Dritte Katze sinnvoll?

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Miss_Katie

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Ich habe ja schon ein paar Mal über die Probleme zwischen meinen Kätzinnen Snow und Indigo berichtet.

Snow, Persermix, 3 Jahre alt, weiblich, kastriert, und Indigo, Birmchen, 2 Jahre alt, weiblich, kastriert, haben sich anfangs recht gut verstanden, miteinander gespielt und sogar gekuschelt.

Im Frühsommer 2013 wurde bei Snow Arthrose im Kreuzbeinbereich und der Hüfte diagnostiziert. Sie wird seitdem mit Schmerzmitteln behandelt. Im Herbst 2013 wurde versucht, das Schmerzmittel auszuschleichen, dies war leider nicht möglich.

Seit Snows Erkrankung hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Katzen verschlechtert. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. Snow kann sich zwar bewegen, hat bei wilden Spielen, v.a. bei Raufereien, aber Schmerzen. 2. Indi, die mit zwei Brüdern aufgewachsen ist, scheint eher "katertypisch" zu spielen. Sie belauert Snow, springt ihr auf den Rücken und versucht, sie umzuwerfen, was Snow wohl trotz Medikamenten wehtut und worauf sie dementsprechend mehr als ungnädig reagiert, faucht, schreit und ihrerseits Indi verprügelt, um sie loszuwerden.

Im Mai diesen Jahres wurde Snows Schmerzmedikation von Metacam auf Onsior umgestellt.
Im März habe ich mich von einer verhaltenstherapeutisch ausgebildeten Tierärztin beraten lassen, die bei Indi eine beginnende Depression (Indi zog sich zurück, saß nur noch auf dem Regal, reagierte auf Spielaufforderungen nur noch sehr verhalten und war übergewichtig) und einen starken Jagdtrieb festegestellt und zu mehr Spielen und Freigang geraten hat.

Die Katzen haben nun Freigang, sie bekommen Clickertraining, und Indi hat sich sehr zum Positiven verändert. Sie fordert ihre Zuwendung nun aktiv ein, lässt sich von Snow nicht mehr verjagen (früher musste Indi z.B. gehen, wenn sie auf meinem Schoß saß und Snow dort Platz nehmen wollte) und nimmt wieder am Leben teil. Leider haben sich in der letzten Zeit wieder Probleme ergeben, weil Indi eben wieder mehr auf Snow losgeht. Beim interaktiven Spielen oder beim Spielen mit Gegenständen (z.B.- Hexbug) zeigt sie wenig Ausdauer, (sie spielt nur so 10 Minuten, dann scheint es langweilig zu werden), genauso beim Clickern und beim Freigang. Oft ist es so, dass ich mit der Spielangel komme, Indi aber ganz klar zeigt, dass sie lieber kuscheln will. Sie scheint mit Menschen eher kuscheln zu wollen, hat zwar Spaß beim Freigang, wenn ich dabei bin, weiß aber alleine wohl oft nicht so ganz, was sie draußen mit sich anfangen soll. Auch draußen steigt sie weniger auf Spiele mit der Spielangel usw ein als Snow. Sie versucht aber mit Snow zu spielen, und sucht den Kontakt zu ihr. Manchmal ist es richtig "gemein": Snow scheint spielen zu wollen, läuft gurrend vor Indi weg, und wenn Indi auf die gewohnt rüpelige Weise in das Spiel einsteigen will oder Snow auch nur nachläuft, bekommt Snow Angst und wehrt Indi ab.´Manchmal knurrt und grollt Snow schon, wenn sie Indi nur sieht.
Dann wiederum tolerieren die Katzen die gegenseitige Anwesenheit, begrüßen sich mit "Nasenküsschen", wirken sogar entspannt (z.B. liegen sie gemeinsam auf meinem Bett oder, v.a., wenn ich dabei bin, sogar in unmittelbarer Nähe). Manchmal putzt Snow Indi sogar. Vor Kurzem lag Indi auf meinem Schoß, Snow kam dazu, begann Indi zu putzen. Und putzte und putzte und putzte....und merkte dann auf einmal, dass das ja die blöde Indigo ist, mit der sie zerstritten ist, drehte sich um und verpasste Indi eine Ohrfeige. Indi weiß dann oft auch nicht, was los ist, sucht aber immer wieder den Kontakt zu Snow. Manchmal wirkt Snow aber auch sehr verängstigt, wehrt Indi aggressiv ab, und manchmal wirkt Indi verunsichert und macht einen großen Bogen um Snow.

Eine tierärztliche Untersuchung von Snow ist letzte Woche erfolgt, sie hat Schmerzen, wenn man am Rücken Druck ausübt und wenn man das Beinchen passiv bewegt. Das ist also unverändert. Sonst ist sie wohl schmerzfrei bzw. soweit schmerzfrei, dass sie ein normales Leben führen kann.

Meine Überlegung ist, ob es Sinn macht, eine dritte Katze dazuzuholen.

Im Moment ist es defintiv nicht möglich (die Wohnung ist mit 50 m2 zu klein, ich denke nicht, dass der Vermieter einer dritten Katze zustimmt, und ich arbeite immer noch darauf hin, eine Stelle auf dem Land zu finden (schwierig, da ich ein ganz bestimmtes Fach machen möchte, wo es einfach wenig Stellen zu besetzen gibt), und würde mit der Anschaffung einer dritten Katze gern bis nach dem Umzug (wenn ich denn je eine Stelle in meinem Wunschfach finde und er je stattfindet..) warten.

Die Idee wäre halt, dass Indi einen gleichgesinnten Kumpel zum Raufen, Toben und Spielen hat und Snow selbst entscheiden kann, in wie weit sie sich beteiligen möchte.Meine Überlegung wäre auch, für Indi eher einen (sanften) Kater oder ein wildes Mädchen dazuzunehmen, da sie ja doch eher wie ein Junge zu spielen scheint (jagen, anspringen, raufen - was für Snow Stress ist, scheint für sie lustig - allerdings gab es letzte Woche auch erstmals eine Schramme auf der Nase...*). Und eigentlich würden mir zwei Katzen völlig reichen, ich bin mir nicht sicher, ob ich 3 Katzen gerecht werden könnte. Aber so ist es eben auch nicht gut.

Andererseits: was, wenn es noch viel mehr Stress gibt? Oder wenn es einfach nicht funktioniert? Wie schafft man es als berufstätiger Einzeldosi, drei Katzen gerecht zu werden?


* Indi hatte die Schramme, nicht Snow. Es war keine große Verletzung, eher eine kleine "Macke", und hat auch nicht (mehr) geblutet, als ich sie entdeckt habe.
 
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Könnte das vermehrte Streiten in der letzten Zeit mit dem Wetter zu tun gehabt haben? Snow konnte ja nicht so viel raus, weil selbst sie bei Regen lieber in der Wohnung bleibt.

Heute Morgen kam Indigo ins Bett, als Snow schon dort lag. Snow hat kurz gejault (sie faucht nicht, sondern übespringt diese Stufe inzwischen und knurrt oder jault), sich dann aber mit der Situation arrangiert, als ich sie weiter gekrault habe. Beide wirkten nach kurzer Zeit sehr entspannt, obwohl sie Körperkontakt hatten. Sie sind sogar so liegen geblieben, als ich aufgehört habe, sie zu streicheln.
Das sollte eigentlich ein gutes Zeichen sein, oder?

Und wann zeichnet sich eigentlich der endgültige Charakter einer Katze ab? Kann man bei einer zweijährigen Katze schon sagen, dass sie weiter ein Raufbold bleiben wird, oder kann sich das noch ändern? Wenn absehbar wäre, dass sie irgendwann(bald) den Spaß daran verlieren und ihren Spieltrieb anders ausleben kann, hätte sich das Thema "rauflustige Zweitkatze" ja erledigt. Aber in dem Alter wird sich der Charakter nicht mehr wesentlich ändern, oder? Eine ruhige Raufboldin bleibt vermutlich eine ruhige Raufboldin.

Oder schätze ich die Situation völlig falsch ein und Indi mobbt Snow? Wie kann ich Mobben und den Wunsch, wild und mit Körperkontakt zu spielen, unterscheiden? Es ist jetzt nicht so, dass Indi ständig hinter Snow her wäre oder so, aber mancmal belauert sie sie, und manchmal lässt sie nicht sofort von Snow ab, wenn Snow sich wehrt. Manchmal verfolgt sie Snow nach einer Prügelei auch weiter, obwohl Snow sehr deutlich zeigt, dass sie ihre Ruhe möchte. Andererseits ist Indi eher zurückhaltend, und dass sie sich im Frühjahr depressiv zurückgezogen hat, passt für mich nicht zu Mobbing....
 
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Ich habe mich - nach Durcharbeiten sämtlicher ähnlicher Threads in diesem Forum - nun für folgendes Vorgehen entschieden:

Ich möchte warten, bis ich umziehen kann. Ich werde dann, wie geplant, veruschen, eine größere Wohnung mit der Möglichkeit von "unkontrolliertem" Freigang, d.h. mit Katzenklappe und einem geeigneten, sicheren Freigangsgelände, zu finden. Wenn es richtig gut läuft, wäre ein katzensicherer Garten optimal, aber in einer Mietwohnung wird das wohl ein TRaum bleiben. Da Snow aber ihren Freigang liebt und ihn auch dann bekommen soll, wenn ich nicht da bin (im Moment darf sie nur raus, wenn ich zu Hause bin, da sie sonst nicht wieder in die Wohnung kann), ist das katzengeeignete Umfeld und die Klappe ein "Muss".

Dann werde ich mich nach einem weiteren Kumpel/einer weiteren Kumpeline für Indi umsehen, den sie auch braucht, weil Snow viel mehr Zeit draußen verbringt als Indi, die lieber in der Wohnung bleibt.

In der kleinen Wohnung wäre es zu viel Stress für die Katzen.
 

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