Hallo Catzchen,
es tut mir leid, dass Domino es so schwer hatte. Bei Serafina war der Start auch nicht toll, die Mutter eine sehr kranke Bauernhofkatze, die bei der Geburt beinahe selbst gestorben wäre und tagelang nicht mal die Kraft hatte, sich zu putzen, geschweige denn, für ihre 5 Kitten zu sorgen. Dann hat der Hofhund die kleine Fini im Alter von vier Wochen am Kopf gepackt, und dabei wohl eine Gehirnblutung verursacht, die sie wie durch ein Wunder überlebt hat - aber seither ist sie blind.
Sie ist auch heute noch ein sehr zierliches, kleines Kätzchen von 3-3,2 kg - Ninette hat 5,5 kg, nur zum Vergleich.
Sie kam im Alter von 10 Wochen mit ihrer sehenden Schwester Amélie zu mir - in diesem Alter war sie schon sehr mobil und auf dem Bauernhof zweimal fast von einer Kuh zerquetscht worden. Obwohl sie noch so winzig war, ist es insgesamt nur 3 x vorgekommen, dass sie ihre Toilette nicht rechtzeitig gefunden hat, und auch nur in der allerersten Woche. Heute benutzt sie alle vier Kaklos quer durch die zweistöckige Maisonettewohnung ohne jedes Problem. Das Verbuddeln musste sie erst lernen; anfangs hat sie einfach irgendwo gebuddelt (und die Pyramiden links und rechts vom Klos aufgehäuft). Amélie hat sich dann immer erbarmt und die Stinkiwürstchen im Streu versenkt. Heute buddelt Serafina perfekt.
Da sie so klein und leicht ist, kann sie hervorragend klettern; sie schläft nie am Boden, sondern sucht sich Plätzchen ganz oben, manchmal denke ich, sie meint, wenn sie nicht runterkommt, kommen die anderen auch nicht rauf zu ihr
😉
Natürlich hatte sie es schwerer, sich Respekt zu verschaffen; wenn die anderen nicht mit ihr spielen wollen, verstecken sie sich oder springen irgendwo hin, wohin sie nicht folgen kann, umgekehrt wird sie sehr gern von Amélie und Ninette bespielt, ohne sich selbst wirklich verstecken zu können. Sie wehrt sich aber mit Erfolg und wer sie ärgert, wird von ihr unbarmherzig verfolgt, bis er/sie aufgibt. Gestern Abend musste ich wirklich lachen, als Amélie vor Ninette Reissaus genommen und sich auf dem Schrank versteckt hat. Da sie Amélies beraubt war, hat Ninni sich dann Fina vorgenommen - kurze Zeit später konnte ich dann beobachten wie mein Riesenbaby vor meinen kleinen Hering geflüchtet ist
😀
Serafina ist sehr ehrgeizig, und was die anderen können, das will sie auch tun. Meist mit Erfolg. Wenn sie irgendwas nicht auf Anhieb schafft, wird sie stinkig. Manches haben wir lange trainiert, bis sie das Beigebrachte für sich umgesetzt hatte, aber was sie einmal gelernt hat, behält sie.
Sie ist ein echter kleiner Sonnenschein, fröhlich, verspielt und agil. Sie ruht vielmehr in sich, als meine anderen Katzen; sowohl Amy, als auch Ninni haben ab und zu ihre psychotischen 30 Minuten - Serafina nicht. Sie legt sich in ihr Transporttäschchen, dreht sich auf den Rücken, lässt sich den Bauch kraulen und pennt selig vor sich hin, auch im Behandlungszimmer des Tierarztes. Natürlich nur solang, bis sie dran ist, dann entdeckt sie ihre Abneigung gegen ihn und er bemerkt, dass die junge Dame äusserst temperamentvoll sei
😀 Sobald sie wieder im Täschchen ist, passt wieder alles. Alles in allem - sie ist meine glücklichste Katze.
Solltest Du mal in München sein, kannst Du sie gern besuchen - Du würdest wohl sehr viel beruhigter wieder abfahren, als Du gekommen bist.
🙂
Ich würde jeder Zeit wieder eine blinde Katze adoptieren. Serafina bei mir zu haben ist ein grosses Privileg. Sie hat mir sehr viel beigebracht.
Immer oben auf - hier auf ca. 1,80m auf dem Kratzbaum