Einzelkatzenhaltung vs. Mehrkatzenhaltung

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PAUL - bei mir sind alle roten Katermänner PAUL:yeah::yeah:
 
😱😱😱😱
Katzenarbeit ist verboten.
Das tu ich melden!😀
Beim Tierschutz.😀
 
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Hey,

Ich will mich in eurer Smileyrunde ja nicht einmischen, aber da ich nicht mitkomme, geh ich nochmal aufs Thema zurück 😀

Meine derzeitige Katze lebt alleine. Sie ist wie schon geschrieben wurde - eine Prinzessin auf der Erbse. Andere Katzen werden lautstark verscheucht und zur Not auch verhauen.
Sie wurde ursprünglich als Gesellschaft für unseren Kater geholt, da war der etwa 1 Jahr alt und hat gerade seine Schwester verloren. Aber er fand das alles andere als gut. Nach etwa 6 Jahren ist er von einem seiner Ausflüge leider nicht mehr zurück gekommen, aber gut er war immer schon ein Streuner, aber ich glaube schon, dass die neue Katze ihr zusätzliches getan hat!
Der Mira (also unsere jetzt-Katze) wollte ich zwar noch eine zweite holen, aber da hat sich mein Vater damals quer gestellt. Es scheint ihr aber an nichts zu fehlen. Katzen gibts in unserer Anlage genug, falls sie sich einsam fühlt und bei uns ist sie sowieso die Nummer 1 und das genießt sie auch.

Ach ja...meine Katze ist wirklich gut erzogen 😀 Die macht nie irgendwelchen Mist, kann dafür aber ein paar Tricks...naja sie glaubt eh, sie ist ein Hund. Man kann mit ihr auch Gassi gehen haha

Nachdem ich jetzt ewig lang geschrieben habe...man muss es von der Katze abhängig machen. Manche können nicht alleine und manche nicht mit anderen. Es gibt ja auch bei Menschen Einzelgänger und gesellige Typen, warum also nicht bei der Katze auch?

Lg Teresa
 
Ich denk, dieses Zitat auf der Homepage wurde nicht von der Expertin verfasst und online gestellt, sondern von irgendeinem Redakteur, der nur Sendungsfetzen mitbekommen und das Ganze einschließlich der Expertin schlicht falsch verstanden hat.

Katzen sind keine Rudeltiere, wie jetzt schon zur Genüge festgestellt wurde. Aber sie sind auch keine Goldhamster, die sich nur zur Paarung treffen und sich sonst aus dem Weg gehen. Soziale Interaktion gehört zu den Grundbedürfnissen der Katzen, sie haben eine große Bandbreite an sozialen Verhaltensweisen und Kommunikationsmöglichkeiten, die sich nicht bloß auf "geh weg" und "f*** mich" beschränken. Wozu sollte das alles gut sein, wenn es doch nie eingesetzt werden würde, weil Katzen ja angeblich Einzelgänger sind?

Hier gibt es jede Menge Mehrkatzenhalter, deren Katzen sich super verstehen. Von meinen Katzen kann ich sagen, denen würde ohne Artgenossen definitiv was fehlen. Also für mich ist es keine Frage und erst recht kein "sensibles Thema", dass Mehrkatzenhaltung ideal sein kann, wenn man ordentlich sozialisierte Katzen hat.

Wer das zu einem sensiblen Thema macht, sind die Einzelkatzenhalter, die es nicht anders kennen als "Katzen sind Einzelgänger", sich hier dann womöglich Kritik anhören müssen, und sich dann verteidigen mit "Wir hatten immer nur Einzelkatzen, und denen hat nix gefehlt".
Woran das nun im Einzelfall liegt - ob es sich z.B. wirklich um Einzelprinzen und -prinzessinnen handelte, ob sie bloß wegen zu früher Abgabe völlig unsozialisiert waren, ob sie sich einfach mit ihrem Schicksal abgefunden hatten, ob sie als Freigänger "heimlich" Kontakt zu Artgenossen hatten, oder ob der Besitzer nicht richtig hinschaute und Protest- bzw. Langeweileverhalten als "normal" deutete -, das wird wohl unterschiedlich sein, und da kann man letztlich auch nur spekulieren.

Jedenfalls, wenn mir heute jemand predigen will, Katzen wären per se Einzelgänger - auch wenn's ein vermeintlicher Experte ist -, dann kann ich ihn auf Grund meiner eigenen Erfahrungen und der jeder Menge anderer Leute hier im Forum und in meinem Bekanntenkreis nur noch gepflegt auslachen.
 
Dem stimme ich zwar zum Teil zu, aber es hat leider nicht jeder das Glück, "ordentlich sozisalisierte" Tiere zu haben bzw. zu bekommen.

Vor allem aber - und das jetzt nur auf die reine Wohnungshaltung und erwachsene Tiere bezogen:

Es gibt Katzen, die sich auch einfach nicht mögen.
Punktum.

Da erreicht man im besten Fall ein Nebeneinanderherleben - im günstigsten Fall wechseln die "Partner" und es finden die passenden zueinander.
Das kann man aber kaum vorhersehen und steckt man drin, hat man das Problem, das man auch nicht beliebig oft Tiere tauschen kann.

Und wem das passiert ist, der zieht sehr schnell den Schluß "es hat nicht geklappt, weil Katzen Einzelgänger sind und ich hab den Beweis doch selbst erlebt".
Dann hat man es schwer mit der Argumentation.

Von daher ist das Thema schon sensibel.

Wer sich hinstellt und erzählt, wie toll es bei ihm klappt, ohne zu bedenken, daß man selbst Freigänger hat, aber eben nicht alle anderen auch, der übersieht etwas Wesentliches.
Bei Freigängern sieht es nämlich wieder anders aus.

Selbst die Wohnraumgröße kann schon eine Rolle spielen.

Von daher ist das Thema schwierig - nicht weil Katzen dezidierte Einzelgänger wären, sondern weil in der (heutigen) menschlichen Obhut so viele Variablen dazukommen.
 
Da hast du Recht, die einzelnen Charaktere spielen natürlich auch eine Rolle und die Lebensumstände wie z.B. Reviergröße und Aus-dem-Weg-Geh-Möglichkeiten. Ich wollte bloß keinen Roman schreiben 😉
 
Das mit dem gut "sozialisiert" ist auch so eine Sache ...

Alle Kater die ich bisher hatte, hatten nicht das Glück 12 Wochen friedlich bei Mama und Geschwistern zu sein, es waren alle Notfellchen - z.T. ausgesetzt, Mutter verstorben usw.

Aber ich muss sagen da ich immer wenigstens noch einen weiteren Kater hatte und meine nie alleine waren sind meine meiner Meinung nach sehr gut sozialisiert, kommen mit jeder anderen Katze ohne größeren Streit aus, sind beste Kumpels und das selbst bei größeren Altersunterschieden.

Wenn ich sehe wie meine hier miteinander spielen, sich putzen, kuscheln und zur Zeit sogar zusammen aufs Örtchen gehen 🙄 - ich würde nie auf den Gedanken kommen dass Katzen Einzelgänger sind.

Ich habe schon ein paarmal ein Kitten zu erwachsenen Katern gesetzt die alle sofort zur Ersatzmama (-papa?) mutiert sind. Die Kleinen wurden geputzt, mit sauberen Nackengriff getragen und hatten Narrenfreiheit.

Katzen sind sehr soziale Tiere und lieben die Gesellschaft, einige Nachbarskatzen die als Einzeltiere gehalten werden kommen immer zu uns in den Garten um mit unseren zu spielen, die werden zum Essen mit gebracht usw.

Da wird sich gegenseitig zum spielen abgeholt (wer zuerst raus darf marschiert zum Kumpel und wartet bis der auch raus darf 😀) und als Hobbes noch da war und ein anderer Nachbarskater noch gelebt hat sind sie mit unserem anderen Nachbarskater immer zu dritt auf Streifzug und haben selbst zu dritt ein Mauseloch bewacht ....

Nach jahrelanger Erfahrung mit Mehrkatzenhaltung bin ich 100% überzeugt - Katzen sind keine Einzelgänger sondern werden nur durch verschiede Umstände dazu gemacht.
 
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Katzen sind von Natur aus keine Rudeltiere. Es liege vielmehr in ihrer Natur, als Beutegreifer unterwegs zu sein und ein Leben als Einzelgänger zu führen.

Wenn alle Freigänger wären, könnten sie selbst entscheiden, ob sie sich anderen Samtpfoten anschließen wollen oder nicht.

Wenn Wohnungskatzen mitentscheiden dürften, dann würden sie bestimmt nicht mit jedem Artgenossen zusammenleben oder aber auch gerne mit anderen Samtpfoten zusammenleben.

Tatsache ist doch, daß der Mensch eine Aufgabe hat und zwar die, das Tier zu sehen, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und ihm ein halbwegs katzengerechtes Wohnungsleben zu bieten.

Genau dort hapert es aber.
Menschen nehmen sich zu wenig Zeit für die Tiere.
Der Mensch kommt abends vollkommen geschafft nach Hause, erledigt das Nötigste und will dann auf die Couch.
Die Katzen hatten aber keine stressigen 10 Stunden, sondern haben 10 Stunden geschlafen, etwas gefressen und wieder geschlafen. Dann kommt der Mensch heim und sie sollen sich auf die Couch legen und die Streicheleinheitgen genießen.

Wer sich selbst gegenüber ehrlich ist, der muß zugeben, daß das Leben der Wohnungskatzen traurig ist.

Und wenn sie dann verhaltensauffällig werden, reagiert er sauer und will, daß die Therapeutin das Problem wegmacht...natürlich sofort.

Und der Mensch hat nicht begriffen, daß die falsche Haltung, die wenigen Reize eine Katze seelisch belasten kann. Wenn er sich schon die Wohnung einsperrt, muß er dafür sorgen,daß es ihr seelisch und körperlich gut geht, mit Artgenosse, mit Spieleinheiten, mit Denkaufgaben, mit Aufregung, Anregung und daß sie lange neugierig bleibt.

LG
Claudia
 
Jagut, dann möchte ich auch noch ein paar ernsthafte Gedanken loswerden.

Dass Katzen keine Rudeltiere sind heißt ja nicht gleich, dass sie Einzelgänger sind. Manche leben eher für sich, andere brauchen ständig Gewusel um sich herum..
Niemand würde auf die Idee kommen, einem Menschen, der lieber für sich lebt, zu empfehlen, doch jeglichen menschlichen Kontkat abzubrechen.
So ähnlich sehe ich das bei den Katzen.
Es gibt eben solche und solche, aber allen (!) ist gemein, dass sie keine Einzelgänger sind in dem Sinne, dass sie ihr Leben ohne Artgenossen fristen sollten.

Das mit dem "schlecht sozialisiert" ist natürlich ein Problem, denn tatsächlich haben diese Tiere nicht oder nicht ausreichend gelernt, mit ihren Artgenossen zurechtzukommen. Aber das dann "hinzunehmen" und zu sagen "ist eben Einzelprinzessin" finde ich sehr schade für das Tier!
Mensch und Katze zu vergleichen finde ich abwegig, ich tue es des Beispiels wegen - einem asozialen Kind (im Sinne von keiner sozialen Bindung fähig) würde man auch nicht sagen - "hey, dein Elternhaus war schlecht (oder eben andere Startschwierigkeiten) bleib du jetzt mal lieber alleine"

Gut ok, der Vergleich hinkt, aber worauf ich hinaus will, ist dieser vorschnelle Umkehrschluss "schlecht sozialisiert = Einzelkatze".

Eine schlechte Sozialisation kann man nicht Rückgängig machen, aber man kann so unendlich viel mit Erziehung und Geduld wieder wettmachen!
Das braucht unter Umständen Zeit und Geduld und dessen sollte man sich gewahr werden, meine ich.
Viele wollen und/oder können diese nicht aufbringen, das ist dann leider eben so, aber kein Grund, deswegen der Katzen die „Einzelkatzen A…Karte" zuzuschieben 😉. Es liegt immer am Menschen. Dass eine Katze Einzeltier wird, kann man manchmal nicht beeinflussen. Ob sie es bleibt, schon.

Gerade aktuell aus eigener Erfahrung habe ich erlebt, wie recht schlecht sozialisierte Katzen nach monatelanger unzumutbarer Haltung verblüffend schnell gelernt haben, friedlich miteinander umzugehen.

Es ist so toll zu sehen, wie lernwillig sie sind 🙂, wie sie Leitung und Erziehung brauchen, förmlich in sich aufsaugen um sich daran zu orientieren. Es dauert zwar etwas, aber besser spät als nie.
Katzen haben ja als „soziale Tiere" den Drang nach anderen und auch ein viel toleranteres "Sympathievergabesystem" als wir meinen. Sie differenzieren ihre Beziehungen nicht so sehr, sie sind sich eben grün oder eben nicht.
Aber wenn nicht, kann man eine Menge tun :zufrieden:
Also mir kann keiner mehr erzählen, dass Katzen nicht erziehbar sind - im Gegenteil, sie lernen schnell und sehr bereitwillig - dressieren kann man sie nicht, aber man kann ihnen helfen, ihren ureigensten Bedürfnissen nachzukommen, auch wenn sie das nicht gelernt haben (eben schlecht sozialisiert sind) und die Grundbedürfnisse sind nunmal - ohne Probleme fressen, schlafen, spielen, raufen, schmusen etc und kätzische Gesellschaft haben – und so viel Platz, dass sie sich auch aus dem Weg gehen können :zufrieden: Ständiges Zusammenglucken muss nicht sein – deswegen immer der Hinweis, dass sie keine Rudeltiere sind.

Also mein Appell: nicht vorschnell „Einzelkatze“ rufen, sie sind, gerade wenn sie schlecht sozialisiert sind, auf menschliche Hilfe angewiesen.

Wenn eine Katze nach jahrelanger Einzelhaltung zur Einzelkatze vom Menschen gemacht (!) wurde, dann würde ich es trotzdem versuchen - einfach um ihrer Lebensqualität willen - ok, wenn es jahrelang so verhunzt wurde, dann wünscht man ihr einfach Ruhe. Aber schön ist das nicht...

Bei Freigängern sehe ich das übrigens anders, sie haben ihre Kontakte draußen, viele genießen gerade dann die ungestörte Ruhe in ihrem "ZuHauseRevier" - aber vielen fehlt auch einfach zu Hause ein beständiger Kumpel, das müsste man dann abwägen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nochmal gerne dieses sehr sensible Thema aufgreifen,da ich nach wie vor sehr verunsichert bin,was nun wirklich am besten für unsere Katzen ist.

Was für Deine Katzen richtig ist, weiß ich nicht, aber ich weiß, was für meine Katzen richtig ist.

http://www.katzen-forum.net/galerie/87135-von-wegen-multikulti-hier-wird-getrennt-6.html#post2028371

LG
Claudia


Nachtrag: Hast Du bereits einen zweiten Kater gefunden? Jungkatzen sollten immer zu zweit gehalten werden....alte Katzen lernen es ja auch noch 🙂
 

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