Danke für eure Antworten.
Rübe, kannst du mir nochmal erklären, wie du das meintest, dass sich da schlimmstenfalls auch nachteilige Zustände in der Katze manifestieren können?
Also homöopathische Mittel geben Anreize zur Selbstheilung hast du ja geschrieben.
Wie genau kann es dann passieren, dass die dem Körper vorgaukeln, dass etwas in Ordnung sei, obwohl dies eben nicht so ist? Sie überdecken ja in dem Sinne nichts, oder? Sondern geben nur dem Immunsystem Anreize?
Oder hab ich da jetzt irgendwas falsch/nicht verstanden?
Würd mich über 'ne Erklärung freuen, bin so gut wie gar nicht informiert, was das angeht. 😳
Liebe Grüße.
Klar. Ich versuch es mal so einfach wie möglich zu beschreiben...
Also Homöopathie bezeichnet man auch als Regulationstherapie. Das heisst die körpereigenen Regulationsmechanismen werden durch die Mittel angeschubst etwas zu tun. So nach dem Motto: hey... du hast da ein Problem - tu mal was.
Hom. Mittel werden immer nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgesucht. D.h. (einfach ausgedrückt) du hast z.B. eine Bindehautentzündung, dann nimmst du ein Mittel was diese Art der Bindehautentzündung "hervorrufen" würde um dem Körper den Hinweis zu geben... "Falls du es noch nicht gemerkt hast, hier ist das Problem - tu was." Durch diesen verstärkten Impuls setzen sich die Selbstheilungsprozesse in Gang.
In der Schulmedizin würdest du ein Mittel nehmen das den endzündlichen Prozess stoppt. (Mal so als Beispiel.).
Der Ansatz der Homöopathie ist also ein ganz anderer, nämlich den Körper drauf aufmerksam machen das er ein Problem hat.
Ein Mittel in der Homöopathie hat sehr viele Symptome (ca. 200 und mehr) für das es eingesetzt werden kann. Die Summe der Symptome ergibt dann das Einzelmittel, sprich das was am Besten auf die Symptome passt.
Nimmst du das falsche Mittel kannst du dem Körper "Anschubser" geben für Symptome die gar nicht da sind. Dies könnte evtl zur Folge haben, dass du dem Körper signalisierst "alles ok so wie es ist - brauchst nichts zu machen".
Ein Beispiel: Deine Katze hat einen Durchfall, der die Symptome für Mittel A hat. Du gibst aber Mittel B, ohne das die Symptome mit der Art des Durchfalls übereinstimmen..... evtl. Nebenfolge: der Körper bekommt Signal "alles ok" und der Durchfall manifestiert sich dadurch, weil ja kein Grund zum handeln ist.
(Ich könnte dir auf der Stelle mind. 10 Mittel nennen, die bei Durchfall in Frage kommen, je nachdem wie er aussieht, riecht, welche Konsistenz er hat,... usw. Und jedes Mal ist es ein anderes Mittel.)
Die Aussage: "Wenn es nicht hilft dann schadet es aber auch nicht" ist für die Homöopathie nicht richtig. Sicherlich würde es kein Tier umbringen, aber "Schaden" passiert u.U. auf kleinster Ebene im Körper - der Zelle. Denn genau hier setzt die Homöopathie an.
Deshalb sollten Hom. Mittel immer mit Bedacht eingesetzt werden. Es sind halt keine Traubenzucker.
Es gibt Kombipräperate die Echinacea beinhalten. Diese setzt man häufig als Ersatz für Zylexis (Pockenviren) ein. Dies nur mal als Beispiel damit du verstehst "wie heftig" der Anschubser ist, den du mit Echinacea u.U. gibst.
Deshalb vertrete ich die Meinung - Einsatz nach Bedarf. Sprich eine Katze niest sehr oft oder zeigt Anzeichen einer Erkältung... ok.. da würde ich es u.U. auch einsetzen, denn in diesem Fall will ich ja den Körper anschubsen.
Aber prophylaktisch.... nein.. dafür stehen uns genug andere Sachen zur Verfügung.
Ich fahre sehr gut mit Colostrum von der Ziege (als Kapsel die ich entweder in Katzenmilch auflöse oder in warmen Wasser). Das Zeug riecht übelst nach Ziege, aber die Miezen fahren voll drauf ab. Wenn mein kleiner 5 Monate alter mal niest, mach ich eine Kapsel mehr rein in seine Milch und am nächsten Tag hört man ihn nicht mehr niesen.
Colostrum ist sog. Biestmilch. Das ist die Milch die die Neugeborenen nach der Geburt als Erstes trinken. Vollgepackt mit Abwehrstoffen, die das Immunsystem stärken.