Eine Dame für den Senior - aber klappt das?

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Papillon

Papillon

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25. Juni 2008
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Hallo ihr Lieben,

wir haben seit inzwischen zwei Wochen einen Neuzugang und sind bei der Zusammenführung etwas unsicher. Vielleicht habt ihr ja einen guten Rat für uns oder könnt neue Sichtweisen eröffnen.
Ich schreibe erst kurz etwas zu den beiden Katzen, wen das nicht interessiert, dem markiere ich in fett den Punkt, an dem es zum eigentlichen Problem kommt 😉

Kurz zu unserem Kater. Nicki lebt seit gut 2 Jahren bei uns. Er hat ca. 90qm und einen kleinen Balkon für sich. Wir haben ihn aus einem Messihaushalt geholt. Sein Alter wurde beim TA auf 7-10 geschätzt. Er hat ein Herzleiden, bekommt Lanitop und Fortekor. Nicki ist ein sehr ängstlicher Kater, der lange gebraucht hat, bis er uns voll vertrauen konnte.
Eigentlich hatte er eine andere Katzendame im alten Zuhause, aber sie war leidenschaftliche Freigängerin und wir wissen nicht, wie sehr er tatsächlich mit ihr in Kontakt war. Man weiß auch bei alten katzen nie, ob sie wegen der fehlenden Abwechslung so ruhig sind oder es tatsächlich lieber so mögen.
Darum wollten wir ihm schon immer eine Gefährtin besorgen, weil er uns Leid tut, dass er tagsüber doch gern mal allein ist und v.a. wenn wir doch mal ein Wochenende weg oder im Urlaub sind...

Neulich waren wir also im TH und haben dann Marie kennengelernt. Marie (EKH, 6 Jahre) lebte vorher mit einer anderen Katze zusammen, die wohl relativ forsch war und gerne mal eine Pfote überzieht (die Besitzerin war verstorben, die beiden waren seit zwei Monaten im TH). Marie war sehr schüchtern, kam im TH nicht aus ihrem Korb, war aber neugierig, ließ sich etwas kraulen und spielte (nur im Korb). Wir haben uns schon ein bisschen in die hübsche Dame verliebt, und da das TH sich entschieden hatte, die beiden doch getrennt zu vermitteln, haben wir sie kurzentschlossen mitgenommen.

Hier geht der eigentliche Text los 🙂

Wir ließen sie bei uns aus und sie kroch sofort im Arbeitszimmer unters Sofa - völlig ok, hat Nicki an seinem ersten Tag auch gemacht. 🙂 Als sie sich nach einigen Stunden kurz raustraute, sah Nicki sie leider sofort und ging fauchend auf sie los, beide hockten unterm Sofa, sie fauchte und knurrte, er war etwas miserabel drauf, da er feststellte, dass Sofa irgendwie eine blöde Idee war - er ist nämlich ziemlich groß. Wir haben kurz mit einem Stöckchen unterm Sofa gefuchtelt, beide fauchten uns an, Nicki kam maunzend unterm Sofa hervor und verzog sich. Seitdem hatten wir die Tür erst geschlossen (und eine Ausstattung für Marie zusammengestellt), dann zwei Tage später mit einem Gitter versehen, da Marie schon am nächsten Tag ganz kuschelbedürftig hevorkam und dann auch gar nicht mehr darunter verschwand, wenn jemand anderes das Zimmer betrat.

Soviel zur (ausführlichen) Vorgeschichte.
Wir haben jetzt also seit dem 3.5. (Dienstag) ein Gitter vor der Tür des Arbeitszimmers. Haben uns auch direkt einen Feliway-Stecker besorgt und ihn ins Wohnzimmer (Nickis Revier) gesteckt. Ans Gitter heran gingen beide Katzen nie. Sie beide hockten in sehr weiter Entfernung davor, er miaute viel, legte sich zwischendurch auf den Boden und rollte sich halb auf den Rücken und rieb den Kopf auf dem Teppich. (Wir dachten erst, es wäre freundlich gemeint, aber hier habe ich gelesen, dass das eher defensiv gemeint ist?).
Am Donnerstag (da war ja frei) haben wir sie das erste Mal herumlaufen lassen, während die Tür zu ihm geschlossen war. Am Samstag ließen wir sie dann komplett raus. Sie schaute sich auch fleißig im Wohnzimmer um, Nicki saß auf dem Sofa, beobachtete sie angespannt, blieb aber lieben (ich daneben und kraulend und beiden gut zuredend). Etwas später, als sie wieder im Arbeitszimmer war, traute er sich hinein. Alles, was wir mitbekommen haben, war ein riesen Geschrei und ein verkeiltes Knäuel, das in den Flur gestürzt kam. Mit lautem Klatschen und auf sie zukommen gingen sie auseinander. Wir haben dann erstmal die Tür geschlossen. Marie war schon eine Minute später voll motiviert und wollte weiter in der Wohnung gucken, Nicki mussten wir erst unterm Sofa vorlocken.

Am selben Abend pinkelte Nicki aufs Bett. Normalerweise müsste er zum Katzenklo kurz vorm Arbeitszimmer abbiegen. Wir hatten schon das Gefühl, er hat sich nicht getraut. Nachts weckte er uns dann penetrant, wir stellten ihm zur Sicherheit das Katzenklo für die Nacht ins Schlafzimmer; kaum war es da, ging er drauf, als ob er schon stundenlang musste. Er traute sich nicht in den Flur, auch mit Leckerlis nicht - er ging nicht in die Küche zum Essen, wechselte höchst ungern vom Wohn- ins Schlafzimmer... Nach drei Tagen ging das wieder einigermaßen. Wir haben Marie weiterhin regelmäßig mal rausgelassen, aber immer darauf geachtet wo sie ist, wo er ist, und vor allem nachts haben wir sie mit Gitter ins Arbeitszimmer gesperrt.
Als sie ein paar Tage später im Wohnzimmer war, lief alles gut - bis mein Freund Leckerlis auspackte. Sie kam freudig an, wollte aus Sofa springen (Nicki saß auch dort, aber an einer anderen Ecke) - und das Gefauche und Geknurre ging los. Soweit ok. Wir saßen halt schon dazwischen und dadurch haben sie dann relativ bald abgelassen.

Wir haben dann beschlossen, Marie täglich nur ca. eine Stunde rauszulassen, da Nicki nach jeder dieser Begegnungen ziemlich ängstlich war, haben ihn viel bestärkt, immer mal wieder umhergelockt (nie ans Gitter, sondern in die anderen Räume). Soweit lief das ganz gut. Sein Hauptzimmer ist derzeit das Schlafzimmer, da darf sie auch rein, er ist dabei ziemlich angespannt (wer wäre das nicht?). Mittwoch darauf gab es dann wieder Action, als wir plötzlich Gekreische und Gefauche aus dem Schlafzimmer hörten (es lief bis dahin ohne weitere Kämpfe ab, da dachten wir, wir könnten auch mal NICHT hingucken?!), beide hockten unterm Bett, ließen sich erst trennen, als mein Freund mit Kissen dazwischenging (auf laute Geräusche reagierten sie Null). Sie stürmten beide nacheinander aus dem Schlafzimmer, ließen sich nur durch nochmaliges dazwischengehen vom weiteren Jagen abhalten. Marie ins Arbeitszimmer, nach einer Minute taufrisch, Nicki humpelte etwas (er hatte sich beim Springen vom Bett wohl verdreht - hoffen wir, er läuft wieder gut) und brauchte 10 Minuten, um unter dem Sofa hervorzukommen. Diesmal brauchte er "nur" 2,5 Tage, um sich relativ frei in der Wohnung zu bewegen...

Nach jeder Prügelei oder Faucherei begibt sich Marie übrigens sofort wieder an den Ort des Geschehens zurück, sobald wir sie wieder rauslassen. Sie ist davon irgendwie überhaupt nicht beeindruckt.
Wir dachten nun, gut, dann eben langsam-langsam-langsam... Da macht Marie aber nicht mit: Gestern Abend ist sie das erste Mal durch die Gitter durchgeklettert, indem sie sich mit voller Wuchte dagegen schmeißt und durchquetscht; mehrmals. Als wir es doppelt und dreifach abgesichert hatten, miaute sie, scharrte auf dem Boden herum, warf sich mehrfach gegen das Gitter, versuchte sich durchzuquetschen... Als wir sie dann ein paar Minuten rumliefen lassen, ging sie schnurstracks zum Kater ins Schafzimmer... und dieser fauchte und knurrte los und setzte zum Schreien an, sobald Marie versuchte aufs Bett zu springen, auf dem er saß. Mein Freund stand in dem Moment neben ihm und versuchte ihn zu beruhigen, festzuhalten, während ich Marie rauslockte. Nicht die feine Art, ich weiß - aber gerade im Schlafzimmer und unter dem Bett bekämen wir die beiden nie auseinander.

Wir versuchen Nicki seit zwei Tagen ab und zu am Gitter vorbeizutragen (gebührender Abstand), sodass er sie sehen kann, während ich mit ihr spiele, sie streichle, sie einfach um mich herumläuft... er miaut, knurrt, sie faucht ggf. etwas... und sobald sie ihn hört oder er an der Tür vorbeiläuft, springt sie ans Gitter, macht sich klein und platt und starrt dorthin, wo sie ihn vermutet.

Wir haben schon gemerkt, das wesentliche Problem besteht vor allem darin, dass Nicki Marie sofort als Bedrohung anzusehen scheint, sobald sie sich auf eine Höhe begeben möchte. Läuft sie am Boden entlang und er sitzt auf dem Sofa oder Bett, ist er angespannt, aber es geht. Sie ist sehr neugierig und ein bisschen "gefahrenresistent", also wir können nicht einschätzen, ob sie wirklich nur gucken, oder auch jagen will. Sie benutzt übrigens auch sofort sein Katzenklo, wenn wir sie rauslassen; er geht danach nur ungern drauf.

Ja, Marie ist erst seit zwei Wochen da, und es kann durchaus länger dauern.
Was uns bedenken lässt, ist zum einen die "Langsamkeit" unseres Katers; dass wir nicht wissen, wie viel Kontakt er überhaupt mit anderen Katzen gewohnt war; dass er sich aus Angst versteckt wenn wieder eine Prügelei stattfand; dass sie nicht mehr festgehalten werden mag. Alles in allem sehr verständliche Dinge. Wir möchten nicht, dass Marie sich zu sehr an uns gewöhnt und wir sie nach zwei, drei Monaten dann doch abgeben müssen. Uns fehlen die positiven Momente: Es gab keinen positiven Kontakt zwischen den beiden. Kein neugieriges angucken, kein beschnuppern, nur starren, fauchen, kreischen, kämpfen. Einzeln sind beide Katzen fantastisch; Nicki sowieso, weil wir so viel Zeit und Liebe investiert haben, Marie, weil sie einfach eine bezaubernde hübsche und liebe und nähebedürftige Dame ist. Wir möchten es beiden nicht antun, es monatelang zu versuchen, um dann doch festzustellen, dass es einfach nicht geht. Nicki ist dabei ganz klar unsere Priorität.

Habt ihr einen guten Tipp für uns - was können wir tun, um beiden die Chance zu geben, die sie verdient haben? Wir probieren seit einigen Tagen auch Bachblüten, für ihn ist das lästig, für sie schon nervig, dass sie wegrennt, wenn sie es riecht. Zu helfen scheint es nicht wirklich, aber es war uns einen Versuch wert...

Vielleicht habt ihr ja einen ermutigenden Tipp.. :oha:

Liebe Grüße
Papillon
 
A

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P.S. Ich weiß, das ist furchtbar viel Text - aber so müssen wir uns vielleicht nicht mit Hin- und Herfragerei aufhalten, sondern können gleich zum wichtigen Thema kommen 😀
 
Der Kater kommt aus einem Messihaushalt, hm vielleicht kommt seine Vergangenheit wieder hoch?
Irgendwie habt ihr ihm mit dem Einzug der Katze keinen wirklichen Gefallen getan so wie es scheint.

Bachblüten müssen sorgfältig zusammengestellt werden, wo habt ihr die denn her?

Ich würde sie erstmal dauerhaft trennen und in den Bereich des Katers zusätzliche Klos aufstellen, das kann auch eine Plastikschüssel mit Streu sein

Wäre eine weitere Kätzin eine Option?
Sie braucht Gesellschaft, er findet sie furchtbar....
 
Hallo ottilie!

Liebe Dank für deine Nachricht.
Die Bachblüten haben wir beim TA zusammenstellen lassen nach einem kurzen Gespräch über die aktuelle Situation. Was genau da nun drin ist, kann ich dir nicht sagen, aber wir fühlten uns damit auf der sichereren Seite als beim Kauf irgendwelcher Sachen aus der Apotheke.

Zum Verständnis, beide haben ihre eigenen Katzenklos, die sie auch wirklich benutzen (da die schnelle Zusammenführung nicht geklappt hat, hat Marie tatsächlich eine große Plastikbox 😀). Marie tendiert allerdings dazu, sofort nach "Freilassung" auf sein Klo zu stürmen, obwohl beide frisch "sauber" sind (dass es trotzdem nach ihm riecht, ist ja klar). Das irritiert uns ein bisschen!

In den letzten Tagen gab es viel fauchen und knurren, aber keine Kämpfe - die gibt es ja sowieso nur, wenn einer dem anderen zu nahe kommt ODER auf gleiche Höhe wie der andere möchte. Nun hockte Marie gestern nach kurzem Rumgefauche von beiden Seiten im Schlafzimmer und traute sich nicht an Nicki vorbei, der im Wohnzimmer relativ türnah natürlich kurz vor ihrem Freigang auf einem Stuhl platz genommen hatte. 🙄

Eine weitere Katze ist eher schwierig. Hauptproblem ist dabei, dass es bei uns im TH selten Kätzinnen gibt, die mit reiner Wohnungs- bzw. Balkonhaltung leben möchten...

Ganz allgemein: Gibt es einen ziemlich eindeutigen Punkt oder einen Moment im Trendverlauf, bei dem man sagen kann: Gut, es passt nicht? Sei es, weil die beiden sich nicht riechen können, er doch lieber Einzelkater bleiben möchte, oder sie zuviel Nähe und Spielerei braucht als er geben mag?
 
Ich bin jetzt nicht so der große Zusammenführung Experte, ich hoffe, da helfen andere User weiter

Aber noch mal wegen den Klos: wie viele habt ihr insgesamt? Ihr braucht bei zwei Katzen mindestens drei Klos, die Grundregel lautet Anzahl der Katzen plus mindestens eins
Manche Katzen koten und urinieren gerne in verschiedene Klos. Manche brauchen eins nur zum umgraben oder ähnliche spiele

Und hier gibt es noch einen JammerFred für zusammengeführungsgeplagte , Da kannst du auch gerne mal rein lesen, wie lange Zusammenführungen manchmal dauern und wie schwierig sie sein können

Falls eine dritte Katze eine Option wäre:
die Organisation ANAA Katzen.de. Sowie viele andere Tierschutzorganisationen vermitteln bevorzugt in Wohnungsverhaltung mit gesichertem Balkon oder gesicherten Freigang aber niemals in Vollfreigang
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, ich werde mal reinschauen.

Wir haben derzeit zwei Klos, eins in ihrem Zimmer, eines in einer Nische beim Schlafzimmer. Die Dame wird mutiger und konfrontiert Nicki gerne mal - irgendwie wirkt sie mehr wie 2 anstatt 6 Jahre 😉

Vielleicht hat hier ja noch jemand einen Tipp oder kann uns sagen, woran merkbar wird, ob es doch klappen könnte oder ob sie sich einfach nicht mögen werden.
 
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Bitte zuerst die Klo auf vier aufrüsten
Dann Feliway Stecker besorgen
Solange sich keiner Prügelt bis aufs Blut ist evtl noch eine Chance
Gute Infos über Katzenkommunikation gibt es bei der Autorin Christine Hauschild 🙂
 
Einen Feliway-Stecker haben wir ja bereits seit Woche 1. 🙂
Ein Aufrüsten der KaKlos gestaltet sich allein dadurch schwierig, dass sie derzeit ja ihren kleinen Raum hat und dort der Platz für ein zweites Katzenklo schwierig ist. Er traut sich ja kaum ins Bad - ein Klo in Küche oder Wohnzimmer ist für uns eher nicht drin.

Gestern Abend lief es zunächst gut (mit angespanntem Anstarren) und ist etwas später leider wieder eskaliert. Sie standen sich im Flur gegenüber mit etwa 4 Metern Abstand - beide starrten sich an - er entschied sich ins Schlafzimmer zu gehen, wandte sich ab und kaum drehte er ihr den Rücken zu, stürmte sie los. Kissen und Lautstärke tat dem ganzen kein Abbruch. Wer auch immer geschrieen hat, es ging ab ins Schlafzimmer unter das Bett (immer weiter schreiend), wo wir sie nur schwer wieder trennen konnten. Beide haben sich zwar relativ schnell wieder beruhigen können, aber die Kralle aus seinem Rücken sprach für uns Bände 🙁

Derzeit sind wir daher in der Tendenz, sie leider wieder abgeben zu müssen. Die Probezeit mit dem Tierheim hatten wir bereits um weitere zwei Wochen verlängert. Ich werde die Tage weiterhin mit ihr clickern (bzw. mit beiden, mit ihr habe ich aber gestern angefangen), aber parallel ggf. schon einmal privat schauen, ob wir sie in ein gutes Zuhause geben können. Die Mitarbeiter vom TH waren selbst überrascht, da sie Marie in den zwei Monaten als sehr schüchtern und ängstlich kennengelernt hatten - da hatte sie aber auch ihre Mitbewohnerin, die sich an Maries Fauchen nicht störte und auch mal Paroli geboten hat. Unser Kater ist ein kleiner Tutnix, bräuchte also jemanden, der auch nix tut, sondern bei dem er sich in seinem Tempo annähern kann. Naja - kann man vorher nicht wissen.
Wir hoffen, dass sich die Situation durch Clickern und eine zukünftig stets ausgerüstete Wasserspritze noch lösen lässt und müssen die Tage schauen, dass wir für Nicki einstehen, wenn er seine Position schon nicht sichern möchte. Der einzige Trost wäre, dass er uns die Sache nicht allzu übel zu nehmen scheint, und dass wir sie mit deutlich mehr Informationen (und schöneren Bildern) ins Tierheim entlassen könnten, da die Momentaufnahme, die sie dort bei ihrem zweimonatigen Aufenthalt gewonnen haben, ja leider nicht so stimmig war. Aber ein paar Tage versuchen wir es noch, vielleicht kommt ja doch der entscheidene Wechsel.
 
Was mir noch einfiel: wann wurde euer Kater zuletzt gesundheitlich gecheckt?
Oft werden kranke Katzen gemobbt.
Und wenn ihr Marie wieder abgeben müsst, dann ist es eben so
Bei abgerissenen Krallen hört der Spaß auf
 
Hallo Papillon,

es tut mir leid, dass Eure Situation so angespannt ist.


Die Mitarbeiter vom TH waren selbst überrascht, da sie Marie in den zwei Monaten als sehr schüchtern und ängstlich kennengelernt hatten

Tierheimsituationen sind für viele Katzen Extrem-Situationen. Manche kommen irgendwie dort klar und streifen diese Erfahrung nach dem Umzug ins neue Zuhause ab, andere Katzen tragen diese Erfahrungen länger mit sich herum.

Nicht jeder Mensch, der seine Tiere im TH abgibt ist wirklich ehrlich. Es werden Angaben gemacht wie "Sie verstehen sich sehr gut!" oder "Die Katze ist so lieb und freundlich!" oder "Natürlich ist sie gesund!" und ob all das stimmt, wird man erst im TH oder im neuen Zuhause sehen.


Wir hoffen, dass sich die Situation durch Clickern und eine zukünftig stets ausgerüstete Wasserspritze noch lösen lässt

Ob das wirklich ein guter Weg ist?


und dass wir sie mit deutlich mehr Informationen (und schöneren Bildern) ins Tierheim entlassen könnten, da die Momentaufnahme, die sie dort bei ihrem zweimonatigen Aufenthalt gewonnen haben, ja leider nicht so stimmig war.

Aber wer sagt, dass Marie bei Euch ihr tatsächliches Wesen zeigt?
Vielleicht hängen alte Erfahrungen nach...vom alten Zuhause oder im TH?
Vielleicht ist es "nur" eine persönliche Antipathie zu Eurem Kater?
Vielleicht strahlt Euer Kater etwas aus, dass sie verunsichert und aggressiv macht?

Es ist m.E. schwierig nach 2 Monaten im TH und einigen Wochen bei Euch eine endgültige charakterliche Beschreibung abzugeben. Die Katze hat viel erlebt, steht selbst unter großer Anspannung.


Wenn es so heftig eskaliert wie bei Euch, dann würde ich, gerade im Hinblick auf Nickis Herzerkrankung, die Zusammenführung beenden.
Vielleicht würdet Ihr es mit ganz viel Geduld und Zeit hinbiegen, aber ob Nicki, der zurückhaltende Kater langfristig der passende Gefährte für eine jüngere, forschere Kätzin ist, bleibt fraglich. Und ob die ständige Angst und Unsicherheit für ihn gut ist, ist auch fraglich.

Für ihn wäre ein/e dezente/r, schüchterne Katze/Kater sicher die bessere Wahl. Also das Tier, das Ihr gesucht habt.
Marie zeigt sich bei Euch aber anders.
 
Liebe Claudia, lieben dank für deine Nachricht!

Du hast Recht, dass Tierheimsituationen besonders sind. Wir gingen aufgrund ihres Verhaltens im TH (ängstlich, aber irgendwie neugierig) davon aus, dass sie noch auftauen würde. SO sehr hätten wir uns das nicht gedacht. Da die Besitzerin der Katzen verstorben ist, gab es nur das TH als Ansatzpunkt.

Ob das wirklich ein guter Weg ist?
Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Wir sind mit unserem Latein ziemlich am Ende - wobei das zugegebenermaßen auch wenig vorhanden war. Wie du schreibst, wir haben uns eine schüchterne, zurückhaltende Dame gewünscht, auf die Nicki selbst hätte zugehen können (wer weiß - vielleicht wird er ja der Draufgänger schlechthin. Spätestens dann wüssten wir aber, dass er als Einzelkater besser dran ist). Meine größte Sorge ist, dass Marie als - im Tierheim - schüchterne Dame mit 6 Jahren schnell übersehen wird. Sie ist eben keine Katze, die in einer solchen Situation sofort auf die Besucher zugeht und schmust. Das ist für viele (?) sicher eher unattraktiv - uns hat das besonders angezogen bei ihr.
Wir würden uns durch eine (etwas andere) Beschreibung wünschen, dass ihr trotzdem jemand eine Chance gibt. Ob und mit welchen Charakteren sie zusammenleben kann, darüber wollen wir uns kein Urteil erlauben - im TH hat sie von ihrer Mitbewohnerin gern eins auf den Deckel bekommen und hat sich daraufhin sofort zurückgezogen. Aber dass man zumindest weiß: Aha, die Katze ist nur hier besonders ängstlich, bei uns Zuhause besteht eine gute Chance, dass sie aufblüht und eine neugierige, aufmerksame Katzendame wird (die sie bei uns nach nur einem Tag schon war).

Wir haben nur dieses nagende Gefühl, nicht genug getan zu haben, als wäre man selbst, ganz persönlich, daran gescheitert und gibt so ein zuckersüßes Tier wieder ins Tierheim ab, weil es einem selbst zu viel "Stress" ist, man sich letzten Endes vielleicht doch nicht genug gekümmert und gesorgt hat... 🙁

Liebe ottilie, Nicki war einen Tag vor der eigentlichen ersten Zusammenführung mit uns noch beim Impfen. Dort wurde einmal grob gecheckt, sprich Herz abgehört, Zähne, Ohren, Bauch... Herzkrank ist und bleibt Nicki natürlich trotzdem, ob das eine Rolle für Marie spielt, könnte nur sie uns sagen.
 
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Hallo Papillon,


Meine größte Sorge ist, dass Marie als - im Tierheim - schüchterne Dame mit 6 Jahren schnell übersehen wird. Sie ist eben keine Katze, die in einer solchen Situation sofort auf die Besucher zugeht und schmust. Das ist für viele (?) sicher eher unattraktiv - uns hat das besonders angezogen bei ihr.
Wir würden uns durch eine (etwas andere) Beschreibung wünschen, dass ihr trotzdem jemand eine Chance gibt. Ob und mit welchen Charakteren sie zusammenleben kann, darüber wollen wir uns kein Urteil erlauben - im TH hat sie von ihrer Mitbewohnerin gern eins auf den Deckel bekommen und hat sich daraufhin sofort zurückgezogen. Aber dass man zumindest weiß: Aha, die Katze ist nur hier besonders ängstlich, bei uns Zuhause besteht eine gute Chance, dass sie aufblüht und eine neugierige, aufmerksame Katzendame wird (die sie bei uns nach nur einem Tag schon war).

Ok...in diesem Sinne wird das der Marie auf jeden Fall helfen, da sie gezeigt hat, wie sie sich in einem privaten Haushalt verhalten kann 🙂


Wir haben nur dieses nagende Gefühl, nicht genug getan zu haben, als wäre man selbst, ganz persönlich, daran gescheitert und gibt so ein zuckersüßes Tier wieder ins Tierheim ab, weil es einem selbst zu viel "Stress" ist, man sich letzten Endes vielleicht doch nicht genug gekümmert und gesorgt hat... 🙁

Ich habe viel Erfahrung und ein gutes Händchen für Katzen und trotzdem haben wir gerade eine gescheiterte Zusammenführung hinter uns.
Ich kann Deine Gedanken sehr gut verstehen.

Ihr habt vorher gesagt, was Ihr sucht. Ihr habt danach ausgewählt. Dass Marie sich bei Euch anders zeigt als im TH, das kann vorher niemand ahnen, es hätte sich auch anders ergeben können, wenn Euer Kater evt. etwas forscher wäre.

Eine Trennung von zwei nicht zueinanderpassenden Katzen kann eine gute Entscheidung sein, denn so unterschiedliche Charaktere werden mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig Frust schieben, weil sie nicht das bekommen was sie brauchen...der eine Ruhe, die andere Action, der eine Rücksicht, die andere ein Gegenüber.


Schaut Euch die Situation noch einmal genauer an. Ich kann ja nur von aussen nach Eurer Beschreibung meine Meinung schreiben, aber die muss nicht richtig sein.

Überlegt Euch wieviel Nicki von dem Zusammenleben mitMarie profitieren kann. Kann er Sicherheit lernen oder macht ihm ihre forsche Art Angst? Kann sie eine starke Begleitung werden oder schüchtert sie ihn ein?
Mag er sich gerne mit ihr bewegen oder entspannen oder zieht er sich zurück.

Natürlich kann man nach der kurzen zeit nicht wirklich sagen, ob es nicht doch klappen könnte, aber bei zwei so unterschiedlichen Charakteren wird es schwierig, da Nicki sich nicht wehren kann oder will.
 
Wir haben es nun die letzten Tage noch versucht; Marie schwankt zwischen zu viel Angst, das Zimmer zu verlassen (auch wenn Nicki in einem anderen Zimmer schläft und "eingesperrt") und Jagdstellung, wenn sie ihn weggehen sieht. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass da die Bachblüten ganz komisch in ihr wirken. Beim Versuch des gemeinsamen Essens mit Sichtkontakt und 4-5 Meter Abstand wird sich brav abgewechselt, damit man den anderen nicht sehen muss. Da die Situation nach inzwischen drei Wochen für uns und auch für die beiden zu aufreibend ist, haben wir uns schweren Herzens und mjt viel Tränen entschieden, Marie wieder abzugeben und zu hoffen, dass sie ein gutes anderes Zuhause findet. Ich glaube , das ist für alle Nerven besser als die ständige Überlegung, es doch noch einmal zu probieren und doch noch einmal...
 

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