Erbitte Entscheidungshilfe: Jesse gehen lassen oder der 348. Versuch?

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Tia_*

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Hallo zusammen,

ich mal wieder...bei Bonny warte ich noch auf das Ergebnis des Abstrichs, da macht mir noch etwas Anderes Kummer:

Jesse, meine alte Katzendame, ist inzwischen 18, 19 Jahre alt. Sie leidet an schwerer Arthrose, das bereits seit Jahren. Ihre Nierenwerte sind nach längerer Behandlung mit SUC im oberen Normgrenzbereich.
Im letzten Sommer war die Therapie mit Metacam nicht mehr ausreichend, sie litt Schmerzen. Sie bekam Cortisonmischungen als "Depotspritzen". Der TA und ich sind uns einig darüber, dass wir aufgrund des Alters und der Verschleißerkrankung keine wilden Therapieversuche mehr unternehmen, sondern quasi Palliativmedizin betreiben. Nach einer Umstellung der Cortisonmischung lebt sie mit den Spritzen nun schon seit 8 Monaten. Altersentsprechend schläft sie viel und hat bessere und schlechtere Tage. Nach ca. zweieinhalb Wochen lässt die Wirkung deutlich nach und sie bekommt eine Auffrischung.

Jesse wurde bereits im letzen Sommer unsauber, wahrscheinlich schaffte sie es auch in die niedrigen Klos schlecht und stand im hohen feinen Streu zu kippelig. Hierfür haben wir eine gute Lösung gefunden: Fußabtropfschalen sind an diesen Stellen mit Inkontinenzauflagen ausgestattet. Sie benutzt seit einiger Zeit auch wieder partiell die Klos.

An guten Tagen fummelt sie sich auch noch eifrig Dreamies aus dem Fummelbrett und aalt sich auf ihren Baldriankissen. Nur werden die guten Tage weniger.

Seit einigen Tagen hat sie nun auch noch einen Tremor in der rechten Vorderpfote (die Arthrosen liegen an der unteren Wirbelsäule). Außerdem hustete sie, was nun wieder aufhörte.

Nächste Woche wäre es wieder Zeit für die Spritze. Seit zwei Tagen schläft sie nicht bei mir im Bett, was sie sonst immer tut. Heute mag sie- obwohl die Kater draußen sind- noch nicht einmal zu mir auf die Couch kommen 🙁

Sie ist deutlich zurückgezogener, so dass ich mich frage: Ist es Zeit, sie gehen zu lassen? An dem Punkt stand ich schon wiederholt und bisher haben wir sie immer wieder "gepäppelt". Aber wie oft noch soll ich mir die Frage stellen? Ist es egoistisch, es immer wieder zu versuchen?
Versteht mich nicht falsch, mir ist klar, dass die verbleibende Zeit sehr endlich ist. Nur dieses "Hat sie noch Lebensqualität? Quält sie sich?" belastet mich natürlich sehr. Sie soll sich nicht über die Zeit schleppen, nur weil ich mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen kann. Ich will sie aber auch nicht vorschnell aufgeben.

Was meint Ihr? Ein bißchen "Zweitmeinung" könnte ich gut gebrauchen 😳

Liebe Grüße,

Tia
 
A

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Hallo liebe Tia,

oh je..... ich fühle mit Dir mit. Ich kenne das. Meine geliebte Sarah ist dann mit 18 1/2 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen.

Auch wir hatten die letzten zwei Jahre ihres Lebens immer solche Höhen und Tiefen.

Im letzten halben Jahr habe ich mir auch oft diese Frage gestellt, die Dich im Moment bewegt.

Ich denke, da gibt es einfach keine Antwort.

Ich glaube, wenn es soweit ist, wirst Du es wissen. Weist Du was ich damit meine?

Also bei mir war es so. An diesem Tag wusste ich es einfach, dass ich sie quäle, wenn ich sie jetzt nicht gehen lasse.
 
Hallo!
Schwer, aber ich würd sie denk ich gehen lassen, musste das vor 3 Jahren auch entscheiden, und ich wollte auf keinen Fall das meine Katze unnötig viel Schmerzen hatte.
Bei meiner wirkte auch kwim Metacam mehr, und sie wurde auch unsauber, schlief nur noch und hat auch ganz schlecht gefressen.

Tiere dürfen erlöst werden, warum soll diese Möglichkeit nicht genutzt werden.
 
Guten Morgen!

Wie passend, dass gerade das Fest der Auferstehung ist🙄

In dieser tränenreichen Nacht ist Jesse ins Bett gekommen und hat gerade die "Notration" Whiskas, die ich für sie immer im Haus habe, gefressen.

@phil...: Unsauber ist sie ja streng genommen nicht mehr, sie pinkelt auf diese Auflagen, das funktioniert wirklich gut. Keine Pipistellen woanders.

@Leni: Ja, ich weiß, was Du meinst. Und genau das Gefühl spüre ich noch nicht so deutlich. Bei Gismo, ihrem Bruder, bin ich morgens aufgewacht, habe ihn angesehen und wusste es.

Hach man, wenn sie doch nur sprechen könnt. Für Ostern habe ich alles abgesagt und werde heute schauen, wie sich das entwickelt. GsD hat unsere TA-Praxis auf jeden Fall feiertags immer eine Stunde Sprechstunde, so dass ich sie jederzeit bringen kann, wenn es gar nicht mehr ginge.

Liebe Grüße,
Tia
 
Tia, ich denke auch, du wirst merken, wenn sie nicht mehr möchte. Dieses Auf und Ab ist sehr zermürbend. Ich kenn das auch.

Vielleicht geht es Jesse etwas besser, vielleicht war es auch nur ein "Aufwiedersehensagen" für dich.

Wenn du die Möglichkeit hast, lass den TA zu dir kommen und erspar Jesse den Besuch in der Praxis. Ist ja immer großer Stress.

Wenn du meinst, Jesse kann/will nicht mehr, ist das ein großes Geschenk, wenn du sie bei dir zuhause erlösen kannst.

Ich drück dich ...
 
Es tut mir sehr leid, ich fühle mit Dir.

Ich würde sie gehen lassen.

Es ist Teil unserer Verantwortung unseren Tieren gegenüber, den Moment zu erkennen.


Birgit
 
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Diese Entscheidung kannst nur Du in Zusammenarbeit mit Deinem Tierarzt fällen….. Ihr beide kennt die alte Dame so gut, Du weisst, wann es Zeit ist.

Diese Entscheidung über Leben und Tod ist unermesslich gross, da scheut man sich.

Vielleicht hilft Dir eine Erfahrung von mir - Ich musste diese Entscheidung einmal bei einem Hund treffen und ich glaube, ich habe sie da zu spät getroffen, denn er lag bereits im Sterben (das Zahnfleisch war schon hell und ihm ging es wirklich so elendig). Ich bereue es jetzt, dass ich ihn nicht schon hab eher gehen lassen. Er hatte unnötig gelitten und als ich gesehen habe, wie entspannt er in den letzten Momenten war, wusste ich, dass es eine gute (wenn auch spät getroffene) Entscheidung war. Dieses Gehen-Lassen ist traurig, weil doch irgendwie unnatürlich, doch ich für mich würde mir am Ende auch so eine Möglichkeit wünschen - ich habe diesen Hund begleitet und war froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Und dieser Hund ist am Abend zuvor noch zu mir ins Bett gekommen und am Tag vorher haben wir noch einen Spaziergang gemacht (in Zeitlupe) und er hat mich noch aufmerksam angesehen …… darum hatte ich mich so lange gegen diese Entscheidung gesträubt …. Aber dann war es deutlich und alles war ganz friedlich und gut. Ich bin froh, dass ich ihm eine Abkürzung angeboten habe.

Sei umarmt - ich wie alle hier mitempfinden, was Du wohl gerade durchmachst.

Und einen extra Krauler noch an Deine alte Dame.
 
es ist immer schwer, das abzuwägen.

ich meine aber, der jetzige zustand hängt auch damit zusammen, dass die lindernde spritze wieder nachlässt und für die kommende woche wieder eine auffrischung geplant ist.

natürlich, es mildert nur die beschwerden, erleichtert etwas. aber genau das weißt du ja auch.

mein eindruck aus der ferne - ich würde das nochmal probieren. das ist ja auch eure intension.

sonst - du allein kennst deine katze gut. und wenn du den eindruck hast, das es nicht mehr geht, dann lass sie gehen.

alles gute!
 
Ich denke Entscheidungshilfe kann man nicht wirklich geben....du kennst deine Maus.
Meine Tiedsche habe ich mit 19 gehen lassen. Ich habe nicht bis zum letzten Tag gewartet.....mein Gefühl hat mir gesagt, dass sie es nicht verdient hat bis zum letzten Moment durchhalten zu müssen. Sie hatte schlimme Arthrose und dann kam ein Weichteiltumor in der Nase dazu.
Die TÄ kam nach Hause ..... ich habe diese Entscheidung nie bereut. Sie hatte ein sehr langes glückliches Leben und durfte gehen, bevor das Leiden richtig losging (Luftprobleme).
"3" Tage mehr sind nur sinnvoll, wenn du das Gefühl hast die Lebensqualität ist ausreichend zum leben und nicht nur zum überleben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Tiedsche nur von ganzem Herzen zustimmen.
 
Ich kann Tiedsche nur von ganzem Herzen zustimmen.

Ich auch.

Und stehe momentan vor der gleichen "Aufgabe"...🙁
19 jährige, Lebertumor, eine einzige Athrose und jetzt musste ich die Metacamdosis deutlich erhöhen.
Dazu z.Z. starken Schnupfen, den die AB's irgendwie auch nicht hin kriegen, deswegen auch wenig Futteraufnahme, was sich bei dem Rappelgestell natürlich auch noch negativ auswirkt....🙄

Mal gucken...
 
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Vielen lieben Dank für Eure Meinungen!

Genau darum geht es mir- Lebensqualität zu geben und nicht nur das Überleben "herbeizuspritzen".

Seit zwei Tagen kommt sie wieder ins Bett, krabbelt auf die Couch und guckt tagsüber zwischendurch, was ich so mache. Sie frisst schlecht bzw. mäkelig (Dreamies gehen ja immer) und schläft natürlich viel.

Trotzdem habe ich so das Gefühl, dass das noch nicht das Ende ist und sie vielleicht oft nicht mehr so kann, wie sie will, aber immer noch dabei sein will.
Ich erspare ihr daher die rummelige Notfallsprechstunde. Morgen soll sich der TA neben Bonny (ich hoffe, das Abstrichergebnis ist da) auch sie ansehen. Wenn er- wie die letzten Male- meint, so sähe keine Katze aus, die nicht mehr mag, versuche ich es nochmal. Sonst mache ich einen Termin zum Hausbesuch, damit sie in Ruhe gehen kann.

@Ronja: Ich drück Dich, das ist bei Euch ja wohl ähnlich wie hier 🙁

Liebe Grüße,
Tia
 
das hört sich doch gut an … Du wirst sehen, Du spürst es, wenn es soweit ist.
 
Ein Lebenskreis hat sich geschlossen

Nachdem der vom TA empfohlene Versuch nur wenig Wirkung zeigte, auch wenn die Medikamente offenbar die Schmerzen linderten, habe ich Jesse heute in Frieden gehen lassen.

Auch sie schien in ihren letzten Momenten geradezu gelassen. Es war gut, die schlimmsten Schmerzen noch einmal "wegzuspritzen", wir konnten uns in Ruhe verabschieden.
Aber mehr wäre nur ein Überleben, kein Leben gewesen.

Wir sind jetzt nur noch 8 Pfoten und 2 Beine 🙁

Ruhe sanft, kleine Jesse Tausendschön und grüß mir Gismo Schleichmichel!
 
Habe hier still mitgelesen und gebangt. Wie furchtbar traurig, mein herzliches Beileid!! Gut, dass ihr einen ruhigen und friedlichen Abschied hattet.
Leb wohl, Jesse, komm gut an da oben!
 
Mein Beileid 🙁 - und Jesse eine gute Reise. Tia, Du hast alles richtig gemacht...auch wenn es furchtbar schwer ist.
 
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Nachdem der vom TA empfohlene Versuch nur wenig Wirkung zeigte, auch wenn die Medikamente offenbar die Schmerzen linderten, habe ich Jesse heute in Frieden gehen lassen.

Auch sie schien in ihren letzten Momenten geradezu gelassen. Es war gut, die schlimmsten Schmerzen noch einmal "wegzuspritzen", wir konnten uns in Ruhe verabschieden.
Aber mehr wäre nur ein Überleben, kein Leben gewesen.

Wir sind jetzt nur noch 8 Pfoten und 2 Beine 🙁

Ruhe sanft, kleine Jesse Tausendschön und grüß mir Gismo Schleichmichel!

Da hat Jesse wohl Begleitung gebraucht, denn auch Annabel ist gestern Abend abgereist.

Ich trauere mit Dir...
 
Ich wünsche den Mäusen eine gute Reise in eine jetzt schmerzfreie Welt.
 
Gute Reise für eure Mäuse.
 
Auch von uns hier eine gute Reise an die beiden.
 

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