Schade - dass ich das erst jetzt lese
Hallo Leute,
ich bin grad erst auf dieses Forum gestoßen und hätte alles gern schon früher gelesen - aber da war mein Karlchen auch noch fit, jetzt ist er im Katzenhimmel!
Zum Thema EP. Diese Krankheit kannte ich bis vorgestern nicht und unsere Tierklinik anscheinend auch nicht!
Aber von vorne.
Ich habe seit Jahren 3 Katzen. Foxi (7), Oskar (4) und Karlchen (1 1/4). Vorige Woche kam dann Nr. 4 dazu, Nobby, ca. 10 Wochen alt und auf der Straße aufgesammelt, weil er mir vors Auto gerannt ist.
Bisher war Karlchen immer gesund, redselig und hat sich über den kleinen Nobby sehr gefreut. Leider hat Oskar nicht so toll reagiert und ist ausgeflippt, hat mächtig Hiebe verteilt in alle Richtungen.
Karlchen saß also vergangenen Donnerstag auf der Couch, als mein Kind mich auf seine kaputte und krustige Nase aufmerksam machte. Zuerst hab ich gedacht, dass er sich mit Oskar geprügelt hat und deshalt die Nase geschwollen sei. Nun ja, nicht weiter tragisch. Innerhalb von Stunden hat er dann total abgebaut, wurde apathisch, fraß und trank nicht mehr. Also sind wir morgens (Fr.) zum TA um die Ecke. Inzwischen lief Karlchen blutiges Sekret aus der Nase und dem Maul (alles innerhalb von 24 Std.). Er hatte über 40 Fieber und fiel fast im sitzen um. Die TÄ vermutete Schnupfen, gab 2 Spritzen und schickte mich heim mit der Bitte, die Katzen nicht mehr aus dem gleichen Napf zu füttern (bei uns hat eh jeder seinen eigenen). Ich hab Karlchen sicherheitshalber separiert, die Katzen nicht mehr zusammen gelassen.
Nachts Riesengeröchel, übelster Geruch der ganzen Katze und Dauerjammern. Also Samstagmorgen mit allen Katzen zum Check-up in die Tierklinik. Da haben die anderen erst mal ne Impfe bekommen und Karlchen wurde auf Leukose (warum auch immer) getestet. Natürlich negativ. Irgendwann kam dann die Aussage der inzwischen dritten TÄ im Bunde, dass es wohl Katzenschnupfen mit einem Herpesvirus sei. Da Karlchen nicht fraß, nicht trank und ein blutiges Gesichtchen hatte sollte er stationär ein paar Tage dort bleiben. Wir haben eingewilligt und ihn in der Klinik gelassen. Bis Montag hatte sich nix geändert, Dienstag ebenso nix, die Katze wurde zwangsernährt und hing am Tropf, hatte wieder Fieber obwohl das Samstag weg war.
Dummerweise geriet ich jetzt an TA Nr. 4, der superunfreundlich und pampig war und mir klarmachte, die Katze müsse mindestens noch ne Woche dort bleiben. Über die Kosten wollte er mich nicht aufklären. Also bin ich abends noch in die Klinik um mein Katerchen abzuholen, da die Kosten inzwischen mein Monatsgehalt gefressen hatten und sich der Zustand der Katze nicht besserte. Vor Ort, wie nicht anders erwartet, TÄ Nr. 5, die mich mehrmals darauf hinwies, dass man Katzen in diesem Zustand nicht mitgäbe, normalerweise ....... - zuletzt hat sie mir Karlchen eingepackt, mehrere Einmalspritzen zur Zwangsfütterung dazu, ein paar Tabletten und eine Augensalbe für die Nase (!!!). Sie ist mir dann preislich 50 Euro entgegen gekommen.
Inzwischen hatte ich mich über Katzenschnupfen in div. Artikeln im Internet kundgetan, hatte homöopathische Mittelchen bestellt etc. Zu Hause angekommen hatte ich eine verschreckte, stinkende, vollgepullerte und gek... Katze, die ich erst mal waschen musste. Karlchen konnte nicht mehr atmen, kaum laufen, schwankte und jammerte. Medikamente und Futter haben wir ihm mit mehreren Leuten eintrichtern müssen - ganz schlimm. Der arme Kerl lag nur noch auf der Seite, war viel leichter als noch am Samstag und fing dann an zu brechen und unter sich zu machen. Das war für mich nachts der Grund, meine hiesigen TA rauszuklingeln und in die Praxis zu bitten. Hat er auch sofort gemacht. Er hat sich Karlchen angeschaut, einmal kurz ins gesicht, einmal ins Maul und hat nur erschrocken über den Zustand des Tierchens gesagt, wir sollten ihn lieber erlösen. Da mir das schon klar war, als ich ihn angerufen habe, hab ich dann auch sofort zugestimmt - mein kleiner Liebling sollte nicht mehr länger leiden. Er hat sich nicht mal mehr gewehrt. Bruchteile von Sekunden und er hatte es überstanden. Der TA hat sofort auf EP getippt und mir dann auch nachdem Karlchen entschlummert war das Mäulchen gezeigt. Der Gaumen, der Rachen und die Nase waren eine einzige tumoröse Masse, unmöglich damit zu riechen, zu atmen oder zu fressen, die Katze hat sich praktisch von innen her zerfressen. Ob er denn nie Mundgeruch oder Zahnfleischprobleme gehabt hätte? Ja, doch seit 8 Monaten oder so - aber damit war ich ja in besagter Klinik, die haben nur gemeint, dass das das Futter sei und ich was anderes füttern solle.... na toll. Nun hat sich das Tier also tagelang übelst gequält, ist nicht mehr zu retten gewesen und hat mich knappe 500 Euro gekostet. Und das nur, weil zu viele Doktoren nicht einmal richtig untersucht haben. Er hat nen Vitamincocktail bekommen, nen Tropf und das wars. Zu allem Übel hab ich jetzt noch Ärger mit der Klinik, da die mir ne falsche Katze auf die Rechnung gesetzt haben, die mir gar nicht gehört, mir abgelaufene Medikamente mitgegeben haben und jetzt von nix wissen. So ne Sauerei!
Ich hoffe, da wo mein kleiner Schatz jetzt ist gehts ihm wieder gut!