dass man blind seinem TA vertrauen soll. Aber Ratschläge von Leuten, die mit der Erkrankung keine Erfahrung haben, diese teilweise nicht einmal kennen, sind da keine Alternative. Helfen kann da nur, sich selber so viel Wissen wie möglich anzueignen und sich mit anderen tatsächlich Betroffenen auszutauschen. Aber aus verschiedensten Gründen ist nicht jeder Mensch in der Lage, sich relativ schnell dieses Wissen anzueignen, ist verunsichert, will seinem Tier doch helfen und fragt dann in einem Forum nach.
Und dann ist es wichtig, dass er auf sorgfältige und verantwortungsbewusste Antworten stößt. Dies ist alles zu vernachlässigen, wenn wir uns in anderen Rubriken befinden - es um Katzenspielzeug, Streu und Co. geht. Aber nicht, wenn Tiere schwerkrank sind.
Was das Barfen angeht... Ein Argument habe ich schon genannt. Nicht überall, wo IBD draufsteht, ist auch IBD drin. Dort wo Biopsien gemacht wurden und die Diagnose gesichert ist, stellt man immer wieder fest, dass es den Tieren einige Monate ganz gut geht und dann dass Barfen bzw. ein Rezept dann doch nicht mehr vertragen wird und es kommt der nächste Schub. Das Problem ist dann oft, dass die Barf-Anhänger von den Erfolgen berichten, man im neuerlichen Schub dann aber auf einmal nichts mehr von ihnen hört. Dann wird das Tier mit Cortison wieder einigermaßen hergestellt und anschließend weiter herumexperimentiert, bis es wieder schlechter wird. Das ist aber kein Problem des Barfens - auch mit anderem Futter würde sehr wahrscheinlich nach einiger Zeit wieder ein Krankheitsschub erfolgen - vielleicht sogar eher. Ich bin kein Gegner des Barfen ! Ich bin ein Gegner der dogmatisierten BARFER ! Die dann auch auf Deubel komm raus immer mehr Abwechslung in die Ernährung bringen wollen, viel zu schnell neue Komponenten hinzunehmen und damit dann unnötigerweise wieder Krankheitsschübe auslösen.
Ein Tier pfeift auf Abwechslung, wenn es ihm dafür seine Eingeweide nicht zerreißt, um es mal drastisch auszudrücken. Jeder Schub schädigt den Darm mehr. Es kann also nur darum gehen, das Tier so stabil wie möglich - und nicht seine Kost so abwechslungsreich wie möglich zu halten. DIES ist ein Bedürfnis der Besitzer, nicht des Tieres !
Und Fleisch ist eben nicht unbedingt leichter verdaulich als Getreide. Nämlich dann nicht, wie es in den ganz überwiegenden Fällen Tatsache ist, die IBD mit einer Futtermittelallergie vergesellschaftet ist. Es sind fast immer die tierischen Eiweiße, gegen die die Allergie und Unverträglichkeit besteht. Diese werden aber gerade beim Barfen in Unmengen zugeführt, unbehandelt und damit hochallergen. Da mag man von Hills und Co. halten was man will. Tatsache ist aber nun mal, dass diese Produkte deshalb so erfolgreich sind, weil die tierischen Eiweiße so verändert werden, dass sie ihre allergenen Eigenschaften weitgehend verlieren. Das ist allemal sicherer, als wenn ein Katzenbesitzer, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, jetzt mal kurz sein Tier aufs Barfen umstellen soll.
Das ganze Thema ist einfach viel zu komplex, um es nun hier eingehend zu behandeln. Ich hoffe nur, dass mein Anliegen verstanden wird und man sich ein wenig mehr auf die individuelle Situation des Tieres und des Besitzers einlässt, bevor pauschale Ratschläge erteilt werden.