Einzug dritte Katze…

[DoenertellerVersace]

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und brauche mal bitte Euren Rat bzw. ggf. Erfahrungswerte. Mit uns leben zwei Russisch Blau-Kater (2,5 Jahre alt), die sehr unkompliziert und friedfertig sind. Sie kratzen und beissen nicht…

Eine Freundin hat letztes Jahr eine Katze (im August letztes Jahr 1 Jahr alt) aus einer Toetungsstation in Weissrussland gerettet, um ihrer Bestandskatze (6 Jahre alt), deren Partnerkatze im November 2023 leider eingeschlaefert werden musste, wieder eine Freundin an die Seite zu stellen. Die langsame Zusammenfuehrung mit allem drum und dran ist komplett gescheitert - die neue Katze jung und kontaktfreudig, verspielt wie sonstwas, trifft auf eine Katze, die eher ihre Ruhe moechte und der so ein junger Huepfer schnell maechtig auf den Sack geht. Also seit August 2024 nur Gefauche und Geknurre, Flucht etc. Die Bestandskatze ist Asthmatikerin und bekommt sofort einen Anfall, wenn die neuere Katze Kontakt zu ihr aufnehmen will. Da ich das fuer beide Katzen nicht besonders toll finde, und ich gleich einen Draht zu der Kleinen hatte, habe ich laut darueber nachgedacht, dass ICH sie ja adoptieren koennte… Weil sie vom Charakter und Spielverhalten gut zu meinen Katern passen wuerde.

Nun ja, mein Mann und mein Sohn fanden die Idee allmaehlich auch ganz toll, haben sich schon seelisch und moralisch eingelassen und nun kommt‘s: mein einer Kater wurde gestern in der Tierklinik endoskopiert (Vollnarkose, Katzengrashalm im Rachen stecken geblieben, der anders nicht zu entfernen gewesen ist)… Wir holen ihn gestern nachmittag ab, lassen ihn aus seiner Box und schon geht Yuri, der daheim gebliebene Kater, in die Defensive und fuehlt sich so eingeschuechtert und irritiert von den fremden Geruechen, dass er nur noch geknurrt und gefaucht hat. Grey hat die Welt nicht mehr verstanden. Wiederkehrende Story hier im Forum, ich weiss. Ich weiss nun auch, dass wir erst mal haetten trennen muessen (schwierig allerdings, da wir kein Zimmer haben, das komplett ungenutzt is und wo eine Katze den ganzen Tag freiwillig eingesperrt bleibt, zumal Grey gleich aus der Box raus wollte, um die Wohnung abzuschecken und seinen Bruder aufzusuchen). Ich kannte solche extremen Geschichten bisher nicht. Nun haelt dieser Zustand an, wir haben schon abwechselnd beide Kater mit ihrer Kuscheldecke, auf der sie beide immer mal zusammen schlafen, abgerubbelt, Feliway in der Steckdose etc.

Jaaaaa… und dann wurde mir erst mal bewusst, was das bedeuten wuerde, wenn eine neue Katze dazustoesst. Dann waeren es eventuell ZWEI Kater, die dann so abgehen, weil wir ja keinen Extraraum zur Verfuegung haben, in dem die neue Katze erst mal fuer sich mit einer anderen Person waere. Meinem Sohn kann ich nicht zumuten, dass er das Katzenklo mit in sein Zimmer nimmt, er ist zu geruchsempfindlich. Unsere Kater fuerfen auch ins Schlafzimmer, Grey schlaeft jede Nacht bei mir. Aussperren wuerde zerkratzte Tueren bedeuten. Wohnzimmer geht auch nicht, da sind alle Kratz- und Kletterelemente (fest an die Wand montiert). Und auch hier wuerden sie an der Tuer kratzen. Kueche geht nicht - die ist komplett offen zwischen Wohnzimmer und den anderen Zimmern, Bad ist zu klein… Ist es also komplett aussichtslos, die Katze zu adoptieren? 😢 Ich seh ja, wie gestresst Yuri grad is… und moechte meinen Katern das eigentlich ersparen.

Ich freu mich auf Eure wohlwollenden Antworten. Danke schoen! 🙃

Herzliche Gruesse
Janine mit Yuri und Grey

 

[ottilie]

Hallo Janine,
Grüß dich, willkommen hier im Forum.
Dir hat ja noch gar niemand geantwortet.
Ich bin jetzt auch nicht der große Zusammenführungspezialist, daher verlinke ich dir mal einen hoffentlich sehr hilfreichen Artikel:

Thema 'Die langsame Zusammenführung'

17. Mai 2011

Im Grunde sollte man sich immer vor einer Zusammenführung Gedanken machen, welche Tiere man zusammen führen möchte.

Es gibt einige, die sagen, das man besser zwei gleichgeschlechtliche Tiere zusammen führt (Kater raufen anders als Katzen).
Ich persönlich weiß nicht, ob ich das so pauschal sagen würde. Bin eher der Meinung, das man immer den Charakter von beiden Katzen betrachten sollte.

Das heißt, wenn man einen sehr dominanten Kater hat, dann sollte man weder einen dominanten Kater noch eine dominante Katze dazu nehmen.
Sondern eher auf einen "ruhigen und nicht dominanten" Vertreter...

• locke1983
• Antworten: 529
• Forum: Eine Katze zieht ein

• 

Und es gibt noch die umgeleitete Aggression nach unglücklichen Ereignissen

 

[DoenertellerVersace]

Hallo Ottilie, danke fürs Antworten. Ja, ich weiss, es gibt hier etliche Threads zum Thema, aber so richtig schlau bin ich nicht geworden, weil es ja immer um die langsame Zusammenführung geht - die aufgrund der Raeumlichkeiten nicht wirklich umsetzbar ist.

Zumindest haben sich meine Kater wieder lieb, hat ca. 48 h gedauert. Wenn ich das auf die tatsaechlich fremde Katze anwende, was wir daheim betrieben haben (mit Decken abrubbeln etc.), koennte auch eine rasche Zusammenfuehrung gelingen - immerhin war Grey ja auch in der Wahrnehmung Yuris ein Eindringling.

Naja… Vielleicht antwortet ja noch jemand.

Viele Gruesse
Janine

 

[Scherasade]

Kann nur von mir schreiben da es mit Daria super geklappt hat. Aber nur mit langsamer Zusammenführung, und Gittertür da Alice und Fluffy sie ansonsten zusammen vertrieben hätten.

Hat nur mit Gittertür bei uns geklappt.
Würde sie mal ins Bad einsperren mit Klo und einer Höhle, Fresse und trinken. Mit Gittertür davor und schauen wie sie sich verhalten.
Haben eine Insekten Tür mit Alu Rahmen hält eine Twix mit ca. 5 Kilo aus. Wenn sie da hoch klettert.

Machen gerade eine 2 Vergesellschaftung die ist komplett anders als die 1. Da Twix komplett anders von Verhalten und Charakter ist wie Daria.
Jede Zusammenführung ist komplett anders da jede Katze/Kater komplett unterschiedlich ist.

 

[DoenertellerVersace]

Danke, Scherasade, fuer Deine Rueckmeldung. Bad is bei uns, wie ich oben schon schrieb, keine Option, da zu klein. 🙁 Hmmm… Ich moechte verhindern, dass die Katze meiner Freundin ins Heim kommt. Im Moment bin ich ihre einzige Option und ihre Katze signalisiert auch, dass sie gern andere Katzen um sich rum haette (sie versucht immer wieder Kontakt mit der Bestandskatze aufzunehmen, die sie wiederum aber komplett ablehnt - und das seit August 2024.

Ich brauch da mal noch bissl Input von Leuten, wo eine ziemlich rasche Zusammenfuehrung gut geklappt hat - auch wenn das natuerlich nicht grsd. uebertragbar ist, dessen bin ich mir schon bewusst.

 

[nivalexa]

noch bissl Input von Leuten, wo eine ziemlich rasche Zusammenfuehrung gut geklappt hat

Das hängt weniger an den Leuten sondern eher an den Katzen.

Ich hab vor kurzem einen 10 jährigen Kater mit meinem 13 jährigen vergesellschaftet und das ging innerhalb von einigen Tagen. Aber auch nur weil mir ihre Körpersprache gezeigt hat, wann ich den jeweils nächsten Schritt machen konnte. Und hätten die beiden länger gebraucht, dann wäre das absolut ok gewesen und sie hätten die Zeit bekommen.

 

[Felidae_1]

Dann waeren es eventuell ZWEI Kater, die dann so abgehen,

...oder es würde der Dritte eine ausgleichende Komponente bringen.
Alles ist möglich - leider.

Wenn ich das auf die tatsaechlich fremde Katze anwende, was wir daheim betrieben haben (mit Decken abrubbeln etc.), koennte auch eine rasche Zusammenfuehrung gelingen

Auch hier, man weiß es nicht. Die langsame Zusammenführung ist eine gute Sache, ich stell sie nicht in Zweifel, oft geht es auch nur so aber dass es auch anders geht, beweisen meine Katzen.
Ich habe mittlerweile Nr. 8 und die Katzen immer (natürlich unter strenger Beobachtung) direkt zusammengeführt.
Es hat immer geklappt, sie verstehen/verstanden sich sehr schnell.
Glück, Zufall, ich weiß es nicht. Es ist meine Erfahrung und diese erhebt natürlich nicht den Anspruch, dass es auch anderswo klappt.
Ich kenne meine Katzen gut, wusste, dass sie sehr sozial sind (sie lebten zuvor in größeren Gruppen). Die Neukatze habe ich vom Charakter her passend ausgesucht. Vielleicht hat es deshalb auch problemlos funktioniert.
Sie akzeptieren einfach alle Artgenossen. Letztens spazierte der Nachbarskater hier in meine Wohnung, alles kein Problem aber wie gesagt, das kennt man auch ganz anders, bis hin zu schweren Kämpfen und Verhaltensauffälligkeiten.
Einen 100%igen Rat gibt es nicht.

 

[Scherasade]

Es kommt wirklich auf die Katzen/Kater darauf an wie sie reagieren. Es kann innerhalb von 1 bis 2 Tagen gehen oder auch mehrere Wochen bis Monate.
Da jede Katze/Kater so komplett unterschiedlich sind. Aber in der Regel sind Katzen extrem territorial und wollen ihr reich verteidigen.
Gegen Eindringlinge und machen das in der Regel auch.
Ansonsten würde ich das Schlafzimmer nehmen und abtrennen. Mit Gittertür können sie ja rein schauen nur kommen sie nicht rein.
Haben es dann teilweise so gelöst als wir unsere Katzen trennen mussten. Hat mein Mann in Schlafzimmer und ich Wohnzimmer geschlafen.
Evtl. Auch eine Möglichkeit bei euch?

War aber auch nur für begrenzte Zeit. Jetzt bei Twix schläft auch jemand bei ihr in Zimmer, ist aber auch zusätzlich das sie sichheit hat und merkt Menschen sind nicht gruselig. Sie aber auch nicht alleine ist.
Keine Ahnung wie lange wir bei ihr schlafen, wird aber jeden Tag mutiger und neugieriger.
Bei Daria war das übernachten bei ihr nicht nötig, da sie je super Menschen bezogen und neugierig war.
Mit Alice und Daria wäre es innerhalb von 3 tagen vorbei gewesen, nur Fluffy war da noch sehr unsicher hat nur gefaucht und geknurrt.

Jetzt bei Twix wäre es nur Daria wäre die Vergesellschaftung nach 5 Tagen vorbei. Aber da Alice so komplett anders ist von Verhalten. Dauert es noch bis Twix selbstbewusster wird. Ansonsten verschickt Alice sie gleich mit ihrer Art und auftreten.
Kommt wirklich immer auf den Charakter der Katze darauf an. Und wie deine beiden auf den Neuankömmling reagieren, kann leider auch niemand vorraus sagen.

 

[Fan4]

Aber auch nur weil mir ihre Körpersprache gezeigt hat, wann ich den jeweils nächsten Schritt machen konnte. Und hätten die beiden länger gebraucht, dann wäre das absolut ok gewesen und sie hätten die Zeit bekommen.

Genau das sind auch meine Erfahrungen - ein Zusammenspiel von Halter und den individuellen Bedürfnisse der Tiere.

Ich habe gemerkt, dass die starke Bindung zwischen meinen Tieren und mir (das Verständnis und Vertrauen, das wir füreinander gefunden bzw. uns gemeinsam erarbeitet haben) geholfen hat, Neuzugänge mit Zeit und Geduld entspannt in die bestehende Gruppe zu integrieren.